03 - Abschnitt 3 (Seite 161 bis einschl. Seite 239 - Kapitel 17 bis einschl. 24)

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  • Hier könnt Ihr zum Abschnitt 3 (Seite 161 bis einschl. Seite 239 - Kapitel 17 bis einschl. 24) schreiben.


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    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

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  • Tja, ich habe ja nun auch auch diesen Abschnitt beendet, weiß aber nicht so recht, was ich sagen (oder schreiben soll).


    Zum einen habe ich bezüglich des Fortgangs der Geschichte ein komisches Gefühl. Einerseits entwickeln sich Dinge für meinen Geschmack viel zu schnell, ich fühle mich ein bißchen durchgehetzt, trotzdem fühle ich mich manchmal, als sei die Zeit stehen geblieben. Echt seltsam :smile: .


    Nun haben wir ja auch mehr über Midas´Vater erfahren. Der arme Mann konnte wohl nicht anders, war gefühllos (welch schreckliche Vorstellung :entsetzt: ) und hat sich und seinem Leben selbst ein Ende bereitet. Dass er das in unmittelbarer Nähe seines Sohns gemacht hat finde ich allerdings wieder einmal unverzeihlich.


    Henry mag ich sehr. Er führt ein sehr seltsames Leben im Sumpf und ich hoffe, noch mehr von ihm zu lesen.


    Weiterhin bin ich natürlich gespannt, wie das mit Ida weitergeht. Mein Gefühl sagt mir aber, dass es für sie keine Rettung geben wird.


    LG
    Alexa

  • Nun haben wir ja auch mehr über Midas´Vater erfahren. Der arme Mann konnte wohl nicht anders, war gefühllos (welch schreckliche Vorstellung :entsetzt: ) und hat sich und seinem Leben selbst ein Ende bereitet. Dass er das in unmittelbarer Nähe seines Sohns gemacht hat finde ich allerdings wieder einmal unverzeihlich.


    Diese Szene fand ich ganz furchtbar! Immer diese Frage, ob Midas denn in Sicherheit wäre...ich habe es zuerst gar nicht verstanden! Wie kann man das seinem Kind nur antun? Zuerst muss er dabei helfen, seine Bücher auf das Schiff zu bringen und dann muss er quasi dabei zusehen... Ich meine, Midas war ganz alleine!



    Henry mag ich sehr. Er führt ein sehr seltsames Leben im Sumpf und ich hoffe, noch mehr von ihm zu lesen.


    Mit ihm konnte ich gar nichts anfangen. Ich fand ihn unheimlich. Obwohl er ja eigentlich irgendwie zu Midas passt, denn sie können beide nicht besonders gut mit anderen Menschen. Kurz dachte ich sogar, dass Henry vielleicht Midas Vater wäre, aber das geht sich ja gar nicht aus.


  • Ich meine, Midas war ganz alleine!


    Ja, das ging mir auch durch den Kopf.


    Zitat von "marimirl"

    Kurz dachte ich sogar, dass Henry vielleicht Midas Vater wäre, aber das geht sich ja gar nicht aus.


    Daran dachte ich auch und das hat mich lange nicht los gelassen :smile: .

  • In diesem Abschnitt kommt ein bisschen Licht in die Geschichte. Zumindest erfahren wir, warum Midas‘ Vater sich so seltsam kalt und gefühllos verhalten hat. Aber sich vor den Augen seines Kindes umzubringen, finde ich schon ziemlich verantwortungslos. Was, wenn Midas versucht hätte, zu ihm hinzuschwimmen und ihn zu retten, obwohl er doch gar nicht schwimmen kann?


    Interessant ist, dass diese „Glaskrankheit“ an unterschiedlichen Organen beginnen kann. Bei Midas‘ Vater war es das Herz, bei Ida die Füße, bei dem Mann im Tümpel kann man nicht sagen, wo es angefangen hat.


    Henry Fuwa ist mir immer noch suspekt, irgendwas weiß er bestimmt noch. Er scheint mir ja ein kleiner Sherlock Holmes zu sein. Immerhin hat er damals sich gleich zusammenreimt, dass Midas’ Vater ein Herz aus Glas hatte. Dabei hatte er nur von einer unbekannten Wucherung am Herzen gehört und quasi zeitgleich den Glasmenschen gefunden und dann 1 und 1 zusammengezählt ;)


    Und Carl wird mir immer unsympathischer. Wie er Midas‘ bei Ida angeschwärzt hat, dass er ihm von den Glasfüßen erzählt hätte, war alles andere als nett. Aber wenigstens versucht er, Ida zu helfen. Wobei ich nicht glaube, dass ihm das gelingen wird.

  • Im 2. Kapitel dieses Abschnitts geht es um einen Unfall mit einem Reh oder einer Hirschkuh. Das wird hier synonym verwendet. Ist das wieder ein Übersetzungsfehler?
    Rehe sind zwar eine Hirschart, aber die weiblichen Rehe heißen nicht Hirschkuh, sondern Ricke.

  • Nun sind wir ja schon relativ weit fortgeschritten in der Geschichte und manches klärt sich auch auf, so z. B. die Gefühllosigkeit von Midas Vater, aber irgendwie finde ich sind wir noch weit entfernt von der Lösung des Rätsels. Es ist alles so wenig greifbar, oder kommt nur mir das so vor?


    Der Selbstmord von Midas Vater war furchtbar und sicherlich ist es eigentlich unverantwortlich es vor seinem eigenen Kind zu tun, aber das kann man wohl nur mit dem Herz aus Glas erklären. Eine grausame Sache.


    Ich bin ganz sicher, dass Henry Fuwa noch mehr wissen muss. Er hat garantiert mehr gefunden als nur den vollständigen Glaskörper und das Glasherz im Körper von Midas Vater und auch Carl ist mir in dieser Hinsicht noch so ein Geheimnisträger. Auch bei ihm vermute ich noch mehr Wissen. Vor allen Dingen frage ich mich, warum er Ida Unwahrheiten in Bezug auf Midas erzählt. Will er sie doch für sich?


    Ida kann Midas zum Glück nicht lange böse sein, nachdem dieser sie verraten hat. Aber das hat er ja in Wahrheit auch nicht. Vielleicht kann die Liebe sie retten? Weil es die anderen Menschen dort nicht geschafft haben ihre wahre Liebe zu leben?

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Nun nimmt die Geschichte langsam Fahrt auf und endlich geht es mal genauer um die Glaswerdung. Henry Fuwas Gedanken dazu fand ich interessant, denn auch ich habe schon überlegt, wie das wohl bei Ida weitergeht. Aber mir ist das noch nicht genug. Henrys zwei Erklärungsvarianten, wie es zu den Ganzkörper-Glasmenschen kommen kann, gefallen mir noch nicht so ganz... :gruebel: Logischer wäre es, wenn die Glaswerdung nach dem Tod fortschreitet.
    Aber offenbar kann niemand mit einem Körper völlig aus Glas leben, soviel ist klar.


    Midas´ Vater hatte also ein Herz aus Glas (das sich aber offenbar auch erst nach seinem Tod dazu verwandelt hat). Allerdings habe ich ihn bisher nicht als gefühllos empfunden. Er befürchtet zwar, nichts mehr zu empfinden (und fragt Midas, ob es ihm genauso geht). Möglicherweise kann er nicht mehr lieben, aber sein Verhalten Midas´ Mutter gegenüber, das Zerstören der Blumen und der Fotos zeugt doch von Eifersucht, Haß und Wut - und das sind doch auch Gefühle?!


    Seinen Selbstmord im Angesicht seines Sohnes fand ich auch schrecklich! Wollte er sich verbrennen oder ertränken? Und dann fragt er vorher noch, ob Midas in Sicherheit ist - es ist doch naheliegend, daß Midas junior gleich wieder ins Wasser rennt, sobald er die Flammen sieht?
    Daß Midas nicht schwimmen kann, als Inselbewohner, hat mich überrascht.


    Die Stelle mit dem Reh und dem Hirsch ist mir auch aufgefallen. Eine Hirschkuh wird überfahren und landet dann als totes Reh im Kofferraum. :breitgrins: Da geht es ja völlig durcheinander. Das sind zwei verschiedene Tierarten.


    Bei der Beschreibung des gläsernen Mannes war übrigens noch einmal die Rede vom kristallinen Zustand (S. 171). Auch sonst habe ich den Eindruck, daß der Autor zwar sprachlich wunderschöne Bilder verwendet, aber dabei manchmal haarscharf danebengreift, so z.B. als Carl Maulsen vor Midas´ Tür steht: Im wirklichen Leben besaß dieser Mann etwas, was die Kamera nicht eingefangen hatte: Präsenz. Eine Art Magnetfeld wie die Luft um einen Stromgenerator.


    Carl Maulsen wird überhaupt immer interessanter. Z.B. seine Reaktion beim Tod von Idas Hund (wobei ich ehrlich gesagt die Reaktionen aller drei Erwachsenen hierauf seltsam fand.)
    Das hier:


    Wie er Midas‘ bei Ida angeschwärzt hat, dass er ihm von den Glasfüßen erzählt hätte, war alles andere als nett.


    fiel mir auch negativ auf. Aber er versucht Ida zu helfen, und zeigt sich hierin eher väterlich ihr gegenüber.
    Spannend fand ich übrigens auch, wie Carl Maulsen Midas senior beschreibt. Er hätte vielen Leuten die Augen geöffnet. Offenbar war Midas senior ein Mann mit zwei Gesichtern.


    Nun bin ich gespannt, ob Ida als nächstes zu dieser Emiliana Stallows fährt, und ob diese ihr helfen kann, oder ob die Liebe von Ida und Midas es schafft, die Glaswerdung aufzuhalten?

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ich finde, dass dieser Teil der bisher informativste war. Und ich bin jetzt auch wirklich gut in dem englischen drin.


    Am schlimmsten war für mich der Teil mit Midas Vater, weil Midas wirklich als einen sehr faszinierenden Charakter wahrnehme und es mich dann doch sehr getroffen hat, dass er den Selbstmord mit ansehen musste. Vor allem weil er ihm ja auch noch geholfen hat, die Kisten ins Boot zu packen. Auf der anderen Seite, hatte ich auch Mitleid mit Midas Vater, weil dieser ja anscheinend durch das vergläsern seines Herzens auch das Fühlen verlernt hat. Es hat mich schon sehr traurig gemacht, dass er Midas beim Abwaschen gefragt hat, ob dieser denn fühlen könnte. Damit will ich nicht gut heißen, dass er sich vor Midas Augen umgebracht hat, aber es wirft doch ein anderes Licht auf sein Verhalten allgemein. Denn wenn man nicht mehr fühlen kann, dann ist Empathie auch schwierig denke ich.


    Immer schlimmer ist Carl in meinen Augen.


    hDas hier:


    fiel mir auch negativ auf. Aber er versucht Ida zu helfen, und zeigt sich hierin eher väterlich ihr gegenüber.


    Ich finde ja nicht das er da besonders väterlich ist, sondern sich immer mehr darin verrennt, dass Ida wie Freya ist. Er vergleicht ja Freyas Krebs mit Idas Glasfüßen und sieht nun seine Chance gekommen, den Fehler den er bei Freya gemacht hat, wieder gut zu machen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass er sich davon mehr erhofft - also davon das er Ida rettet - als Ida bereit ist zu geben, gerade jetzt, wo sie und Midas sich ja doch näher kommen.


    Ich bin jetzt wirklich gespannt, wie Carl reagiert, wenn Ida Midas mitnehmen will und ob es wirklich eine Möglichkeit gibt, die Glaswerdung zu stoppen.

    &quot;Storys are wild creatures&quot;, the monster said. &quot;When you let them loose, who knows what havoc they might wreak.&quot;<br />Patrick Ness - A Monster Calls


  • Es hat mich schon sehr traurig gemacht, dass er Midas beim Abwaschen gefragt hat, ob dieser denn fühlen könnte. Damit will ich nicht gut heißen, dass er sich vor Midas Augen umgebracht hat, aber es wirft doch ein anderes Licht auf sein Verhalten allgemein. Denn wenn man nicht mehr fühlen kann, dann ist Empathie auch schwierig denke ich.


