Aurélie ist zutiefst enttäuscht und verletzt, als ihr Freund sie Knall auf Fall verlässt. Die junge Restaurantbesitzerin verkriecht sich erst einmal in ihrer Wohnung und spaziert dann ziellos durch Paris, bis sie, die eigentlich gar nicht so gerne liest, in einer winzigen Buchhandlung landet und aufs Geratewohl einen Roman ersteht. "Das Lächeln der Frauen" von einem gewissen Robert Miller zieht sie überraschend stark in seinen Bann, was kein Wunder ist, denn das, was der Autor da beschreibt, ist ihr eigenes kleines Lokal ... und die junge Frau im grünen Kleid, die eine wichtige Rolle in dem Buch spielt, ist eindeutig sie selbst!
Neugierig geworden, will sie unbedingt den Autoren kennenlernen und herausfinden, wie es kommt, dass sie sich auf einmal als Romanfigur wiederfindet, doch diesen auf dem Coverfoto so sympathisch aussehenden Robert Miller aufzutreiben ist gar nicht so einfach, vor allem, weil sein französischer Verleger, André Chabanais, dabei nicht wirklich gerne zu helfen scheint. Dieser grantige Typ geht Aurélie gehörig auf die Nerven, aber um an Miller heranzukommen, muss sie es wohl oder übel mit ihm aufnehmen. Und so einfach wird sie sich bestimmt nicht abwimmeln lassen!
Eine nette, charmante Liebeskomödie, die perfekte leichte Lektüre nach einem anstrengenden Arbeitstag. Aurélie ist eine sympathische Heldin mit liebenswerten kleinen Schrullen; André Chabanais, der die zweite Erzählstimme darstellt, ist gar nicht so ein Brummbär, wie es auf den ersten Blick scheint, hütet dafür aber ein pikantes Geheimnis.
Worum es sich dabei handelt, hatte ich ebenso schnell erraten, wie ich die Wendung, die das Buch am Ende nehmen würde, erahnt habe. Das fand ich aber gar nicht so schlimm, weil ich auch Filme dieser Machart gelegentlich mal ganz gerne sehe, gerade weil sie ein bisschen vorhersehbar sind. Das Buch ist so richtig was fürs Herz, Irrungen und Wirrungen garniert mit ein wenig Humor, einem Schuss Kulinarik und einer großen Portion Lokalkolorit.
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Ärgerlich finde ich allerdings den "Marketing-Gag", ein Autorenfoto und Kurzbiographie abzudrucken, wenn es sich bei "Nicolas Barreau" ziemlich eindeutig um ein Pseudonym handelt. (Die vielen französischen Einsprengsel im deutschen Text ließen darauf schließen, dass das Buch nicht aus dem Französischen übersetzt ist.) Etwas Recherche hat dann die Infos zutage gefördert, die hier auch schon genannt wurden. Das ist schon irgendwie Verar***e.