Ursula K. Le Guin - The Left Hand of Darkness / Die linke Hand der Dunkelheit (früher: Winterplanet)
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Zitat von Klappentext
On the planet Winter, there is no gender. The Gethenians can become female during each mating cycle, and this is something that other cultures find incomprehensible.
The Ekumen of Known Worlds has sent an ethnologist to study the inhabitants of this forbidding, ice-bound world. At first he finds his subjects difficult and off-putting, with their elaborate social systems and alien minds. But in the course of a long journey across the ice he reaches an understanding with one of the Gethenians - it might even be a kind of love...
Zitat von amazonGenly Ai ist Emissär der menschlichen Galaxie auf Winter, einer versunkenen, isolierten Welt. Seine Mission besteht darin, den Planeten wieder zurück in den Schoß einer im Entstehen begriffenen galaktischen Zivilisation zu holen, aber um dies zu schaffen, muss er die tiefe Kluft zwischen seiner eigenen Kultur und deren Vorurteilen und den Vorurteilen, denen er begegnet, überbrücken. Auf einem Planeten, auf dem die Bewohner geschlechtslos sind -- beziehungsweise beide Geschlechter besitzen -- ist diese Kluft in der Tat tief.
Eindrücke:
Ursula K. Le Guin kann schon schreiben. Für mich schafft sie es etwa alle 50 Seiten, eine wichtige Sache mit einer Simplizität auszudrücken, die mir in den Ohren ringt ( ).
Zwei Beispiele:
In reading a novel, any novel, we have to know perfectly well that the whole thing is nonsense, and then, while reading, believe every word of it. Finally, when we're done with it, we may find - if it's a good novel - that we're a bit different from what we were before we read it, that we have been changed a little, as if by having met a new face, crossed a street we never crossed before.
Zitat von p. 110I fell asleep in that utter country silence that makes your ears ring.
Der Gedanke einer "geschlechtslosen" Gesellschaft, die nur etwa alle 28 Tage in einen geschlechtlichen Zustand verfällt (jeder kann dabei zu Frau oder Mann werden), in der die wenigen Ausnahmen, die ein ständiges Geschlecht besitzen, als "perverts" bezeichnet werden, und in der natürlich jeder ohne Geschlechtsschranken beurteilt wird (p. 95: "One is respected and judged only as a human being. It is an appalling experience." so Genly Ai, der Gesandte eines fernen Planetenbundes, aus dessen Augen wir die Bewohner des Planeten betrachten) ist natürlich faszinierend.
Und spannend ist, den Gedanken weiterzuspinnen, und zu verfolgen, was daraus entsteht. Wie die Gesellschaft interagiert, warum es keine Kriege aber sehr wohl unterschiedliche Regierungsformen (Monarchie und so eine Art Kommunismus) gibt und vor allem wie dies alles auf den fremden, isolierten Ein-Mann-Spähtrupp Genly Ai, einen Erdling, wirkt.
[glow=red,2,300]ABER:[/glow]
Ursula K. Le Guin kann, so empfinde ich es zumindest, einfach nicht erzählen. Da mag die Distanz, die der Leser zu allen Personen inklusive dem Protagonisten entwickelt noch gewollt sein, aber die oftmalige Langeweile, die manche Schilderungen und Dialoge hervorrufen, entstehen wohl nicht beabsichtigt. Manchmal fehlt neben dem rein deskriptiven Element ein persönliches, so faszinierend die Gedanken auch sind, so trocken werden sie präsentiert, und auf vieles wird der Leser hingestoßen, wo er es doch auch selbst im Text entdecken hätte können.
Die Geschichte selbst ist also, so leid es mir tut, als Erzählung, als Roman, ein Griff ins Klo. Obwohl: Das letzte Drittel, wo sich Genly Ai mit seinem Kompagnon durch die Eiswüste schlägt, entschädigt etwas, hier passen auch dann die Beschreibungen.
Insgesamt gebe ich für eine miserable Erzählung, faszinierende Gedanken und einige Sätze, die bei mir einen Nerv getroffen haben:
Tippfehler im Namen korrigiert (illy)