Jessica Martinez - Virtuosity: Liebe um jeden Preis

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    Zum Inhalt:


    Die 17jährige Carmen ist ein Wunderkind. Mit ihrem Geigenspiel verzaubert sie die ganze Welt, hat bereits einen Grammy gewonnen und ein Stipendium für die berühmte Juilliard School in New York gewonnen. Doch nun steht ihre bisher größte Herausforderung an, der internationale Guarneri-Wettbewerb, der für den Gewinner den endgültigen Aufstieg in die Welt der Klassik-Stars bedeutet. Aber die Konkurrenz ist hart, vor allem Jeremy King, ihr Konkurrent aus Großbritannien, macht Carmen wirklich Sorgen. Und dazu kommt noch, dass Carmen schon seit einiger Zeit gar nicht mehr in der Lage ist, ihre Auftritte ohne Tabletten zu absolvieren.


    Und dann lernt sie Jeremy kennen, die beiden unternehmen Dinge abseits vom Musikgeschehen und zwischen ihnen entstehen Gefühle - oder ist das alles nur eine Masche von Jeremy, um sie vom Wettbewerb abzulenken?


    Meine Meinung:


    Ich bin völlig unmusikalisch und trotzdem haben mich die Beschreibungen der Musik in diesem Buch wirklich begeistert.


    Erschreckend fand ich den Ehrgeiz der Mutter, die versucht, ihre eigenen geplatzten Träume durch ihre Tochter neu zu erleben. Eigentlich ein Klischee, aber es liest sich hier sehr authentisch. Die Vorstellung, dass Diana für den Erfolg der Tochter sogar so weit geht, ihr zur Einnahme von Medikamenten zu raten, ist schrecklich. Eltern sollten nicht die Manager ihrer Kinder sein!


    Die zarte Romanze zwischen Jeremy und Carmen hat mir gut gefallen. Der Zwiespalt, in dem sich die beiden eigentlichen Konkurrenten befinden, wurde sehr gut und nachfühlbar dargestellt.


    Carmens Entwicklung im Laufe des Buches war sehr spannend mitzuerleben - vom gehorsamen Wunderkind zum rebellischen Teenager, der den Mut findet, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen, egal was es für Konsequenzen für sie selbst haben wird.


    Obwohl Virtuosity mit knapp 250 Seiten nicht allzu dick ist und ich das Buch an einem Nachmittag gelesen hatte, hat mich die Geschichte wirklich beeindruckt!


    Übrigens auch schön, dass es sich hier erstens um ein Jugendbuch ohne Fantasy-Einschlag und zweitens um einen Einzelband handelt - beides in letzter Zeit ja eher seltene Erscheinungen auf dem Jugendbuchmarkt!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • Vor einigen Wochen hatte ich eine Leseprobe dieses Romans gelesen und war sehr angetan. Am liebsten hätte ich danach sofort das Buch gelesen, aber irgendwie vergessen. Keine Ahnung warum, es so lange gedauert hat, bis dieses Buch bei mir gelandet ist.


    Genau wie die Leseprobe hat mich das Buch sofort in seinen Bann gezogen. Es handelt von der Entwicklung von Carmen, vom gehorsamen Teenager zur jungen Frau. Es macht auch Lust sich die genannten Musikstücke anzuhören, weil man gebannt ist vom Zauber der Musik.


    4ratten

    Liebe Grüße von Babsi

  • Na toll, ich habe dieses Buch heute im Laden bewundert. Das Cover ist so toll.


    jetzt wiil ich es doch haben. :grmpf: :zwinker:

    Hinter den Wolken ist der Himmel blau.

