Rafik Schami - Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte

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    Inhalt:
    Großer Auftritt für Rafik Schami: In seinem neuen, persönlichsten Buch erzählt er, wie er zu einem der beliebtesten Erzähler Deutschlands wurde. Er berichtet von seiner Kindheit in Damaskus, als es noch Geschichtenerzähler gab, die im Kaffeehaus ihr Garn gesponnen haben, er zeichnet ein liebevolles Porträt seines Großvaters, und er macht sich Gedanken darüber, wie die Märchen in die Welt gekommen sind. In diesem Buch, und das macht den großen Reiz aus, spricht Schami mit dem Leser - und wir hören ihm atemlos zu.
    (Quelle: Amazon)


    Auf eindringliches Anraten meiner Buchhändlerin habe ich mir dieses Buch gekauft. Ich habe erst einige Kapitel gelesen, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es mir gefällt. Die Art und Weise, wie Rafik Schami erzählt ist kurzweilig, bildereich und voll von Sinneseindrücken, die geradezu eine wahre Bilderflut in meinem Kopf auslösen. Hinzu kommt das Augenzwinkern und dieser charmante Humor, die das Lesen dieses Buches zu einem ganz besonderen Genuss machen. Ich habe es niemals nach Syrien geschafft, aber ich habe jetzt schon das Gefühl etwas großartiges versäumt zu haben, in dem ich noch niemals in Damaskus war.
    Wenn es so bleibt, wie es begonnen hat, wird dieses Buch nicht das letzte dieses Autors sein, welches den Weg zu mir nach Hause findet.


    Viele Grüße Tina

  • Hallo Tina,


    dieses Buch habe ich gerade an meine Mutter verschenkt. Von all den Büchern, die sie auf dem Wunschzettel hatte, hat mich dies am meisten angesprochen, dazu noch der witzige Titel und das sehr schöne Cover. Von Schami habe ich schon "Das Geheimnis des Kalligraphen" gelesen und kann mich noch lebhaft an die sehr schönen Beschreibungen von Damaskus erinnern. So wie es aussieht, werde ich mir wohl "Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte" bald zurückleihen müssen. :zwinker:


    Viele Grüße,
    Cuddles :winken:

  • Ich liebe von Rafikm Schami besonders seine Hörbücher. Damit hat er mich vor Jahren "angefixt" - ich habe noch nie was von ihm gelesen, nur gehört. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch durch seine Lesung (bzw. Erzählung, er ist eher ein Erzähler als ein Leser) noch enorm gewinnt.


    Ich glaube, das Hörbuch muss ich haben :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Ich muss gestehen, dass sich das Buch etwas anders entwickelt als erwartet. Ich dachte eher, es handelt sich um eine Erzählung, aber mittlerweile wird es teilweise literaturwissenschaftlich. Schami beleuchet die Herkunft von Märchen, ihre Bedeutung und ihren weitreichenden Einfluss, aber auch die verscheidenartigkeiten, was die Ursprungsorte anbelangt.
    Auch wenn ich mir unter diesem Buch eher etwas anderes vorgestellt habe, so ist es dennoch interessant und faszinierend zu lesen. Ich bin mal gespannt was noch so kommt und ich hoffe schon, noch etwas von Schami von seiner Kindheit in Syrien zu erfahren.

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    OA: 2011
    176 Seiten
    ISBN: 978-3446237711


    Klappentext:
    Meine lange Reise als Erzähler führte mich neunmal um die Erde. Sie begann mit einem kleinen Schritt an einem Frühlingstag im Jahre 1953. Ich war damals sieben Jahre alt und begleitete meinen Großvater durch die Altstadt. An jenem Tag erlebt ich etwas, das ich erst über fünfundfünfzig Jahre später als den Anfang meines Weges verstehen sollte…


    Eigene Meinung:
    Dies ist mein erstes Buch von Rafik Schami, welches ich gelesen habe und ich denke, es war der perfekte Beginn für eine Reihe von Büchern, welche ich von diesem Autor auf jeden Fall noch lesen möchte. Rafik Schami erzählt in diesem Buch, wie er zum Erzähler wurde und warum im die erzählten Geschichten so wichtig sind. Die Beschreibungen seiner Kindheit und Jugend in Damaskus werden intermittierend mit, schon fast wissenschaftlichen Abschnitten, von Erläuterungen über Märchen, Mythen, Legenden und Geschichten der Weltvölker und ihre Bedeutung damals und heute, versetzt. Diese Essays über mündliche, wie schriftliche Erzählungen sind einerseits sehr interessant und vermitteln ebenso ein sehr gutes Bild über den Autor Rafik Schami und seine Arbeit. Hier erfährt der Leser, was für diesen Erzähler im Vordergrund steht, was ihn bei seiner „Arbeit“ animiert und was seine Intentionen sind. Die Biografie seiner Kindheit und Jugend dagegen ist unglaublich lebhaft beschreiben. Eine Flut aus Sinneseindrücken beschreibt seine Heimatstadt und die Menschen, welche für ihn in den Jugendjahren seines Lebens besonders wichtig und inspirierend waren. Schon hier, in diesen kurzen Sequenzen zeigt sich, welch ein großartiger Erzähler Rafik Schami ist.
    Ich freue mich sehr darauf, endlich ein weiteres Buch von ihm in den Händen zu halten und mit dem Lesen zu beginnen, denn nach dieser Lektüre, werde ich mit einer viel differenzierteren Sensibilität seine Texte lesen.
    Somit war dieses Buch der perfekte Einstieg in die Literatur dieses Autors.


