Arnaldur Indridason - Todesrosen

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    Titel: Todesrosen
    Autor: Arnaldur Indridason


    Allgemein:
    300 S.; Luebbe; 2009 (11. Aufl.); 8.99 €


    Inhalt:
    Das hatte sich die Zeugin auch anders vorgestellt... ihr Schäferstündchen auf dem Friedhof wird jäh unterbrochen als sie eine seltsame Gestalt wegrennen sieht, doch als sie sich umsieht entdeckt sie auf einem der Gräber die Leiche einer jungen Frau. Kommissar Erlendur tappt vorläufig im Dunkeln, denn außer dass das Mädchen vermutlich Drogensüchtig war und anschaffen ging gibt es keinen Anhaltspunkt, ausgerechnet Eva Lind, Erlendurs Tochter kann ihm dann jedoch weiterhelfen...


    Meine Meinung:
    Dieser Teil der Reihe um Kommissar Erlendur hat mich zwar unterhalten, er ist aber ansonsten eher durchschnittlich. Ich finde das der Fall zum Teil sehr holprig erzählt wird und die Auflösung, die vielen Zufälle das alles ist ein wenig übertrieben um glaubhaft zu erscheinen. Es hat den Anschein als ob der Autor unbedingt alle möglichen Gesellschaftlichen Probleme in Island in einen Roman packen wollte, das ist für einen nordischen Krimi ja inzwischen nichts neues mehr und mir persönlich gefällt so etwas auch durchaus, aber hier war das einfach zuu gewollt und auch nicht so gut umgesetzt. Ich finde da hätte die Fokussierung auf ein Thema dem Roman und damit auch dem Verlauf der Handlung recht gut getan.
    Erlendur selbst ist eine Figur die mir sympathisch ist und von daher kann ich nichts negatives über ihn sagen, aber eine gute Figur kann eine Geschichte nur dann richtig tragen wenn sie auch gut erzählt wird. An manchen Stellen gelingt dies dem Autor dann auch und daher hab ich Todesrosen auch weiter gelesen, gerade wenn es um menschliche Abgründe geht ist Indridason sehr glaubhaft und die Beweggründe der Tat sind in sich logisch und nachvollziehbar. Leider hapert es einfach daran, wie der Leser letztendlich zur Lösung gelangt, da ist einfach vieles etwas überkonstruiert und die Zufälle häufen sich. Ich fand das schade da ich an Indridason schon so meine Ansprüche habe, von daher war ich insgesamt gesehen eher enttäuscht als begeistert. Ich bin noch einmal in mich gegangen und vergebe nun:


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich quäle mich gerade durch die letzten 100 Seiten und habe das Gefühl, die Geschichte kommt überhaupt nicht voran. Wenn nicht bald noch etwas interessantes geschieht, breche ich ab. Die Ermittler kommen so gar nicht vorwärts bei ihren Recherchen, alles erfahren sie mehr oder weniger durch Zufall. Außerdem werden gewisse Sachen immer wieder wiederholt, so dass es langsam mühsam wird. Also unter einem spannenden Krimi verstehe ich etwas anderes.


    Edit:


    Ich bin nun fertig mit dem Buch. Die letzten 100 Seiten wurden doch noch etwas spannender. Was mich gestört hat an dieser Geschichte war, dass viele Dinge doppelt erzählt wurden, erst aus der Sicht der einen Person, dann nochmal dasselbe aus der Sicht der anderen Person. Auch wurde öfters auf Sachen hingewiesen, die schon einmal erklärt wurden. Was mir gefehlt hat, war das Tempo in der Geschichte. Die Protagonisten und ihre Probleme hingegen wurden gut dargestellt und das war auch der Grund, warum ich das Buch schlussendlich doch zu Ende gelesen habe.


    Die Ermittler, vor allem Kommissar Erlendur, fand ich sehr sympathisch. Seine Kinder dagegen sind total schrecklich. Die düstere Stimmung in der Geschichte gefiel mir sehr gut. Die Schwermut ist allgegenwärtig, was eigentlich so gar nicht zu der Stimmung passen mag, denn die Mitternachtssonne scheint unbarmherzig vom Himmel.


    Das Ende der Geschichte war irgendwie absehbar und hat mich nicht wirklich überrascht.


    Dafür gebe ich höchstens: 2ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Hanni ()

  • Ein totes Mädchen wird auf dem Grab des islandischen Freiheitskämpfers Jon Sigurdsson gefunden. Hinter dem Mord muss mehr stecken, derjenige, der das Mädchen dort abgelegt hat, will der Polizei noch etwas mitteilen. Kommissar Erlendur hat es mit einem komplizierten Mord zu tun, in dem nicht nur Drogen und Prostitution eine Rolle spielen, sondern aus Spekulation und die Baubranche. Unwillkürlich muss er sich auch mit seinen beiden Kindern auseinandersetzen, die viel näher an diesem Fall sind, als es ihm recht ist.


    Der Krimi ist durchaus spannend, wenn auch nicht mit übermäßigem Thrill für den Leser. Man wartet gebannt auf die Auflösung der Zusammenhänge, aber das Ende bleibt leider ein wenig hinter den Erwartungen zurück und ist dann doch etwas banal geraten. Interessanter war fast die persönliche Ebene in der Geschichte, die Zerrissenheit und Machtlosigkeit des Vaters, der seinen Kindern helfen möchte - es aber nicht schafft und ihnen beim Verfall zusehen muss. Leider blieben alle anderen Figuren hinter dem Ermittler etwas blass, wenn sie auch durchaus interessant angelegt waren.


    3ratten

  • Auf dem Grab eines berühmten Isländers wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Ermittlungen ergeben, dass die Frau Kontakt mit Drogenschmugglern und eine schwierige Familiensituation hatte. Komissar Erlendur findet allerlei unschöne Details über die Frau heraus und stößt dabei auf einen Korruptionsskandal in der Baubranche, der die halbe isländische Gesellschaft in den finanziellen Ruin zu treiben scheint.
    Parallel zu den Ermittlungen befragt Erlendur immer wieder seine drogenabhängige Tochter, die die junge Frau irgendwie kennt und ein paar entscheidende Tipps geben kann. Bedenkt man die geringe Einwohnerzahl Islands ist es nicht einmal ausgeschlossen, dass sich zwei Personen mit Kontakt zum Drogenmillieu kennen können.
    Ansonsten fühlt sich die Geschichte sehr konstruiert an. Zwar gibt es immer wieder auch gute Szenen, aber die Problematik ist leider unerträglich trocken erzählt. Als Beispiel, einer der Momente die fast komisch erscheinen ist die Aufklärung über den Fundort der Leiche. Als Erlendur dieses Geheimnis lüften kann, musste ich beim Lesen beinahe auflachen.
    Ansonsten liest sich "Todesrosen" eher zäh und ich musste mich manchmal aufraffen, um weiterzumachen. Schade eigentlich! Was Indriðason mit trauriger Erzählweise manchmal fast langweilig werden lässt, bekommt grad am Ende noch einmal richtig Schub. Trotzdem hilft auch ein packendes Ende nicht über den anstrengenden Großteil der Geschichte hinweg.
    3ratten