Jürgen Trimborn - Riefenstahl. Eine deutsche Karriere.

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  • Jürgen Trimborn – Riefenstahl. Eine deutsche Karriere.


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    Inhaltsangabe:


    Klappentext:
    Geniale Filmschaffende oder Inbegriff der durch Macht korrumpierten Künstlerin? Jürgen Trimborn beschreibt in dieser ersten umfassenden Biografie Leni Riefenstahls ihr Leben jenseits solch polarisierender Pauschalurteile. Konsequent konfrontiert er ihre Selbstaussagen, aber auch die unzähligen Gerüchte und Verdächtigungen, die sich seit Kriegsende um ihre Person ranken, mit historischen Fakten und Aussagen von Zeitgenossen. Auf der Basis von zum Teil erstmalig erschlossenen Dokumenten kommt er dabei zu einer Neubewertung der Rolle, die Riefenstahl als Propagandistin des Dritten Reiches spielte.
    Seine langjährige Recherche sowie persönliche Gespräche mit Riefenstahl ergeben ein sowohl kritisches als auch tiefenscharfes Lebensbild der Künstlerin: das Bild einer Frau, deren extremer Ehrgeiz zu einer beispiellosen Karriere verhalf – einer deutschen Karriere.


    Meine Meinung zum Buch:


    Mit Sympathie und kritischer Distanz nähert sich Jürgen Trimborn in seinem Buch Leni Riefenstahl an. Gleich zu Anfang zeigt er die vielen Lebensfacetten und „Schubladen“ auf, in welchen Frau Riefenstahl eingeordnet werden kann: Tänzerin, Filmstar, Regisseurin, Karrieristin, Angeklagte, Fotografin, Ikone und letztendlich Mythos.


    Eine so extreme Persönlichkeit wie Leni Riefenstahl ist schwer zu fassen, und doch gelingt es dem Autoren, Stück für Stück ein Bild zusammenzusetzen, das sowohl glaubwürdig und historisch untermauert, als auch in seiner Komplexität überraschend ist. Dabei berichtet er auch von den Schwierigkeiten, die er bei der Recherche hatte. Zum Einen wird angeführt von Frau Riefenstahl selbst als auch ihren Anhängern ein Bild hoch gehalten, das viele Episoden in ihrem Leben ausblendet oder verfälscht. Zum Anderen tauchen bis heute immer wieder noch unbekannte Dokumente und Fotos auf, welche bisher feststehende Erkenntnisse aufheben und in anderem Licht erscheinen lassen.


    Jürgen Trimborn setzt sich in diesem Buch mit Leni Riefenstahl, ihrem Leben und ihrem Werk kritisch auseinander, ohne in das pro- oder contra-Lager abzudriften. Damit ermöglicht er es dem Leser, sich ohne Beeinflussung selbst eine Meinung zu bilden.
    Ich habe schon vor dem Lesen des Buches einiges über Leni Riefenstahl gewusst, sei es durch TV-Dokumentationen wie z. B. die von Guido Knopp, oder durch mein filmhistorisches Interesse. Beim Lesen habe ich mich dann dabei ertappt, dass ich mir dadurch schon wieder selbst einen freien Blick verstellt habe, denn wie bei allen Personen, die im Dritten Reich eine wichtige Rolle gespielt haben, ist man zu schnell versucht, sie in die "Gut- oder Böse-Schublade" zu stecken. Dass dies nicht ganz so einfach und auch nicht fair ist, wurde mir mit diesem Buch wieder mal vor Augen geführt. Man kann Leni Riefenstahl nur annähernd verstehen, wenn man ihr ganzes Leben betrachtet.


    Die Biografie ist in vier Hauptteile untergliedert: Aufstieg – Ruhm – Fall – Neubeginn. Ein sehr ausführlicher Anhang mit Quellennachweisen, weiteren Recherchedetails, einem Personen- und Literaturverzeichnis und einer Filmografie ergänzen das Werk, so dass jeder Leser, der noch tiefer in das Leben Leni Riefenstahls einsteigen möchte, umfangreiches Material bekommt. Zusätzlich enthält das Buch etliche Fotos.


    Meine Bewertung: 4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Vielen Dank für diese Rezi, Annabas. :winken:
    Das Buch ist soeben auf meine Anschaffungsliste gewandert.

  • Danke für die interessante Rezi. Ich denke, das Buch ist auch etwas für mich und wandert deshalb auf meine "Haben will"-Liste.