    Diese Abwaschszene fand ich auch sehr rührend. Das hat so richtig viel über Midas' Vater gesagt.

  • Der Roman wird immer spannender, da fällt es fast schwer zu den Lernsachen zurück zu gehen. :buchalarm:


    Was Carl so treibt finde ich gar nicht nett. Aber ich bin froh, dass Midas und Ida eben doch keines dieser kindischen Filmpärchen sind, die tagelang aufeinander beleidigt sind wegen eines Missverständnisses. Darüber freue ich mich wirklich riesig und das lässt auch auf ein nicht allzu kitschiges Ende hoffen. :breitgrins:


    Mit Midas Seniors Tod hatte ich mich halb getäuscht: an einen Suizid hätte ich nicht mehr geglaubt, eher an die Folgen von etwas Ähnlichem, was auch Ida zustieß. Wo dann aber auch die Frage offen bleibt - warum "verglasen" verschiedene Körperteile? Vielleicht wird das zu Glas, womit die Menschen bereits früher ihre lieben Probleme hatten? Midas Vater hatte ein "kaltes Herz", Ida machte sich eventuell zu viel aus Sport und vergaß dabei auf Wichtigeres, der gänzlich gläserne Mann konnte sich möglicher Weise nicht in den Spiegel sehen, weil es ihn vor seinem gesamten Auftreten grauste? Damit bräuchte man auch nicht mehr herum zu rätseln, wie und ob der Mann direkt nach seinem Tod (oder kurz davor) ganz zu Glas geworden sein könnte. Die Theorie würde mir gefallen...


    Und langsam kommt mir auch vor, dass es mit dem Tier, dass alles in Weiß verwandelt noch mehr auf sich hat als eben das. Wenn es nur weiß machen würde, wem es in die Augen blickt (so wie die Tiere), warum hätte Henry dann tatsächlich so große Furcht davor? Womöglich wird es auch an Idas Rettung beteiligt sein.



    Midas´ Vater hatte also ein Herz aus Glas (das sich aber offenbar auch erst nach seinem Tod dazu verwandelt hat). Allerdings habe ich ihn bisher nicht als gefühllos empfunden. Er befürchtet zwar, nichts mehr zu empfinden (und fragt Midas, ob es ihm genauso geht). Möglicherweise kann er nicht mehr lieben, aber sein Verhalten Midas´ Mutter gegenüber, das Zerstören der Blumen und der Fotos zeugt doch von Eifersucht, Haß und Wut - und das sind doch auch Gefühle?!


    Habe ich mir auch schon gedacht. Midas Senior hat keine positiven Empfindungen mehr, ein dumpfes Gewirr von Leere und Traurigkeit scheint trotz allem noch da zu sein. Mich erinnert seine Gefühlswelt ein bisschen an depressive Verstimmungen, bis auf das Fehlen der Antriebslosigkeit vielleicht.


    Na, auf alle Fälle freue ich mich schon aufs Weiterlesen! :lesen:

    Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.<br />- Elias Canetti


  • Ich finde ja nicht das er da besonders väterlich ist, sondern sich immer mehr darin verrennt, dass Ida wie Freya ist. Er vergleicht ja Freyas Krebs mit Idas Glasfüßen und sieht nun seine Chance gekommen, den Fehler den er bei Freya gemacht hat, wieder gut zu machen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass er sich davon mehr erhofft - also davon das er Ida rettet - als Ida bereit ist zu geben, gerade jetzt, wo sie und Midas sich ja doch näher kommen.


    Du hast recht, er ist sehr selbstbezogen und denkt viel zu viel an Freya... Ich hatte allerdings in dem Moment, als er anfing, Midas als möglichen Partner für Ida abzuchecken, das Gefühl, er hat es aufgegeben bei Ida "landen" zu wollen und das wäre ja schon mal ein Fortschritt.

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  • Daran dachte ich auch und das hat mich lange nicht los gelassen :smile: .


