Rebecca Abe - Im Labyrinth der Fugger

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.026 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alfa_Romea.

  • Hallo lieber Büchersüchtige!


    im März erscheint mein neuer Roman IM LABYRINTH DER FUGGER als Spitzentitel im Gmeiner Verlag.
    Ich möchte ihn Euch hier schon mal vorstellen:


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    Ein Renaissance-Thriller auf den Spuren von Anna Jakobäa Fugger, die sich von einer künstlerisch begabten Träumerin zu einer eigenwilligen, starken Frau entwickelt und ein verbrecherisches Komplott innerhalb der eigenen Familiendynastie aufdeckt. Beste Unterhaltung für Fans spannender Historienromane!Augsburg Ende des 16. Jahrhunderts. Nach dem Tod des mächtigen Anton Fugger wird dessen Millionenvermögen gleichmäßig auf alle Nachkommen verteilt. Christoph Fugger, ein Egoist und Frauenfeind, will die Kinder seines Bruders Georg Fugger ins Kloster bringen lassen, um die Zahl der Erben zu dezimieren. Dazu verbündet er sich mit dem Jesuiten Petrus Canisius. Nur Georg Fuggers Tochter Anna ahnt, welch perfides Spiel der Augsburger Domprediger treibt ...


    Ein Renaissance-Thriller auf den Spuren von Anna Jakobäa Fugger, die sich von einer künstlerisch begabten Träumerin zu einer eigenwilligen, starken Frau entwickelt und ein verbrecherisches Komplott innerhalb der eigenen Familiendynastie aufdeckt. Beste Unterhaltung für Fans spannender Historienromane!


    Vielleicht habt Ihr Lust mit (oder ohne mir) eine Leserunde zu diesem Buch zu machen?


    Liebe Grüße
    Rebecca


    meine Homepage: www.r-abe.de
    mein Blog: www.lailatonka.blog.de

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Herzlich willkommen, Rebecca! :smile:


    Ich habe mal im Titel noch Deinen Namen nachgetragen (für unsere Suchfunktion).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo Rebecca,
    die Beschreibung hört sich sehr interessant and und das Cover gefällt mir auch sehr gut :smile:
    Ich werde es auf jeden Fall mal auf meinen Wunschzettel setzen.
    Wenn sich noch mehr Leute für eine Leserunden fänden, würde ich auch mitmachen.

    Ein Buch ist ein Freund, der deine Fähigkeiten aufdeckt; <br />es ist ein Licht in der Finsternis und ein Vergnügen in der Einsamkeit;<br />es gibt, und es nimmt nicht.<br />&lt;b&gt;Mosche Ibn Esra &lt;/b&gt;<br /><br />:leserin: &lt;b&gt;Der An

  • Alles klar! Danke für den Link :smile:

    Ein Buch ist ein Freund, der deine Fähigkeiten aufdeckt; <br />es ist ein Licht in der Finsternis und ein Vergnügen in der Einsamkeit;<br />es gibt, und es nimmt nicht.<br />&lt;b&gt;Mosche Ibn Esra &lt;/b&gt;<br /><br />:leserin: &lt;b&gt;Der An

  • Vor der Kulisse des historischen Augsburg legt Rebecca Abe einen Roman über die Familie Fugger vor. Hierbei konzentriert sie sich besonders auf die Tochter Anna und lässt uns an deren bewegten Leben teilhaben. Sich auf eine Person der Großfamilie zu beschränken, fand ich sehr gelungen. Für mich als Leser ergab sich schnell eine Bindung zur Hauptprotagonistin und ich konnte aus ihrer Sicht das Ausmaß von Intrigen und Verbrechen der damaligen Zeit erfassen.
    Oft ging es sehr brutal zu, jedoch wirkte der Roman dadurch realistisch. Die Grausamkeiten des 16. Jahrhunderts von Kirche und einflussreichen Personen wurden deutlich aufgezeigt.


    Aber das Buch hat auch einen gewissen Anspruch. Es war für mich keine Lektüre, die ich so nebenbei lesen konnte. Es liegt wohl vorallem an der guten Recherche und der komplexen Handlung. Das sind natürlich keine Schwachpunkte, sondern erfordern einfach eine gewisse Konzentration. Und wenn ich auch nicht alle Einzelheiten sofort richtig verinnerlichen konnte, offenbarten viele im Laufe der Geschichte noch ihren Sinn.


