Klappentext:
Ein verarmter Maler aus Delft malt ums Überleben seiner vielköpfigen Familie. Eines seiner Gemälde zeigt seine Tochter in einem hyazinthblauen Kleid.
Die Schönheit dieses geheimnisvollen Bildes von Vermeer bezaubert die Menschen und begleitet sie über die Jahrhunderte in ihren dramatischen und alltäglichen Schicksalen.
Wenn Bilder erzählen könnten...
Handlung:
Susan Vreeland erzählt in episodenhafter Form Begebenheiten aus vier jahrhunderten europäischer (konkret: niederländischer) Geschichte.
Sie wirft Streiflichter auf Menschen, die sehr verschieden sind, doch sie haben alle etwas gemeinsam: Sie werden in einem Moment von uns beobachtet, der einen Wendepunkt ihres Lebens darstellt – manchmal zum Glücklichen hin, doch die traurigen und tragischen Elemente überwiegen.
Da lernen wir die Tochter Vermeers kennen, die ihre Träume der Zeit gemäß nicht verwirklichen kann; eine junge Frau, die an den Moralvorstellungen ihrer Mitwelt scheitert; ein Ehepaar, das von der Vergangenheit des eine Partners beinahe eingeholt wird; eine jüdische Familie im Versteck vor den Nazis sowie einen Mann mit schrecklichen Familiengeheimnis und einige andere mehr.
Das andere Element, das sie miteinander verbindet, ist ein (fiktives) Bild Jan Vermeers, das im Laufe der Zeit in die unterschiedlichsten Hände gerät – manchmal, um Leben zu retten, manchmal aus Gier…
Es ist der rote Faden in dieser Sammlung von Kurzgeschichten. Dabei bleibt es selbst oft rätselhaft, denn auch die persönliche Geschichte des Bildes verändert sich mit den Umständen der Zeit, wenn es z.B. für das Bild eines anderen Malers ausgegeben wird, um mehr Geld herauszuschinden.
Persönliche Eindrücke:
Ein wunderbares Buch, sehr virtuos geschrieben. Man merkt Susan Vreeland an, dass sie Dozentin für Creative Writing ist: Sie beherrscht die verschiedenen Techniken der kurzen Erzählung meisterhaft.
Das Buch und seine Schicksale sind sehr berührend. Oft klingt das Tragische nur an, wie am Rande erwähnt, oder es deutet sich in dem an, was in der Geschichte gar nicht mehr erzählt wird.
Wie erlangen Einblicke in Menschen, die oft mit den Konventionen ihrer Zeit zu kämpfen haben; dabei kommt der historische Hintergrund meines Erachtens sehr schön heraus.
Leider sind keine Illustrationen in dem Buch zu finden, aber das übersteigt wahrscheinlich die Ansprüche, die man an ein TB stellen darf. Die Autorin macht allerdings solche Lust darauf, die Bilder Jan Vermeers beim Lesen zu betrachten, dass das Googlen nach solchen unbedingt empfohlen wird!
Genauestens schildert sie die Textur der Gemälde, den Lichteinfall und die Gedanken, die einerseits der Maler, andererseits die vielen verschiedenen Betrachter dabei haben.
Empfehlung:
Allen, die Spaß an historischen Erzählungen und an Kunst haben, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen!
Von mir gibt es daher:
Und als kleinen Augenschmaus hätte ich noch zwei typische Bilder Jan Vermeers zu bieten:
Da ich gelesen habe, das einige von Euch sich dieses Buch auch im Zuge der Amazon-Gutschein-Aktion gekauft haben, würde mich mal interessieren, ob es Euch auch gefallen hat.
Liebe Grüße
Convallaria
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