Iris Bahr - Schlampen im Schlafsack

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    Iris Bahr, Schlampen im Schlafsack
    (Malik Verlag, August 2010)
    ISBN 978-3-89029-758-3
    272 Seiten; € 16.95 (Klappbroschur)
    Originaltitel: Sluts in Fleece


    Iris Bahr, US-amerikanisch - israelische Comedian, hat mit "Schlampen im Schlafsack" ihr zweites Buch nach "Moomlatz" geschrieben. Bahr hat schon einige kleine Rollen in Comedy-Serien wie "King of Queens" gespielt und sogar ein eigenes Bühnenprogramm - und noch etwas: sie hat Humor. Zugegebenermaßen ist dieser manchmal etwas gewöhnungsbedürftig - rotzfrech und ziemlich direkt - aber genau das finde ich sehr amüsant.


    Iris hat nach ihrer Asientour ("Moomlatz"), auf der sie in erster Linie ihre Unschuld verlieren wollte, nun vermeintlich etwas ruhigere Gefilde angesteuert: sie zieht von Israel zum Studieren in die USA, genauer gesagt an die Brown University in Providence, Rhode Island, eine renommierte Universität der Ivy League. Aber Iris wäre wohl nicht Iris, wenn sie nicht trotzdem auf Abenteuer aus wäre... So hat sie also die ein oder andere Wunschvorstellung in Richtung "Club der toten Dichter" - und wenn sich dann noch der ein oder andere Mann auftreiben ließe, der gebildet und gut im (oder sollte ich sagen: ihrem) Bett wäre, dann könnte alles perfekt sein. Doch ihre Erfahrungen erfüllen dieses Wunschdenken nicht hundertprozentig - Iris hat zwar Sex, aber irgendwie ist doch nicht das richtige dabei. Zudem fühlt sie sich nicht sonderlich dazugehörig (was auch an ihren teilweise haarsträubend-lustigen Kategorisierungen ihrer Mitstudenten liegen könnte). Nach genauesten Selbststudien, dem Verschleiß eines Uni-Psychologen und diversen Analysen ihrer Kindheitstraumata schmiedet sie für die Semesterferien schnell abenteuerliche Pläne: einige Monate Südamerika mit einer guten Freundin aus Israel, Talia, sollen den Spaßfaktor wieder zurückholen. Gesagt, getan: Talia ist telefonisch schnell von der Idee zu überzeugen und Iris' Vater rückt die nötige Kohle heraus; Iris' Erspartes von ihrer Bat Mitzwa.
    Südamerika ist, das nur zur kurzen Erklärung, nach Asien das meistgewählte Reiseziel junger Israelis nach dem Militärdienst. Unter anderem auch deshalb verspricht sich Iris einiges an jungen Männern und Abenteuern... Letzteres hat sie - vor allem in Form von Käsemauken-Gestank in Zügen, Toiletten-Bedürfnissen unter besonderen Bedingungen in Überlandbussen, Unterkünften in bedrohlichen Stadtzonen und allerlei wirklich lustigen bis strangen Begegnungen. Iris Bahr erzählt in einzelnen Reiseabschnitten wirklich die dollsten Dinger, über die man teilweise heftigst lachen muss! Aber eines ist auch klar: dieser Humor ist sicherlich nicht für jede/n Leser/in geeignet, denn der Humor ist doch deftiger Art und die Stories teilweise ziemlich zotig. Da werden diverse Menstruationsutensilien auf skurrilste Weise entsorgt, freizügigst über verschiedene Sexpraktiken nachgedacht und mehr als eine Handvoll Männer taxiert und auf's genaueste kategorisiert... Aber auch körperliche Bedürfnisse werden nicht ausgespart, ebenso wie die ein oder andere leichtsinnige Rucksack-Touristen-Aktion.


    Ja, der Grat zwischen 'too much' (vor allem was Exkremente und Sex angeht) und derbem Humor ist bei Iris Bahr ziemlich schmal, aber ich finde nicht, dass sie ihn nicht gemeistert hat. Im Gegenteil - Bahr hat es über gut 270 Seiten immer wieder geschafft, dass ich von heftigen Lachern geschüttelt wurde. Vielleicht könnte man sie von den Zoten her manchmal irgendwo bei Mario Barth einsortieren - mit dem feinen Unterschied, dass ich Iris Bahr für intelligent halte. Ob sie diese Reise genauso erlebt hat, ja, genauso 'gesucht' hat, kann ich nach der Lektüre nicht beurteilen - es ist mir aber auch ehrlich gesagt egal, weil es ihre Privatsache ist. Mich hat sie mit ihrer rotzfrechen, abgebrühten Art einfach wirklich gut unterhalten!


    Fazit: Nicht für jeden Lachmuskel geeignet, weil es doch schon ein 'spezieller' Humor ist, aber wenn einen die ein oder andere sehr intime Schamlosigkeit - gepaart mit derbem Witz - nicht abschreckt, dann kann man sich prächtig amüsieren! Gespannt bin ich ja, ob Iris Bahr für die Zukunft noch mehr Reisen auf Lager hat...


    4ratten

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Bei Autoren dieser Art wirkt, was Finesse haben sollte, immer grob und technisch.


    Solche Ein-Satz-Kommentare sind weder besonders hilfreich im Hinblick darauf, Dich und Deine Lesevorlieben einzuschätzen, noch dafür eine ernsthafte Diskussion über ein Buch zu beginnen. Wenn Du etwas zu dem Buch zu sagen hast: Geht das dann bitte auch etwas ausführlicher?