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Auf die Wiedergabe des Klappentextes verzichte ich, da er hier im besten Fall nutzlos und im schlimmsten Fall irreführend ist. Weitaus empfehlenswerter ist da schon die online verfügbare Leseprobe der ersten Seiten. Die vermitteln nämlich einen Eindruck von dem doch sehr eigenwilligen Stil und man kann gleich entscheiden, ob man sich ein ganzes Buch in der Tonart antun möchte oder nicht.
Ich mochte, und ich habe es nicht bereut!
Wir befinden uns im Kopf der Protagonistin Jessica Somner. Wenn man deren Geschichte anders erzählt hätte, wäre womöglich der x-te Tussenroman daraus geworden – aber nicht so, wie es Marlene Streeruwitz tut.
Die drei Kapitel sind innere Monologe und enthalten nur Beistriche als Satzzeichen. Der Text steht wirklich so da, wie man ihn „denken“ würde - man ist also auch mal mit Halbsätzen oder abrupten Szenenwechseln konfrontiert, je nachdem ob Jessica gerade ihre Gedanken schweifen lässt oder etwas aus ihrer äußeren Umgebung wahrnimmt. Dadurch entsteht das Psychogramm einer jungen Frau, die man abwechselnd trösten, aufrütteln, ohrfeigen oder einfach nur stehen lassen möchte. Objektiv betrachtet hat Jessica in ihrem Leben schon recht viel erreicht, subjektiv stellt sie aber noch höhere Ansprüche an sich und ringt ständig mit Selbstzweifeln, scheint sich selbst nie gut genug zu sein. Nach und nach tritt außerdem ein Politkrimi zu Tage, oder besser gesagt ein Sexskandal vor dem Hintergrund der ersten schwarz-blauen Regierung (Setting ist Wien, 2003).
Es ist schwer, noch näher auf die Handlung einzugehen, ohne das komplette Buch nachzuerzählen. Ich traue mich auch keine Empfehlung auszusprechen, denn wenn man sich nicht darauf einlassen kann, macht es einen wohl wahnsinnig. Aber mich würde schon interessieren, ob es jemand von euch gelesen hat und wie es euch damit ging!?