    5ratten


    Tina

  • Rafik Schami beginnt sein Buch mit bunten Erzählungen von Erlebnissen aus seiner Kindheit in Damaskus. Diese Geschichten und Schamis Großvater haben mir sehr gut gefallen. Wer hätte nicht auch gerne so einen Opa, der mit ihm durch die Straßen von Damaskus geht und mit dem man gemeinsam erlebt, wie eine Frau ihren Mann auf dem Flohmarkt verkauft. Doch das ist nur eine von mehreren Geschichten.


    Schami schwelgt in seinen Erinnerungen und ich bin ihm dabei gerne in die Gassen von Damaskus gefolgt, von denen jede ihr eigenes Aussehen und ihren eigenen Duft hat.


    Bis dahin hat mich das Buch richtig begeistert. Doch dann beginnt der Autor über verschiedene Themen wie z.B. die Macht einer guten Geschichte und die Bedeutung von arabischen Märchen für Erwachsene und Kinder zu philosophieren. Außerdem vergleicht der Autor noch ausführlich die Unterschiede einer aufgeschriebenen Geschichte mit der mündlichen Erzählung und schildert hierbei wie schwer es ist ein richtig guter Erzähler zu sein. Das Lesen dieser Betrachtungen, die leider einen Großteil des Buches ausmachen, empfand ich teilweise als ermüdend, auch wenn sie sicher viel Wahres enthalten.


    Eingebettet in diese Gedankengänge sind Ausschnitte aus Schamis Leben und man bekommt eine ungefähre Vorstellung, wie schwer sein Weg war zu dem Erzähler zu werden, der er heute ist. Als seine Wegbegleiter stellt er dem Leser Don Quijote, Sancho Panza und Ibn Aristo vor. Wobei Don Quijote und Sancho Panza sehr unterhaltsam waren ganz im Gegensatz zu Ibn Aristos etwas belehrenden Erläuterungen.


    Am Ende gibt es noch eine rührende Geschichte in welcher es erneut um seinen Großvater geht.


    Das war mein erstes Buch von diesem Autor und seine humorvolle Art Geschichten zu erzählen hat mir sehr gut gefallen. Sicher werde ich wieder ein Buch von ihm lesen, allerdings eines ohne theoretische Betrachtungen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Aurian

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()

  • Diese theoretischen Betrachtungen haben mich anfangs auch gestört, denn ich bin mit ganz anderen Erwartungen an dieses Buch gegangen. Nachdem ich mich aber damit abgefunden habe, fand ich es eigentlich schön auf diesem Weg ein Bild von diesem Autor zu bekommen. So kann ich auch seine restlichen Bücher unter ganz anderen Gesichtspunkten betrachten. Auch ich werde auf alle Fälle noch andere Bücher von diesem Geschichtenerzähler lesen, der perfekt die geschriebene Geschichte mit der erzählten Version in Einklang bringt.


  • Diese theoretischen Betrachtungen haben mich anfangs auch gestört, denn ich bin mit ganz anderen Erwartungen an dieses Buch gegangen.


    Das ist wahrscheinlich der Punkt. Ich bin auch mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen. Zu Beginn wurden sie mit den Erzählungen und Rückblicken voll und ganz erfüllt. Die Erläuterungen habe ich anfangs auch noch interessiert gelesen, doch dann fiel es mir immer schwerer mich darauf einzulassen.
    Wenn ich gleich gewusst hätte, was auf mich zukommt, wäre ich anders an das Buch herangegangen und hätte es zu einem Zeitpunkt gelesen, an dem ich die nötige Muse für Schamis Gedankengänge gehabt hätte.


    Liebe Grüße
    Aurian

  • Rafik Schami - Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte - oder wie ich zum Erzähler wurde


    Suse hat mir netterweise dieses Buch zur Rezension überlassen, ein feines kleines Buch, das mir schnell ans Herz wuchs


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    Klappentext: In seinem neuen, persönlichsten Buch erzählt er, wie er zu einem der beliebtesten Erzähler Deutschlands wurde. Er berichtet von seiner Kindheit in Damaskus, als es noch Geschichtenerzähler gab, die im Kaffeehaus ihr Garn gesponnen haben, er zeichnet ein liebevolles Porträt seines Großvaters, und er macht sich Gedanken darüber, wie die Märchen in die Welt gekommen sind. In diesem Buch, und das macht den großen Reiz aus, spricht Schami mit dem Leser - und wir hören ihm atemlos zu.


    Meine Meinung:


    Ich war sehr gespannt darauf, mich von Rafik Schami in die Welt der Märchen und in seine eigene Geschichte entführen zu lassen und ich muss sagen: ich wurde nicht enttäuscht. In seinem ureigenen mitreissenden, humorvollen und doch besonnenem Erzählstil präsentiert Rafik Schami Anekdoten aus seiner Kindheit und essayartige Beiträge zu Märchen. Er erklärt, wie wichtig solche Märchen sind und wie diese unser Leben beeinflussen. Der erste Teil (die Erzählungen aus der Kindheit, die die Begeisterung für Erzählkunst und Märchen beschreibt) hat mich fasziniert und beeindruckt. Der zweite Teil, in dem Schami ein wenig mehr in die Theorie der Erzählkunst einsteigt verliert an Spannung und Tempo. Trotzdem bin ich begeistert, meine Neugier darüber, wie jemand aus einer völlig anderen Kultur kommend, sich in Deutschland mit einer "undeutschen" und unmodernen Kunst etabliert, wurde befriedigt. Es war (erwartungsgemäss) nicht einfach für Rafik Schami, aber für ihn der einzige Weg um sich selbst und authentisch zu bleiben.
    Begleitet wird er immer wieder von literarischen Figuren (allen voran Don Quichote, der immer wieder Mut macht und Sancho Pansa, der alles doch wieder realistischer sieht) die motivieren und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Anfangs tat ich mich schwer mit diesen Figuren (im speziellen Don Quichote, der für mich immer suspekt, eben weil zu sehr gegen Windmühlen kämpfend war). Mit der Zeit aber, machte es Spass, sie zusammen mit Rafik Schami zu treffen und zu hören, wie ihr Weg, ihr Rat in dieser oder jener Situation wäre.


    Ich weiss nun, warum die Frau ihren Mann auf dem Flohmarkt verkauft hat, dass Rafik Schami eine lange Reise als Erzähler hinter sich hat (er reiste neunmal um die Erde) und dass er in seiner Kindheit durch seinen Grossvater und Sheheradzade inspiriert wurde, seinen eigenen Weg im Leben mit seinen Märchen finden zu können. Inzwischen verstehe ich gut, warum es für viele arabische Schriftsteller schwer ist, sich durch übersetzte Werke international zu etablieren, und schätze um so mehr die Sprachkompetenz von Rafik Schami. Als geborener Araber lernt er im Exil die Deutsche Sprache und versteht es sie wunderbar in seinen Werken zu nutzen.


    Trotzdem gibt es keine 5 Ratten, denn einige Beiträge über den "theoretischen Märchenteil" haben aus meiner Sicht Längen und ich bin nicht sicher, ob sie wirklich dazu beitragen, zu verstehen, warum Rafik Schami Erzähler ist. Dafür bleiben andere Aspekte über seinen Weg nach Deutschland (warum gerade dieses Land? Warum überhaupt weg aus Damaskus?) ein wenig obskur und ich hätte mir in einer solchen autobiographischen Erzählung diese Elemente gewünscht.


    4ratten

    Gruss Petra

    Einmal editiert, zuletzt von fünkschen ()

  • oops... ich hatte vor ein paar Tagen gesucht und den irgendwie verpasst...


    Kann das wer zusammenführen bitte? Sorry und Danke für den Hinweis

    Gruss Petra


  • Das ist wahrscheinlich der Punkt. Ich bin auch mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen. Zu Beginn wurden sie mit den Erzählungen und Rückblicken voll und ganz erfüllt. Die Erläuterungen habe ich anfangs auch noch interessiert gelesen, doch dann fiel es mir immer schwerer mich darauf einzulassen.
    Wenn ich gleich gewusst hätte, was auf mich zukommt, wäre ich anders an das Buch herangegangen und hätte es zu einem Zeitpunkt gelesen, an dem ich die nötige Muse für Schamis Gedankengänge gehabt hätte.


    Mir ging es ähnlich, ich hatte mehr Lebensbeschreibung erwartet. Die Ausführungen zu den Märchen fand ich anfangs noch spannend aber es wurde mir zu viel

    Gruss Petra