Mittlerweile stört mich der, mehr als einfache, Schreibstil, denn die kurzen abgehackten Sätze wirken protokollartig und völlig fantasielos. Schade dass sich die Autorin nicht ansatzweise Inspiration von dem so oft zitierten Pablo Neruda geholt hat. Diese Liebesgeschichte ist weder poetisch noch schön. Die Protagonisten wurden mir von Seite zu Seite unsympathischer, stellenweise fand ich sie geradezu abstoßend. Sie treten die Gefühle anderer mit Füßen und ihnen fehlt jegliche Empathie. Luka ist ein egoistischer Jammerlappen der, weiß er nicht weiter, oder ist er emotional überfordert in Ohnmacht fällt. Als er ein Kind war, fand ich dass ja noch süß, aber mittlerweile kann ich nur noch die Augen verdrehen, wenn er wieder beginnt zu zählen und der Leser schon weiß, dass er wieder pathetisch zusammensackt.
Diese „Liebesgeschichte“ ist dermassen lieblos, dass ich gegen Mitte des Buches froh war, dass es nicht all zu viele Seiten hat.
Als die Autorin den beiden dann noch übersinnliche Fähigkeiten zukommen ließ, in dem sie immer ahnten und fühlten, was der andere gerade erlebt und durchmacht, war das mehr als zuviel. Menschen die dermassen ohne Mitgefühl für andere sind, denen nimmt das einfach nicht ab.
Als dann am Schluss Luka erfährt,
dass seine Tochter gar nicht von ihm ist, musste ich laut lachen und dachte nur: „Das geschieht Dir recht du selbstgerechter Kotzbrocken.“
Spätestens hier konnte ich nicht nachvollziehen, dass die Autorin anscheinend gar nicht bemerkte, welch ein erbärmlicher Mensch ihr Protagonist ist, der auf den Gefühlen anderer herumtrampelt und sie leiden lässt für Dinge, die er sich selbst eingebrockt hat.
Ich dachte nur noch: „Ihr zwei Egoisten passt einfach perfekt zueinander“, denn Dora ist da keinen Deut besser.