Marcel Reich-Ranicki

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.179 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schreibfeder173.

  • Du kennst ihn gar nicht?? Er soll nicht nur im Grunde ist er DER Literaturkritiker. Ich verbinde mit diesem Wort im Grunde immer erst einmal ihn!


    Dann hat er wohl doch recht als er vor ein paar Tagen recht enttäuscht über sein Leben resümiert hat. Ich konnte mir da eigentlich noch nicht so vorstellen das man ihn kaum noch kennt. Ich bin sehr gespalten was ihn betrifft. Einerseits finde ich es ihn und sein Leben sehr bemerkenswert, vor allem auch die Tatsache das er trotz der Erlebnisse der NS Zeit nach Deutschland gezogen ist und dort Literatur besprochen, kultiviert, Reichranitzkirisiert *g* hat. Außerdem hat er ja viele bedeutende Schriftsteller noch persönlich kennengelernt. Andererseits störte es mich schon immer das sein Wort was Literatur betrifft für ihn Gesetz war und er sich anderen Meinungen gegenüber oft sehr verschlossen hat. Da ich eine andere Auffassung von Lesen und Literatur habe und was Literatur kann, soll, will konnte ich mich in dieser Hinsicht nie mit ihm anfreunden, ohne das ich ihn als Mensch, als Person nicht respektiert hätte, zu dem haben wir zumindest was Thomas Mann betrifft dann doch eine ähnliche Meinung :breitgrins: was mich ein bisschen mit ihm versöhnt :elch:

  • Seine Biografie ist sehr lesenswert, da sie mehr über das 3. Reich vermittelt als so manche Geschichtsstunde. Hier einige Besprechungen:


    https://literaturschock.de/lit…rum/index.php?thread/3535


    Was ich von ihm halte? Ich bin jedem Kritiker dankbar, der mich auf neue Literatur aufmerksam macht. Ihm verdanke ich meine Liebe zu Javier Marias. Seinerzeit habe ich wohl kein Literarisches Quartett mit ihm verpasst. Heute würde ich ihm wohl etwas distanzierter gegenüberstehen.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • Er soll ja ein sehr bedeutender Literaturkritiker sein. Leider weiß ich kaum was über ihn.


    Das nennt man die Gnade der späten Geburt. :breitgrins:


    Mir geht's wie Thomas - vom Literarischen Quartett habe ich damals auch keine Folge verpasst, wenn's nicht sein musste. Diese Sendung hat mir "Besessen" von Antonia S. Byatt schmackhaft gemacht, ebenso Josef Winkler, Cees Nooteboom usw.


    Wer digitales Kabel empfangen kann, der hat seit geraumer Zeit die Möglichkeit, die alten Sendungen zu sehen: Der ZDFtheaterkanal strahlt sie derzeit aus, chronologisch jeden Monat eine andere, mit mehreren Wiederholungen im laufenden Monat. Im Juni 2010 sind sie bei der [url=http://theaterkanal.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,1872,1404024_idDispatch:9656201,00.html]Sendung aus dem September 1994[/url], in der folgende Bücher besprochen wurden:


    Gabriel Garcia Marquez: "Von der Liebe und anderen Dämonen"
    Margriet de Moor: "Der Virtuose"
    Vladimir Nabokov: "Pnin"
    Brigitte Kronauer: "Das Taschentuch"
    Lars Gustafsson: "Die Sache mit dem Hund"

  • Wie der Perlentaucher vermeldet, bringt die FAZ heute ein weiteres Interview, in dem er sich wohl weniger einsilbig gibt als in der ZEIT und FAS.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Ich muss sagen, dass ich aufgrund meines Alters keine einzige Folge des "Literarischen Quartetts" gesehen habe - ich trauere jeder nach. :grmpf:
    Ich finde ihn als Person sehr interessant und auch seine Art, wie er mit Literatur umgeht sehr interessant. Ich habe wenige Szenen aus dem LQ im Internet gesehen und dort ist er mir immer als ein sehr humorvoller und hochintelligenter Mann vorgekommen. Auch der Film über seine Leben (den er selber als sehr gelungen bezeichnete) war sehr gut und interessant.


    Doch wie HoldenCaulfield auch schon kritisiert hatte, gab er relativ wenig auf die Meinungen seiner Kollegen, auch wenn diese wohl nicht weniger Ahnung von Literatur hatten als er. Seine Art wie er dann Meinungen teilweise "niedergemacht" hat, weil sie seiner Eigenen nicht entsprochen haben, ist wohl einer der wenigen Kritikpunkt an dem guten Herrn.


    Die Geschichte mit dem Fernsehpreis hat ihn für mich leider nur noch mehr geschmältert...

    Zitat von André Glucksmann: <br />Philosophieren bedeutet zuallererst, gegen die eigene Dummheit zu kämpfen.

  • ich mag reich-ranicki sehr sehr gerne. seine biografie ist mehr als bewundernswert und dank ihm habe ich irgendwann mal siegfried lenz entdeckt, der meiner meinung nach der beste deutsche autor überhaupt ist. vor zwei jahren ist er ja ziemlich heftig für sein verhalten beim deutschen fernsehpreis kritisiert worden, aber ich hatte in gewisser weise verständnis dafür; in dem jahr wurden neben ihm noch "Deutschland sucht den Superstar" und "Die Ausreißer-Der Weg zurück" ausgezeichnet, da wär ich an seiner stelle auch entsetzt gewesen. die art und weise wie er den preis zurückgewiesen hat war dann sicherlich diskussionswürdig, aber man sollte auch nicht vergessen wie alt der gute mann ist und dass der sich nun wirklich für nichts und niemanden mehr verbiegen muss. alles in allem eine sehr interessante persönlichkeit!

    Wir sitzen alle im gleichen Zug<br />und reisen quer durch die Zeit.<br />Wir sehen hinaus. Wir sahen genug.<br />Wir fahren alle im gleichen Zug.<br />Und keiner weiß, wie weit


  • Ihr habt mir gerade große Lust auf seine Biografie gemacht :smile:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    viel spaß beim lesen! danach kann ich dir den film dazu mit mathias schweighöfer in der hauptrolle nur empfehlen.

    Wir sitzen alle im gleichen Zug<br />und reisen quer durch die Zeit.<br />Wir sehen hinaus. Wir sahen genug.<br />Wir fahren alle im gleichen Zug.<br />Und keiner weiß, wie weit