Sebastian Stammsen - Kettenreaktion

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    Sebastian Stammsen - Kettenreaktion



    Kurzbeschreibung laut Amazon:
    In einem Elektronikmarkt bricht David Krusekamp tot zusammen. Unfassbar für alle: Die Todesursache lässt sich nicht feststellen. Der Krefelder Kommissar Markus Wegener und seine Kollegin Nina Gerling beginnen in einem Fall zu ermitteln, von dem sie gar nicht wissen, ob eine Straftat vorliegt. Krusekamp führte ein riskantes Leben er arbeitete auf Montage in deutschen Kernkraftwerken, außerdem hatte er an jedem Standort eine andere Geliebte. Offensichtlich blieb beides nicht ohne Folgen, denn nach seinem letzten Auftrag im Kernkraftwerk Neustadt wurden in seinem Körper erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen. Starb er wegen der Strahlung oder hat ihn ein betrogener Ehemann auf dem Gewissen? Als Nina und Markus Krusekamps letzten Einsatzort aufsuchen, geschieht das Unglaubliche: Das Kraftwerk wird besetzt und die Mitarbeiter als Geiseln genommen. Was mit einem mysteriösen Todesfall beginnt, endet in einer atomaren Bedrohung für ganz Deutschland. Als Sebastian Stammsen mit dem Schreiben seines zweiten Krimis begann, konnte er nicht ahnen, wie schnell die Realität seine Fantasie einholt ...



    Über den Autor
    Sebastian Stammsen, geboren 1976 in St. Tönis am Niederrhein, studierte Psychologie. Nach einem Abstecher zum Umweltministerium Baden-Württemberg in der Abteilung Kernenergieaufsicht ist er nun für die Förderung der psychischen Gesundheit an Schulen in NRW zuständig. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Tönisvorst. Mit Gegen jede Regel, seinem ersten Krimi um Markus Wegener und Nina Gerling, legte der Autor ein überzeugendes Debüt vor.



    Meine Meinung:
    Krefeld, inmitten einer sengenden Hitzewelle.
    Ein Mann bricht in einem großen Elekro-Geschäft zusammen. Zunächst scheint es so, als könnte alles doch recht einfach sein. Doch schnell wird klar, dass sich hier ganz viele verschiedene Indizien ganz anderer Natur auftun. Eine harte Nuss vor allem für die Ermittler ist aber, dass die Gerichtsmediziner die eigentliche Todesursache nicht feststellen können. Das läd natürlich automatisch zum Spekulieren ein.
    Während sich der Fall für das Krefelder Kommissaren-Team Markus Wegener und Nina Gerling zunächst also sehr schleppend, beinahe auf der Stelle tanzend und nur nach und nach entwickelt, erahnt der Leser, bereits durch den viel zu freizügigen Klapptext, dass alles wohl noch ganz anders kommen wird. Und tatsächlich bekommt dieser anfängliche recht typische Krimi im hinteren, zweiten Teil des Buches einen enormen Schub, der einem Thriller ziemlich nahe kommt. Dabei fällt auf, dass es immer wieder ziemlich krasse Zufälle gibt, die den Fall an sich, immer weiter vorantreiben. Hier vermischt sich dann auch schnell der Handlungsstrang rund um den eigentlichen Fall mit dubiosen Machenschaften à la Russenmafia, Atommafia oder eventuellen Umweltaktivisten bzw. brisanten Drohgebärden Einzelner, die nicht nur die Stadt Neustadt und Umgebung in Gefahr bringen könnten.


    Dabei hat mir die Perspektive der Ich-Erzählung aus Sicht des Kommissars Markus Wegener ganz gut gefallen. Auch fand ich das bunt gemischte Kommissaren-Team recht gut in Szene gesetzt. Das eigentliche Highlight an diesem Buch war für mich daher dann auch der stets amüsante Schlagabtausch innerhalb der Dialoge. Auch die sehr detaillierten, aber passenden Beschreibungen rund um das Kraftwerk in Neustadt haben mir gut gefallen. Hier konnte ich dem mulmigen Gefühl von Markus Wegener stets folgen. Dass der Autor hier mit gelungenem Hintergrundwissen glänzen konnte, kam sehr gut bei mir rüber. Es schien aber streckenweise so, als ginge es ihm in diesem Roman hauptsächlich auch genau darum. So verlor sich die eigentliche Krimihandlung für mich leider immer mehr...


