Aristophanes- Die Vögel

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.694 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gianettino Doria.

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    Die Vögel
    Aristophanes


    Inhalt:
    Zwei Athener, Hoffegut und Ratefreund (im Original Euelpides und Peithetairos), sind wegen der zunehmenden Überfremdung ihrer Heimatstadt ausgewandert. Hoch auf den Bergen sind sie nun auf der Suche nach dem einstigen König Tereus, der wegen einiger blutiger Frauengeschichten in einen Wiedehopf verwandelt wurde. Sie beide fragen ihn nach einem Ort, wo es sich angenehm leben lässt. Schließlich wird nach einigem Überlegen beschlossen, bei Tereus und dessen Vogelvolk zu bleiben.
    Ratefreund überzeugt mie einer großen Ansprache die Vögel, mit seiner Hilfe die Macht über Götter und Menschen zurückzugewinnen. Er wird im Laufe des Stücks sowohl zum Anführer des Vogelreichs, als auch zunehmend zu einem Machtmenschen und Demagogen.


    Meine Meinung:
    "Die Vögel" ist eine über zweitausend Jahre alte Komödie, 414 v. Chr. erschienen. Man merkt ihr das Alter zwar an manchen Stellen an, dennoch ist es über weite Teil hinweg jedoch eine wunderbare aktelle Komödie.
    An manchen Stellen hat mich der Ernst des Stückes fast erschreckt. Ratefreund heißt unübersetzt Peit-hetairos, also der, der die Gefährten überredet. Die Gefahr von Machtmenschen wird wiederholt und sehr intensiv deutlich gemacht.
    Schade finde ich, dass ein Großteil des Humors Aristophanes auf politischen Andeutungen und Wortwitzen beruht, die man in der Übersetzung nicht verstehen kann. Im Theater kann sie wahrscheinlich meistens durch heutige Anspielungen ersetzt werden, aber in der Reclam-Ausgabe geht dadurch viel an Komik verloren.
    Überfliegt man den Text nur, wird er schnell etwas trocken (ein Fehler, den ich auf ein paar Seiten gemcht habe.). Man sollte ihn sich gesprochen vorstellen, wie im Theater gespielt wird.
    Nur wenn man sich auf das Stück wirklich einlässt und es in Ruhe liest, kann es wirken: Mir hat es dann gefallen, denn über weite Teile hat mich vor allem die Sprache überzeugt.


    Ich gebe also zwischen 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: und 4ratten (ich kann mich da nicht wirklich entscheiden. :redface:)


    Nach dem Lesen war ich im Würzburger Theater, eine wirklich gute, nicht zu moderne Inszenierung: Vögel blieben Vögel, und zwar richtige Vögel, Schauspieler waren gut...

    Ein Zimmer ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele ~ Marcus Tullius Cicero

  • Hallo !!
    Ich habe die Vögel auch schon gelesen und selbst auf der Bühne erlebt. Deswegen muss ich hier gleich mal was los werden: Ich finde es einfach immer wieder faszinierend welche Thematik Aristophanes in seinen Werken behandelt. Der Mensch hatte doch schon immer die gleichen Sorgen! Es ist ein Stück, dass sehr unterhaltsam ist, für die früheren und für die heutigen Verhältnisse.


    übrigens : In die Inszenierung in Würzburg habe ich auch gesehen, Theresa, ich saß quasi direkt auf der Bühne, vielleicht hast du mich ja gesehen;)
    Nächstes wird dort ein Euripides aufgeführt, welcher ist noch unbekannt.


    Bis dann, dein Gianettino :winken:

    &gt;&gt; Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.&lt;&lt; (Forrest Gump)<br /><br />Wahn - Stephen King