    Im Nachwort geht Rebecca Abe auf die historischen Fakten und ihre schriftstellerischen Freiheiten ein. Diese Details runden den Roman für mich sehr gut ab. Außerdem beinhaltet das Buch eine Karte von Augsburg und weitere kleine Illustrationen der Autorin, die sich prima in das Gesamtbild einfügen.
    Insgesamt macht der Roman aus dem Gmeiner Verlag einen qualitativ guten Eindruck. Das sollte heutzutage auch mal lobend erwähnt werden.


    4ratten


    LG Kati :winken:

  • Inhalt:


    >>>Augsburg Ende des 16. Jahrhunderts. Nach dem Tod des mächtigen Anton Fugger wird dessen Millionenvermögen gleichmäßig auf alle Nachkommen verteilt. Christoph Fugger, ein Egoist und Frauenfeind, will die Kinder seines Bruders Georg Fugger ins Kloster bringen lassen, um die Zahl der Erben zu dezimieren. Dazu verbündet er sich mit dem Jesuiten Petrus Canisius. Dem Augsburger Domprediger ist jedes Mittel recht, um Protestanten zum Katholizismus zu bekehren. Seinem Charme erliegt auch Ursula Fugger, die Ehefrau des Alchimisten Georg Fugger. Nur ihre Tochter Anna ahnt, welch perfides Spiel Pater Canisius treibt. Doch ausgerechnet er wird zum Förderer ihrer Kunst und Anna beginnt ihm zu vertrauen, nicht ahnend, welch schreckliches Geheimnis er verbirgt...<<<


    Meine Meinung:


    Dieses Buch ist der beste Beweis dafür, dass es sich bei manchen Büchern lohnt, trotz holprigem Anfang durchzuhalten. Denn ist man erst einmal in der Geschichte drinnen, schafft es Rebecca Abe, das 16. Jahrhundert wieder lebendig zu machen, ist die Handlung mitreißend und voller gründlich charakterisierter Personen:


    Die Hauptfigur ist Anna Jakobäa Fugger (1547-1587), mit der man mitleidet, mithofft und manchmal fast verzweifelt. Ihr Gegenspieler ist der ekelhafte, bigotte und egoistische Pater Petrus Canisius (1521-1597), für den Frauen nur zum Beten und Kinderkriegen da sind (und reiche Frauen wie Annas Mutter Ursula Fugger obendrein dafür, ihm viel Geld in den Rachen zu werfen). Ursula Fugger liegt nicht allzu viel an ihren Kindern und ihr Mann Georg erscheint im Buch zwar sympathischer, tut aber letztlich auch nichts, um Anna und ihren Schwestern zu helfen und vor dem Kloster (und letztlich noch Schlimmerem) zu retten.


    Der Alltag im Kloster und die Art und Weise, wie in Gesellschaft und Kirche damals mit Mädchen und Frauen und ärmeren Leuten umgegangen wurde, hat es mir manches Mal kalt den Rücken hinunter laufen lassen und mich manches Mal sehr wütend gemacht.


    Die Geschichte ist fesselnd erzählt und gerade gegen Ende ein echter Pageturner, weil man unbedingt wissen will, wie es mit Anna weitergeht. Nicht nur die Haupt-, sondern auch die Nebenfiguren innerhalb und außerhalb der Familie Fugger scheinen auf den Seiten zum Leben zu erwecken, was die Geschichte noch interessanter macht.


    U.a. ein Nachwort der Autorin und eine Literaturliste runden das Buch ab; von dieser Liste steht nun "Die Frauen des Hauses Fugger von der Lilie" von Martha Schad auf meiner Wunschliste.


    Mein Fazit:

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    Ein Wanderbuch, das sich gelohnt hat!
    4ratten :tipp:

    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

  • Hallo Ihr Lieben,


    leider kann ich mich den ganzen durchwegs positiven Kommentaren meiner Vorschreiberinnen nicht so ganz anschließen.


    Meine Meinung:
    Rebecca Abe entführt den Leser nach Augsburg gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Die Familie Fugger hat überall in der Stadt ihre Spuren hinterlassen und ist eine angesehene und mächtige Familie. Nach dem Tod von Anton Fugger, wird das Erbe gleichmäßig auf seine drei Söhne verteilt und obwohl alles gerecht verteilt ist und keiner der Söhne wirkliches Interesse an der Weiterführung der Geschäfte interessiert ist, passieren merkwürdige Dinge im Hause von Georg Fugger, die anscheinend zum Ziel haben seine hohe Kinderschar zu dezimieren.
    Einzig Anna, eine von Georg's Töchtern, ahnt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, kann sich aber auch jahrelang nicht zur Wehr setzen.


    Das Buch startet mit zwei Erzählsträngen: Zum einen begleitet der Leser Anna Fugger und nimmt teil an ihrem Leben und ihren Gedanken. Zum anderen erleben wir Augsburg durch die Sicht von Kellenbenz. Dieser präpariert Tiere, hat jedoch vor einigen Jahren seine Zunge eingebüßt, da er Gotteslästerungen von sich gegeben hatte und ist seitdem als Krimineller gebrandmarkt. Ohne es zu wollen werden er und seine kleine Tochter Bianka tief in das Komplott gegen die Familie von Georg Fugger mit hinein gezogen.


    Während der gesamten Lektüre habe ich mich sehr schwer mit dem Buch getan. Bis heute kann ich es nicht richtig beziffern woran es liegt, aber ich möchte es hier versuchen:
    Die Sprache ist der Sprache des ausgehenden 16. Jahrhundert angepasst, was ich als Pluspunkt ansehe. Jedoch verbinden sich Gedanken und Beschreibungen teilweise innerhalb eines Satzes und oft musste ich ganze Passagen nochmal lesen, um heraus filtern zu können, was jetzt Gedanken und was Beschreibungen waren.
    Oft springen auch die Gedanken bzw. es werden Erkläuterungen weggelassen, da impliziert wird, dass die beiden Personen, die miteinander reden, ja wissen, worum es geht. Leider wusste ich als Leser aber nicht immer, worauf die Andeutung abzielte und wunderte mich daher, was mir die Andeutungen sagen möchten.


    Daraus ergibt sich für mich einer meiner Kritikpunkte: Um das Buch wirklich zu verstehen, bedarf es, meiner Meinung nach, sehr viel Hintergrundwissen über die Familie Fugger, den Kirchenstreit in Augsburg zu der Zeit und auch zu einigen Hintergründen der Mutter von Anna Fugger und des Jesuiten Petrus Canisius. Dank der Leserunde habe ich viele dieser Informationen erhalten und so nachträglich einige Zusammenhänge begriffen. Hätte ich das Buch aber alleine gelesen, wäre ich nach dem ersten Drittel bereits vollkommen verwirrt gewesen.


    Mein nächster Kritikpunkt bezieht sich auf die Charaktere. Anna Fugger blieb mir bis zum Ende fremd und viele ihre Taten und Handlungen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Viele Dinge, die sie belasten und wegen denen sie so wird, wie sie ist, werden nur gestreift, angedeutet, aber für mich nicht so dargestellt, dass ich daraus ihr Verhalten ableiten konnte. Während sie zu Beginn in für mich nicht nachvollziehbare Wut- und Aggresionsanfälle versinkt, kapituliert sie irgendwann einfach so, ohne dass ich als Leser das wirklich verstehen konnte. Entsprechend erging es mir mit ihrer Mutter, ihrem Vater und noch einigen anderen handelnden Personen. Sie blieben mir fremd, ihr Verhalten, war für mich nicht nachvollziehbar und ich konnte daher auch leider nicht wirklich mit ihnen mitfühlen.
    Enttäuscht war ich auch von der Figur des Jesuiten Petrus Canisius. Er stellt ebenfalls eine tatsächliche historische Figur dar, jedoch wurde für mich nicht klar, worin seine Überzeugungskraft wirklich gelegen hat.


    Positiv ist zu erwähnen, dass der Roman sehr gründlich recherchiert wurde und sich doch sehr eng an die historischen Vorgaben und Charaktere gehalten hat.


    Am Ende führt dann eine Handlung zur nächsten und in einem großen Showdown löst sich alles auf. Wobei nicht alles wirklich geklärt wird und das Ende mich v. a. wie betäubt zurück gelassen hat.


    Da ich von der gründlichen Recherche sehr begeistert bin, mich aber leider mit dem Buch ziemlich schwer getan habe, fällt mir auch eine Bewertung entsprechend schwer. Das Buch ist auf erfrischende Weise anders als andere historische Romane, da sich sehr stark an der damaligen Sprache und den Begebenheiten orientiert wird. Jedoch finde ich den Roman sehr anstrengend zu lesen und ohne wirkliche Vorkenntnisse schwer zu verstehen. Meine Empfehlung ist, sich vor der Lektüre des Romans mit der Familie Fugger zu beschäftigen.


