Caragh O'Brien - Die Stadt der verschwundenen Kinder

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  • "Die Stadt der verschwundenen Kinder"
    von Caragh O'Brien


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    Inhalt: Gaia wächst in Wharfton auf, einer armen, aber nicht kleinen Ansiedlung vor den Mauern der mächtigen Enklave. Die Enklave ist es, die den Menschen vor den Mauern streng rationiert Lebensmittel und Unterhaltung in Form von Tvaltarkarten zukommen lässt. Doch dafür haben die Bewohner Wharftons auch Pflichten. Jede Hebamme muss die ersten drei Babys, die sie in einem Monat entbindet zur Enklave bringen damit sie innerhalb der Mauern ein besseres Leben führen können. Wie ihre Mutter ist auch Gaia Hebamme geworden. Die Regeln der Enklave stellt sie erst in Frage als man ihre Eltern verhaftet und sie wochenlang nichts von ihnen hört. In Gaia reift der Entschluss ihre Eltern zu befreien. Doch dafür muss sie in die Enklave gelangen. Und auch das ist ihr verboten.


    Meine Meinung: Caragh O'Brien entwirft in ihrer Geschichte das Bild einer Gesellschaft etwa 400 Jahre in der Zukunft. Auch wenn das Leben innerhalb der Enklave für die armen Menschen vor der Mauer zunächst durchaus gut erscheint ist es doch nicht alles Gold was glänzt. Die Welt ist eine seltsam anmutende Mischung aus vertrauter Modernität in Form von Computern, Fernsehen, Strom, fließendem Wasser (innerhalb der Mauern versteht sich) und archaisch anmutenden Regeln und Bestrafungen gewürzt mit nur wenig Weiterentwicklung. Dadurch wirkt es auch eher wie eine grober Entwurf als wie eine detaillierte Ausarbeitung, die ich mir manchmal gewünscht hätte. Und trotzdem beschreibt Caragh O'Brien genug das wir die dystopischen Züge dieser Gesellschaft erkennen können. Eine Gesellschaft, die auf die armen Menschen vor ihren Toren hinabblickt, sie dumm hält, aber trotzdem deren Babys braucht. Warum? Natürlich erfahren wir das in dem Buch, aber erst später.


    Die Sprache ist nicht sonderlich anspruchsvoll, aber die meiste Zeit über sehr flüssig zu lesen. Fast von Anfang an kommt Spannung auf, doch leider kann sich diese Spannung bei mir nicht ganz bis zum Ende - und das trotz der sich überstürzenden Ereignisse - halten. Das Ende ist dabei kein offenes Ende mit Cliffhanger, doch trotzdem habe ich das Gefühl das hier ein rechter Abschluss fehlt. Natürlich könnte man jetzt sagen "Das ist das Leben" ... wann gibt es schon im Leben einen Abschluß à la "Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende"? Die Autorin arbeitet jedoch laut ihrer Homepage an einer Fortsetzung.


    Die Figuren sind nicht sonderlich tiefgründig, was ich für ein Jugendbuch aber noch durchaus in Ordnung finde. Etwas unrealistisch finde ich allerdings das diverse Figuren in dem Buch Gaia sofort freundlich weiterhelfen und man kaum einmal misstrauisch werden muss. Dabei habe ich eher das Gefühl das die Autorin das so eingebaut hat weil sie Menschen braucht, die Gaia helfen, als das die Figuren dabei eine echte, tiefere Motivationen hegen. Die genannten Motive sind mir jedenfalls, ähnlich wie die Charakterzeichnung zu oberflächlich. Caragh O'Brien schafft es dafür immerhin, dass ich mit Gaia - die wir die ganze Geschichte über nicht verlassen - mitfiebern und mitfühlen kann. Das ist also ein Pluspunkt, denn Bücher müssen mich vor allem emotional ansprechen können, damit ich auch über Kritikpunkte hinweg sehen kann.


    Mein Fazit: Zum Schluss hätte ich sicher noch die ein oder andere weitere Kritik. Ab und an fielen mir Punkte auf, die nicht ganz logisch waren. Trotzdem hat mir das Buch eigentlich ganz gut gefallen und ich habe es schnell gelesen. An der Fortsetzung bin ich jedenfalls interessiert. Ich vergebe gute 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Durch "Tribute von Panem" wird uns nun eine Welle von Jugendbüchern erreichen, in denen ein Mädchen im Alter von 17 Jahren die Hauptrolle spielt und sich gegen ein totalitäres Regime oder dergleichen stellt.
    Natürlich darf die Liebe auch nicht fehlen sowie der Tod.
    Ich fand Gaia, die Heldin, jedoch sympatischer als Katniss.


    Alles in allem gut lesbar und spannend.


    "Die Stadt..." wird wohl der Auftakt einer Reihe sein und bin gespannt, wie die Geschichte weitegeht.

  • Ich fand das Buch auch ganz interessant, und trotz der 450 Seiten war es sehr schnell gelesen. Ob ich nun unbedingt eine ganze Reihe davon lesen muss und will, weiß ich noch nicht - es ist aber eher ein Buch, bei dem es mich am Ende nun nicht fürchterlich ärgert, dass ich nicht sofort den nächsten Band zur Hand nehmen kann (und solche Reihen gibt es ja auch!).


    Ich fand die Story ganz nett, aber nicht so wirklich fesselnd, ich habe auch öfter mal ein paar Absätze quergelesen.
    Außer Gaia blieben mir eigentlich fast alle Personen zu blass, sowohl ihre Eltern als auch Leon und einige andere.
    Auch Gaias Wandel von der braven Mitarbeiterin zur Rebellin ging mir irgendwie zu hopplahopp, da fehlte mir eine schlüssige Erklärung, denn eigentlich hätte sie ja gleich nach Verhaftung ihrer Eltern reagieren können - aber vielleicht auch durchaus realistisch, dass man solange wie möglich versucht, sich halbwegs bequem zu arrangieren...


    Von mir gibts daher nur 3 Ratten, so richtig überzeugt hat mich das Buch einfach nicht.


    3ratten


    LG, Dani


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  • Dieses Buch lese ich gerade und ich muss leider sagen, dass es mich bis jetzt nicht überzeugen konnte. Habe erst vor kurzem "Die Auswahl" und die ersten beiden Teile der Panem-Trilogie gelesen, und beiden Büchern kann "Die Stadt der verschwundenen Kinder" bei Weitem nicht das Wasser reichen.


    (Mehr folgt, wenn ich es fertig gelesen habe.)

    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

  • Inhalt:
    >>>Die junge Gaia gehört mit ihrer Mutter zu den wichtigsten Menschen ihrer Gemeinschaft: Als Hebamme muss sie jeden Monat die ersten drei Neugeborenen an der Mauer der Stadt abgeben – so lautet das Gesetz. Noch nie hat jemand es gewagt, gegen dieses Gesetz und die Herrscher jenseits der Mauer aufzubegehren. Doch dann werden Gaias Eltern verhaftet, und das Mädchen begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Stadt jenseits der Mauer – und nach dem Schicksal der verschwundenen Kinder …<<<
    (Quelle: http://www.heyne-fliegt.de/buecher.php?edi=353541)


    Meine Meinung:
    Das äußerst spannende letzte Drittel des Buches, in dem sich die Ereignisse schier überschlagen und die Handlung überraschende Wendungen nimmt, hat meine Bewertung des Buches deutlich verbessert.


    Trotzdem bleiben da einige Kritikpunkte. Mein größter ist, dass alle Figuren bis auf die Hauptfigur Gaia

    seltsam blass und nur oberflächlich charakterisiert bleiben. Natürlich ist Gaia die Heldin, trotzdem wäre es schöner gewesen, beim Lesen auch die Nebenfiguren lebendiger vor sich sehen zu können.


    Das Ende finde ich recht gut gemacht; ein Handlungsstrang ist für Gaia abgeschlossen, trotzdem bleiben viele Fragen offen und ihre Zukunft ungewiss. Meine Überlegungen dazu:


    Mir persönlich reichen das Ende und meine eigenen Gedanken zum möglichen Fortgang der Geschichte allerdings; auf der Homepage der Autorin steht, dass die Geschichte um Gaia eine Trilogie werden wird, aber auch der grobe Inhalt des zweiten Bandes wird mich nicht dazu verführen können weiterzulesen. (Achtung, Spoiler! http://www.caraghobrien.com/book/birthmarked/).
    Ganz im Gegensatz zu "Die Auswahl", bei der ich es kaum erwarten kann, dass die Trilogie weitergeht, und zu Panem, bei dem ich es kaum erwarten kann, dass ich in der Bibliotheks-Vorbestellungsliste des dritten Teils endlich an der ersten Stelle stehe. :zwinker: Dem Vergleich zu diesen beiden Trilogien wird sich "Die Stadt der verschwundenen Kinder" einfach stellen müssen und ich bleibe bei meiner ersten Einschätzung, dass es da einfach nicht mithalten kann.


    Ein großes Lob allerdings für das wunderschöne Cover. Was ich schade finde, ist der deutsche Titel: "Birthmarked", der englische OT, passt viel besser zu der Geschichte.


    Meine Bewertung:
    Gut gemeinte 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: (Die halbe Maus ist für die Anspielungen auf die griechische Mythologie; damit kann man mich immer erfreuen. :zwinker:)

  • Das Buch hat mich gut unterhalten und ließ sich gut lesen. Es hat mich jedoch etwas gestört, wie Gaia von der jungen und unerfahrenen Hebamme zur Heldin mutiert. Es ist an einigen Stellen etwas unglaubwürdig und unlogisch.


    Trotzdem hat mir die Grundidee dieses Buches gefallen. Wie geht es mit unserer Welt weiter, wenn es kaum noch Wasser gibt und die Technik und fortschrittliche Medizin nur noch den Reichen zur Verfügung steht?


    Hier hat sich eine deutliche Zweiklassengesellschaft gebildet und die ersten drei Neugeborenen jeden Monats müssen von den "Armen" an die in einer Enklave lebenden "Reichen" abgegeben werden. Diese Idee fand ich erschreckend und beim Lesen hat mich vor allem das Schicksal dieser Kinder interessiert.


    Die obligatorische Liebesgeschichte musste natürlich auch in ein Jugendbuch reingepackt werden. Der männliche Part ist hier Leon, ein junger Mann der in der Enklave lebt und selbst auch einige Geheimnisse hat. Leon ist zwar eine interessante Figur und ich habe gerne über ihn gelesen, doch die Liebesgeschichte hat mich nicht überzeugt.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Aurian