    Von mir: 2ratten

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Zum Buch:
    Ein neuer Fall für die Krefelder Kommissare Markus Wegener und Nina Gerling. Ein Mann ist in einem Elektronik-Fachgeschaft tot zusammengebrochen. Die Todesursache von David Krusekamp ist völlig unklar, Kommissare und Pathologen stehen vor einem Rätsel. Hat sein Tod etwas mit seiner Arbeit als Elektriker zu tun, der in Atomkraftwerken eingesetzt wird? Oder liegen die Motive eher in seinem Privatleben? War es überhaupt ein Mord?
    Markus und Nina entdecken schnell verschiedene Spuren, und auch Verdächtige gibt es reichlich.
    Wie bereits auf dem Klappentext geschildert, kommt es während ihrer Nachforschungen zur Besetzung eines Atommeilers und es droht eine nukleare Katastrophe.


    Ich persönlich finde den Klappentext etwas irreführend, denn das dort beschriebene Geschehen ereignet sich erst im letzten Drittel des Buches, vorher nehmen die Ermittlungen den beiden sympathischen Kommissare viel Raum ein.


    Wie schon im ersten Fall „Gegen jede Regel“ beschreibt der Autor detail- und kenntnisreich verschiedene Spezialgebiete wie den Online-Devisenhandel und die Sicherheits- und Wartungsbestimmungen deutscher Kernkraftwerke. Teilweise waren mir diese Schilderungen etwas zu ausführlich. Aber das wird ausgeglichen durch das wunderbar augenzwinkernde Verhalten der beiden Ermittler. Vor allem Markus Wegener und seine Bemerkungen brachten mich des Öfteren zum Schmunzeln.


    Gegen Ende kam es, ähnlich wie in Band 1, zu erstaunlichen Zufällen, die ich nicht so richtig glaubwürdig in einem Krimi fand. Aber es werden zum Schluss alle offenen Punkte schlüssig geklärt.


    Mein Fazit:
    Kettenreaktion hat mich nicht ganz so gefesselt und begeistert wie der Vorgänger, aber es war unterhaltsame Krimikost zu einem topaktuellen Thema. Ich bin gespannt, wie es für Markus und Nina weitergehen wird und warte auf Band 3!


    3ratten

    LG, Dani


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  • Es ist schon ein Elend mit den Klappentexten: der von „Kettenreaktion“ verrät Dinge, die erst im letzten Teil des Buches geschehen. Also wartet der Leser anfangs seitenlang darauf, dass das ES endlich passiert, aber der Weg dorthin nimmt immerhin drei Viertel des Buches ein.
    Herzlichen Dank, liebe Klappentextschreiber. Falls ihr es noch nicht wisst: das reduziert die Spannung!


    Aber nun zum Buch:
    Die ersten beiden Teile des in Wochentage unterteilten Krimis haben mir ausgesprochen gut gefallen. Ein sympathisches Ermittlerduo, eine (fast) klassische Krimihandlung und ein Humor, den ich sehr mag.


    Der dann folgende dritte Teil des Buches ist ganz dem Kernkraftwerk gewidmet. Das war einerseits spannend und informativ, andererseits hätte der Krimi soviel Information an dieser Stelle nicht gebraucht. Für mich waren die technischen Beschreibungen und die Beschreibungen der Abläufe im KKW fast zuviel, um mein Interesse aufrecht zu halten. Technisch Interessierte allerdings kommen hier voll auf ihre Kosten.


    Im letzen Teil erfährt der Krimi eine Wendung und wird zum Thriller. Das ist einerseits gut gemacht, rasant, schnell, atemlos und die Ermittler Wegener und Gerling wachsen förmlich über sich hinaus . Andererseits agiert Kommissar Zufall hier ein kleines bisschen zuviel.


    Fazit:
    Ein nicht ganz klassischer Krimi, den ich gerne gelesen habe und der mir einiges Wissen über Kernkraftwerke (es schadet ja nicht, seinen Horizont zu erweitern) vermittelt hat.


    3ratten

    Liebe Grüße

    SheRaven