Ich habe zugeschlagen und hier nun meine Meinung:
Zum sterben schön... das ist der erste Gedanke der mich schon beim Lesen immer wieder beschlich. So geht es mir mit Splitterherz, dessen Titel so wunderbar wiedergibt was zwischen Colin und Ellie geschieht. Ja man könnte nun wirklich vergleiche anziehen, vor allem wie das ja auch von der Presse getan wurde, doch ganz ehrlich? Wer ist schon Stephenie Meyer... Ihr Biss in den Morgengrauen wirkt für mich grade zu Plump gegen Belitz Erzählweise. Diese ist an manchen Stellen fast schon poetisch und einfach wunderschön! Hier dürfen sich Gefühle langsam entwickeln und wachsen... nur zögerlich merkt auch der Leser das hier mehr passiert ist als nur eine Begegnung. Und dabei beschreibt die Autorin nebenbei auch ganz alltägliche Sorgen, die wie aus dem Leben gegriffen sind... mehr als einmal habe ich mich dabei selbst wiedererkannt obwohl meine Teenagerzeit so langsam auch ein wenig länger her ist... ich finde hier wird ein Teenager beschrieben, so lebendig und vor allem auch Wirklichkeitsnah wie ich es selten erlebt habe. Frau Belitz hat hier wirklich ein feines Gespür bewiesen!
Meist habe ich meine Probleme mit Übersinnlichem, Fantasy könnte man nicht unbedingt als mein Lieblingsgenres bezeichnen, aber Splitterherz ist dann doch etwas mehr als bloß die übliche Geschichte vom Übersinnlichen Wesen das auf einen Menschen trifft. Bis zu einem bestimmten Punkt vergisst man fast schon das Colin kein normaler Mensch ist... Es gibt da eine Szene im Wald, die ist zum sterben schön und dann plötzlich rast die Realität auf einen zu und man erwacht aus einem Traum. Wie auch Elli aus ihrem Traum erwachen muss... Es geht sehr viel um Träumen und Schlafen, ich finde man macht sich auch selbst seine Gedanken darüber was eigentlich Tagträume und auch die der Nacht in einem selbst bewirken, wie wichtig sie vielleicht auch sind obwohl wir uns dessen kaum bewusst werden. Das sie einen Teil des Menschseins ausmachen uns eine Flucht bieten aus der wir gestärkt in die Realität zurückfinden, sie uns aber auch eine allzu leichte Möglichkeit bieten können der Wirklichkeit für immer zu entfliehen...
Elisa macht in diesem Roman eine wirkliche Entwicklung durch, sie streift ihre Maske ab und lernt mehr sie selbst zu sein... schwer genug, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Aber dies hat die Autorin meiner Meinung nach gut umgesetzt. Vor allem auch Ellis Ängste ein Stück von sich preis zu geben, das ist so menschlich, das es fast schmerzt. Ich finde es ist schon ein Jugendbuch, vor allem auch weil die Haupfigur typische Jugendprobleme hat und auf eine Weise dann doch auch mehr. Ich glaube das liegt sicher auch an der traurig, melancholischen Stimmung - ja ich stehe drauf und außerdem durfte die Protagonistin auch mal Musik hören die mir selbst mehr zusagt als der übliche Popmix^^
Mich hat dieses Buch jedenfalls in den Bann gezogen, vom wunderbaren Cover, das so extrem passend ist wie der Titel selbst, von der liebevollen Gestaltung der Kapitelanfänge im Buch - sehr passend! bis hin natürlich zum Inhalt selbst und zur letzten Seite.schlaf habe ich jedenfalls kaum gefunden Einerseits kann ich mir noch gar nicht so recht vorstellen wie es nun weitergehen könnte andererseits werde ich das Buch bis zum zweiten Teil sicher noch mehrmals in die Hand nehmen und freue mich darauf Colin und Elli wieder zu treffen.