Thilo Bode - Abgespeist: Wie wir beim Essen betrogen werden...

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  • Thilo Bode - Abgespeist: Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können

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    Klappentext:
    Ob Gammelfleisch, Dioxin oder Acrylamid - Lebensmittelskandale gehören längst zum Alltag und sind nur die Spitze des Eisbergs. Wir Verbraucher werden von der Lebensmittelindustrie systematisch vergiftet und betrogen. Thilo Bode, der prominente ehemalige Greenpeace-Geschäftsführer und Chef der Verbraucherrechtsorganisation "foodwatch", rüttelt wach und beschreibt die Missstände und ihre Hintergründe. Er sagt, was sich ändern muss, und ermutigt seine Leser, sich als "ungehorsame Verbraucher" gegen Vergiftung und Betrug zu wehren.


    Meine Meinung:
    Mich hat während der Lektüre dieses Buches ganz häufig ein "Ich kaufe NIE WIEDER irgendwas!"-Gefühl beschlichen. Da aber für mich ein Selbstversorger-Dasein aus mehreren Gründen ausscheidet, werde ich wohl oder übel weiterhin Lebensmittel kaufen müssen.
    Thilo Bode schildert in seinem Buch recht eindrucksvoll die "Machenschaften" der Lebensmittelindustrie - von falsch ettikiertem Fleisch über Euphemismen wie "natürliche Aromen" bis hin zu mehr oder weniger legalen Werbelügen. Er wird dabei jedoch nie eklig - ich habe da schon andere Sachen gelesen, die diese Grenze definitiv überschritten haben. Bode schafft es auch ohne Ekeleffekte zu schockieren.
    Seine Theorien, wie man den Lebensmittelmarkt verbraucherfreundlicher macht, sind für mich als Laien häufig nicht so verständlich gewesen. Im Großen und Ganzen bin ich aber mitgekommen. Und dank des angehängten Glossars hab ich auch nicht den Überblick über sämtliche uns zum Verzehr vorgesetzte Giftstoffe verloren.
    Das Buch hat mich in vielen meiner Meinungen bestärkt, aber auch neue Fragen aufgeworfen. Die wichtigste: "Ja, und was kann ich dann jetzt noch bedenkenlos essen???"
    Wer mehr zum Thema, über das Buch oder über Thilo Bode erfahren will, dem sei die Website von foodwatch ans Herz gelegt.


    4ratten

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  • Hallihallo,


    zuerst einmal vielen Dank für Deine Rezi. Das Buch subbt hier schon ewig lange und irgendwie schiebe ich es immer vor mir her (wobei ich glaube, dass Bode mir nicht mehr ganz so viel neues erzählen kann :breitgrins:). Seinen Foodwatch-Newsletter empfange ich auch schon längere Zeit und den kann ich wirklich sehr empfehlen. Wer da noch blauäugig den Herstellern glaubt.. nunja.. dem ist halt auch nicht mehr zu helfen.


    Ich bin zwar auch keine Selbstversorgerin, lege mir aber gerade einen mittelgroßen Gemüsegarten an und von der Ernte werde ich dann für den Winter entsprechend einfrieren oder einmachen, damit ich nicht so viel kaufen muss (ist übrigens nicht nur eine Frage der Qualität der Lebensmittel, sondern auch der Kosten).


    Vielleicht sollte ich das Buch nun doch endlich mal zur Hand nehmen. :hm:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Danke für die Rezi, darauf habe ich schon gewartet. Seit ich Kinder habe, ernähre ich mich viel bewusster, wenn auch nicht durch Eigenanbau. Es sollte mehr Bücher wie Abgespeist geben, denn es gibt weit mehr Betrügereien und Gemauschel im Lebensmittelbereich, als den meisten Verbrauchern bewusst ist. Leider sind es ja nicht nur die Lebensmittel selbst, die gefährlich sind. Gerade kürzlich erst habe ich einen Bericht über Weichmacher gelesen, die Nahrungsmittel kontaminieren und dabei ungeahnte Gesundheitsprobleme mit sich bringen. Man kann die Konsumenten für dieses Thema nur sensibilisieren, indem man diese Machenschaften möglichst oft anprangert, ähnlich wie bei einer Werbekampagne. Letzten Endes haben wir als Käufer es in der Hand, den Absatz von fragwürdigen Produkten zu beeinflussen.


    Schön, dass es auch möglich ist, Aufmerksamkeit zu erregen und dabei sachlich zu bleiben. Das ist bei manchen Berichterstattungen auf diesem Sektor fast nicht mehr möglich


    Den Newsletter habe ich soeben abonniert und das Buch ist auf meine To-read-Liste gewandert.


    Grüße
    Doris


  • Seit ich Kinder habe, ernähre ich mich viel bewusster, wenn auch nicht durch Eigenanbau.


    So geht's mir aber auch! Ich hab früher auf so viele Dinge nicht geachtet, die jetzt für mich selbstverständlich sind. Aber nach dem Buch hab ich irgendwie das Gefühl gehabt, noch nicht verantwortungsbewusst genug einzukaufen...

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  • Ja, aber wenn man dann z. B. auf Bio ausweichen möchte, liest man von Berichten über mit Dioxin verseuchtes Futter, das in Bio-Betrieben verfüttert wurde...
    Wahrscheinlich bin ich nach dem Lesen des Buches noch unsicherer als vorher, weil ich bei vielen Produkten Übles vermute, das nur noch nicht aufgedeckt wurde :zwinker:. Es hilft eben nur, sich zu informieren und immer die Zutatenlisten auf der Verpackung zu studieren. Das schließt zwar nicht aus, dass gemauschelt wird, aber aufschlussreich ist es allemal.


  • Ja, aber wenn man dann z. B. auf Bio ausweichen möchte, liest man von Berichten über mit Dioxin verseuchtes Futter, das in Bio-Betrieben verfüttert wurde...


    Was für mich nur zeigt, dass die Menschheit noch einiges an Nachholbedarf hat. Übrigens glaube ich nicht, dass hiervon nur Bio-Eier betroffen sind. Die Ursache liegt wohl in verseuchtem Mais aus der Ukraine (warum von dort? Warum nicht deutscher Mais? Handlungsbedarf!) und der ist wohl an nicht wenige Betriebe geliefert worden. Aber gerade bei Eiern ist es ja recht einfach - zumindest, wenn man auf dem Land wohnt. Da gibt es doch immer ein paar freilaufende Hennen in der Nachbarschaft. Einfach mal nachfragen, ob man von denen Eier haben kann.

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  • Ich habe mich am Wochenende mit meinem Heubauern unterhalten. Er ist Demeterlandwirt und kennt eine Frau im Regierungspräsidium, die zufällig mit dem Fall betraut ist. Fakt ist:


    - die Kontrollen haben gegriffen. Das darf man nicht außer acht lassen. Wer weiß, ob bei normalen Eiern aus Freiland- oder Bodenhaltung das Dioxin bemerkt worden wäre.


    - in dem Fall konnten weder der Maisbauer noch die Hühnerhalter etwas dafür. Der Mais wurde während der Lagerung kontaminiert und nicht mal der Lagerhallenbetreiber konnte wohl was dafür, da im Umkreis von den Anwohnern irgend ein SCH*** verbrannt wurde, und der Rauch dann durch das Belüftungssystem der Lagerhalle die Eier kontaminierte.


    - Blöd gelaufen. Hat aber in diesem Fall weder was mit Discounter, noch mit Bio zu tun.

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