  • Ich auch... Hört auf, so tolle Rezis zu schreiben :zwinker:


    Mh, ich werde das Buch wohl demnächst lesen. Muss ich es jetzt schlecht finden damit ihr euch nicht mehr so gedrängt fühlt? :breitgrins:

  • Mh, ich werde das Buch wohl demnächst lesen. Muss ich es jetzt schlecht finden damit ihr euch nicht mehr so gedrängt fühlt? :breitgrins:


    Es wäre bestimmt mal ein guter Anfang :zwinker:

    //Grösser ist doof//

  • Inhalt: Carmen, die Ich-Erzählerin, ist ein 17jähriges Geigenwunderkind, das von ihrer ehrgeizigen Mutter erfolgreich auf Kurs gehalten wird. Nächster Halt auf ihrem Karriereplan: der Gewinn des Guarneri-Wettbewerbs. Doch Carmen ist schon länger nicht in der Lage ihre Auftritte ohne Beruhigsmittel zu absolvieren. Und dann ist da noch ihr Konkurrent Jeremy, der ihr gefährlich werden könnte ...


    Meine Meinung: Im englischen Original heißt das Buch schlicht Virtuosity. In der deutschen Übersetzung hat man ihm noch den Untertitel "Liebe um jeden Preis" verpasst vielleicht um das Buch interessanter für die zu machen, die gerne Liebesgeschichten lesen. Der Titel wird dem Buch jedoch nicht gerecht. Ja, es geht auch um Liebe, aber andere Dinge sind hier wichtiger. Die Liebe kommt hier auf leisen Sohlen und dient eher als Katalysator für andere Entwicklungen. Für mich ist die Liebe hier einerseits emotional kaum spürbar, aber anderseits gedanklich wieder nachvollziehbar.


    Und auch wenn es in diesem Buch um Musik geht - die Autorin spielt selbst Geige was man ihren Beschreibungen des Spiels anmerkt - ist selbst das nicht wirklich das Hauptthema des Buches. Leider spürte ich den Zauber der Musik, den die Autorin gekonnt beschreibt, nicht wirklich. Das ist ein kleiner Abstrich.


    Aber eigentlich geht es ja um ein Mädchen, das erwachsen wird, sich abnabelt, anfängt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und ich finde dieses Thema gut umgesetzt. Auch wenn Carmen und ich sehr unterschiedlich sind konnte ich mich in sie hineinversetzen, ihre Bedürfnisse spüren, ihre Entwicklung nachvollziehen, die auf mich übrigens durchaus authentisch wirkt. Ihr Charakter hat eine angenehme Tiefe, ist nicht oberflächlich. Ob das Buch in diesem Bereich heraussticht kann ich allerdings nicht beurteilen, da mein Beuteschema im Jugendbuchbereich normalerweise eher die Fantasy und Dystopien umfasst. Aber gefallen hat mir dieses Buch.


    Zu den anderen Charakteren: Am wichtigsten sind hier wohl Carmens Mutter Diana und ihr Konkurrent und Freund Jeremy. Diana ist wohl das wandelnde Klischee einer ehrgeizigen Mutter, die ihr Kind zu immer größeren Erfolgen pusht. Trotzdem ist sie kein "böser" Charakter, irgendwie kann ich nachvollziehen - wenn auch nicht gutheißen - warum sie so geworden ist und außerdem ist sie ja auch noch Carmens Mutter, die ihre Tochter trotz allem liebt. Mir kann die Autorin diesen Aspekt vermitteln sodass ich den Charakter von Diana ebenfalls als gut beschrieben empfinde. Weniger gut finde ich hingegen Jeremy, der mir zu sehr zwischen zwei Eigenschaften (ist er jetzt arrogant oder doch eher nett?) schwankt. Das Carmen sich zu ihm hingezogen fühlt kann ich hier nachvollziehen, dass sie ihn liebt kann ich jedoch nicht spüren und das obwohl sie eine Ich-Erzählerin ist wo das normalerweise leichter fällt.


    Die Geschichte ist übrigens abgeschlossen, das Ende finde ich sehr gut gelöst und es passt zu Carmens Entwicklung innerhalb des Buchs.


