Preisunterschiede analog/digital

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  • Im Moment läuft gerade eine kleine Umfrage von Buchreport zu E-Book-Preisgestaltung. Da man auch Leser daran teilnehmen kann, dachte ich, dass es vielleicht jemanden intersssiert:
    Zur Umfrage

  • Bisher gerade mal 121 Teilnehmer, davon 40% Leser.


    Gruß, Thomas

  • Viele englische Taschenbücher im kleineren Format mit kleinerer Schrift kosten auch nur 5 bis 7 €.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles Verlustexemplare für Verlag und Autor sind.




    Viel eher denke ich, dass solche Preise funktionieren, wenn entsprechend viele Exemplare verkauft werden, was ja gerade bei E-Books m.W. keine weiteren Kosten für den Verlag aufwirft.


    Ich persönlich finde auch, wenn das E-Book weiterhin etwas ist, das man nur auf dem Computer/ Reader hat, also quasi nur virtuell, dann werden sich wohl langfristig hohe Preise nicht halten, gerade, wenn Leser das E-book als Ergänzung zum Buch kaufen, zum unterwegs Lesen.



    Mehr als 10 € würde ich für ein E-Book nur dann ausgeben, wenn es ein Lehr-/ Fachbuch ist (oder ich es wirklcih dringend haben will :zwinker:).


    Ich sehe für mich zur Zeit die meisten E-Books ähnlich wie Zeitschriften: Man kauft sie für unterwegs, für Nebenbei.
    Und für Zeitschriften muss man auch nur ganz selten mehr als 5 € ausgeben.


    Hardcover kaufen meines Wissens ja auch nur Hardcore-Fans, also Leser, die nicht mehr warten könenn oder so viel Geld haben - oder so wenige Bücher kaufen :zwinker: - dass ihnen der Preis egal ist.


    Man hat ja eine bestimmte Preisspanne im Kopf, für die man einen bestimmten Artikel kaufen würde (15 € für die "großen" englischen TB ist da schon Schmerzensgrenze, finde ich).


    Ich hoffe, dass sich der deutsche E-Book-Preis irgendwann nach unten entwickelt, wenn klar ist, dass die Verlage/ Autoren an den vielen günstigen englischen E-Books trotz des niedrigen Preises etwas verdienen.


    Bis zu 7 € fände ich noch in Ordnung für einen Roman, mehr aber auch nicht, wenn es sich nicht um ein für mich extrem wichtiges oder besonderes Buch handelt (als B-Book halt).


    Bei der Papierausgabe sind ja wenigstens englische Ausgaben (bei deutschen weiß ich das nicht so genau) öfter mal für den höheren Preis besonders aufwändig gestaltet (Cover/ Layout).


    Da fällt mir gerade etwas Verrücktes ein:
    Mein "Reader" hat ja auch Ton (für Filme z.B.),
    Wäre es nicht ein Gag, wenn irgendwann E-Books eine Zusatzfunktion hätten, mit der sich passend zur Stelle, die man gerade liest, wahlweise Musik bzw. Ton zuschaltet, so wie im Film halt - bei den spannenden Stellen "Spannungsmusik", bei den traurigen langsame, melancholische Melodien etc,?


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Wäre es nicht ein Gag, wenn irgendwann E-Books eine Zusatzfunktion hätten, mit der sich passend zur Stelle, die man gerade liest, wahlweise Musik bzw. Ton zuschaltet, so wie im Film halt - bei den spannenden Stellen "Spannungsmusik", bei den traurigen langsame, melancholische Melodien etc,?


    Ich denke, der Gag nutzt sich schnell ab. Habe aber auch schon mal daran gedacht. Das findet man in der Anfangszeit ganz nett, aber ist m.E. nicht nachhaltig.


    Gruß, Thomas

  • Die Idee gefällt mir an sich auch. Ich bezweifle aber, dass das machbar ist. Filmmusik passt ja wirklich exakt auf die Geschehnisse, es liest aber nicht jeder gleich schnell bzw. wird man ja auch mal unterbrochen, weil jemand etwas fragt oder man aus der U-Bahn aussteigen muss oder was auch immer. Noch dazu "weiß" der Reader ja nicht, ob ich schon am spannenden Absatz angekommen bin oder noch am Anfang der Seite lese.


    Eine mp3-Playlist, die zum Buch passt, finde ich aber eine großartige Idee. Die kann man nebenbei mithören und das verleiht einem Buch schon eine Schicht Atmosphäre. Da würde ich auch ein paar Euro mehr dafür zahlen.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Wäre es nicht ein Gag, wenn irgendwann E-Books eine Zusatzfunktion hätten, mit der sich passend zur Stelle, die man gerade liest, wahlweise Musik bzw. Ton zuschaltet, so wie im Film halt - bei den spannenden Stellen "Spannungsmusik", bei den traurigen langsame, melancholische Melodien etc,?


    Das wären dann Bücher, die ich nicht einmal mit der glühenden Kohlenzange anfassen würde. Lesen ist für mich mein ganz persönliches Kopfkino, mit meiner Besetzung, meinem Sprecher aus dem Off und meinem handverlesenen Soundtrack. Audiobooks darf mir nur vorlesen, wer sowieso auf meiner Telefonbuchvorleserliste steht, bei ungefragt eingedudelter Musik hört der Spaß dann aber endgültig auf. "Enhanced" eBooks mit Audio- und Videoschnipseln geistern ja auch immer wieder als das nächste große Ding durch den Bücherbloggerblätterwald, dabei gibt's das doch längst. Nennt sich Literaturverfilmung :breitgrins:

  • Habt ihr diese Kostenkalkulation für gedruckte und digitale Bücher schon gesehen?
    Das zeigt für mich, dass es doch noch Einiges an Luft gibt und bei einigen Posten wäre ich mir nicht sicher.
    Ich gebe aber zu, dass ich nicht weiß, wie realistsich diese Kalkulation ist.
    Schriftsteller verdienen an E-Books mehr als an gedruckten Büchern. Das hört man immer wieder. Warum eigentlich (auch wenn ich das durchaus erfreulich finde)?
    Obwohl also der Autor im Durchsnitt doppelt so viel Geld für das verkaufte E-Book bekommt (und der Staat mehr als doppelt so viel), hat der Verlag am Ende anhand dieser Kalkulation wesentlich mehr Reinerlös.


    Mir persönlich kommt z.B. 0,20 € für die Konvertierung pro (einzeln verkauften) Buch eigentlich zu teuer vor. Was braucht man den dafür schon? Ein Programm, dass man natürlich klar kaufen muss (und wahrscheinlich viel kostet, aber man muss es ja nur einmal für alle Bücher des Verlags kaufen) und einen Mitarbeiter, den man zur Not vielleicht zusätzlich einstellen muss, wobei ich das mehr als stark bezweifele (denn Knöpfchen drücken können vermutlich auch die vorhandnenen Mitarbeiter). Dann muss man nur noch ein Knöpfchen drücken und die schon vorhandene Datei wird in ein anderes Format konvertiert. Fertig. Dann noch einmal Durchblättern zur Kontrolle und nötingefalls Korrekturen vornehmen, was wahrscheinlich etwas Zeit kostet. Ich denke aber in den meisten Fällen läuft die Konvertierung eher problemlos. (Wenn nicht, dann würde ich jedem Informatiker dringend empfehlen in dieser Hinsicht ein zuverlässiges Programm zu entwickeln. Das müsste sich gut verkaufen lassen.)


    Wichtig finde ich aber die Argumente in einer Diskussion von lesen.net: 1. Darf man nicht vergessen, dass ein E-Book im Gegensatz zum gedruckten Buch nur eine Lizenez ist und deswegen für den Leser weniger Wert hat und 2. dass sich die Marktwirtschaft nun einmal an Angebot und Nachfrage orientiert und nicht unbedingt an Kalkulationen und 3. kostet der Nachdruck (wenn die 1000 Bücher verkauft sind) deutlich mehr als bei einem E-Book. Man stellt ja nicht 1000 E-Books her, sondern die Datei kann einmal auf den Server gestellt wesentlich öfter verkauft werden. So teuer können Serverkosten nicht sein.

  • Ein sehr interessanter Artikel, den du hier verlinkst. Insbesondere die Kommentare dazu sind ebenfalls aufschlussreich.


    Bei den 20 Cent für die Konvertierung handelt es sich um einen Durchschnittspreis und es hängt sicher davon ab, wie viele Bilder, Tabellen, sonstige setzerische Besonderheiten ein Buch aufweist. Ich finde das nicht teuer. Letztlich kostet alles Geld und mit Gemeinkosten zu argumentieren (MA sind sowieso da) finde ich an dieser Stelle falsch, da diese Kosten ja dem Buch direkt zurechenbar sind.


    Der S.Fischer Verlag verlangt ja für seine Neue Weltgeschichte für das e-book genauso viel wie für die gedruckte Ausgabe, nämlich 30 EUR. Dass dies nicht funktionieren kann und ein Leser nur ca. 50% davon bereit ist zu bezahlen, wird in den Kommentaren deutlich.


    Gruß, Thomas