Natasa Dragnic - Jeden Tag, jede Stunde

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 7.687 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Mittlerweile stört mich der, mehr als einfache, Schreibstil, denn die kurzen abgehackten Sätze wirken protokollartig und völlig fantasielos. Schade dass sich die Autorin nicht ansatzweise Inspiration von dem so oft zitierten Pablo Neruda geholt hat. Diese Liebesgeschichte ist weder poetisch noch schön. Die Protagonisten wurden mir von Seite zu Seite unsympathischer, stellenweise fand ich sie geradezu abstoßend. Sie treten die Gefühle anderer mit Füßen und ihnen fehlt jegliche Empathie. Luka ist ein egoistischer Jammerlappen der, weiß er nicht weiter, oder ist er emotional überfordert in Ohnmacht fällt. Als er ein Kind war, fand ich dass ja noch süß, aber mittlerweile kann ich nur noch die Augen verdrehen, wenn er wieder beginnt zu zählen und der Leser schon weiß, dass er wieder pathetisch zusammensackt. :rollen:
    Diese „Liebesgeschichte“ ist dermassen lieblos, dass ich gegen Mitte des Buches froh war, dass es nicht all zu viele Seiten hat.
    Als die Autorin den beiden dann noch übersinnliche Fähigkeiten zukommen ließ, in dem sie immer ahnten und fühlten, was der andere gerade erlebt und durchmacht, war das mehr als zuviel. Menschen die dermassen ohne Mitgefühl für andere sind, denen nimmt das einfach nicht ab.
    Als dann am Schluss Luka erfährt,

    Spätestens hier konnte ich nicht nachvollziehen, dass die Autorin anscheinend gar nicht bemerkte, welch ein erbärmlicher Mensch ihr Protagonist ist, der auf den Gefühlen anderer herumtrampelt und sie leiden lässt für Dinge, die er sich selbst eingebrockt hat.
    Ich dachte nur noch: „Ihr zwei Egoisten passt einfach perfekt zueinander“, denn Dora ist da keinen Deut besser.

  • Interessant, wie es dir beim Lesen ergangen ist. Ich fand das Buch wunderbar. Immerhin passen die zwei Egoisten zusammen :breitgrins:

    //Grösser ist doof//

  • Es wäre auch zu erschreckend wenn wir immer die selbe Meinung hätten, dass wäre sehr langweilig und schade, denn ich finde es immer wieder schön von Dir zu lesen. :smile:

  • Also ich bin jetzt ca. auf Seite 100 und mir gefällt es sehr gut. Besonders diese kurzen Sprünge von einem zum Andern finde ich super! Und irgendwie erinnert mich die ganze Geschichte auch an mich und meine große Liebe! Wir waren 10 Jahre beste Freunde und da war schon immer eine besondere Verbundenheit wie bei Luka und Dora, mittlerweile sind wir über 2 Jahre zusammen und sehr glücklich. Ich wünsche mir für die Beiden auch ein Happy End.

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

  • Jari
    Interessant das Du in das Ende ein Happy End hineininterpretierst. Ich würde eher sagen das es ein offenes ist. Denn nach jedem verschwinden wir hier gab es ja eine neue Niederlage des Paares...


    Und hier meine doch irgendwie ganz andere Meinung ;):
    Ein ganz seltsames Gefühl - fast schon eher ambivalent beschleicht mich bei diesem Roman. Er schmerzt, tut weh und ist alles andere als positiv. Die große Liebesgeschichte... hm ich finde ja eher das sich beide in eine Wunschvorstellung aus ihrer Kindheit verliebt haben. Und von diesem Traum können sie einfach nicht lassen. Trotzdem irgendwie hat mich der Roman nach einigen Kapiteln plötzlich gepackt und ich hab ihn gerade zu verschlungen. Dieses Selbstzerstörerische in beiden Figuren, ich glaube das war es was mich persönlich auch irgendwie fasziniert hat. Aber auch dieses doch auch festhalten an der -zumindest aus ihrer Sicht - so großen Liebe. Das sie dabei auch das Leben anderer nicht einfach machen ist natürlich vorhersehbar. Aber sie allein sind trotzdem nicht für alles verantwortlich, auch andere Figuren spielen nicht immer fair und für mich war das zum Teil auch sehr realistisch beschrieben. Loslassen und weiter leben, das ist nicht einfach. Es gibt Menschen die kann man auch nach Jahren nicht vergessen. Zum Teil war das schon fast märchenhaft. Das macht für mich diese seltsame Stimmung des Romans aber auch mit aus. Ich war danach dann doch noch sehr aufgewühlt. Diese ganze verschwendete Zeit, Gefühle die nicht ausgesprochen wurden und unterdrückt zugleich. Da hat sich einfach sehr vieles ausgebaut und ich war und bin schwer begeistert von einem Roman, der eigentlich so schmerzhaft ist und offen legt wie verwundbar ein Mensch auch sein kann.


    5ratten

  • Auch wenn ich selbst nicht begeistert von diesem Buch war, so freue ich mich doch immer wieder, wenn jemand von einem Buch absolut begeistert und verzaubert ist und zum Glück bietet die Literatur eine so große Auswahl, dass jeder mal an der Reihe ist. :breitgrins:

  • Nataša Dragnić


    Jeden Tag, jede Stunde



    Makarska, Kroatien


    Dora und Luka sind 3 und 6 Jahre alt, als sie sich im Kindergarten kennenlernen. Vom ersten Tag an sind sie unzertrennliche Freunde, bis das Leben sie doch trennt, als Doras Familie nach Paris zieht. Beide Kinder leiden unter dem Ende der Freundschaft.



    Jahre später treffen sie sich als junge Erwachsene zufällig in Paris. Sofort ist ihre Verbindung wieder intakt, sie werden ein Liebespaar. Als Luka aus familiären Gründen dann für einige Zeit nach Hause reist, schafft er es nicht, sich dort von seiner langjährigen (früheren) Freundin Klara zu trennen. Er steht zwischen zwei Frauen, die beide Anspruch auf ihn erheben.



    Während ich den Anfang des Buches, die Schilderung aus der Kinderzeit, noch recht interessant fand, ließ mein Interesse später immer mehr nach. Luka als Schwächling hat mich zunehmend genervt, und die ständigen Wiederholungen ganzer Textblöcke haben mich wirklich gegängelt.


    Gut, dass ich es nur als Hörbuch ausgeliehen und somit keine „echte“ Lesezeit an diesen Roman verschwendet habe.


    2ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.