J. D. Robb - Rendezvous mit einem Mörder/Naked In Death

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  • J. D. Robb – Rendezvous mit einem Mörder
    Übersetzerin: Uta Hege


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    Inhaltsangabe:


    Als die Enkelin eines US-Senators, die als Prostituierte gearbeitet hatte, ermordet wird und die Polizistin Eve Dallas die Ermittlungen aufnimmt, bekommt diese den Einfluss des mächtigen Senators gleich zu spüren. Er ist nämlich gar nicht von ihren Ermittlungsmethoden überzeugt und Eves Vorgesetzte scheinen sich dem Mann nicht sehr widersetzen zu wollen. Doch Eve bleibt hartnäckig und folgt gegen alle Widerstände ihrer Spürnase, die sie zum zwielichtigen Millionär und Waffensammler Roarke führt. Wider Willen ist sie von diesem Mann fasziniert. Da passieren weitere Morde und Eve muss Ergebnisse erzielen, denn der Mörder kündigt noch weitere Tote an ...


    Die Geschichte spielt in New York des Jahres 2050 und ist der Auftakt zu einer inzwischen auf über 30 Bände angewachsenen Reihe um die Ermittlerin Eve Dallas.


    J. D. Robb ist ein Pseudonym der Autorin Nora Roberts.


    Der erste Satz:


    „Sie wurde im Dunkeln wach.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten. Auch wenn die Geschichte in der Mitte des Buches ein paar Längen aufwies, hat mich der spannende Schluss gut entschädigt.


    Eve Dallas war mir gleich sympathisch. Sie ist (leider als einzige Figur dieses Buches) gut und detailliert beschrieben, so dass wir Leser ihre Persönlichkeit mit allen Macken, Stärken und Schwächen kennen lernt. Das hat mir sehr gut gefallen. Wie schon angedeutet, ist dies bei den übrigen Figuren nicht so, sie sind meistens recht schematisch und oberflächlich gehalten. Leider ist das auch bei Roarke so, über den ich gerne mehr erfahren hätte und den ich nicht richtig einschätzen konnte, obwohl er sich neben Eve zur zweiten Hauptperson entwickelt. Aber nachdem dieses Buch der Auftakt zu einer Reihe ist, wird dies vielleicht auch im nächsten Band nachgeholt.


    Ein bisschen irritiert haben mich die Perspektivwechsel. Die meiste Zeit erleben wir die Geschichte durch Eves Augen gesehen und wenn dann plötzlich von einem Absatz zum nächsten Eve mit Roarkes Augen beschrieben wird, brachte mich das kurz zum Stocken. Ansonsten ist das Buch flott zu lesen – man merkt die routinierte Erzähl- und Schreibweise der Autorin.


    Das Buch fing spannend an, doch in der Mitte dümpelte die Geschichte dann doch etwas vor sich hin. Zum Ende hin stieg die Spannung doch wieder stark an und der Schluss bzw. die Aufklärung der Mordfälle barg eine Überraschung, auf die ich erst einmal nicht gekommen wäre. Teilweise hätte ich mir aber doch etwas weniger „Sex“ und mehr „Crime“ gewünscht.


    Das Buch wurde im Jahr 1995 geschrieben, die Geschichte spielt im Jahr 2050. Daraus haben sich heute schon ein paar nette Anachronismen darin ergeben – zum Beispiel lässt die Autorin ihre Figuren immer noch auf Disketten speichern und diese dann per Post verschicken ... :breitgrins:


    Meine Bewertung: 3ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Hallo Annabas.


    Schöne Rezi. Gerade da ich doch so neugierig darauf war, wie dir dieser erste Band der Reihe wohl gefallen würde. Es ist eben ein erster Band, der seine Protagos erst einmal ein wenig aufbauen muss.
    Zu Roake (wie übrigens später auch noch die jeweilig anderen Figuren, die Eve Dallas noch außerhalb ihrer Fälle streifen) sei nur ganz kurz gesagt, dass er dir eigentlich in jedem Buch ein Stückchen näher gebracht wird. Ihm und auch Eve haftet jeweils eine dunkle Vergangenheit an, die sich stets über alle Bände übergreifend für den Leser aufbauen wird.
    Mehr will ich jetzt auch einfach nicht verraten. :zwinker:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • Es ist eben ein erster Band, der seine Protagos erst einmal ein wenig aufbauen muss.


    Genau das habe ich mir beim Lesen auch gedacht: Die Personen gewinnen sicher von Band zu Band mehr an Profil. Aber über Roarke hätte ich halt gerne jetzt schon etwas mehr gelesen. :zwinker:
    Tja, dann muss ich mir wohl den zweiten Band anschaffen.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Tja, dann muss ich mir wohl den zweiten Band anschaffen.


    Aus meiner Sicht, unbedingt. :breitgrins:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Ich habe vorher schon andere Bücher von J.D. Robb gelesen, sodass mir die Figuren im ersten Teil nicht fremd sind. Ich fand es nur interessant und vor allem auch amüsant, wie Roarke und Eve sich kennenlernen. Eine wirklich spannende Geschichte zwischen zwei Figuren mit dunkler Vergangenheit.


    Zum Fall selbst:


    Mir war schon relativ früh klar, wer der Täter ist und auch wie die Familienstruktur aussieht. Trotzdem war es sehr schön, mitzuerleben, wie Eve und Roarke sich alles erarbeiten und so langsam aber sicher aufdecken, was hinter den Fällen steckt.
    J.D. Robb hat einen angenehmen, leichten Schreibstil und hat mich mit ihren humorvollen Dialogen das ein oder andere Mal zum Lächeln gebracht.


    Auch ich finde es übrigens herrlich, dass im Buch noch mit Disketten gearbeitet wird, die Pistolen aber durch neuere Technologie ersetzt wurde. :breitgrins:


    Ich liebe Eve Dallas und vor allem Roarke und deswegen gibt es 4ratten.

  • Die Polizistin Eve Dallas wartet auf ein Disziplinarverfahren, weil sie im Einsatz einen Menschen erschossen hat, und ist deswegen eigentlich vom Dienst freigestellt. Schneller als erwartet wird sie jedoch reaktiviert, um den Mord an einer Edelprostituierten zu untersuchen, die in ihrem Apartment tot aufgefunden wurde. Der Mörder hat eine Videobotschaft hinterlassen, die darauf schließen lässt, dass das nur der Auftakt zu einer Mordserie war.


    Diese Vermutung bestätigt sich rasch, und Eve steht unter enormem Druck, zumal das erste Opfer die Enkelin eines einflussreichen erzkonservativen Senators war, der die ganze Sache am liebsten möglichst schnell unter den Teppich kehren will.


    Wertvolle Hilfe erhält Eve dabei von ganz unerwarteter Seite: Roarke, ein schwerreiches Multitalent von Geschäftsmann, hat die Tote gekannt und weiß einiges, was Eves Ermittlungen voranbringt. Dass er umwerfend sexy ist, schadet natürlich nicht unbedingt, stürzt Eve aber in ziemliche Verwirrung, zumal sie sich nicht sicher ist, ob sie ihm wirklich vertrauen kann.


    Die in den 60er Jahren des 21. Jahrhunderts angesiedelte Eve-Dallas-Reihe von J. D. Robb alias Nora Roberts erfreut sich großer Beliebtheit, doch mich hat dieser erste Band nicht überzeugen können.


    Die Zukunftsvisionen in dem 1995 erstmals erschienenen Buch sind zwar teilweise spannend – Schusswaffen sind verboten, Reisen ins All sind so gängig wie Langstreckenflüge, und einige andere Ideen sind gut 20 Jahre später Wirklichkeit geworden -, teilweise aber auch ziemlich schlecht gealtert. Es ist wohl tatsächlich so, dass man wenigen Werken ihre Entstehungszeit so deutlich anmerkt wie vielen Zukunfts-/Science-fiction-Büchern.


    Das wäre jedoch im Hinblick auf das Erscheinungsjahr durchaus zu verschmerzen. Viel nerviger sind die oftmals furchtbar schwülstigen Personenbeschreibungen, bei denen man deutlich spürt, aus welchem Genre die Autorin ursprünglich kommt, und auch das Männer- und Frauenbild, das transportiert wird, entspringt direkt aus dieser Ecke.


    Zwar ist Eve Dallas eine selbstbewusste, selbständige, toughe Frau, doch kaum taucht mit Roarke ein wahrhaftiges Über-Alpha-Männchen auf, ist es um sie geschehen, und es dauert nicht lange, bis er sie aufgrund seiner umwerfenden Männlichkeit ins Bett gekriegt hat. Da gibt er sich natürlich gerne rauh, hat aber selbstverständlich auch eine äußerst einfühlsame Seite (auch wenn er Eve manchmal regelrecht stalkt), und ansonsten ist er extrem reich, extrem sexy, extrem mächtig und extrem gutaussehend. Das ist einfach nur unsubtil und drängt den leidlich spannenden Kriminalfall viel zu oft in den Hintergrund.


    Da zu befürchten steht, dass auch die anderen Bände einer modernen Nackenbeißerversion lediglich ein durchsichtiges Krimimäntelchen umhängen, verzichte ich dankend aufs Weiterlesen.


    2ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()