ISBN13: 9789198000900 Cover
Der schwedische Performancekünstler und avantgardistische Poet (so nennt ihn der schwedische Wikipediaartikel) hat Goethes Werther alphabetisch sortiert und in Frakturschrift gesetzt herausgegeben. Eigentlich finde ich das ja , aber in meiner Tageszeitung fand sich gestern eine Rezension davon, auch alphabetisch sortiert . Und - sie ist richtig gut! Sie hat durch die Sortierung einen ganz eigenen Sprachrhythmus bekommen, der mich fasziniert. Das wird mich nun nicht dazu bringen, den alphabetischen Werther zu lesen, aber anschauen möchte ich mir das Buch doch mal gerne.
Allerdings frage ich mich auch, was das Ganze soll. Laut Beschreibung (ich weiß nicht, ob das dem Klappentext entspricht), ist es "ein konzeptuelles Werk, das Lesbarkeit, Nationalität, das typographische Erbe und die literarische Autonomie in Relation zum erweiterten Gebiet der Kunst thematisiert". Das erinnert mich doch stark an künstlerisches Bullshit-Bingo und wirkt abschreckend auf mich. Die Zielgruppe dieses Werkes stellen wahrscheinlich Menschen dar, die sich in den höchsten künstlerischen Sphären herumtreiben, und über meine banale Forderung an ein Buch, nämlich, dass es gelesen werden können muss, nur herablassend lächeln können. Zudem hat Pär Thörn schon Strindbergs "Röda rummet" (Das rote Zimmer) alphabetisch sortiert, und ich denke mir, dass man diesen Trick nicht unbedingt mehrfach anwenden braucht.
Die Rezension aber war wirklich klasse,.