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Das erste Kapitel bietet gleich den richtigen Einstieg und hat dazu geführt, dass ich dieses Buch prinzipiell nicht vor dem Einschlafen lesen wollte: Ein junger Mann erwacht mitten in der Nacht am Strand, obwohl er ganz normal in seinem Bett eingeschlafen war. Frauenstimmen rufen ihn, doch dann erscheint noch etwas ANDERES und verfolgt ihn am Strand entlang – er kann ihm nicht entkommen.
Schon bald wird klar, dass der junge Mann nicht der einzige mit Schlafproblemen ist oder war. Ein Anthropologe mit dem Forschungsmittelpunkt Alpträume findet in St. Andrews unerwartet viel Forschungsmaterial. Anscheinend gibt es da eine Verbindung zu einem Professor an der Universität, der vor 30 Jahren ein Buch – Banquet for the Damned – geschrieben hat und heute Meditationskreise abhält. Als der junge Musiker Dante, der von Professor Elliott eine Einladung erhalten hat, das Buch zu vertonen, in der Stadt eintrifft, läuft alles auf einen fürchterlichen Höhepunkt zu.
Gerade der Anfang erinnerte mich ein wenig an die Geschichten und Mythen über Cthulhu, es herrscht eine wirklich unheimliche Stimmung. Dante ist manchmal ein wenig blöd und naiv, er erkennt einige Gefahren zu spät, auch wenn der Autor das mit dem Einfluss der bösen Seite glaubhaft zu machen versucht. Der Showdown schwächelte ebenfallsein wenig – es lief alles etwas zu glatt, auch wenn die Helden natürlich so einige Verluste und Schrammen ertragen mussten. Solange man das Böse meist nur aus den Augenwinkeln betrachtet, ist es um einiges glaubhafter und unheimlicher, die Erzeugung von unterschwelligem Unwohlsein gelingt Nevill besser als die leibhaftige Darstellung des Bösen.
Die Stärken des Buchs liegen in der Stimmung und bei der Erzeugung von Gänsehaut, die Logik der Geschichte oder die Personenzeichnung sind eher Schwachpunkte. Doch dafür, dass es insgesamt das Hauptziel eines Horrorromans bei mir voll und ganz erreicht hat, bekommt Nevill dann trotzdem die entsprechend hohe Rattenzahl.
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