    Alles in allem vergebe ich 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Spannend und historisch sehr informativ

    In dem Buch „Im Labyrinth der Fugger“ erlebt der Leser das Leben im Augsburg des 16. Jahrhunderts an der Seite von Anna Jakobäa Fugger. Dabei lernt man sowohl das Leben der weniger privilegierten Bevölkerung aus der Sicht eines armen Kürschners, das Familienleben der wohlhabenden Familie Fugger sowie auch das Leben hinter Klostermauern kennen.


    Der Jesuitenpater Canisius treibt ein teuflisches Spiel. Er verbündet sich mit Annas kinderlosem Onkel Christoph, der die Anzahl der Fugger-Erben dezimieren will. Christoph Fugger stellt Pater Canisius die Anerkennung des Jesuitenordens und Gründung eines Jesuitenkollegs in Augsburg in Aussicht.
    Canisius gelingt es vor allem die Mutter, Ursula Fugger stark zu beeinflussen, so dass sie zum Katholizismus konvertiert und schlussendlich einwilligt, dass die Kinder ins Kloster gebracht werden, wo sie als Erben außer Gefecht gesetzt wären. Anna kommt diesen Machenschaften auf die Spur.


    Auf den ersten Seiten wird einem schon sehr bald klar, dass es sich bei diesem Buch nicht ein einfaches Werk handelt, dass man so schnell nebenbei lesen kann. Man muss sich mit all seinen Sinnen auf die Geschichte einlassen. Immer mal wieder musste ich tief durchatmen, weil die detaillierten Schilderungen einen robusten Magen erfordern. Gerade das Augsburg, das wir an der Seite des Kürschner Kellenbenz präsentiert bekommen, riecht nicht immer nach Rosen. Auch gewisse Verhaltensweisen von Pater Canisius sind mehr als gewöhnungsbedürftig. ;D


    Sprachlich musste ich mich anfangs erstmal an den Stil gewöhnen. Aber so nach den ersten zehn Seiten hat es mich richtig weiter gezogen. Das Buch ist in authentischer Sprache verfasst und beinhaltet dementsprechend hin und wieder unbekannte Ausdrücke, die man leicht hinten im Anhang nachschlagen kann. Die Autorin schafft es, nicht nur durch den Inhalt, sondern auch durch die Wahl der sprachlichen Ausdrucksmittel die passende Atmosphäre zu unterstreichen.


    Das Zusatzmaterial, eine Karte von Augsburg vorne und hinten ein Nachwort, ein Glossar, eine Liste der historisch verbürgten Personen sowie ausführliche Literaturangaben runden das Buch wunderbar ab, so dass man richtig in die Geschichte zu dieser spannenden Zeit der Gegenreformation eintauchen kann. Das Buch kann auch gut als Einstieg dienen, wenn man sich vertieft in das Thema einarbeiten möchte.


    Mir hat dieser durchwegs spannende und stellenweise etwas sperrige Roman sehr gut gefallen. Ich bevorzuge Bücher, bei denen ich mich etwas anstrengen muss und wo ich mitdenken und miträtseln kann.


    Ich empfehle diesen Roman mit 5ratten

  • Für dieses Buch eine Rezension zu schreibe, fällt mir sehr schwer. I


    ch hatte mich sehr auf die Leserunde und das Buch gefreut, da es mir vom Thema her sehr zugesagt hat. Positiv zu erwähnen ist, dass sich das Buch sehr eng an die damaligen historischen Gegebenheiten hält und man dem Buch auch die gründliche Recherche durch die Autorin auf jeder Seite anmerkt.


    Das Buch setzt aber auch beim Leser ein sehr fundiertes Wissen über die Fugger-Familie voraus - ansonsten fällt es schwer, alles Zusammenhänge und Gegebenheiten wirklich zu verstehen. Mir ist es von der ersten Seite an sehr schwer gefallen, das Buch zu lesen und auch zu verstehen. Das lag in meinen Augen zum einen an der Sprache, die der damaligen Zeit angepasst war, mir aber dadurch das Lesen und damit teilweise auch das Verstehen sehr schwer gemacht. Und zum anderen lag es für mich gesehen auch an den Persönlichkeiten im Buch. Hier bin ich mit keinem wirklich "warm" geworden und konnte mich mit keinen wirklich identifizieren bzw. mich in einen hineinversetzen.


