Hallo, ihr Lieben!
Schatz hat mich heute ins Kino eingeladen, denn seit gestern läuft die Dokumentation über John Irving.
Der Film ist auf deutsch, es werden aber die englischen Teile - also was John Irving und andere Menschen auf englisch sagen - belassen und untertitelt. Dieser Mix war erstaunlich angenehm und teilweise witzig, weil Leute aus verschiedensten Ländern interviewt werden.
Man sieht wie John Irving arbeitet und die Filmcrew durfte ihn auch in erstaunlich intimen Situationen begleiten. So backt er etwa selbst Pizza und fragt ganz lieb, ob eh alle Fleisch essen. Als ein Kameramann dann ruft, er sei Vegetarier, baut Irving eine der Pizzas kurzerhand fleischlos. Wir erleben sein Zuhause, treffen Hund und Frau, die beide ebenso sympathisch sind wie Irving selbst.
Spannend ist auch, dass Zitate aus seinen Büchern vorgelesen werden und das Filmteam den Charakteren und Geschichten auf den Grund geht. Es werden etwa die Vorlagen für viele Romanfiguren interviewt. Und die finden sich überall. Im Rotlichtviertel Amsterdams, in einem Krankenhaus in der Schweiz, in Wien, in New Hampshire und vielen anderen Orten. Irving erzählt sehr viel selbst. Über seine Jugend, als er noch Wrestler war, über seinen Vater, den er nie kennen gelernt hat und über das Schreiben.
Der Film ist wirklich sehr empfehlenswert, auch wenn man von John Irving noch nichts gelesen hat. Schatz (Irving-Jungfrau) hat den Film genauso genossen wie ich. Hat man einen oder mehrere seiner Romane gelesen, macht es noch mehr Spaß, wieder zu entdecken, wo John Irving seine Ideen her hat oder wie er bestimmte Dinge in seine Romane einfließen lässt. Ich hätte ihm jedenfalls noch weitere 90 Minuten zusehen können.
Hat sonst schon jemand den Film gesehen oder hat es jemand vor? Irving ist ja hier im Forum stark vertreten und der Lieblingsautor so mancher Mitglieder hier. In mein Herz hat er sich mit Owen Meany geschlichen und nach dieser Doku habe ich richtig Lust auf das nächste Irving-Buch bekommen.
Liebe Grüße,
Wendy