    Das dachte ich irgendwie auch, aber dann ist mir eingefallen, dass schon oft erwähnt wurde, wie ähnlich Midas seinem Vater ist.


    Carl finde ich ja auch gar nicht nett. Er meint es aber vielleicht auch nur gut mit Ida. Eltern sind ja auch oft so und versuchen das eigene Kind vor dem Partner zu warnen, weil man eben schon mal vor Liebe blind sein kann und sich jemanden aussucht, der nicht zu einem passt. Bei Carl scheint es ja eher so zu sein, dass er Ida für sich selbst haben will und das ist dann natürlich was anderes.


    Midas und Ida sind wirklich süß, da druckst er herum und fragt sie, ob er sie fotografieren darf und sie hat eigentlich eine ganz andere Frage erwartet... Und am Ende von Kapitel 24 will sie ihn küssen und er macht einen Schritt zurück. Das sind so niedliche, aber auch so herzzerreißende Szenen und ich hoffe, dass die beiden noch ein paar glückliche Momente zusammen haben, bevor Idas Schicksal seinen Lauf nimmt.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Irgendwie werde ich mit dem Buch gerade doch nicht so wirklich warm.


    Ich kann das nur schwer beschreiben, aber ich glaube es liegt an der Sprache, die mir ganz oft so gezwungen poetisch vorkommt. An manchen Stellen klappt das für mich (vor allem dann, wenn über Photographie geredet wird), aber insgesamt sind es mir zu viele Vergleiche, Metaphern etc. Und dann sind das manchmal so Vergleiche, wo ich irgendwie nur noch die Augen verdrehen kann: Ihr Haar leuchtete wie die Augen des Hasen. Wie bitte?


    Und so richtig faszinierend finde ich leider auch keinen Charakter.


    Kurzum: Ich finde es gerade schwierig und schaue mal, ob das im nächsten Abschnitt leichter wird.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Ich kann das nur schwer beschreiben, aber ich glaube es liegt an der Sprache, die mir ganz oft so gezwungen poetisch vorkommt. An manchen Stellen klappt das für mich (vor allem dann, wenn über Photographie geredet wird), aber insgesamt sind es mir zu viele Vergleiche, Metaphern etc. Und dann sind das manchmal so Vergleiche, wo ich irgendwie nur noch die Augen verdrehen kann: Ihr Haar leuchtete wie die Augen des Hasen. Wie bitte?


    Daher dürften doch auch die sprachlichen Fehler rühren, die andere gefunden haben und auch die aneckenden Umschreibungen für Idas "Verglasung". Mich fasziniert die Idee allerdings mit den gläsernen Füßen so sehr, dass ich das Buch nicht weglegen will. Sein Stil liest sich auch flüssig und manche Beschreibungen finde ich wiederum sehr schön - irgendwas mit einem dunklen Himmel und dem Zackendach des Waldes, der wie eine Drohung zu ihm heraufsieht. Das hat die Stimmung des da gerade beginnenden Kapitels gut getroffen.

    Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.<br />- Elias Canetti

  • Ach ja: Wie konnte Henry eigentlich Midas seniors Herz ausgraben, wenn dieser auf See verbrannt ist??

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Wo dann aber auch die Frage offen bleibt - warum "verglasen" verschiedene Körperteile? Vielleicht wird das zu Glas, womit die Menschen bereits früher ihre lieben Probleme hatten? Midas Vater hatte ein "kaltes Herz", Ida machte sich eventuell zu viel aus Sport und vergaß dabei auf Wichtigeres, der gänzlich gläserne Mann konnte sich möglicher Weise nicht in den Spiegel sehen, weil es ihn vor seinem gesamten Auftreten grauste? Damit bräuchte man auch nicht mehr herum zu rätseln, wie und ob der Mann direkt nach seinem Tod (oder kurz davor) ganz zu Glas geworden sein könnte. Die Theorie würde mir gefallen...


    Das ist eine schöne Theorie. Ich habe mir ähnliche Gedanken gemacht, denn diese Verglasungs-Krankheit ist schon rätselhaft und natürlich beschäftigt das den Leser. Irgendwie bleibt das alles viel zu sehr im Ungefähren, so daß man ziemlich viel Raum zum Spekulieren hat.



