Kathryn Miller Haines - Miss Winters Hang zum Risiko

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.185 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

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    2. Fall: Ein Schlachtplan für Miss Winter
    3. Fall: Miss Winter lässt nicht locker (erscheint im August 2011)


    Erster Satz:"Die Vorsprechen waren glatter Mord"


    Inhalt
    New York 1943. Die Theater-Schauspielerin Rosie Winter benötigt dringend wieder ein Engagement, damit sie ihr Zimmer nicht verliert, das nur an Künstlerinnen vermietet wird. Leider sind die guten Stücke in Kriegszeiten rar gesät und für die schlechten ist Rosie zu wenig anpassungsfähig. Über Wasser hält sie sich in der Zwischenzeit mit einem Bürojob in einem Detektivbüro. Eines Tages findet sie ihren Chef dort erhängt vor, kann aber nicht glauben, dass er sich selbst getötet haben soll. Als sich der bekannte Schriftsteller Raymond Fielding im Büro einfindet, der vor kurzem Rosies Chef beauftragt hatte, ein verloren gegangenes Stück für ihn zu finden, bestätigt sich ihr Verdacht, dass ihr ehemaliger Chef ermordet wurde. Um dies zu beweisen, macht sie sich nun selbst auf die gefährliche Suche nach dem verschwundenen und offenbar brisanten Text.


    Meine Meinung
    Dies ist der erste Fall von Rosie, eigentlich Schauspielerin, und es hat mir überwiegend viel Spaß gemacht, ihn zu lesen. Alleine schon die Zeit, in der der Krimi spielt, war für mich sehr interessant, da sie mich zum einen sehr interessiert, und zum anderen mal eine Abwechslung zu den sonst eher in der heutigen Zeit spielenden Krimis bietet.


    Der Alltag im damaligen New York wurde einem etwas näher gebracht. Essensmarken, Schwarzmarkt, Mafia, Abdunkelung und Nachrichten von der Front versetzten einen in die Zeit zurück und ganz besonders ausführlich wurde natürlich das Leben am Theater rübergebracht. Hier merkt man, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Vorsprechen, Proben, Schauspielerinnen-Gezicke und eitle Regisseure und Schriftsteller vermittelten ein detailliertes Bild, das eine ganz eigene Atmosphäre für den Mordfall bot. Allerdings muss ich auch bemängeln, dass dies irgendwann etwas Überhand nahm und für ein paar Längen sorgte, so interessant es auch zu lesen war. Aber es nahm teilweise die Spannung zu sehr raus, besonders im Mittelteil zog es sich phasenweise.


    Der Schwerpunkt lag für mich hier aber sowieso nicht in der Spannung. Es war schon spannend zu lesen, aber recht bald in Teilen auch vorhersehbar, zumindest was den Mörder betrifft, war mir die Lösung schnell klar. Es gab zwar auch ein paar kleine Überraschungen, aber im Großen und Ganzen war der Fall an sich nichts Besonderes,, sondern eher ein ziemlich unkoordiniertes „Herumstochern“, was mir teilweise etwas zu konfus war, aber andererseits für mich auch wieder gut zur Figur von Rosie passte. Man merkte dabei, dass sie von Ermittlungen nicht so viel Ahnung hatte und gemeinsam mit ihrer Freundin manchmal recht unbedarft und unüberlegt vorging. Trotzdem ist sie nicht auf den Kopf gefallen und schaffte es dabei doch, früher oder später die richtigen Schlüsse zu ziehen und mutig vorzugehen. Das machte mir die Figur sympathisch und zusammen mit ihrer Schlagfertigkeit und Ironie, die für einige lustige Dialoge sorgte, war dieser erste Fall vergnüglich zu lesen und ich werde mir auf jeden Fall auch den nächsten Krimi besorgen. Besonderer Favorit war für mich hier übrigens die Katze Churchill, zu der Rosie ein ganz besonderes Verhältnis hatte. :breitgrins:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ein Buch ganz nach meinem Geschmack!
    Einerseits kann man das Buch als eine Hommage an Raymond-Chandler-Krimis verstehen, andererseits haben wir hier eine Geschichte im Theater-Milieu. Beides verknüpft sich auf spannende Weise, und mittendrin agiert Rosie Winter, eine unbekannte Theaterschauspielerin, die nebenbei als Sekretärin bei einem Detektiv arbeitet, den sie dummerweise tot auffindet und somit auch diesen Job los ist.


    Die Geschichte lebt von der kecken Rosie, der es fast nie die Sprache verschlägt und die wissen möchte, wieso ihr Chef sterben musste. Aber ihre anfänglichen Ermittlungen ziehen so einiges nach sich...


    Ein tolles Buch für alle, die bei einem Krimi nicht zitternd vor Angst und Spannung in der Ecke sitzen müssen und auch für alle, die eine Leideschaft fürs Theater haben oder sogar selbst auf der (Laien)bühne stehen.


    5ratten

    Liebe Grüße

    SheRaven

  • Meine Meinung:
    Joah der Fall war vergnüglich zu lesen. Rosie ist eine Figur die man irgendwie schnell ins Herz schließt auch wenn sie etwas Konfus und der Mordfall irgendwie auch etwas arg konstruiert daherkommt. Gerade gegen Ende hat es mich ein wenig gestört das hier zu viele Wendungen eingebaut wurden die die Lösung für meinen Geschmack etwas übertrieben dargestellt hat. Dafür hat die Autorin es aber geschafft eine richtig schöne vierziger Jahre Stimmung zu fabrizieren, ein bisschen wie in einem dieser alten Schwarzweißstreifen. Und auch die Theatherwelt aus der Rosie kommt war für mein Empfinden gut getroffen. Angenehm ist auch das der Mordfall im Vordergrund steht und nicht die Ausführung der Morde. Das ist wirklich angenehm zu lesen und man kann sich total auf die Ermittlungen und das Drumherum konzenztrieren. Rosie und ihre Freundinnen (und auch Feindinnen *g*) machen den Charme des Buches aus und ich hatte insgesamt betrachtet meinen Spaß damit, auch wenn ich fand das der Mordfall etwas realistischer hätte sein können. Auf jeden Fall habe ich Lust Miss Winters noch ein Weilchen zu begleiten!


    3ratten


  • Dafür hat die Autorin es aber geschafft eine richtig schöne vierziger Jahre Stimmung zu fabrizieren, ein bisschen wie in einem dieser alten Schwarzweißstreifen.


    Wenn ich diesen und den zweiten Teil diesbezüglich vergleiche, habe ich sogar das Gefühl, dass sie diese besondere Stimmung im zweiten Buch noch stärker spürbar gemacht hat. Ich hatte dort im Nachhinein jedenfalls noch mehr Schwarzweißfilm-Feeling, warum auch immer.

  • Rosie ist Schauspielerin im New York der1940er Jahre. Leider hat sie seit fast 6 Monaten kein Arrangement mehr bekommen, gut, dass sie wenigstens als Assistentin bei einem Privatdetektiv etwas Geld verdient. Als sie Silvester 1942 ein wenig Büroarbeit machen will, findet sie ihren Chef nur noch als Leiche vor. Wer hat ihn umgebracht und was hat es mit diesem Theaterstück auf sich, hinter dem alle her sind. Gibt es womöglich eine Verbindung zu der Rolle, die sie nun plötzlich in einem neuen Stück angeboten bekommen hat?


    Wie erwartet hält sich die Krimihandlung in Grenzen, der Alltag in der Schauspielszene überwiegt und auch der Einfluss des Kriegs bzw. der Teilnahme der USA daran bekommt seinen Anteil an der Erzählzeit. Die Autorin hat als Basis einen klassischen hardboiled Krimi genommen und erzählt die Geschichte aus einer unüblichen Perspektive weiter. Mein Gefallen daran und dem Lokal-/Zeitkolorit verlief sich allerdings mit der Zeit, mir hätte das Buch mit ein paar Straffungen vermutlich besser gefallen. Sehr gut gefiel mir allerdings die „aufmüpfige“ Art der Hauptfigur, die sich auch unter Bedrohung nicht mundtot machen lässt und nicht davor zurückscheut, ihrem Gegenüber zumindest noch einen letzten frechen Spruch entgegenzuwerfen.


    Der zweite Band liegt noch hier und danach schaue ich, ob Rosies Art mich weiterhin über Schwächen hinwegträgt und mich der Rest der Reihe interessiert - oder halt nicht.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Kathryn Miller Haines - Miss Winters Hang zum Risiko: Rosie Winters erster Fall“ zu „Kathryn Miller Haines - Miss Winters Hang zum Risiko“ geändert.
  • Weil ihre Schauspielkarriere nicht so richtig in die Gänge kommen will, arbeitet Rosie Winter als Sekretärin bei einem zweitklassigen Privatdetektiv. Doch dieser Job nimmt ein jähes Ende, als sie ihren Boss erhängt in seinem Büroschrank findet und kurz darauf ein merkwürdiger Typ in der Detektei auftaucht, der behauptet, der Dramatiker Raymond Fielding zu sein und ein verschwundenes Theaterstück zu suchen.


    Rosie kommt das alles sehr seltsam vor. Aufgrund der Beweislage glaubt sie nicht, dass Jim sich selbst umgebracht hat und fragt sich, wer sonst dahinterstecken könnte und vor allem warum. Jims Frau? Deren unsympathischer Sohn, der nicht davor zurückschreckt, Rosie zu bedrohen? Was hat es mit Fielding und dem rätselhaften Theaterstück auf sich? Und wird sie jemals den Durchbruch auf der Bühne schaffen oder bleibt der ihrer biestigen Pensionsgenossin Ruby Priest vorbehalten?


    Ich mochte das Setting im New York der 40er Jahre, wo der Krieg zwar geographisch weit weg, in den Köpfen aber doch stets präsent ist, nicht zuletzt durch die Abwesenheit von Rosies Freund Jack, der sich nicht mehr gemeldet hat, seit er beim Militär angeheuert hat, und mir gefiel auch die Grundidee der nicht auf den Mund gefallenen und um kaum eine Idee verlegenen Rosie als Ermittlerin. Der Spagat zwischen der vermeintlich glanzvollen Theaterwelt und dem abgebrüht-bodenständigen Detektivgeschäft gelingt ihr auch gar nicht so übel.


    Allerdings erschien mir der Fall doch arg konstruiert und die Verstrickungen zwischen der Unterwelt, der Theaterszene und der High Society recht platt und gewollt, und der flapsige Tonfall, der in der Übersetzung von Kirsten Riesselmann ziemlich gut getroffen ist, nutzt sich mit der Zeit auch ziemlich ab und kippt vom Originellen ins eher Nervige.


    Von dieser Serie hatte ich mir mehr erwartet, gebe ihr aber noch mal eine Chance, weil noch der 2. Teil auf meinem SUB liegt.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen