Mike Resnick- Wilson Cole- Band 1: Die Meuterer

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  • Mike Resnick- Die Meuterer


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    Klappentext
    3000 Jahre in der Zukunft führt die Menschheit Krieg gegen die Teroni-Föderation. Der Offizier Wilson Cole hat bereits zweimal sein Schiff samt Crew in der Schlacht verloren.
    Zur Strafe soll er nun als zweiter Offizier auf einem geradezu schrottreifen Schlachtschiff dienen, noch dazu in einem weit abgelegenen Raumsektor: dem Phoenix-Cluster.
    Die Reibereien an Bord nehmen zu, die Disziplin sinkt, und Wilson Cole ist kein Mann, der gern träge herumsitzt, während woanders ein Krieg tobt. Doch das Phoenix-Cluster ist der letzte Ort in der Galaxis, den der Feind angreifen würde ... oder?


    Rezension
    Mal wieder ein kleiner, knackiger Science Fiction- Roman.
    Die Reihe um Wilson Cole wurde mir im Forum empfohlen und warum sie nicht mal ausprobieren?
    Zwar bin ich nicht ganz so begeistert wie von McMaster Bujold oder Scalzi, aber der Roman bietet gute Unterhaltung.


    Durch den Helden Wilson Cole und seine sehr pragmatisch und eher unmilitärische Sichtweise zieht gleich zu Beginn der Humor ein, der sich durch die gesamte actionreiche Handlung hält.
    So gerne ich Wilson Cole auch mochte, ist er mir jedoch in einigen Dingen einfach zu perfekt. Er ist immer schlauer und cleverer als alle anderen.
    Überhaupt ist er eine ziemliche besserwisserische Nervensäge, so dass ich doch oft etwas Mitleid mit seinen geplagten Vorgesetzten hatte.
    Dennoch ist es einfach amüsant Cole dabei zu beobachten wie er einfach alle Befehle beiseite fegt und dann genau das macht, was er möchte.
    Schon in seiner ersten Schicht schafft er es in Feindberührung zu kommen und danach wird es auch nicht besser für sein schrottreifes Schiff…


    Sicher ist die Handlung nicht sonderlich komplex und eher geradlinig. Auf Charakterbeschreibung oder gar Entwicklung wird kein Wert gelegt, dafür kommt die Handlung zügig in Gang.
    Mit jeder neuen Episode steigern sich Spannung und Gefahr.


    Der Anhang ist hilfreich und zeigt einen kleinen Einblick in das riesige Birthright-Universum von Mike Resnick, in dem er sie Geschichte der Zukunft der Menschheit erzählt.
    So kann man die Handlung dieses ersten Romans um Wilson Cole zeitlich besser einordnen.


    Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten vier Bände der Reihe.


    Fazit: Spannende Science Fiction-Kost ohne Tiefgang!


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:



    Wilson Cole-Reihe:
    1. Die Meuterer
    2. Die Piraten
    3. Die Söldner
    4. Die Rebellen
    5. Flaggschiff


  • Auf Charakterbeschreibung oder gar Entwicklung wird kein Wert gelegt, dafür kommt die Handlung zügig in Gang.



    Sorry, könntest du das etwas genauer beschreiben? Im Grunde stimme ich dir sonst zu, habe aber bei diesem Punkt so
    meine Schwierigkeit. Gerade der Kapitän des Schiffes (der Namen ist mir momentan entfallen) macht für mich sogar eine
    ziemliche Entwicklung durch. Das er sich für seine Mannschaft und sein Schiff opfert war am Anfang nicht abzusehen.


    Auch das reguläre Soldaten den Schritt zur Meuterei wagen finde ich nicht unbedingt "normal". Es hatte zwar fast
    jeder an Bord keine saubere Akte, aber so einen Schritt zu unternehmen ist schon enorm. Auch für Cole, der bis
    dato ein loyaler Offizier gewesen ist.


    Was hätte deiner Meinung nach denn passieren müssen das du sagen kannst, jemand hätte eine charakterliche Entwicklung
    durchgemacht?

  • Das war für mich alles keine wirkliche Entwicklung, sondern nur eine konsequente Weiterführung dessen, was schon vorhanden ist.


    Zum Kapitän:


    Zur Mannschaft:


    Zu Wilson Cole:

  • Danke für deine Ausführungen, auch wenn ich nicht so wirklich zustimmen kann.
    Du hast natürlich recht bei dem was du schreibst, aber es hätte mich wirklich interessiert was hätte passieren müssen damit eine Figur eine charakterliche Weiterentwicklung durchmacht. Gerade bei Wilson.



    Ich finde die Thematik "Charakterzeichnungen von Darstellern in der SF und Allgemein" immer recht spannend. Oft erlebe ich, dass Figuren von denen ich meine das sie tiefsinnig sind und eine Entwicklung durchmachen, von anderen als flach und oberflächlich abgetan werden. Und umgekehrt. Darum hatte ich bei dir nachgefragt.


    Vor fast 4 Jahre hatte ich bei SF-Fan.de einen Thread gestartet der genau das zum Thema hatte.
    http://forum.sf-fan.de/viewtop…=5&t=2866&hilit=charakter


    Aber eine richtige Diskussion ist leider nicht zustande gekommen.


  • Danke für deine Ausführungen, auch wenn ich nicht so wirklich zustimmen kann.
    Du hast natürlich recht bei dem was du schreibst, aber es hätte mich wirklich interessiert was hätte passieren müssen damit eine Figur eine charakterliche Weiterentwicklung durchmacht. Gerade bei Wilson.


    Für mich ist eine Entwicklung, wenn der Protagonist zu völlig neuen Sichtweisen kommt und dadurch sein Verhalten anpasst. Oder wenn er sich selbst überwindet.
    In Wilson Coles Fall:


  • Ich finde die Thematik "Charakterzeichnungen von Darstellern in der SF und Allgemein" immer recht spannend. Oft erlebe ich, dass Figuren von denen ich meine das sie tiefsinnig sind und eine Entwicklung durchmachen, von anderen als flach und oberflächlich abgetan werden. Und umgekehrt. Darum hatte ich bei dir nachgefragt.

    Das ist ja keine Theamtik, die sich alleine auf SF bezieht, sondern jeden Roman betrifft.
    Und es ist wirklich schwierig zu beantworten, weil ich denke, dass da auch immer stark der persönliche Geschmack mit hinein spielt.



    Aber dein Thread in SF-Rorum war ja gar nicht so still. Es gab doch etliche interessante Beiträge. Den meisten kann ich nur zustimmen.
    In unserem konkreten Fall trifft es aber der Beitrag von L.N. Muhr für mich am besten:

    Zitat

    Im endeffekt ist es relativ simpel (und wurde ja auch schon angesprochen): flache charaktere sind funktionale charaktere. wir erfahren nichts mehr über sie als das, was zum verständnis der geschichte nötig ist. sie bekommen kein leben ausserhalb der buchseiten oder zwischen den zeilen. asimov ist da ein paradebeispiel. seine figuren sind sympathisch (jedenfalls seine hauptfiguren), aber was wissen wir wirklich über sie? wo ist der rest ihres lebens?

    Von Wilson Cole erfahren wir auch nicht mehr als wir zu wissen brauchen. Wie war seine Kindheit? Was ist mit seiner Familie? Was bewegt ihn wirklich?
    Wir wissen, dass er dumme Befehle nicht mag, dass er gerne liest, dass er sich nicht scheut in Lebensgefahr zu geraten und dass Sex mit Frauen nicht abgeneigt ist. Außer dem Lesen alles Informationen, die für die Geschichte nötig sind.
    Aus seiner Vergangenheit erfahren wir nur kurz die Episode mit dem Gefangenen. damals wäre er beinahe verhungert, was seine Vorliebe für regelmäßige Mahlzeiten erklärt. Es ist auch klar, wie schwer es ihm fiel den Mann zu töten, dennoch wird dieser einzige, winzige Einblick in sein Seelenleben schnell wieder beendet und beiseite geschoben. Und selbst diese Szene dient eigentlich nur dazu, seine Ablösung von der Republik zu untemauern