    1ratten


  • Mein nächster Kritikpunkt bezieht sich auf die Charaktere. Anna Fugger blieb mir bis zum Ende fremd und viele ihre Taten und Handlungen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Viele Dinge, die sie belasten und wegen denen sie so wird, wie sie ist, werden nur gestreift, angedeutet, aber für mich nicht so dargestellt, dass ich daraus ihr Verhalten ableiten konnte. Während sie zu Beginn in für mich nicht nachvollziehbare Wut- und Aggresionsanfälle versinkt, kapituliert sie irgendwann einfach so, ohne dass ich als Leser das wirklich verstehen konnte. Entsprechend erging es mir mit ihrer Mutter, ihrem Vater und noch einigen anderen handelnden Personen. Sie blieben mir fremd, ihr Verhalten, war für mich nicht nachvollziehbar und ich konnte daher auch leider nicht wirklich mit ihnen mitfühlen.


    Ich kann genau diese Passage ganz genau unterschreiben. Mir fiel schon der Anfang schwer und mir fehlte stets die richtige Motivation, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Das ist mit Sicherheit darin begründet, dass ich an dem Schicksal der handelnden Personen nicht wirklich interessiert war. Viele aktive Handlungen erschienen mir abstrakt und viele Dinge passierten dann wieder so plötzlich, dass ich nur noch da sass und fassungslos war. Außerdem hat mich die manchmal doch etwas derbe Sprache genervt, vor alles weil sich bestimmte Ausdrücke immer wiederholten. Alles in allem leider kein Buch, das ich weiterempfehlen möchte.


    LG
    Alexa

  • Ich wurde durch diesen Thread auf das Buch aufmerksam und reihe mich bei den Meinungen irgendwo in der Mitte ein...


    Inhalt:
    Die Fugger sind im 16. Jahrhundert wirtschaftlich eine grosse Nummer, was Probleme mit sich bringt, als Anton Fugger stirbt und sein Vermögen seinen Erben zufällt. Diese sind nämlich keine homogene Gruppe und entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass früher oder später einer versuchen wird, einem anderen etwas abzuluchsen. Die Familie des eher alchimistisch als finanziell begabten Georg Fugger gerät ins Visier des Verschwörers, der so geschickt vorgeht, dass die Opfer gar nicht merken, was eigentlich gespielt wird. Bis auf Anna, bei der der Groschen allerdings auch erst fällt, als es schon fast zu spät ist.


    Meine Meinung:
    Ein netter Schmöker, der historische Fakten geschickt mit einer fiktiven Geschichte verwebt und durchaus zu unterhalten weiss. Allerdings ist es kein Buch, das mir sonderlich lange in Erinnerung bleiben wird. Nicht, dass es an dem Buch viel auszusetzen gäbe: Der Plot ist interessant, die Charaktere sind anständig ausgearbeitet und handeln nicht übertrieben modern, es gibt zudem einen Nebenplot mit einer wirklich herzzerreissenden Geschichte.


    Trotzdem werde ich im Nachhinein das Gefühl nicht los, dass die Autorin zu viel wollte (Action, Spannung, Atmosphäre) und darüber das gewisse Etwas, das einen normalen Roman von einem Spitzenbuch unterscheidet, vergass. Es fehlt an einer wirklich überraschenden Wendung, einem besonders erinnerungswürdigen Charakter oder an einem anderen Detail, das den Roman herausheben würde. Was hier geboten wird, ist gutes Handwerk, das in jedem Bereich leicht über dem Durchschnitt der sonst in dem Genre gebotenen Kost liegt, aber eben auch nirgends herausragt.


    In Ansätzen zeigt sich, dass die Autorin durchaus in der Lage wäre, dramatische Geschichten zu erfinden. Der oben erwähnte Nebenplot ist so ein Beispiel, ein anderes wären einige eher brutale Szenen, die meine Emotionen geweckt haben. Aber über die ganze Länge gesehen war ein bisschen zu wenig Fleisch am Knochen für eine Spitzenbewertung. Trotzdem, ich werde mir Rebecca Abe mal merken und ihrem nächsten Buch vielleicht wieder eine Chance geben.


    Das gibt summasummarum 7 von 10 Punkten.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.