Autor: Sophie van der Stap
Titel: Heute bin ich blond. Das Mädchen mit den neun Perücken
Verlag: Droemer/Knaur
Seiten: 240
erschienen: 21.02.2008
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Auf das Buch aufmerksam wurde ich durch eine Dokumentation über Sophie van der Stap, die vor einiger Zeit im Fernsehen lief. Damals faszinierte mich die abgeklärte Weise, in der Sophie sprach, sehr.
Inhalt:
In "Heute bin ich blond" schildert Sophie ihr Leben mit der Krebserkrankung ab dem Tag, an dem sie davon erfuhr. Man begleitet sie sozusagen auf einer Reise, durch die Krankheit hindurch. Dabei lernt der Leser aber nicht nur Sophie´s Sichtweisen kennen, sondern auch die ihrer Familie und Freunde. Natürlich kommt sie immer wieder auf ihre Perücken zu sprechen, die sie sich Stück für Stück kauft, um in andere Persönlichkeiten zu schlüpfen. So ist sie für eine gewisse Zeit nicht mehr die arme, krebskranke Sophie, sondern eine aufregende Frau. So kann sie flirten, tanzen, lachen und vor allem: ein wenig weiter leben.
Meine Meinung:
Es fiel mir nicht schwer, in das Buch hineinzufinden. Sophie schreibt leicht verständlich, manchmal fast umgangssprachlich. Allerdings konnte ich mich nicht wirklich mit ihr als Person identifizieren. Sie ist ein ganz anderer Typ Mensch als ich es bin, sodass ich einige ihrer Verhaltensweisen wirklich als merkwürdig empfand. Dennoch war es erschütternd und gleichzeitig ermutigend, von ihrem Schicksal zu lesen, mit dem sie scheinbar die meiste Zeit sehr gut zurechtkommt. Die wirklich unschönen Szenen einer Chemotherapie wurden zum Glück nicht gar so detailgetreu erzählt. Die Emotionen Sophie´s kamen dennoch sehr gut bei mir an, mehrmals standen mir die Tränen in den Augen. Es geht aber nicht nur um Krebs. Die verschiedenen Männergeschichten nehmen auch einen großen Teil der Erzählung ein. Das war auch am Ende der Teil, mit dem ich am wenigsten klar kam. Insgesamt hätte ich mir teilweise etwas mehr Tiefe gewünscht.
Trotz der Kritikpunkte kann ich das Buch interessierten Lesern empfehlen. Eine zerbrechliche junge Frau lässt uns an der schwersten Zeit ihres Lebens teilhaben, scheinbar ohne etwas auszulassen.
Viele Grüße
Muertia