Huhu,
hier der zweite Buchtipp für Manjula und alle anderen:
Ein Bär will nach oben von William Kotzwinkle:
Es war einmal ein großer schwarzer amerikanischer Bär, der unter einem Baum ein Romanmanuskript fand. Er konnte es zwar nicht fressen, aber stehlen und lesen. Und weil er es nicht schlecht fand, lieh er sich im Dorfladen einen Anzug aus, nannte sich fortan nach seiner Lieblingsmarmelade "Hal Jam", ging nach New York, um in der Verlagswelt sein Glück zu machen.
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Meine Bewertung:
Arthur Bramhal ist vom Pech verfolgt. Sein erstes Manuskript - ein kopierter Bestseller - wird zerstört, als sein Haus niederbrennt und sein zweites Manuskript - nun ein rundum gelungener Roman - wird von einem Bären gestohlen, der eine Sahnetorte in der Aktentasche vermutet. Dem Bär gefällt das Manuskript fast so gut wie Sahnetorte und er macht sich auf nach New York in dem Bestreben ein Mensch und berühmt zu werden. Bramhal hingegen macht eine ganz andere Verwandlung durch.
"Ein Bär will nach oben" beginnt absurd und endet genauso. Ein durch und durch skurriler Roman, bei dem ich mich anfangs eine ganze Weile gefragt habe "Was soll das jetzt eigentlich alles?". Doch nach und nach hatte ich meine Aha-Erlebnisse. Der Bär, der sich fortan "Hal Jam" (nach einer Marmelade) nennt, ist bestrebt ein Mensch zu sein. Er bewundert die Komplexität dieser Wesen und entfremdet sich seiner Art, obwohl immer wieder seine alten Instinke durchbrechen. Aber je mehr er sich in der Menschenwelt aufhält, desto mehr passt er sich an, beherrscht sich. Die Menschen selbst widerum sind fasziniert von diesem exotischen "Menschen".
So geschehen in Hal Jams Umwelt immer wieder aberwitzige Begebenheiten, die einfach nur unterhalten und laut herauslachen lassen. Die Medienwelt mit ihren Haien in Menschenform, aber auch die Menschheit ansich wird von Kotzwinkle gnadenlos durch den Kakao gezogen. Doch wer wird glücklicher werden? Hal Jam, ein Bär als Mensch, oder Arthur Bramhal, der durch den Bären zu der Natur zurückfindet.
Buchvorstellung auf Literaturschock (mit weiteren Rezensionen zum Buch)
Liebe Grüße
nimue