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Joy Fielding, Im Koma
(Goldmann Verlag, September 2009)
ISBN 978-3-442-31204-7
432 Seiten; € 19.95 (HC)
Originaltitel: "Still Life"
Inhalt (von der Verlagsseite
Die 32-jährige Casey Marshall lebt in Philadelphia und ist eine ebenso erfolgreiche wie glückliche Frau: Sie stammt aus vermögenden Verhältnissen, ihr Beruf als Innendekorateurin macht ihr großen Spaß, und soeben haben sie und ihr geliebter Ehemann Warren beschlossen, ein Baby zu bekommen. Da ereignet sich plötzlich ein unfassbarer Vorfall: Casey ist im Begriff, in einer Tiefgarage in ihren Wagen zu steigen, als in letzter Sekunde aus dem Nichts ein Wagen auftaucht und in vollem Tempo auf sie zusteuert. Als Casey im Krankenhaus das Bewusstsein wieder erlangt, ist sie völlig orientierungslos: Sie ist umgeben von tiefster Dunkelheit, sie kann sich nicht bewegen und nicht sprechen, und sie hat keine Ahnung, was ihr widerfahren ist. Mit zunehmender Panik entnimmt sie den Gesprächen der Ärzte, dass sie mehrere Wochen im Koma lag und ihr weiteres Schicksal ungewiss ist. Doch es kommt noch viel schlimmer, als sie einem Gespräch in ihrem Zimmer entnehmen muss, dass sie nicht einem Unfall zum Opfer fiel – sondern einem gezielten Mordanschlag. Und sehr bald weiß sie: der Mörder ist in ihrer Nähe und wartet nur darauf, erneut zuzuschlagen. Aber wie soll sie sich verständlich machen in ihrer verzweifelten Lage? Ein erbarmungsloser Wettlauf gegen den sicheren Tod beginnt …
Meine Meinung:
432 Seiten Spannung sehr amerikanischer Machart. Casey ist mir schon suspekt aufgrund ihres Vornamens - und sie erfüllt auch sonst sämtliche Klischees: sie ist bildhübsch, erfolgreich auf eigenen Beinen stehend, hat ziemlich 'fett' geerbt und hatte keine einfache Kindheit. Das einzig unerwartete für mich war, dass sie nicht nur gekonnt Golf spielen konnte, sondern deshalb auch gleich ein Golfstipendium angeboten bekam. Ich wusste gar nicht, dass es soetwas gibt.
Aber zurück zum eigentlichen: nach knapp 100 Seiten hatte ich erste Vorahnungen, wer der Täter sein könnte, nach 200 Seiten war es dann klar. Die restlichen gut 200 Seiten drehen sich um Casey und ob -und wenn ja wie- sie es schafft, auf ihren Fast-Mörder aufmerksam zu machen und ihm kein zweites Mal zum Opfer zu fallen.
Joy Fielding beherrscht die Kunst, ihr Buch spannend zu halten, obwohl man die ganze Zeit denkt, dass es gut ausgeht. Außerdem hat sie durchaus eine interessante Perspektive gewählt: die Geschichte wird ja durchgängig von einer Frau erzählt, die im Koma liegt. Mir erscheint die Art und Weise, wie Casey ihre Außenwelt wahrnimmt durchaus plausibel. Warum sollte ein Komapatient nicht seine Mitmenschen wahrnehmen, spüren und sogar hören können?
Das Ende kommt dann ziemlich plötzlich - ein typischer Showdown ist es allemal. Dennoch kann ich nicht sagen, dass "Im Koma" nicht spannend war... Joy Fielding kann ihr Strickmuster inzwischen wirklich perfekt - was den ein oder die andere LeserIn vielleicht mittlerweile ermüden mag. Ich hatte vor etlichen Jahren mal "Lauf, Jane, lauf" gelesen, das ich gerne 'weggelesern' habe, und seit dem nichts mehr - so ähnlich werde ich das jetzt wohl auch halten.
[size=2]Fazit:[/size] Solider Joy Fielding - Thriller, der im Taschenbuchformat okay ist, als Hardcover definitiv Geldverschwendung.
(mit gutem Willen & weil mir nach Lesefutter einfachster Art war)