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Taschenbuch: 160 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Gerade habe ich dieses kurze Buch, das Gedanken des Vaters zweier schwerbehinderten Kinder enthält, fertig gelesen. Ich bin etwas zwiegespalten, was ich davon halten soll.
Eigentlich mag ich Offenheit und Ehrlichkeit in Büchern sehr, und ich fand es auch sehr interessant, mal die etwas negativere Sicht eines Vaters zu hören, ohne Beschönigungen. Irgendwie war es aber meiner Meinung nach etwas too much. Der Ich-Erzähler beschreibt die meiste Zeit, wie schwer sein Leben und das seiner Kinder war/ist, wie schlimm es ihn getroffen hat, was er falsch gemacht hat, solche Kinder zu bekommen und wie schade es ist, dass sie nie mit ihm klassische Musik hören können.
Ich kann es nicht beurteilen, wie es ist, behinderte Kinder zu haben. Ich stelle es mir natürlich irgendwo schlimm vor, man hätte es sich anders gewünscht (auch wenn man das lieber mit vorgehaltener Hand sagt) und man fragt sich: „Wieso ich?“. Ich habe jedoch das Gefühl, dass der Erzähler nur so in Selbstmitleid versinkt und dieses aber in Humor verkleidet, um es nicht so darzustellen.
Humor ist schön und gut, und sicherlich braucht man viel davon, wenn man tagein, tagaus mit behinderten Kindern leben muss. Aber muss man seine Kinder so fast schon lächerlich darstellen? Ich fand das einfach etwas zu viel des Guten.
Andererseits hat mir die Schreibweise gut gefallen. Fournier hat sich interessante Teile herausgesucht, die er beschrieben hat. Die Situationen tragen alle zu einem Gesamtbild bei, bei dem jedoch leider einige Stücke fehlen. Aber ich denke, genau das war seine Intention.
Trotz den Kritikpunkten war es ein interessantes, außergewöhnliches Buch, das es sich zu lesen lohnt.