Hallo Ihr Lieben,
Midas senior hatte ein Herz aus Glas. Das ist auch eine Erklärung dafür, warum er so gefühllos war. Nur... wie kann ein Herz zu Glas werden? Auch wenn Henry so unschuldig tut, er könnte seinem Rivalen auch diese Krankheit beschert haben, oder? Auch das er das Grab aushebt und Midas das Herz aus der Brust schneidet, ist doch nicht normal.
Die Erklärung, dass Midas' Vater ein Herz aus Glas bekommen hat, finde ich ja mal super. Ich hatte bei der ersten Erwähnung der Krankheit gar nicht damit gerechnet, dass Midas' Vater auch von Glas befallen worden sein könnte, wie Ida. Zum einen ist es ja eine schöne Metapher, dass der kaltherzige Mann und Vater, als der er sich präsentiert hat, tatsächlich ein Herz aus Glas hatte. Gleichzeitig stellt sich auch mir die Frage, wieso die Verglasung bei ihm mit dem Herzen begonnen hat? Ob wirklich Henry etwas damit zu tun hat? Oder will die Krankheit wirklich irgendetwas zeigen: Gefühllosigkeit bei Midas' Vater, die vielleicht schon vorher da war? Rastlosigkeit bei Ida und durch die Glasfüße wird sie zum Innehalten gezwungen? Bei dem Glas-Mann ist ja nicht klar, womit es begonnen hat... Dieses Buch eignet sich im Moment wirklich herrlich für Interpretationen!
Auf jeden Fall ist Carl ein hundsgemeiner Fiesling! Wie er Midas vor Ida schlecht macht ist ja so unfair! Gott sei Dank kommen die beiden sich schnell wieder näher. Ich hoffe, Midas macht keinen Rückzieher und fährt mit zu der Ärztin, Stallows. So ein bisschen unheimlich ist ihm die Nähe zu Ida ja immer noch.
Carl ist auch bei mir komplett unten durch. Ich empfinde ihn auch eher als unheildrohend und habe das Gefühl, dass man von ihm einfach nichts Gutes erwarten kann! Er hat sich komplett in die Idee verstiegen, dass er durch Ida eine 2. Chance bekommt und macht dann gleich erstmal Midas vor ihr schlecht, um sich selber in ein besseres Licht zu rücken! So ein unmöglicher Mensch! Ich muss gestehen, dass ich ihn eher als etwas irre empfinde und schon Angst habe, wozu er noch so fähig ist, wenn er merkt, dass wohl doch keine 2. Chance bei Ida bekommt!
Ich denke nämlich, dass man Ida wirklich nicht helfen kann und sie eher den Rat von Henry berücksichtigen sollte und noch ihre Zeit, die sie hat, mit Midas genießen sollte! Nur muss Midas, der alte Hasenfuß, noch über seinen Schatten springen und nicht vor Ida zurückweichen, wenn sie ihn küssen möchte!
Die Empfehlung von Henry fand ich übrigens große Klasse. Ich kann ihn ja immer noch nicht so richtig einordnen. Einerseits ist er ein kompletter Einzelgänger, andererseits aber doch voller Leben und war auch mal voller Liebe für Midas' Mutter... Komischer Kauz!
Gut hat mir aber auch gefallen, dass die beiden ihre gegenseitigen Anschuldigungen schnell wieder begraben haben und schnell wieder zusammengefunden haben. Hatte auch schon Angst, dass sie jetzt mehr Zeit damit verlieren, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen, nur weil Carl irgendwelche Lügen in die Welt setzt!
Die Stelle mit dem Reh und dem Hirsch ist mir auch aufgefallen. Eine Hirschkuh wird überfahren und landet dann als totes Reh im Kofferraum. Da geht es ja völlig durcheinander. Das sind zwei verschiedene Tierarten.
Also in der englischen Version steht bzgl. des Rehs: There was a doe in his headlights. The deer crunched... Und im weiteren Verlauf wird "deer" und "doe" abwechselnd gebraucht, wobei ich "doe" hier eher dann mit Ricke bzw. Reh übersetzt hätte und nicht mit Hirschkuh...
Ich empfinde den Personenwechsel und Wechsel der Gegenwart/Vergangenheit manchmal sehr irreführend. Es gab öfter Momente wo ich nicht zuordnen konnte, wer nun erzählt und um wen es geht. Das Buch muss man echt in Ruhe lesen.
Es sticht auch keine Figur richtig hervor und der Autor will allen den gleichen Raum geben. Habt ihr das Gefühl auch?
Ja, diese Personenwechsel finde ich manchmal auch ziemlich verwirrend. Ganz schlimm ist die Szene, als Ida zuerst noch in der Bibliothek die alten Zeitungsartikel liest und dann zu Midas' Vater geschwenkt wird. Zuerst habe ich gedacht ich lese über Midas selber und dann stand da auf einmal etwas von einem Sohn und erst da wurde mir klar, dass es dann wohl doch der Vater sein muss. Den Übergang fand ich aber sehr verwirrend!
Ja, es stimmt, jede Figur soll wohl gleich intensiv dran kommen bzw. vielleicht will er auch einfach das Verständnis für gewisse Personen verbessern.
Obwohl mir der Vater weiterhin ein Rätsel bleibt! Einerseits ist ihm bewusst, dass er nicht mehr fühlen kann, gleichzeitig weißt er seine Frau von sich. Oder hat die brodelnde Eifersucht in ihm, sein Herz in Glas verwandelt und schließlich konnte er ihr gegenüber keine Gefühle mehr zeigen?
Ein sehr spannendes Buch und ich bin gespannt, wie es weitergeht!
Liebe Grüße
Tammy