    Fazit: Ein schönes und schnell lesbares Jugendbuch mit einer Hauptfigur, in die man sich hineinversetzen kann und deren Entwicklung nachvollziehbar ist. Weil der Zauber der Musik bei mir nicht ganz ankam gibt es dafür noch sehr gute 4ratten.

  • Schön, dass es dir auch gefallen hat - ich hatte schon Sorge, ob ich zu hohe Erwartungen geweckt habe :zwinker:

    LG, Dani


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  • Nö nö, die anderen Rezensionen haben das genauso gemacht. :err:


    Vielleicht ist es ja jetzt noch gut weggekommen weil ich in dem Bereich nicht viel lese, vielleicht ist es aber auch einfach gut. Zu lesen war es jedenfalls irre schnell. Ich habe mich zügeln müssen um es auf zwei Tage zu verteilen. :breitgrins:


  • Zu lesen war es jedenfalls irre schnell. Ich habe mich zügeln müssen um es auf zwei Tage zu verteilen. :breitgrins:


    Bei mir war es ein langer Nachmittag :zwinker:

    LG, Dani


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  • Möchte hier jemand vielleicht noch eine schlechte Kritik zu dem Buch schreiben? Mein Geldbeutel wäre dafür sehr dankbar...

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels


  • Möchte hier jemand vielleicht noch eine schlechte Kritik zu dem Buch schreiben? Mein Geldbeutel wäre dafür sehr dankbar...


    Leider kann ich dir da nicht behilflich sein, ich fand das Buch nämlich auch gut. Klar, es ist ein Jugendbuch, die Sprache ist nicht übermäßig anspruchsvoll und eine Liebesgeschichte ist (wie so oft) auch vorhanden. Aber das Buch hat mich dennoch von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich weiß auch, woran das lag: am Thema. Carmens Liebe zur Musik, die sie trotz des massiven Drucks empfindet, wird wunderbar beschrieben und jedes Mal, wenn sie ihre Geige in die Hand nahm, habe ich mich mit ihr gefreut. Während des Wettbewerbs habe ich Herzklopfen bekommen und mich an meine eigenen Auftritte erinnert (die niemals auch nur in die Nähe des angesprochenen Niveaus gekommen sind, aber aufgeregt war ich trotzdem jedes Mal). Nach all den Fantasy-Jugendromanen, die ich in letzter Zeit (auch mit Genuss) gelesen habe, war dieses "irdische" Thema richtig schön.


    Auch die Liebesgeschichte ist angenehm. Sie ist nicht aufdringlich oder das Hauptthema, sie ist nicht kitschig oder mystisch. Es ist einfach eine Jugendliebe, die mit ihren Höhen und Tiefen zu kämpfen hat. Schön zu sehen, dass es auch noch Liebe außerhalb von Vampirclans und Werwolfhütten gibt. :zwinker:


    Die Beschreibung des Drucks, der auf Carmen ausgeübt wird, scheint mir durchaus realistisch. Diana ist eine überambitionierte Mutter, die leider übers Ziel hinausschießt, und mit dem Geigenlehrer ist auch nicht zu spaßen. Diana ist außerdem ein schwer einzuordnender Charakter, da sie zwar als liebevoll dargestellt wird, sie aber dennoch ihr Kind in den Abgrund treibt. Schwer zu sagen, ob sie ihr Kind wirklich liebt oder nur die erfolgreiche Musikerin.


    Etwas seltsam fand ich den Schluss. Ich weiß nicht genau, was mich gestört hat, aber die hohe Dramatik fand ich etwas übertrieben. Man hätte


    Insgesamt ein Jugendbuch, das ich nur empfehlen kann, und wer kann bei diesem traumhaften Cover schon "Nein" sagen? :breitgrins:
    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)


  • Nach all den Fantasy-Jugendromanen, die ich in letzter Zeit (auch mit Genuss) gelesen habe, war dieses "irdische" Thema richtig schön.


    [...] Schön zu sehen, dass es auch noch Liebe außerhalb von Vampirclans und Werwolfhütten gibt. :zwinker:


    Oh ja! *heftig nick*