Andreas Brandhorst - Diamant

Es gibt 60 Antworten in diesem Thema, welches 11.720 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Heimfinderin.


  • Hm... ich finde eigentlich eher daß es von Reife zeugt darüber nachzudenken, daß jede Entscheidung das Leben in eine bestimmte Richtung lenkt und damit andere Richtungen ausschließt. Das bezieht sich sowohl auf die großen, wie die kleinen Entscheidungen des Lebens. Es kann sogar "lebensentscheidend" sein ob man sich entschließt jetzt oder in 5 Minuten wohin auch immer loszufahren. Vielleicht treffe ich einen bestimmten Menschen wenn ich in 5 Minuten losfahren, den ich vielleicht nicht träfe wenn ich jetzt sofort losfahren würde. Wobei das ja nicht immer von einem selbst abhängt. Wie viel wichtiger ist es dann die "großen" Entscheidungen die man wirklich selbst trifft genau zu überdenken, den das weitere Leben wird davon bestimmt werden und alle anderen Entwicklungsmöglichkeiten treten damit zurück, andererseits entstehen wieder neue Möglichkeiten durch diese eine Entscheidung.
    Eigentlich glaub ich das fast jeder Mensch irgendwann einmal genau darüber nachdenkt und es vertieft die Tragweite von Entscheidungen, macht sie bewußter.


    Hier kann ich dir nur zustimmen. Da scheinen wir beide absolut auf der gleichen Wellenlänge zu schweben.



    Lidia ist mir auch sympathisch, aber fast "zu gut" . Valdorian mag ich nicht sonderlich, geht mir auch hin und wieder so richtig auf die Nerven mit seiner selbstgerecht Art ... Klar hat er hin und wieder "lichte" Momente, aber das hat offensichtlich kaum Einfluss auf seine Handlungen und Ansichten.
    Als er jung war hatte er noch Ansätze daß es besser werden könnte mit seiner Überheblichkeit und Ignoranz, aber je älter er wird desto mehr sieht er nur noch sich und seinen Weg. Ich finds auch ziemlich egozentrisch, daß er so felsenfest davon ausgeht daß Lidia ihm helfen wird.


    Auch hier bin ich ganz deiner Meinung. Gerade auch dass Lidia fast „zu gut“ rüber kommt, hast du hier noch einmal für mich sehr treffend herausgezogen. An schwarz-weiß habe ich hier zwar noch nicht ganz gedacht, aber diese Aufsplittung könnte sich durchaus abzeichnen.



    Mir gefällt das Buch weiterhin sehr gut, es liest sich flüssig und ist spannend. Insgesamt sind mir die Hauptcharaktere aber etwas zu schwarz oder weiß. Aber gerade die "allgemeinen" Überlegunen und teilweise philosophischen Gedanken und der neue Aspekt der sich anfangs ganz langsam, schleichend und auf den folgenden Seiten handlungsbestimmend in die Geschichte hineinspinnt, daß nicht alles was die beiden (vor allem Valdorian) tun auch wirklich ihre ureigenste Entscheidung ist macht das Ganze weiterhin sehr spannend und mitreißend. Und es sind so viele schöne Ideen und Überlegungen im Buch, die mich über die etwas zu "einfache" Darstellung von Lidia und Valdorian locker hinweggehen läßt. Allein diese ganzen Zeit/Raum-Verschiebungen und alles was mit den "Kantaki" zu tun hat, machen es schon zu einem Leseerlebnis und spannend ist die Geschichte allemal.


    Philosophisch, genau dieses Wort fiel mir nicht ein. Aber es passt auch für mich und ich sehe die Geschichte drum herum auch nur als mittlerweile sehr spannend konstruierte Kulisse für all die Botschaften und Darstellungen, wie Gedanken, Ängste und Zweifel.
    Und so versuche ich (nach wie vor) die ganze Zeit/Raum-Verschiebungen sowie technischen Details einfach mitlaufen zu lassen. Dies gelang mir auf den letzten 60 Seiten dann auch immer mehr…


    :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Hallo Ihr zwei (ich glaube, wir sind nur noch zu dritt, oder?),
    ich denke, ich habe meine Aussage über Lidias "Entscheidungstheorie" ein wenig in die falsche Richtung formuliert.
    Was ich mit oberflächlich meinte, war, dass sie in meinen Augen an dem Punkt so wirkte, als kriege sie nicht genug von schönen Möglichkeiten und Lebenssituationen, als wolle sie immer mehr und würde gerne ein verwöhntes Leben weiterleben wollen.
    Oder eine andere Möglichkeit: als hätte sie Angst, sich zu entscheiden, gerade WEIL man dann so viele andere Dinge verpassen könnte, die vielleicht besser gewesen wären.
    An der Stelle, an der sie das formulierte, hatte ich noch kein richtiges Bild von Lidia; mittlerweile finde ich sie aber auch sehr interessant und klug.


    Über die "Entscheidungstheorie" kann man wohl endlos diskutieren. Ich finde das sehr schön, dass das Buch einen solchen Aspekt enthält, denn wie Yvaine schon sagte: wenn man genau über Entscheidungen und deren Folgen nachdenkt, vertieft sich deren Tragweite. Vor einem solchen Hintergrund lese ich Romane gern.
    Außerdem stecke ich gerade selbst in einer solchen Situation: Eine bewusste Entscheidung wurde getroffen, der Weg ist nun ein Stück gegangen und man sieht die vielen neuen Verästelungen dieses neuen Weges. Allerdings erblickt man auf der anderen Seite auch die Verästelungen, die man hätte gehen können, wenn man einen anderen Weg gewählt hätte.