    Ich hätte einfach gerne mehr über seine Gefühle und inneren Beweggründe erfahren.
    Aber vielleicht liegt das daran, dass ich eine Frau bin? :zwinker:

  • Versuch doch mal hier so einen Thread in "Unsere Welt der Bücher" zu starten.
    Ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass wir so ein Diskussionthema schon hatten.

  • Ich hatte ich auch schon dran gedacht, aber den Gedanken dann doch wieder verworfen.
    Es liegt halt alles im Auge des Betrachters. Manchmal reicht es schon dass einem der
    Charakter sympathisch ist um ihm Tiefe zuzugestehen. Und oftmals, so ist das zumindest
    bei mir, kann ich gar nicht genau sagen warum und wieso es so ist.


    Eine allgemeingültige Regel gibt es ja nicht an der man so etwas festmachen kann.


  • Ich hatte ich auch schon dran gedacht, aber den Gedanken dann doch wieder verworfen.
    Es liegt halt alles im Auge des Betrachters. ...
    Eine allgemeingültige Regel gibt es ja nicht an der man so etwas festmachen kann.

    Ich denke, da hast du absolut recht!


    Ich habe übrigens gerade die Nachricht von Amazon bekommen, dass der zweite Band "Die Piraten" an mich versand wurde. :klatschen:
    Obwohl ich die Schwächen von "Die Meuterer" deutlich gesehen habe, habe ich mich ja ausnehmend gut amüsiert.


    Vielleicht liegt deine andere Einschätzung der Charaktere auch daran, dass du schon mehrere Bände der Reihe gelesen hast? Schließlich lernt man die Protagonisten mit jedem Roman besser kennen.

  • Aus der Reihe kenne ich nur die Bände 1 und 2. Ab und an biete ich auf die anderen Bände mal bei Ebay mit,
    werde aber regelmäßig überboten. :breitgrins:


    Ach ja, den zweiten Band -Die Meuterer- biete ich übrigens hier im Bereich Flohmarkt in meinem Thread zum
    Kauf an. Auch schon seit mehreren Wochen, will aber keiner haben. Die Reihe ist wohl doch nicht so gut. :breitgrins:


  • Ach ja, den zweiten Band -Die Meuterer- biete ich übrigens hier im Bereich Flohmarkt in meinem Thread zum
    Kauf an. Auch schon seit mehreren Wochen, will aber keiner haben. Die Reihe ist wohl doch nicht so gut. :breitgrins:

    Verflixt! Sollte mal öfter in den Flohmarkt gucken! :redface:
    Ich gebe zu, dass ich da selten hinschaue. Hätte ich das mal getan!


    Ich glaube Science Fiction- Romane befinden sich zur Zeit insgesamt eher in einer Flaute. Das Desintresse liegt nicht unbedingt an der Reihe. Noch dazu handelt es sich um einen zweiten Teil.



    Off topic: Was willst Du den für den Percy Jackson. Gebe zu, dass ich schon länger neugierig auf die Bücher bin.

  • irgendwie habe ich es verpasst rechtzeitig eine Rezension zu schreiben und nun sind nur noch grobe Eindrücke von dem Buch in meinem Hirn vorhanden:



    Bujolds Miles-Serie ist für mich der Maßstab aller Space Operas. Da kommt Resnick zwar nicht dran, aber für gute Unterhaltung reicht es allemal.


    Über Wilson Coles pragmatische und manchmal unkonventionelle Art lässt sich einfach hervorragend schmunzeln. Ich kann mir durchaus vorstellen, die Reihe weiter zu lesen, wenn mir mal wieder nach Weltraumschlachten und Wortgefechten mit ein wenig Humor zumute ist.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: