Thomas Meßenzehl - Hexenfeuer

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    277 Seiten
    Verlag RegioKom


    Inhalt
    Im Frühjahr 1570 wird in Hörstein die als Hexe angeklagte Witwe Magdalena Hartmann auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nur knapp entgeht ihre kleine Tochter Rosina an diesem Tag dem gleichen Schicksal, als der wütende Mob auch ihren Tod fordert.
    Das Mädchen wächst fortan ohne es zu wissen beim Mörder ihrer Mutter auf, dem Scharfrichter von Aschaffenburg. Eine abenteuerliche und dramatische Lebensgeschichte beginnt.


    Meine Eindrücke
    Mit diesem Buch ist dem Autor ein sehr authentisches Werk gelungen. Die damaligen Sitten und Gebräuche werden genau geschildert, z.B. wenn es um das Leben und die Arbeit eines Scharfrichters geht.


    Besonders betroffen hat mich die Handlung rund um die Hexenprozesse gemacht. Es wird deutlich wie aussichtslos es war lebend davonzukommen, wenn erst einmal Anklage erhoben wurde. Wenn es um Hinrichtungen und Folter geht, beschränkt sich der Autor auf wenige Details, doch es wird trotzdem deutlich welchen Qualen die Angeklagten ausgesetzt waren.


    Da es sich um einen Regionalroman handelt, kommen auch sehr viele Beschreibungen von Aschaffenburg und seiner Umgebung vor. Leider auch an spannenden Stellen, wo mir eigentlich gerade nicht der Sinn nach historischen und architektonischen Details stand. Dadurch wird die Handlung etwas ausgebremst. Manchmal hatte ich regelrecht das Gefühl, dass die Geschichte rund um Rosina nur schmückendes Beiwerk ist und die eigentlichen Protagonisten die Stadt Aschaffenburg und die historischen Schilderungen sind.


    Für mich als Ortskundige war es trotzdem interessant Rosina durch die Straßen Aschaffenburgs zu folgen und im Kopf ein Bild der damaligen Stadt entstehen zu lassen. Wie es für Leser ist, die Aschaffenburg nicht kennen, kann ich nicht sagen.


    Auch die tragische Geschichte der Hugenotten wird kurz geschildert, die nicht weniger dramatisch ist als die Geschehnisse rund um die Hexenprozesse. Das Wissen, dass es damals wirklich so grausam und brutal zugegangen ist hat mich wieder einmal sehr betroffen gemacht und wird sicher noch eine zeitlang in mir nachhallen. Es ist immer wieder erschreckend zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind.


    Im Anhang befindet sich eine Stadtkarte von Aschaffenburg um 1600. Außerdem gibt es historische belegte Informationen zu einzelnen Personen und Ereignissen des Buches. Doch das erschreckendste ist ein Namensregister der Opfer des Hexenwahns soweit noch Protokolle existieren.


    4ratten


    LG, Aurian

  • Dacht' ich mir doch, dass die Rezi von Dir sein muss ;)


    Ich habe das Buch mal meinem Papa geschenkt und glaube nun, dass ich es mir mal ausleihen sollte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen