Victoria Holt - Sommermond

  • Victoria Holt


    Sommermond


    (Midsummer´s eve)


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    Annora und Jacco sind die Kinder von Jessica und Jake Cardor („Der Zigeuner und das Mädchen“). Sie wachsen in Cornwall, dem Gut der Cardors, auf, das Familienleben ist freundlich, liebevoll, finanziell abgesichert. Schon als kleines Mädchen hat sich Annora hoffnungslos in den Nachbarsjungen Rolf verliebt, sie betet ihn geradezu an.


    Als die Eltern anlässlich des Todes von Großvater Dickon („Im Schatten des Zweifels“) für einige Wochen nach Kent reisen, nutzen Jacco und Annora die Gelegenheit und besuchen unbeaufsichtigt die Sonnwendfeiern des Dorfes. Schon wochenlang gab es im Dorf bösartiges Gerede über Großmutter Ginny, die von den abergläubischen Dorfbewohnern für eine Hexe gehalten wird. Während der Feier schlägt die Stimmung um, und angetrieben von einem Mann in grauer Kutte versucht die Menge, Ginny zu ertränken. Außerdem zündet man ihre Hütte an, und die alte Frau kommt zu Tode. Jacco und Annora gelingt es, unbemerkt Ginnys Enkel Digory zu retten und bis zur Rückkehr der Eltern zu verstecken.


    Nach dieser Nacht ist Annora nicht mehr dasselbe fröhliche Mädchen. Annora hat die graue Kutte erkannt, sie gehört Rolf. Annora ist entsetzt, wozu Menschen fähig sind, und sie kann auch Rolf nicht mehr vollkommen vertrauen. Sie wird sehr kritisch, teilweise zynisch.


    Die Jahre vergehen, die Kinder werden erwachsen, und irgendwann beschließt Vater Jake, noch einmal nach Australien zu reisen, wo er 10 Jahre als Deportierter gelebt und wo er eine Farm gekauft und einem Verwalter überlassen hat. So schifft sich die Familie einschließlich der unglücklichen Kusine Helena ein, erlebt eine interessante Überfahrt nach Australien und kommt schließlich auf der Farm an. Dort herrschen natürlich ganz andere, lockerere Sitten; man belächelt die förmlichen Engländer ein wenig. Der Verwalter der Farm hat ein Auge auf Annora geworfen, die ihn allerdings trotz seiner sehr männlichen Ausstrahlung verabscheut und auch kein Blatt vor den Mund nimmt. Kurz vor der geplanten Heimreise kommt es zu einer Katastrophe. Danach folgt ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Annora steht am Ende ohne ihre wunderbare Familie, ohne Gut Cardor, ohne Rolf und fast ohne Einkommen da. Onkel Peter und Tante Amaryllis nehmen sie auf und versuchen, sie aus ihren Depressionen, ihrer Lethargie herauszuholen und sie zu einem Neuanfang zu bewegen. Aber Annora fällt es schwer, sich wieder aufzuraffen…



    Dieser Teil der Serie war wieder ein solider Holt-Roman. Leider blieben die Angaben in einigen Punkten etwas unkonkret, man erfährt beispielsweise nicht, welche Art Farm in Australien betrieben wird. Das Buch plätschert lange Zeit gemächlich vor sich hin.


    Annora erscheint oft extrem passiv, sie beobachtet ihre Mitmenschen genau, bewertet und spekuliert über Beweggründe. Ihre eigenen Gefühle und Einschätzungen ändert sie recht häufig, sie ist im ganzen ziemlich unentschlossen. Sie war für mich nicht wirklich plastisch vorstellbar/greifbar.


    Bewerten möchte ich mich knappen 4ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.