Fjodor Dostojewski - Weisse Nächte

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 12.127 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von knödelchen.

  • Inhalt:


    In einer wundervollen Nacht, die auf einen wundervollen Tag folgte, trifft der Erzähler auf das Mädchen Nastenka. Er hilft ihr in einer Notsituation und schon bald merken die Beiden, dass sie ein ganz besonderes Band miteinander verbindet. Doch Nastenka hat ihr Herz bereits verschenkt...


    Meine Meinung:


    Fjodor Dostojewski entführt den Leser in "Weisse Nächte" in die sommerlichen Nächte St. Petersburg. Die Liebesgeschichte, die auf nur 100 Seiten erzählt wird, vermag trotz der Kürze zu überzeugen und man schlägt das Buch schlussendlich mit einem tiefen Seufzer zu.


    Der Erzähler der Geschichte ist ein Träumer, ein einsamer Träumer. Er kennt die Stadt St. Petersburg in- und auswendig, doch mit den Menschen kann er nicht besonders gut umgehen. Doch als er auf Nastenka trifft, ändert sich das. Das Mädchen erobert sein Herz im Sturm und obwohl er weiss, dass sie einen Anderen liebt, treffen sie sich die nächsten vier Nächte und kommen sich immer näher.


    Es mag wie eine Geschichte klingen, die bereits hundert Male erzählt wurde, das mag es vielleicht auch sein. Doch Dostojewskis "Weisse Nächte" hat aus seiner kurzen Liebesgeschichte das Maximum herausgeholt. Der Untertitel "Ein empfindsamer Roman" passt perfekt zur Stimmung. Die Sprache im Buch ist sehr gefühlvoll, die Ich-Perspektive lässt uns direkt an den unterschiedlichen Stimmungslagen des Erzählers teilhaben. Ich fieberte mit, hoffte und bangte um das Glück des Paares.


    Nur Nastenka ging ab und zu etwas gegen den Strich, da sie immer gleich zu weinen begann, doch dies unterstreicht nur noch mehr, dass "Weisse Nächte" ein sehr russisches Buch ist.


    Fazit:


    "Weisse Nächte" ist eine wunderschöne, tiefgründige und romantische Geschichte, die durch eine besondere und ergreifende Sprache besticht.


    Wer gerne in einer schönen Sprache schwelgt, der sollte dieses Büchlein einmal zur Hand nehmen. Es eignet sich hervorragend als Kopfkissen-Lektüre. Wer sich an einen Russen heranwagen möchte, findet hier einen sehr guten Einstieg.


    Ich war sofort hin und weg von der wunderschönen Sprache Dostojewskis, die man wirklich als "russisch" bezeichnen kann. Die Geschichte war weder kitschig noch langweilig und hielt mich bis zum Schluss in Atem.


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    4ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

    //Grösser ist doof//

  • Ich habe Weiße Nächte vor kurzem auch gelesen als Teil einer Anthologie. Meine Kommentare dazu kopiere ich hier mal rein, quasi als kleines Gegengewicht zu Jaris Begeisterung:


    Fjodor Dostojewskij
    Weiße Nächte


    53 Seiten


    Ist das typisch Dostojewskij? Dann verstehe ich nicht, was man allgemein an ihm findet. Langatmig, nichtssagend, gestelzt, unglaubwürdig.



    Zitat


    Zitat

    ... Denn Sie lieben mich doch wie früher? O, lieben Sie mich, verlassen Sie mich nicht, denn ich liebe Sie so sehr in diesem Augenblick und bin Ihrer Liebe würdig, da ich sie verdiene...mein liebster Freund! ...



    In dieser Tonart geht es weite Strecken in der Geschichte, und das ist wirklich nicht mein Ding.


    1ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Das weiß ich nicht, und mittlerweile ist das Buch auch weg. Es war eine recht alte Publikation:


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    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Der Übersetzer hat einen ziemlich starken Einfluss auf die Qualität des Textes. Die Anaconda-Ausgabe wurde von Hermann Röhl übersetzt und die gefiel mir wirklich gut. Aber es klingt ja so, als hättest du deine liebe Mühe mit den Russen, nicht wahr? :lachen:

    //Grösser ist doof//

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    Inhalt:
    Ein einsamer, junger Mann begegnet eines Nachts in St. Petersburg dem Mädchen Nasstenka. Er verliebt sich in sie und glaubt kurz an Liebesglück und eine gemeinsame Zukunft, doch am Ende bleiben ihm nur die vier hellen Nächte, die sie zusammen verbracht haben...


    Meine Meinung:
    Eine wunderschöne kleine Novelle (in meiner Ausgabe von Piper heißt sie "Helle Nächte"), die mir sehr zu Herzen gegangen ist. Auch die Sprache, die sicherlich ein wenig gestelzt und schwulstig ist, hat mich nicht gestört, meiner Meinung nach hat sie perfekt zu diesem "empfindsamen Roman", der ja die "Erinnerungen eines Träumers" wiedergeben soll (so der Untertitel), gepasst.


    "Es war eine wundervolle Nacht - eine Nacht, wie wir sie vielleicht nur sehen, wenn wir jung sind, mein lieber Leser. Der Himmel war so tief und nachthell, daß man sich bei seinem Anblick unwillkürlich fragen mußte, ob denn wirklich unter einem solchen Himmel auch böse und launische Menschen leben können?"


    "... und sei gesegnet für den Augenblick der Seligkeit und des Glücks, den du einem anderen einsamen, dankbaren Herzen gegeben hast.
    Mein Gott! Einen ganzen Augenblick der Seligkeit! Ja, ist denn das nicht genug für ein ganzes Menschenleben?"


    Vielleicht hat mich diese Geschichte auch gerade in einer gefühlvollen Phase erwischt, auf jeden Fall gebe ich
    5ratten

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen