[Jugendbuch] Ransom Riggs - Die Insel der besonderen Kinder

Huhu nimue,

du machst mir gerade echt Angst mit der Rezi. Ich habe erst gerade angefangen die ungekürzte Version zu hören und hoffe ja bis jetzt noch darauf, dass sich einige Geheimnisse lüften. Wenn ich die Rezi aber so lese, habe ich schon Angst, dass das nicht passieren wird und mich nicht einmal mehr Simon Jäger aus dem Tief retten wird...

Aber, ich höre dann mal fleißig weiter und werde berichten...

Liebe Grüße
Tammy

Zitat von nimue

Doch, es werden schon einige Geheimnisse gelüftet - da kann ich Dich beruhigen

Das ist gut! :smile:

Ich bin jetzt mittlerweile gut über der Hälfte des Hörbuches und muss leider sagen, dass ich es zwar noch ganz interessant finde, aber so richtig vom Hocker reißt es mich nicht. Ärgern tut mich vor allem Jakob, die Hauptfigur. Er ist zwar erst 15 Jahre oder so, aber teilweise schon richtig schwer von Begriff. Einige Dinge sind so für mich so klar gewesen, dass ich gar nicht nachvollziehen kann, wie Jakob so lange braucht, um das zu verstehen! Vielleicht merkt man da, dass es ein Jugendbuch ist... Aber da habe ich echt schon bessere Jugendbücher gelesen...

Was mich auch nervt, ist die Tatsache, dass Jakob andauernd Dinge verschwiegen werden, weil jemand der Meinung ist, dass er das nicht wissen darf. Das ist einfach so ein nerviges Klischee, dass man Jugendliche bloß nicht mit relevanten Informationen versorgen darf, dass ich echt böse werden könnte. Wieviel Unglück könnte vermieden werden, wenn einfach mal jemand Klartext mit dem Jungen reden würde. Und er auch nicht nur die Hälfte erzählen würde... Kommunikation wird immer überbewertet!

Simon Jäger ist bis jetzt immer noch die Rettung für mich. Er spricht Jakob dann auch oft so selten dämlich, dass ich zumindest lachen muss!

Liebe Grüße
Tammy

Zitat von Tammy1982

Was mich auch nervt, ist die Tatsache, dass Jakob andauernd Dinge verschwiegen werden, weil jemand der Meinung ist, dass er das nicht wissen darf. Das ist einfach so ein nerviges Klischee, dass man Jugendliche bloß nicht mit relevanten Informationen versorgen darf, dass ich echt böse werden könnte.

Wobei ich finde, dass das nicht unbedingt ein Klischee, sondern für viele Kinder/Jugendliche Alltag ist. Also jetzt nicht unbedingt mit übersinnlichen Dingen/dunklen Familiengeheimnissen sondern ganz allgemein, dass sie eben oft nicht ernst genommen werden und viel zu oft hören bekommen "Dafür bist du noch zu jung, das geht dich nichts an, etc".

Aber das nur so am Rande, ich weiß natürlich, dass damit in Jugendbüchern gern gespielt wird

Zitat von Räubertochter

Wobei ich finde, dass das nicht unbedingt ein Klischee, sondern für viele Kinder/Jugendliche Alltag ist. Also jetzt nicht unbedingt mit übersinnlichen Dingen/dunklen Familiengeheimnissen sondern ganz allgemein, dass sie eben oft nicht ernst genommen werden und viel zu oft hören bekommen "Dafür bist du noch zu jung, das geht dich nichts an, etc".

Ja, das ist ja das Schlimme! Mit "Klischee" habe ich das falsche Wort verwendet. Ich wollte eigentlich schreiben, dass ich genau das so schlimm finde, dass ja wirklich oft davon ausgegangen wird, dass man Jugendlichen Dinge nicht sagen darf, weil sie noch zu jung wären... Aber in einem Buch regt es mich natürlich gleich noch mehr auf! Aber vielleicht will ja der Autor genau das erreichen, dass man sich mal Gedanken darüber macht...

Liebe Grüße
Tammy

Ah, dann verstehen wir uns ja

Meine Meinung
Es geht mir wie nimue - anfangs fand ich die Geschichte richtig spannend und sie hat ein paar richtig gute Ideen, aber irgendwann fesselte es mich nicht mehr. Außer Jacob konnte ich mich für keinen der Charaktere richtig erwärmen.
Gestört hat mich allerdings bei Jacob, dass er teilweise doch sehr philosophische Gedankengänge einerseits hat, aber andererseits nicht über mögliche Gefahren nachdenkt (und da er schon 16 Jahre ist, hätte ich da etwas mehr Überlegung erwartet).

Die Fortsetzung, die irgendwann kommen wird, werde ich mir nicht anhören - wie bei nimue interessiert es mich gar nicht, wie es weitergeht.

Hallo Ihr Lieben,

ich habe die ungekürzte Version zu Ende gehört und möchte euch hier meine Meinung auch nicht vorenthalten .

Jakob ist mit den fantastischen Geschichten seines Großvaters aufgewachsen. Die Geschichten handelten von besonderen Kindern, die versteckt auf einer Insel nahe England leben und dort bleiben müssen, damit die "Monster" sie nicht finden können. Nachdem die Klassenkameraden von Jakob angefangen hatten, ihn wegen den Geschichten zu hänseln, wollte er nichts mehr hören und erst recht die Geschichten nicht glauben. Als sein Großvater aber schließlich ermordet und Jakob selber für verrückt erklärt wird, macht sich Jakob auf, die Geschichten seines Großvaters zu überprüfen. Hat der alte Mann ihn wirklich angelogen und nur seine Schrecken während der Nazi-Zeit verarbeitet oder verbirgt sich doch ein Funken Wahrheit hinter den Geschichten...

Das Buch beginnt sehr ruhig und idyllisch, bis zu dem Zeitpunkt, als Jakob's Großvater ermordet wird. Für Jakob bricht eine Welt zusammen und noch schlimmer ist für ihn, dass ihm niemand glaubt. Jakob versinkt deswegen erstmal in tiefste Niedergeschlagenheit, bis er sich doch auf die Spuren seines Großvaters begibt. Dabei muss ich sagen, dass mich Jakob gut die Hälfte des Buches sehr aufgeregt hat und ich ihn irgendwann am liebsten angeschrien hätte. Er ist ein Teenager und ein sehr verwöhnter Jugendlicher dazu, aber teilweise benimmt er sich einfach nur dämlich. Mitdenken und die richtigen Fragen stellen, gehört nicht zu seinen Stärken.

Verstärkt wird das jedoch auch noch dadurch, dass die Erwachsenen einfach nicht wirklich mit ihm reden. Anstatt ihm wichtige Details mitzuteilen und ihn so auch vor sich selber zu schützen, werden ihm Dinge verheimlicht. Zwangsläufig war mir dadurch schon klar, dass er früher oder später zu einem Unglück beitragen wird.

Die Idee mit den besonderen Kindern und dem Versteck finde ich sehr gut, jedoch konnte mich die Geschichte trotzdem nicht so wirklich packen. Als sich nach und nach die ganzen Hintergründe lüften und klar wird, wer die "Monster" sind, war ich eher enttäuscht. Zu sehr hat der ganze Plott etwas von einem gruseligen Märchen und hat mich nicht wirklich überzeugt. Auch die "besondere" Gabe von Jakob glänzt nicht gerade durch Einfallsreichtum und hat bei mir eher Fragezeichen aufgeworfen.

Gut finde ich, dass auch das Versteck der Kinder nicht nur als Paradies dargestellt wird und auch die negativen Seiten gut dargestellt werden. Ohne den Zeigefinger zu erheben, wird dabei gezeigt, dass "Besonderheit" nicht zwangsläufig zu moralisch einwandfreien Verhalten führt. Jedoch ist es dem Autor leider nicht gelungen, dass mich das Schicksal der Kinder besonders berührt hätte.

Das Hörbuch gerettet, hat für mich eindeutig Simon Jäger. Er schafft es Atmosphäre zu lesen, wo für mich gefühlt eigentlich gar keine war und durch sein Talent die unterschiedlichsten Charaktere alleine durch seine Stimme auferstehen zu lassen, hat er mir doch noch einige kurzweilige Hörstunden beschert. Ich kann nur wieder betonen, dass ich ein absoluter Fan von ihm bin und fast nur noch Hörbücher höre, die er liest!

Aber auch er hat es nicht geschafft, dass ich nach Beendigung von diesem Buch das Bedürfnis habe mir die Nachfolgebände zu besorgen. Anscheinend sind auch hier wieder Mehrbände geplant und entsprechend bleibt das Ende doch relativ offen. Leider muss ich aber gestehen, dass mir das weitere Schicksal von Jakob und seinen Freunden relativ egal ist und ich mir keine weiteren Bücher holen werde.

Eine interessante Idee, die leider sehr dünn umgesetzt wurde.

Liebe Grüße
Tammy