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In „Fool“ erzählt Christopher Moore die Geschichte König Lears neu, der zweien seiner drei Töchter sein Königreich vermacht und die dritte enterbt. Um anschließend diese Entscheidung relativ schnell wieder anzweifeln zu müssen. „König Lear“ ist ein Drama aus Shakespeares Feder.
Moore hat erzählt die Geschichte hier aus der Sicht des Hofnarren Pocket. Das Grundgerüst stimmt auch mit der Handlung König Lears überein, er hat allerdings noch Teile aus mehr als einem Dutzend anderer Stücken eingebaut. Von denen ich nur McBeth und Hamlet erkannt habe, was wohl einfach daran liegt, dass ich noch nicht viel von Shakespeare gelesen habe.
Von Moore habe ich schon etliche Bücher gelesen und mich immer köstlich amüsiert. Sein unverblümter Stil gefällt mir sonst sehr, mit „Fool“ habe ich mir zum ersten Mal etwas schwer getan. Die Geschichte ist kunstvoll gestrickt, die eigenen Ergänzungen und Interpretationen Moores waren passend und ich dachte mir das ein oder andere Mal, dass es so auch gut in Shakespeare „König Lear“ gepasst hätte, wo vieles ja nur angedeutet wird. Aber mit dem Humor kam ich in diesem Buch anfangs gar nicht zurecht. Der bewegt sich oft auf ziemlich flachem Niveau, Sperma fließt in Strömen, dauernd wird gepoppt, ohne das es wirklich zur Handlung beiträgt. Hätte er sich damit etwas mehr zurück gehalten, hätte mir das Buch wesentlich besser gefallen. So ertrank manch gute Idee in Strömen männlichen Körpersekrets.
Gegen Ende hatte ich mich entweder daran gewöhnt und das W-Wort überlesen, oder es wurde tatsächlich etwas besser. Die Geschichte selbst trat wieder in den Vordergrund und wurde wirklich noch fesselnd. Das hat mich insgesamt mit dem Buch wieder etwas versöhnt.
Eine leichte Enttäuschung bleibt, aber vom nächsten Moore wird es mich sicher nicht abhalten.