    Ich bin nun bei Kapitel 12 (S. 228) angelangt.
    Valdorian nervt. So eine materielle Einstellung....
    Bei seinem kurzen Streitgespräch mit seinem Vater allerdings hatte ich den Eindruck, als wollte er tief im Inneren doch Lidias Konfident werden, sein Trotz allerdings ließ ihn auf sie schimpfen, und somit stand er wieder gut da. Schlimm, der Druck der Eltern auf die Kinder... :zwinker:


    Bis jetzt ist es in meinen Augen auch noch kein Pageturner, aber ich werde weiterlesen.
    Bis später! :winken:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Hallo liebe Mitleserinnen...


    Bis Seite 249:



    Valdorian nervt. So eine materielle Einstellung....


    Oh ja, hier könnte ich auch jedes Mal aus der Haut fahren. Man muss ihn doch haben wollen, diesen tollen Hecht von Dorian. Mit all seiner tollen Kohle und den super Möglichkeiten, die er durch die Position seines Vaters so hätte. Wie könnte man seinem Einfluss und seiner Macht widerstehen? Wo er doch die besten Designer für seine Frau anheuern könnte. :rollen: „Sie kommt meinetwegen…“ S.231. :rollen:
    Lidia: „Es geht mir nicht um Dinge… nicht um Macht.“ Diese Begegnung zwischen diesen beiden so extremen Figuren (Lidia und Valdorian) konnte nur scheitern… Und dies ist dann wohl auch der Punkt, an dem für Valdorian die Kantaki völlig als Ziel seines Hasses herhalten müssen. Schließlich begrenzen sie durch ihre fähigen Schiffe nicht nur seine Macht, sondern nehmen ihm (aus seiner Sicht) auch noch Lidia weg.


    Lidias erste Flugversuche mit dem blinden Floyd fand ich schön beschrieben. Hier ging es auch sehr um die innig-menschliche Seite. Das spüren seiner selbst, das sich selbst treu bleiben… Bei dieser Gelegenheit gab es sogar ein Wiedersehen mit Mutter Rrirk. :klatschen:


    In diesem Abschnitt kam jetzt auch noch eine sehr interessante Komponente hinzu: Valdorian drängt es sozusagen nach Kabäa. Kabäa, welches inmitten des Hauptgebietes der Allianz liegt. Ob es jetzt eher der Trieb seiner Liebe (obwohl es eher auf mich wirkt, als dass er nur noch ein paar Verlängerungsjahren hinterher rennt als echten Gefühlen) ist, oder er tatsächlich viel mehr durch die Manipulationsattacke auf dem „Gefangenenlager“ NULL beeinflusst wird, hat sich für mich hier noch nicht ganz heraus kristallisiert. Dass Valdorian nun deswegen sogar einen Krieg anzetteln will zeigt seine eigentliche Verzweiflung auf. „Das ist nicht rational,“ sagt Cordoba… und recht hat er.


    Nur noch ein paar Monate hat Valdorian zu leben. Ist dies der Grund, da er sich nun doch etwas mehr Gedanken macht? Gedanken um die Gesundheit Cordobas, ein Dankeschön hier und da, die Tatsache, dass er seinen Sohn Benjamin nicht erschießt… Er scheint etwas „weicher“ zu werden, oder ist dies nur ein oberflächlicher Eindruck von mir?


    Übrigens, die zweimalige Behauptung „Es gibt kein Zweifel dass er (Benjamin) dahinter steckt“ lies mich ja zunächst erst einmal aufhorchen. Bei so etwas bin ich grundsätzlich erstmal misstrauisch. Doch seine Reaktion, als sein Vater (Valdorian) ihn dann in seiner Zelle besuchte, lies dann doch eigentlich keinen Zweifel mehr daran.


    :winken:

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  • Hallo zusammen, bis Seite 336.


    also ich muss sagen, dass Buch gefällt mir immer besser. Nach wie vor ist es aber nicht die Handlung oder das futuristische Geschehen, welches mich begeistert, sondern die Darstellung der verschiedenen menschlichen Lebensphilosophien. Hier sind Lidia sowie Valdorian nach wie vor sehr extrem. Interessant auch zu lesen, dass beide auch einmal Träume und Gedanken haben, da ihnen das Unterbewusstsein suggeriert sich damals vielleicht falsch entschieden zu haben. Es kommen jeweils Zweifel auf, welche dann aber fast schon trotzig wieder hinweg gewischt werden.


    Was mich natürlich maßlos ärgert ist, mit welcher Ignoranz der völlig egoistische Valdorian sein Ziel verfolgt. Er zettelt einen total irrationalen, millionenfach tödlichen Krieg an nur um zu Lidia zu gelangen. Und dies noch nicht einmal aus Liebe… Diesen Schuh zieht er sich ja noch nicht einmal selbst an. Nein. Sondern einzig um der allerletzten Möglichkeit nachzugehen, dem Tod doch noch von der Schippe zu springen. :grmpf: Wobei er sich seiner Sache (für mich fälschlicher Weise) auch noch ziemlich sicher ist. Ich glaube nicht, dass Lidia ihm einfach so helfen will oder kann. Wenn er sich da mal nicht täuscht…


    Wundervoll natürlich die stets eingestreuten Botschaften und Denkanstöße für den Leser. „Niemand von ihnen war imstande, Macht und Reichtum ins Jenseits mitzunehmen. Durch jene dunkle Tür schritt man nackt, ohne irgendwas bei sich zu tragen. Wenn man die Dinge aus dieser Perspektive sah – welchen Sinn hatten Macht und Reichtum dann?“ S.269 Nur um mal eines der vielen, vielen Beispiele zu benennen.


