Agatha Christie - Ein gefährlicher Gegner

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    Der Welt steht ein terroristischer Akt bevor. Initiator des Vorhabens scheint der mysteriöse Mr. Brown zu sein, den bisher noch niemand gesehen hat. Er hat eine Organisation aus Verbrechern unter sich versammelt, die seine Befehle annimmt und bedenkenlos ausführt. Im Fokus der Tätigkeiten der Organisation ist ein geheimer Vertrag, den ein junges Mädchen namens Jane Finn kurz vor dem Untergang der Lusitania erhielt, um ihn in Sicherheit zu bringen.


    Prudence Cowley und Thomas Beresford, genannt Tuppence und Tommy, kennen sich seit Jahren, stecken beide in finanziellen Schwierigkeiten, weil sie keine Anstellung finden können und beschließen, sich selbständig zu machen. Zufällig werden sie in die oben genannte Geschichte verwickelt und werden zu Amateurermittlern gegen die Organisation um Mr. Brown. Dass sie sich dadurch in erhebliche Gefahr begeben, versteht sich von selbst.


    Dies ist das erste Buch um Tuppence und Tommy, das ich gelesen habe und es lässt mich etwas unentschlossen zurück.


    Die Idee, zwei völlig unerfahrene Personen in die Rollen der Ermittler zu stecken, hat mich anfangs nicht so ganz überzeugen können. Das Ganze erschien mir zu unglaubwürdig und zu konstruiert. Je länger ich das Buch jedoch gelesen habe, um so besser haben mir die beiden gefallen. Sie sind sich geistig ziemlich ebenbürtig, stehen auf der gleichen Stufe und ergänzen sich ganz wunderbar. Ihre Unbeschwertheit, mit der sich besonders Tuppence in die Ermittlungen stürzt, sind erfrischend und wirklich mal etwas anderes im Gegensatz zu den sonst erfahrenen Ermittlern. Außerdem gefällt es mir sehr gut, dass sie nicht auf eigene Faust ermitteln, sondern wirklich den Auftrag dazu erhalten haben. Das verleiht der ganzen Geschichte noch ein wenig mehr Glaubwürdigkeit.


    Die Spannung wird sofort am Anfang des Buches erzeugt hält sich ohne Probleme bis zum Ende. Eine ganze Reihe unerwarteter Ereignisse sorgt ständig dafür, dass keine Langeweile aufkommt.


    Dies alles ist zwar durchaus positiv, aber die Identität des Kopfes der Organisation lässt sich sehr schnell erahnen. Zu auffällig ist sein Verhalten und zu deutlich wird in Beschreibungen auf diese Auffälligkeiten hingewiesen. Schade.


    Obwohl mir das Buch insgesamt durchaus gefällt, bin ich lange Zeit nicht wirklich in die Handlung hinein gekommen. Es fiel mir schwer, eine „Beziehung“ zu den Figuren aufzubauen und mich wirklich auf das Buch einzulassen. Ungefähr ab der Hälfte wurde dies jedoch besser und besonders die letzten 100 Seiten haben mich dann doch noch in ihren Bann gezogen.


    Ich kann das Buch empfehlen, da es mit ungewöhnlichen Charakteren und einer bis zum Schluss spannenden Handlung überzeugt und einfach ein wenig anders ist, als der „Durchschnittskrimi“.


    Meine Wertung: 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Ich habe eine große Schwäche für Tuppence und Tommy Beresford. Daher freue ich mich schon auf mein Reread. Momentan habe ich sowieso mal wieder eine Agatha Christie Phase. Manchmal braucht man einfach die guten alten Who-Done-its. Wobei in dieser speziellen Reihe sogar das Privatleben der Ermittler eine etwas größere Rolle spielt als man das bei Christie gewohnt ist. Schade das sie nur so wenige Bücher mit den beiden geschrieben hat.

  • Der erste Fall von Tommy und Tuppence hat mich gut unterhalten. Die beiden sind ein sehr unterschiedliches Paar, das sich hervorragend ergänzt. Tuppence sprüht vor Lebensfreude, ist temperamentvoll und handelt oft aus dem Bauch heraus. Tommy dagegen ist sehr bedächtig und überlegt. Tuppences Spontanität bewahrt ihn davor, schon in jungen Jahren zu verknöchern und unflexibel zu werden.


    Am meisten hat mich amüsiert, dass die junge Tuppence ohne Scheu von einem zwielichtigen Zeitgenossen einfach 50 Pfund heraus presst. Sie sieht eine Möglichkeit, sich und Tommy finanziell zu sanieren und handelt dementsprechend. Dass die beiden dadurch in einen Spionagefall verwickelt werden, kann sie nicht ahnen. Unerschrocken stellt sie sich aber auch dieser Herausforderung - während Tommy zielstrebig die beiden wieder aus dem Chaos heraus manövrieren möchte, in das sie Tuppence gestürzt hat.


    Agatha Christies zweiter Roman war völlig anders als ihr Debüt um die geheimnisvolle Affäre in Styles. Für Fans der Queen of Crime und für alle, die beim Lesen selbst gerne ermitteln, ist die harmlose Spionagegeschichte empfehlenswert.