Jason Starr - Panik

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  • Jason Starr – Panik
    (Panic Attack, 2009)
    Aus dem Amerikanischen von Ulla Kösters


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    Der Autor
    Jason Starr (*1968) wuchs im New Yorker Stadtteil Brooklyn auf und begann in seinen College-Jahren Kurzgeschichten zu schreiben, bald danach auch Theaterstücke, Drehbücher, Comics und Romane. Bevor er sich ganz auf das Schreiben konzentrieren konnte, verdiente er seinen Lebensunterhalt mit den unterschiedlichsten Jobs.


    Klappentext
    „Daddy, da ist jemand im Haus.“ Bis zu dem Moment mitten in der Nacht, als der Psychologe Adam Bloom von seiner Tochter Marissa geweckt wird, ist die Welt bei den Blooms noch in Ordnung. Na, was „in Ordnung“ eben so heißt bei wohlhabenden und egozentrischen New Yorkern.


    Aber als Adam zu seiner Pistole greift und den unbewaffneten Einbrecher tötet, bricht die Hölle über die Familie herein. Nicht nur, weil die Geschichte des schießwütigen Seelenklempners ein gefundenes Fressen für die Medien ist. Nicht nur, weil die Konflikte zwischen Adam, seiner Frau Dana und der 22-jährigen Marissa unter dem Druck eskalieren. Sondern vor allem, weil in jener Nacht ein zweiter Eindringling im Haus war: Johnny Long, gerissen, skrupellos und höchst verführerisch, will Rache nehmen an den arroganten Bonzen, die seinen Kumpel auf dem Gewissen haben. Und er weiß auch schon wie: Er macht sich an ihre Tochter ran.



    Von dem Moment an, als Adam von seiner Tochter nachts geweckt wird, steht seine vermeintlich heile Familienwelt Kopf. Er ist der einzige, der seine überzogene Reaktion als angemessen betrachtet und nutzt das Interesse der Medien, um sich als rechtschaffenen Familienvater und Beschützer zu präsentieren, doch er merkt schon bald, dass er zum Spielball wird. Aber das ist nicht das einzige Problem, das sich auftut. Seine Frau Dana verhält sich höchst merkwürdig und Tochter Marissa lehnt sich ebenfalls auf. Als Psychotherapeut sollte Adam für solche Komplikationen gewappnet sein, doch er macht genau die Fehler, vor denen er stets seine Patienten warnt. Zwar sieht er sich sehr bald schon als das eigentliche Opfer, aber das tatsächliche Ausmaß der Folgen wird ihm zu spät bewusst. Alle unmittelbar Beteiligten spielen sich gegenseitig etwas vor, beschränken die Kommunikation auf Beschuldigungen und leisten so der sich anbahnenden Katastrophe nur Vorschub. Erschwert wird die Situation, als Johnny Long die Bildfläche betritt und Adams Erfahrungen und Instinkte ihn völlig im Stich lassen.


    Trotz der ernsten Thematik kommt der Humor nicht zu kurz, besonders bei Adams schmerzhaften Erfahrungen mit den Medien. Starr spielt mit den Möglichkeiten und versteht es, immer eine Prise Humor mit einzustreuen. Das Buch beginnt direkt mit dem nächtlichen Überfall, und im gleichen Tempo geht es die ganze Zeit weiter. Letzten Endes sind es nur wenige Charaktere, die von Bedeutung sind, auch die Handlung beschränkt sich auf wenige Tage, aber es geht rasant voran. Im Mittelpunkt steht immer Adam, der richtiggehend vorgeführt wird, und man schwankt ihm gegenüber die meiste Zeit zwischen Schadenfreude und Mitleid.


    Durch die Erzählung aus der Sicht verschiedenen Protagonisten bekommt man immer einen Einblick in deren Überlegungen und Empfindungen. Teilweise überlappen die Ereignisse mit dem Schwenk auf eine andere Hauptperson, was dem Leser die Betrachtung aus einer anderen Perspektive ermöglicht, jedoch ohne dass es langweilig wird. Die Guten und Bösen stehen von Anfang an fest, doch das vermindert die Spannung nicht, ganz im Gegenteil.


    Zwischen den Zeilen lässt sich leise Kritik an den amerikanischen Waffengesetzen herauslesen, ebenso am Umgang der Medien mit Bürgern, die sich plötzlich ungewollt ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt sehen, Dinge, die auch bei uns in der Diskussion stehen, wenn auch nicht im selben Ausmaß wie in den USA.


    Das Ende – nun ja, es dürfte nicht jedermanns Fall sein. Ich fand es akzeptabel, wenn auch ein bisschen weit hergeholt, aber es hat den Spaß an der Lektüre nicht geschmälert. Wer Psychothriller mag, dürfte an diesem Buch seine Freude haben. Ich jedenfalls bin schon auf der Suche nach dem nächsten Buch von Jason Starr.


    5ratten


  • Wer Psychothriller mag, dürfte an diesem Buch seine Freude haben.


    Ist schon auf meiner Wunschliste gelandet. Danke für die gute Rezi: Rein vom Cover her hätte mich das Buch bestimmt nicht angesprochen.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.