    Gut gefallen hat mir auch die Begegnung zwischen Madelaine und Valdorian. „Sie hat dein ganzes Leben bestimmt.“ S.274 Selbst seine Exfrau hatte schnell begreifen müssen, dass sie nur die zweite Wahl für den Herrscher war und er sie am liebsten nach Lidias Ebenbild verbiegen wollte. Hier konnte ich Valdorian die Triebfeder „Liebe“ zu Lidia dann doch nicht ganz absprechen. Aber auch gegenüber Madelaine denkt Valdorian ausschließlich materialistisch. :grmpf: Er wird mir mit jeder Seite unsympathischer…
    Und Madelaine spricht hier auch noch etwas an, was ich so eigentlich noch gar nicht bedacht hatte. „Halten Sie es für möglich, dass Lidia einen alten Mann wie Sie zu ihrem Partner macht?“ S.276


    Dann dieser gewaltige Verrat. Die Kampfeinheiten wurden erwartet… Im Prinzip sehr logisch, bei einem Unternehmen solcher Größe. Nun Valdorian hatte wohl im Gegensatz zu tausenden anderen Glück gehabt und sitzt nun auf einem Planeten der Allianz fest. Hier bin ich gespannt wie es weiter geht, denn sie sind ja schon so gut wie enttarnt…


    Ganz toll fand ich aber auch was bei Lidias Besuch an Floyds Grab passierte. Dieser dunkle Schatten… und das Buch ihres Vaters. Wieder jede Menge Denkanstöße, wieder jede Menge Möglichkeiten… Auch die Möglichkeit vielleicht Leonard und Francy in ihrem Leben verpasst zu haben.


    ! Und was wollte Cordoba noch vor seinem Tod auf S.314 sagen?
    Es schien mir sehr wichtig für die Geschichte.


    Habe ich zu Beginn des Buches eigentlich nur gelesen, um meinen lesetechnischen Horizont zu erweitern, so hing ich gestern Abend an den Zeilen. Egal ob dem Beschuss von Valdorians Raumfahrtkapsel oder Lidias Versuche den richtigen Faden zu erwischen, die Spannung kam wahrlich nicht zu kurz.Ich höre jetzt auf, ich könnte noch endlos schreiben… :redface:
    Viel Spaß noch und bis zu den nächsten Seiten,
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Was ich doch schnell einwerfen möchte: Ich finde es interessant, wie dieser eigentlich hochkomplexe und bis zum Platzen mit Technogebabbel gefüllte SF-Roman auch und gerade SF-Newbies packt ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Was ich doch schnell einwerfen möchte: Ich finde es interessant, wie dieser eigentlich hochkomplexe und bis zum Platzen mit Technogebabbel gefüllte SF-Roman auch und gerade SF-Newbies packt ... :winken:


    Tja, wer hätte das gedacht. :breitgrins:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Hm... ja... hm.
    Ich bin jetzt auf S. 350 angelangt und muss ebenso wie apassionata sagen, dass auch mich das zwischenmenschliche bzw. die verschiedenen Einstellungen mehr interessieren als das Drumherum.
    Mit dem Plot an sich werde ich nicht warm.


    Ich hoffe stark, dass Val (jawohl, der tolle Hecht!) am Ende seine Quittung für den Quatsch bekommt, den er da anzettelt. Und natürlich auch für seine Einstellung.
    Dass das wirklich Liebe ist, was er für Lidia empfindet, bezweifle ich stark. Selbst der Aspekt, dass er Madeleine nur als Ersatz gesehen hat, zeugt für mich nicht von wahren Gefühlen einer besonderen Person gegenüber, sondern eher von dem Wunsch, diese besondere Person besitzen zu wollen, so wie er alles besitzen will.


    Dieses Buch hat sehr viel Potential für gute Fäden, die man meiner Meinung nach vertiefen könnte, aber bis jetzt merke ich davon noch nichts.
    Die Passage mit Lidia auf Floyds Welt fand ich aber auch sehr schön, und die Begegnung mit dem Schatten hatte schon guten Gruselcharakter.


    Ich glaube, dass ich die weiteren Teile nicht lesen werde, je nachdem, ob der Plot noch in Fahrt kommt oder nicht. Valdorian interessiert mich überhaupt nicht mehr (hoffentlich geht er drauf, dieser Möchtegern-Darth-Vader), ich lese nur noch die Stellen über Lidia mit Genuss. Ihr könnte man von mir aus gerne einen eigenen Roman widmen.


    Was nicht heißt, dass ich keine SF mag. Nur finde ich diesen Roman zu platt geschrieben.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • ... ich bin seit gestern abend fertig mit dem Buch und werd deshalb erstmal auf das eingehen was ihr geschrieben habt, möcht ja nicht vorgreifen ;)


    @appasionata


    Zitat

    ... dass Buch gefällt mir immer besser. Nach wie vor ist es aber nicht die Handlung oder das futuristische Geschehen, welches mich begeistert, sondern die Darstellung der verschiedenen menschlichen Lebensphilosophien.


    Ich mochte aber schon auch das drumherum... die ganzen Welten die ersonnen wurden, jede sehr spezifisch, sehr eigen, dieses ganze Kantakiuniversum, die Kantaki selbst machen für mich schon auch einen großen Teil des Lesevergüngens aus.



    Interessant auch zu lesen, dass beide auch einmal Träume und Gedanken haben, da ihnen das Unterbewusstsein suggeriert sich damals vielleicht falsch entschieden zu haben. Es kommen jeweils Zweifel auf, welche dann aber fast schon trotzig wieder hinweg gewischt werden.


    Zitat

    Was mich natürlich maßlos ärgert ist, mit welcher Ignoranz der völlig egoistische Valdorian sein Ziel verfolgt.


    Ja.. der wird wirklich mit jeder Seite unerträglicher. . Ich bin ja schon eher der Typ der noch fast bei jedem Charakter "das Gute" sucht, aber bei dem riss auch mir mehrmals der innere Geduldsfaden. Ich versteh im Grunde auch nicht warum ausgerechnet Lidia sich so sehr in diesen Mann verliebt hat.



    Zitat

    Ganz toll fand ich aber auch was bei Lidias Besuch an Floyds Grab passierte. Dieser dunkle Schatten… und das Buch ihres Vaters. Wieder jede Menge Denkanstöße, wieder jede Menge Möglichkeiten… Auch die Möglichkeit vielleicht Leonard und Francy in ihrem Leben verpasst zu haben.


    Die Szene mochte ich auch sehr gerne lesen... überhaupt .. ich mochte Floyd sehr gern, er war wirklich einer meiner Lieblingscharas in dem Buch, mir auf seine Art noch leiber als Lidia, die mir in manchem einfach zu perfekt, zu sehr ihrer "Rolle" unterworfen ist, die sie in diesem Buch als Gegenpart Valdorians zu spielen hat.


    Was ich noch gerne gewußt hätte (und letztlich kommt das auch nicht raus) warum Mutter Krir ausgerechnet Lidia als so etwas "Besonderes" angesehen hat.... ihr werdet beim Weiterlesen schon wissen was ich meine.
    Klar sie ist ein besonderer Mensch, aber im Grunde sind alle Kantaki-Piloten offensichtlich sehr besondere Menschen, sonst hätte sie nicht die Fähigkeit das Schiff zu fliegen.


    Zitat


    Habe ich zu Beginn des Buches eigentlich nur gelesen, um meinen lesetechnischen Horizont zu erweitern, so hing ich gestern Abend an den Zeilen. Egal ob dem Beschuss von Valdorians Raumfahrtkapsel oder Lidias Versuche den richtigen Faden zu erwischen, die Spannung kam wahrlich nicht zu kurz.


    Ich hab sicher mehr SF-Filme gesehen als SF-Bücher gelesen, aber ganz fremd ist mir das Metier nicht. Aber ich find auch, es ist durchwegs spannend geschrieben, es hat sich wirklich gut gelesen, bin mir aber trotzdem noch nicht ganz sicher ob ich unbedingt die weiteren Bücher lesen werde....
    Insgesamt fehlt mir etwas, kann aber gar nicht ganz genau benennen was es ist. Ich glaube aber, daß es doch dieses extreme Schwarz/Weißmalerei bei den Hauptcharaktern ist, aber jetzt laß ich es erstmal noch ein bisschen wirken und begleite Euch noch hier im Thread beim Weiterlesen :)





    Ich bin jetzt auf S. 350 angelangt und muss ebenso wie apassionata sagen, dass auch mich das zwischenmenschliche bzw. die verschiedenen Einstellungen mehr interessieren als das Drumherum.
    Mit dem Plot an sich werde ich nicht warm.


    Anfangs war es bei mir auch die zwischenmenschliche Basis die mich reingezogen hat, aber je weiter ich gelesen habe desto faszinierender fand ich auch das "Drumherum" , die Welte bzw. die Welten, Völker, technischen Errungenschaften, Wesen und Universen die da geschaffen wurden. [/quote]



    Zitat

    Dass das wirklich Liebe ist, was er für Lidia empfindet, bezweifle ich stark. Selbst der Aspekt, dass er Madeleine nur als Ersatz gesehen hat, zeugt für mich nicht von wahren Gefühlen einer besonderen Person gegenüber, sondern eher von dem Wunsch, diese besondere Person besitzen zu wollen, so wie er alles besitzen will.


    Ja kaum zu ertragen der Typ. Was mich nur ständig gewundert hat: Er durchlebte ja durchaus Momente der Selbsterkenntnis, wenn auch immer recht kurze, aber daraus gelernt hat er nicht die Bohne, er macht immer auf seiner Ego-Schiene weiter...
    Auch das "Älterwerden" , die ganzen fast 150 Jahre scheinen spurlos an ihm vorbeigegangen zu sein. Das Leben ist nunmal endlich, offensichtlich selbst in diese Zukunft in der man das Leben zumindest künstlich verlängern kann, aber er hats offensichtlich erst mitbekommen, als man ihm gesagt hat, das er jetzt dann bald sterben wird ... :gruebel: , frei nach dem Motto "ein Valdorian gibt sich doch nicht mit sowas profanem wie Sterben ab .." xD


    Zitat


    Dieses Buch hat sehr viel Potential für gute Fäden, die man meiner Meinung nach vertiefen könnte, aber bis jetzt merke ich davon noch nichts.


    .. ich weiß schon was Du meinst glaub ich, es gab für mich auch immer wieder Stellen an denen ich mir dachte "da würd ich jetzt gern mehr darüber wissen" ...
    Wenn man jetzt wüßte ob diese Fäden in Bd.2 und Bd.3 aufgenommen werden. "Diamant" ist ja der Auftakt zu einer Triologie und in den andreren beiden Büchern will ja auch noch was gelesen werden. Aber wie gesagt, ich bin noch nicht schlüssig mit mir selbst ob ich weiterlesen möchte.


    Zitat

    ich lese nur noch die Stellen über Lidia mit Genuss. Ihr könnte man von mir aus gerne einen eigenen Roman widmen.


    Jein, wie gesagt, sie ist mir einen Tick zu gut...



    ***



    Zitat

    Zitat appasionata
    Und was wollte Cordoba noch vor seinem Tod auf S.314 sagen?
    Es schien mir sehr wichtig für die Geschichte.


    Zitat

    Zitat Schokomaus
    Ich hoffe stark, dass Val (jawohl, der tolle Hecht!) am Ende seine Quittung für den Quatsch bekommt, den er da anzettelt. Und natürlich auch für seine Einstellung.



    :breitgrins:


    ... ich werd ganz sicher nicht ansatzweise was dazu sagen .... :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Yvaine ()

  • Hallo,


    hach, wenn ich hier so mitlese, könnte ich auch gerade wieder zu den Büchern greifen!


    Zur Info: was die weiteren Teile betrifft, so ist Metamorph ganz anders als Diamant und fast eine Geschichte für sich. Aber sehr spannend! Und im dritten Buch Der Zeitkrieg entstehen dann auch einige Wandlungen, Ecken und Kanten bei den jetzt hier eher einseitig wirkenden Personen. Das bleibt also nicht so schwarz und weiß. Und wie der Titel des Buches schon sagt, gibt es äußerst spannende Zeitphänomene, die für meine bereits erwähnten Knoten im Hirn verantwortlich sind. Könnte ja sein, dass das den ein oder anderen von euch dann doch noch reizen kann, weiterzulesen. :zwinker::breitgrins:


  • Ich mochte aber schon auch das drumherum... die ganzen Welten die ersonnen wurden, jede sehr spezifisch, sehr eigen, dieses ganze Kantakiuniversum, die Kantaki selbst machen für mich schon auch einen großen Teil des Lesevergüngens aus.


    Sagen wir so. Ich finde diese ganze Kulisse super anspruchsvoll ausgearbeitet und sicher ist sie auch ein Genuss für jeden der sich dies so richtig gut vorstellen kann. Und genau da hakt es bei mir ein wenig. Ich habe mit diesen Hard-Core-Fantasy mit Trollen, Zwergen, Elfen und Co. auch immer die Probleme mir diese wirklich gut und bildhaft vorzustellen. Da hapert es dann schon damit, dass ich mich nicht in solche Geschichten hineinversetzen kann... eher grinsen muss. :breitgrins: Hier bei "Diamant" kann ich mir jetzt zwar doch recht gut gewisse Bilder im Kopf zurechtlegen, doch bis ins letzte Detail verinnerlich ich mir diese nicht, da ich momentan auch einfach schauen muss recht zügig zu lesen, damit ich mit euch einigermaßen mitkomme. Gesamt betrachtet muss ich aber vor diesem gut gezeichneten Konstrukt schon den Hut ziehen.



    ... überhaupt .. ich mochte Floyd sehr gern, er war wirklich einer meiner Lieblingscharas in dem Buch, mir auf seine Art noch leiber als Lidia, die mir in manchem einfach zu perfekt, zu sehr ihrer "Rolle" unterworfen ist, ...


    Floyd ist/war eine klasse für sich. Hier stimme ich uneingeschränkt zu. Und Lidia... nun ja, so manches Mal geht mir die "Übergute" auch ganz schön gegen den Strich, da sie zu artig, zu gut, zu perfekt (wie du ja bereits anmerktest). :zwinker:



    Was ich noch gerne gewußt hätte (und letztlich kommt das auch nicht raus) warum Mutter Krir ausgerechnet Lidia als so etwas "Besonderes" angesehen hat.... ihr werdet beim Weiterlesen schon wissen was ich meine.
    Klar sie ist ein besonderer Mensch, aber im Grunde sind alle Kantaki-Piloten offensichtlich sehr besondere Menschen, sonst hätte sie nicht die Fähigkeit das Schiff zu fliegen.


    Ich hätte jetzt vielleicht auch gedacht, dass hier noch etwas kommt. Bin ja mittlerweile etwas über S.400 und kann erspüren was du meinst. Vielleicht ist es aber wirklich nur so ein vertrautes Gefühl zwischen den beiden. Solch eines, wie man es manchmal bei Menschen verspürt, die man gerade erst kennen gelernt hat und sich kaum vorstellen kann, dass man sich noch nicht ein Leben lang kennt.



    Ja kaum zu ertragen der Typ. Was mich nur ständig gewundert hat: Er durchlebte ja durchaus Momente der Selbsterkenntnis, wenn auch immer recht kurze, aber daraus gelernt hat er nicht die Bohne, er macht immer auf seiner Ego-Schiene weiter...
    Auch das "Älterwerden" , die ganzen fast 150 Jahre scheinen spurlos an ihm vorbeigegangen zu sein. Das Leben ist nunmal endlich, offensichtlich selbst in diese Zukunft in der man das Leben zumindest künstlich verlängern kann, aber er hats offensichtlich erst mitbekommen, als man ihm gesagt hat, das er jetzt dann bald sterben wird ... :gruebel: , frei nach dem Motto "ein Valdorian gibt sich doch nicht mit sowas profanem wie Sterben ab .." xD


    Und er wird ja anscheinend kein bisschen einsichtiger. Ich hätte auch gedacht, dass er nach seinen wenigen, kleinen Erkenntnissen etwas mehr dazu lernt. Doch da ist nichts... Keine Einsicht, keine Änderung.
    Damit haben wir es hier natürlich (und ich denke Mal völlig absichtlich vom Autor so gewollt) mit zwei äußerst extremen Charakteren zu tun. Wie ihr schon sagtet, der eine gänzlich schwarz, die andere rein-weiß. Dafür aber um so schöner die Darstellung des gefühlten, gedanklichen und emotionalen Bewußtseinsunterschied zwischen den beiden.


    Zitat


    Wenn man jetzt wüßte ob diese Fäden in Bd.2 und Bd.3 aufgenommen werden. "Diamant" ist ja der Auftakt zu einer Triologie und in den andreren beiden Büchern will ja auch noch was gelesen werden. Aber wie gesagt, ich bin noch nicht schlüssig mit mir selbst ob ich weiterlesen möchte.


    Da kommt bestimmt noch einiges in den Folgebänden, könnte ich mir vorstellen. Allerdings, sollte ich mich entscheiden, mir diese zu verinnerlichen, dann doch sehr wahrscheinlich in der Hörbuchversion. :zwinker:


    :breitgrins:


    ... ich werd ganz sicher nicht ansatzweise was dazu sagen .... :winken:


    Aha... :breitgrins: Dann bin ich ja mal gespannt.



    Was nicht heißt, dass ich keine SF mag. Nur finde ich diesen Roman zu platt geschrieben.


    Hui. Also platt geschrieben finde ich ihn jetzt keinesfalls. Gerade um die Seiten 320 - 400, (weiter bin ich noch nicht) ist dieser Roman doch sehr schön und eindringlich geschrieben. Ob sprachlich oder vom Gehalt der Botschaften finde ich ihn eigentlich sehr eindrucksvoll. Aber so etwas ist natürlich relativ und auch Geschmacksache, ganz klar. :smile:


    Sodele, nachdem ich heute Abend zwar knapp über die 400er Marke gekommen bin und morgen wohl keine Zeit zum Lesen finden werde, gibt es spätestens am Sonntag mehr... :winken:


    Schönes Wochenende euch beiden,
    und angenehme Träume ohne schlechte Fäden... :breitgrins:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • hach, wenn ich hier so mitlese, könnte ich auch gerade wieder zu den Büchern greifen!


    Nur zu. :breitgrins:



    Zur Info: was die weiteren Teile betrifft, so ist Metamorph ganz anders als Diamant und fast eine Geschichte für sich. Aber sehr spannend! Und im dritten Buch Der Zeitkrieg entstehen dann auch einige Wandlungen, Ecken und Kanten bei den jetzt hier eher einseitig wirkenden Personen. Das bleibt also nicht so schwarz und weiß. Und wie der Titel des Buches schon sagt, gibt es äußerst spannende Zeitphänomene, die für meine bereits erwähnten Knoten im Hirn verantwortlich sind. Könnte ja sein, dass das den ein oder anderen von euch dann doch noch reizen kann, weiterzulesen. :zwinker::breitgrins:


    Danke für den Tipp, Heimfinderin. Aber vor nächstem Jahr wird das bei mir sicher nichts mehr mit den weiteren Teilen. Es sei denn ich komme tatsächlich "irgendwie" an diese ungekürzten Hörbuchausgaben dran. :zwinker:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Hallo zusammen!


    Was ich noch gerne gewußt hätte (und letztlich kommt das auch nicht raus) warum Mutter Krir ausgerechnet Lidia als so etwas "Besonderes" angesehen hat.... ihr werdet beim Weiterlesen schon wissen was ich meine.


    Wenn Du das herausfinden willst, musst Du alle 6 Bände aus dem Kantaki-Universum lesen ... :breitgrins:


    Ich glaube aber, daß es doch dieses extreme Schwarz/Weißmalerei bei den Hauptcharaktern ist,


    Das gibt sich zusehends ...


    Da kommt bestimmt noch einiges in den Folgebänden, könnte ich mir vorstellen. Allerdings, sollte ich mich entscheiden, mir diese zu verinnerlichen, dann doch sehr wahrscheinlich in der Hörbuchversion. :zwinker:


    Ich glaube nicht, dass man der äusserst komplexen Geschichte in einem Hörbuch noch folgen kann, ehrlich gesagt. Aber ich kann mit Hörbüchern eh nix anfangen.


    Wie schon gesagt, aber ich weiss nun nicht, ob ich Euch damit Angst mache oder Freude bereite: Wenn Ihr wirklich wissen wollt, wie das Ganze begann und wie das Ganze enden wird, dann müsst Ihr nach der Diamant-Trilogie (Diamant, Der Metamorph, Der Zeitkrieg) auch die Graken-Trilogie (Feuervögel, Feuerstürme, Feuerträume) noch lesen, die zeitlich ein paar Jahrtausende später spielt. :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich glaube nicht, dass man der äusserst komplexen Geschichte in einem Hörbuch noch folgen kann, ehrlich gesagt. Aber ich kann mit Hörbüchern eh nix anfangen.


    Hier könntest du Recht haben. Während des Autofahrens mal eben so nebenher ginge es sicher nicht, da die komplexibilität dieser Geschichte dem Leser/Hörer doch einiges an Konzentration abverlangt.



    Wie schon gesagt, aber ich weiss nun nicht, ob ich Euch damit Angst mache oder Freude bereite: Wenn Ihr wirklich wissen wollt, wie das Ganze begann und wie das Ganze enden wird, dann müsst Ihr nach der Diamant-Trilogie (Diamant, Der Metamorph, Der Zeitkrieg) auch die Graken-Trilogie (Feuervögel, Feuerstürme, Feuerträume) noch lesen, die zeitlich ein paar Jahrtausende später spielt. :zwinker:


    Ich wusste doch, dass du uns echte Hoffnung machen kannst. :ohnmacht:
    In diesem Fall würde dies dann wohl zu einer Art Langzeitprojekt, bzw. in meinem Fall wohl eher Lebensprojekt werden. :schwitz:
    Andererseits, ich bin ja immer so furchtbar neugierig. :breitgrins:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • dann müsst Ihr nach der Diamant-Trilogie (Diamant, Der Metamorph, Der Zeitkrieg) auch die Graken-Trilogie (Feuervögel, Feuerstürme, Feuerträume) noch lesen


    Na toll... Jetzt hast du mir aber einen Floh ins Ohr gesetzt. Eigentlich war ich nach der Diamant-Trilogie recht zufrieden und die offenen Fragen liess ich ganz beruhigt offen - und jetzt dieses Posting. Danke, sandhofer :grmpf: :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo zusammen,
    ich mach jetzt einfach mal weiter hier. Sicher seid ihr beiden ja schon durch. Auf mich warten heute Abend aber noch die letzten 30 Seiten. Bin bei S.526.


    Valdorian hat es allen Anschein nach geschafft. Er hat jetzt zumindest die Zusage von Esmeralda, dass er in etwas sieben Stunden vor Diamant (Lidia) stehen wird.
    Aber hallo… zu welchem Preis… :entsetzt::entsetzt: :entsetzt:
    Hier war ich echt total geschockt. Er bringt sogar einen Kantaki um. :entsetzt: Ja macht sein haltloser Egoismus denn vor gar nichts halt? Er hat kein bisschen dazu gelernt, ganz im Gegenteil. Er denkt keinen Deut weiter als zur eigenen Nasenspitze… :nudelholz:
    Dabei waren da doch ein paar leise positive Ansätze zu spüren. Selten natürlich aber immerhin. Er denkt ja noch nicht einmal darüber nach, wie es Jonathan ergehen muss. Dieser hat ja sogar Familie. Nur gut, dass sein Unterbewusstsein, in Form seines Vaters im „Traum“ ihm wenigstens mal seine Meinung geigt. Da braucht er seinem missratenen Sohn gar keine Vorwürfe zu machen, á la „Er kennt keine Grenzen.“ Valdorian geht nicht minder über Leichen für sein irrationales und egoistisches Ziel.


    Diamant unterdessen kämpft wohl mit ihrer Einsamkeit. Ob sie diese in den letzten Jahren nach dem Gespräch mit Esmeralda wohl hat besser verarbeiten können?
    Der Tod und das Abschiednehmen von Mutter Krir fand ich sehr schön beschrieben. Auch Lidias Pein, als sie noch einmal das Haus ihrer Mutter aufsuchte. Sehr schön war hier nachzuspüren, wie es ihr wohl ergangen ist.


    Nicht ganz klar für mich war die Darstellung, dass es zwar die Möglichkeit von Lidias Kindern irgendwo da draußen auch wirklich geben konnte. Denn ständig (glaube mindestens zwei Mal) wurde erwähnt, dass diese Kinder tatsächlich real existieren würden.
    Gut fand ich, dass nicht nur die schöne Seite/Träume der Kinder aufgezeigt wurde, sondern auch, dass es eventuell auch mit Familie zu schmerzlichen und düsteren Szenarien hätte kommen können.


    Die Sprünge mit dem Horgh-Schiff hab ich Valdorian fast schon richtig gegönnt. Hier tat mir einzig Jonathan leid. Er hat sich immer wieder als der loyalste Partner an Valdorians Seite erwiesen und dies, wo ich ihm ganz am Anfang des Buches misstraut habe.


    Was mich aber so wahnsinnig auf die Palme brachte ist auch die Tatsache, dass Valdoria diese überstürzten Krieg aus dem Boden gestampft hat, obwohl er doch selbst bereits damit gerechnet hat, dass Diamant bei seinem Eintreffen längst schon wieder von Kabäa verschwunden ist. All die Toten, all die Willkür… nur für sein Ego.


    Sprachlich wie inhaltlich finde ich dieses Buch nach wie vor sehr komplex aber noch gut verständlich. Als Leser verlangt es einem schon eine gewisse Konzentration ab. Dafür wird man aber dann mit einem wunderbar vielfältigen Gespinst der Erzählkunst belohnt, welchem es auch nicht an Spannung mangelt. Ganz im Fordergrund stehen für mich allerdings die sehr schön formulierten Denkanstöße. Diese sind für mich sozusagen das Herzstück der Geschicht.


    Nun bin ich natürlich heute Abend auf den Schluss gespannt. Zumal es ja hieß, es sollte ein Cliffhanger geben… :entsetzt:
    Eines kann ich aber schon gleich mal vorausschicken: Wäre ich Diamant, ich glaube der „Junge“ könnte sein blaues Wunder erleben… :kommmalherfreundchen:
    Andererseits, wäre es vielleicht eine noch bessere Strafe, ihn doch noch ein paar Jahre leben, aber vor allem auch lernen zu lassen. :zwinker: Ob ihm dies gönne, steht wieder auf einem anderen Blatt.


    Liebe Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Ach ja, beim Stöbern drüben in der autorenbegleiteten Leserunde habe ich im vorletzten Abschnitt folgendes gefunden:


    Ich darf ja nichts verraten, aber ich bin froh, dass ich gleich weiter gelesen habe. Es bleibt spannend - das darf ich ja verraten. ;D


    Katrin


    Oh Mann. Das soll dann jetzt wohl tatsächlich heißen, dass ich mir dann auch gleich den nächsten Band besorgen muss. :grmpf: :breitgrins:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Na toll... Jetzt hast du mir aber einen Floh ins Ohr gesetzt. Eigentlich war ich nach der Diamant-Trilogie recht zufrieden und die offenen Fragen liess ich ganz beruhigt offen - und jetzt dieses Posting. Danke, sandhofer :grmpf: :breitgrins:


    Jederzeit gern ... :clown:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich bin noch nicht so weit, habe gerade erst Seite 482 aufgeschlagen. Und da musste ich erst einmal hier hin, um meinem Ärger Luft zu machen.
    Valdorian ist echt ein A***loch. Jetzt hat er Esmeraldas Schiff gekapert und würde wahrscheinlich über Leichen gehen, wenn er seinen verfluchten Willen nicht bekommt.


    Die Schmerzen in dem Horgh-Schiff habe ich ihm auch von ganzem Herzen gegönnt! Von mir aus hätten sie noch ein fünftes Mal springen können.


    Die Lidia-Passagen lese ich nach wie vor immer noch gern, alles andere überfliege ich beinahe diagonal - ich muss als fast abschließendes Fazit sagen, dass mir der Roman gar nicht gefällt. :traurig: Die nachfolgenden Bände brauche ich nicht, so habe ich Gott sei Dank mehr Zeit für in meinen Augen bessere Lektüre.


    Trotzdem werde ich die restlichen Seiten jetzt direkt zu Ende lesen und mich dann nochmal melden. Ich hoffe, ich habe dann ein paar stichhaltige Argumente, warum ich so enttäuscht bin; mir fallen Rezis meistens schwer.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Hui, noch jemand da, wie schön. Dachte schon ihr seid alle durch...



    Die Schmerzen in dem Horgh-Schiff habe ich ihm auch von ganzem Herzen gegönnt! Von mir aus hätten sie noch ein fünftes Mal springen können.


    Jepp, so dachte ich auch. :bang:
    Allerdings wäre dann schön gewesen, wenn Jonathan zuvor dann doch noch hätte aussteigen können.



    ... ich muss als fast abschließendes Fazit sagen, dass mir der Roman gar nicht gefällt. :traurig:


    Das ist sehr schade, aber natürlich auch Geschmacksache. Klar.. :zwinker:



    Ich hoffe, ich habe dann ein paar stichhaltige Argumente, warum ich so enttäuscht bin; mir fallen Rezis meistens schwer.


    Dabei ist es doch wesentlich einfacher zu sagen, warum einem ein Buch nicht gefallen hat als anders herum, oder nicht? Aber egal, mach dir keinen Stress deshalb.
    Ich mache mich jetzt auch an den Endspurt und melde mich morgen noch mal.


    :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • Hm... ich werds mir überlegen und es spontan entscheiden ... jedenfalls macht es mich schon neugierig, wenn sich das ganze zu einem großen Ganzen zusammenfügen würde....
    Ich mochte ja - abseits von Lidia - viel in dem Buch, das Universum, die Kantaki, sehr interessieren würde moch noch die Geschichte der "La Kimesch" und der "Xurr" , aber wenn Feuervögel usw. später spielt, geht es dort ja auch nicht um die vergangenen Kulturen ...



    @appasionata, Schokomaus


    Was Valdorian anbelangt sind wir uns ja einig, mein Mitleid mit dem Herrn hielt sich auch in sehr überschaubaren Grenzen. Allein diese Gedankengänge, das er unwichtige Dinge wie die Tatsache daß Jonathan eine Familie hat einfach vergessen hat und diesen Umstand (bis auf einen klitzekleinen Anflug von schlechtem Gewissen) auch völlig normal findet, obwohl Jonathan ja nun einer seiner engsten und treusten Weggefährten war...


    Schon lange keinen derart eindeutigen Antitypen mehr in einem Buch gehabt ... g035.gif . Im Nachhinein fast schon wieder erfrischend, bei ihm muß man sich irgendwann keinen Gedanken mehr darum machen ob er nicht doch irgendwo noch eine wirklich gute Seite hat :breitgrins: . Das Einzige was ich noch an ihm mag ist sein Nachname "Valdorian" , der klingt wirklich gut..



    Schokomaus

    Schade daß Dir das Buch wie auch insekt so gar nicht gefällt...
    Ich muß sagen, in der Nachwirkung, Nachschau seh ich deutlich mehr positives wie negatives für mich ...
    Ist jetzt nicht so daß ich entusiastisch begeistert bin aber es war gut zu lesen, bot viele schöne Sätze und Gedanken, regt die Phantasie an sich in diese Universum hineinzudenken und hat mich doch in gewisser Weise für sich eingenommen. Könnte duchaus sein daß ich nach und anch noch zu den weitern Bänden greife.



    @appasionata


    Der Cliffhanger ist extrem, allerdings ist es jetzt trotzdem nicht die Sorte Buch die mich jetzt rastlos in die nächste Buchhandlung oder ans I-Net eilen läßt um weiterzulesen ^^ . Ich halts durchaus noch ne Weile aus :zwinker:



    @appasionata


    Ich glaub schon daß Esmeralde Lidia ein bisschen helfen konnte...
    Unter anderen hat ja auch Mutter Krir die Einsamkeit von Lidia unbewußt verstärkt weil sie ihr immer wieder gesagt hatte sie sollte jemanden haben der sie begleitet, Esmeralda hat ihr gezeigt, daß es auch anders geht und man auch so glücklich sein kann. Außerdem hat sie ihr die Möglichkeit gegeben ihre Lage, die Besondersheit dieses langen Lebens wirklich einmal zu bereden. Über die Situation einfach sprechen mit jemandem der die Situation wirklich fassen und verstehen kann...





    So und jetzt bin ich gespannt was ihr zum Ende sagt....