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„Der kleine Bruder“ beginnt ziemlich genau da, wo „Neue Vahr Süd“, das ich nur als Film kenne, endet: Frank Lehmann und sein Kumpel Wolli sind auf dem Weg nach Berlin, wo Franks Bruder Manfred als Künstler lebt. Doch der ist nicht in seiner WG und keiner seiner Mitbewohner und Freunde scheint zu wissen, wo er steckt. Also verbringt Frank seine Zeit in der WG und diversen Kneipen, inmitten einer Menge skurriler Typen.
Drei Tage und Nächte streift Frank durch Berlin bzw. hauptsächlich durch Kreuzberg, ansonsten passiert sehr wenig. Dieses Buch erzählt absolut keine Geschichte, inhaltlich ist es vollkommen nichts sagend. Allerdings gelingt es Sven Regener eine Stimmung, ein Lebensgefühl zu beschreiben. Das ist für mich allerdings gar nicht so speziell berlinerisch, wie in diesem Buch dargestellt, in kleinerem Maßstab finden sich genau die gleichen Leute auch in anderen Großstädten.
So steht Franks sinnlose Suche meiner Meinung nach für die Sinnlosigkeit jeglicher Suche im Leben, sollte man sich nicht also besser einfach treiben lassen? Irgendwo wird man schließlich schon landen – und wo Frank landet, erfährt man dann im Nachfolger „Herr Lehmann“.
Hätte ich mehr vom Buch erwartet, wäre ich sehr enttäuscht gewesen, für einen amüsierten Blick auf eine selbstgerechte Szene, die die selbstgewählte Armut cool findet, weil sie sich von der Mittelschicht-Vorstadt-Herkunft unterscheidet, gibt es aber doch noch ein paar Ratten.