„Das Tagebuch der Anne Frank“ ist eines der wichtigsten Dokumente über den zweiten Weltkrieg. Seine Leser haben sich wohl oft gefragt, wie das Leben ausserhalb des Hinterhauses verlaufen ist. Miep Gies, einer der Personen, die die Familie Frank versteckten, beantwortet mit ihrem Buch „Meine Zeit mit Anne Frank“ einige dieser Fragen.
Miep Gies stammte ursprünglich aus Wien, wurde aber nach dem ersten Weltkrieg zur Erholung nach Holland geschickt, wo sie schließlich blieb. Sie war von Anfang an eine Gegnerin des Nationalsozialismus und hatte deshalb auch keine Vorbehalte, in der Firma des Juden Otto Frank zu arbeiten und - als die Situation für die Familie Frank unerträglich wurde – ihn zu verstecken. Anne Frank, die sie schon von Kind auf kannte, wuchs ihr in dieser Zeit besonders ans Herz. Miep Gies beschreibt ungeschminkt den Druck, dem die „Untertaucher“ ausgesetzt waren, die Enge, die persönlichen Konflikte, die Angst vor Verrat – und schließlich die Entdeckung.
Anders als Anne Frank, die ja von der Aussenwelt abgeschnitten war, kann Miep Gies aber auch von der allgemeinen Lage in Amsterdam berichten. Viele kleine Begebenheiten illustrieren anschaulich, wie es im besetzten Holland war: Mieps jüdische Vermieterin, die verzweifelt einen Unterschlupf sucht; eine Nachbarin, die Miep vor der Deportation ihre Katze schenkt; die Schikanen durch die deutschen Soldaten; aber auch der Gemüsehändler, der erkennt, dass Miep „Untertaucher“ versteckt und ihr ungefragt mehr Ware mitgibt.
„Meine Zeit mit Anne Frank“ ist ein bewegender, z.T. trauriger, aber nie verbitterter Zeitzeugenbericht. Eine wichtige Ergänzung zum „Tagebuch der Anne Frank“, aber auch unabhängig davon sehr zu empfehlen.
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