    Ach ja: Wie konnte Henry eigentlich Midas seniors Herz ausgraben, wenn dieser auf See verbrannt ist??


    Er war ja noch nicht allzuweit rausgefahren, denn Midas junior konnte ihn ja noch hören. So wie ich es verstanden habe, sprang er ins Wasser, als er brannte. Vermutlich rief Midas den Rettungsdienst, sein Vater wurde rausgefischt und ganz normal beerdigt.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Schon gleich zu Beginn des Abschnittes erfahren wir, wie Henry Midas' Mutter kennengelernt hat - da hatte sie schon Sohn und Mann dabei, also kann Henry ja nicht Midas' Vater sein.


    Und schon gleich treffen wir endlich das Tier, das mit seinem Blick alles weiß färbt - leider konnte ich mit der Beschreibung ziemlich wenig anfangen, jetzt weiß ich immer noch nicht, wie es aussieht :sauer: Und seinen Blick habe ich mir auch etwas großflächiger vorgestellt, es blickt ja wohl ziemlich eingeschränkt in der Gegend herum und hat nur die Libellenpuppen entfärbt. Aus denen entwickeln sich bestimmt die weißen Libellen, die Henry Midas' Mutter später in dem Rahmen schickt.


    Henry ist hart, buddelt der einfach das Grab aus (Fingernägel und Haare wachsen übrigens nicht nach dem Tod weiter - ein verbreiteter Irrtum :zwinker:) Midas senior hat also ein gläsernes Herz. Interessant, das ist also die Ursache für seine Gefühllosigkeit. Wie er sich wünscht, zu fühlen, und mit seinem Sohn zu spielen und ihn durch die Luft zu wirbeln, da tat er mir wirklich wirklich leid.


    Henrys Überlegungen zum Glasmann, zu Midas' Vaters Herz und zu der Krankheit sind total spannend. Wie man sich wohl diese Krankheit holt? Die einzigen Bindeglieder, die ich derzeit zwischen Ida und Midas senior sehe, sind eigentlich Carl und Freya. Die kannten beide Befallenen. Aber ob sie was damit zu tun haben?


    Auf jeden Fall ist Carl ein hundsgemeiner Fiesling! :grmpf: Wie er Midas vor Ida schlecht macht ist ja so unfair! :grmpf: Gott sei Dank kommen die beiden sich schnell wieder näher. Ich hoffe, Midas macht keinen Rückzieher und fährt mit zu der Ärztin, Stallows. So ein bisschen unheimlich ist ihm die Nähe zu Ida ja immer noch.


    Ganz schrecklich in diesem Abschnitt fand ich die Szene mit den Krebsen. :sauer:



    aber irgendwie finde ich sind wir noch weit entfernt von der Lösung des Rätsels. Es ist alles so wenig greifbar, oder kommt nur mir das so vor?


    Ja, das geht mir auch so. MAn erfährt mehr und mehr, aber es fehlt immer noch so viel.



    Vielleicht kann die Liebe sie retten? Weil es die anderen Menschen dort nicht geschafft haben ihre wahre Liebe zu leben?


    Das ist eine schöne Idee. :herz:



    Midas´ Vater hatte also ein Herz aus Glas (das sich aber offenbar auch erst nach seinem Tod dazu verwandelt hat).


    Oder genau im Augenblick seines Todes. Vielleicht kann die Krankheit ja auch doch nur einzelne Organe befallen und muss nicht zwingend den ganzen Körper ergreifen.



    Was Carl so treibt finde ich gar nicht nett.


    Das ist aber schwer untertrieben ... :breitgrins: Ich habe schon richtig Angst vor Carl, ich finde, der bringt so eine ganz unheimliche, unheildräuende Stimmung in die Geschichte :entsetzt:



    Ich hatte allerdings in dem Moment, als er anfing, Midas als möglichen Partner für Ida abzuchecken, das Gefühl, er hat es aufgegeben bei Ida "landen" zu wollen und das wäre ja schon mal ein Fortschritt.


    Das Gefühl hatte ich auch, aber nur kurz. Ungefähr bis zu dem Moment, als er sich bei Midas zu Hause so aufspielt und als er dann vor Ida den armen Midas so in die Pfanne gehauen hat. :grmpf:



    manche Beschreibungen finde ich wiederum sehr schön - irgendwas mit einem dunklen Himmel und dem Zackendach des Waldes, der wie eine Drohung zu ihm heraufsieht.


    ja, darüber bin ich auch direkt gestolpert, das hat mir auch gut gefallen.



    Und dann sind das manchmal so Vergleiche, wo ich irgendwie nur noch die Augen verdrehen kann: Ihr Haar leuchtete wie die Augen des Hasen. Wie bitte?


    Und auch hier ging es mir ganz ähnlich. Aber ich finde das nicht ganz so schlimm, das zählt für mich irgendwie zu dem etwas skurrilen Charme des Buches hinzu. :breitgrins:



    Er war ja noch nicht allzuweit rausgefahren, denn Midas junior konnte ihn ja noch hören. So wie ich es verstanden habe, sprang er ins Wasser, als er brannte. Vermutlich rief Midas den Rettungsdienst, sein Vater wurde rausgefischt und ganz normal beerdigt.


    Genauso habe ich das auch verstanden.

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Huhu :winken:


    Midas senior hatte ein Herz aus Glas. Das ist auch eine Erklärung dafür, warum er so gefühllos war. Nur... wie kann ein Herz zu Glas werden? Auch wenn Henry so unschuldig tut, er könnte seinem Rivalen auch diese Krankheit beschert haben, oder? Auch das er das Grab aushebt und Midas das Herz aus der Brust schneidet, ist doch nicht normal.


    Carl ist sooo mies. :grmpf: Wie kann er nur solche Lügengeschichten erzählen! Ich war sehr beruhigt, als Midas Ida die Wahrheit sagte und das nicht so lang zwischen den beiden brodeln muss. Ich halte sowas immer nicht gut aus, wenn ich die Wahrheit kenne. Da will man ständig schlichten.


    Ich empfinde den Personenwechsel und Wechsel der Gegenwart/Vergangenheit manchmal sehr irreführend. Es gab öfter Momente wo ich nicht zuordnen konnte, wer nun erzählt und um wen es geht. Das Buch muss man echt in Ruhe lesen. :zwinker:
    Es sticht auch keine Figur richtig hervor und der Autor will allen den gleichen Raum geben. Habt ihr das Gefühl auch?


    Am liebsten bin ich immer noch bei Henry im Sumpf. Obwohl ich so langsam gern ein paar Antworten von ihm hätte. :breitgrins:


    Zitat von kaluma

    Daß Midas nicht schwimmen kann, als Inselbewohner, hat mich überrascht.


    Mich auch! Aber der Vater hat ihm ja erzählt, dass das Wasser gefährlich ist. Ob das nur an der Gefahr eines Ertrinkens liegt? Wage ich zu bezweifeln. Der Mann aus Glas liegt doch auch im See. Vielleicht kannte Midas senior den Toten im Wasser auch und wollte nicht, dass sein Sohn ähnliches sieht. :gruebel:


    Zitat von Räubertochter

    Schon gleich zu Beginn des Abschnittes erfahren wir, wie Henry Midas' Mutter kennengelernt hat - da hatte sie schon Sohn und Mann dabei, also kann Henry ja nicht Midas' Vater sein.


    Die Spekulation wird gestrichen, ja. :verlegen:


    LG Kati


  • Midas senior hatte ein Herz aus Glas. Das ist auch eine Erklärung dafür, warum er so gefühllos war. Nur... wie kann ein Herz zu Glas werden? Auch wenn Henry so unschuldig tut, er könnte seinem Rivalen auch diese Krankheit beschert haben, oder? Auch das er das Grab aushebt und Midas das Herz aus der Brust schneidet, ist doch nicht normal.


    Hey, die Theorie gefällt mir mal, daran hatte ich während dem Lesen gar nicht gedacht. :zwinker:

    Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.<br />- Elias Canetti