Heult doch! - Neues zur Urheberrechtsdebatte

Es gibt 235 Antworten in diesem Thema, welches 38.530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von helmutp.

  • Hatten wir den Artikel hier nicht schon mal :confused:


    Hier auch noch was interessantes - für mich allerdings auch kurioses:


    Urheberrecht: Gespräch mit Joseph von Westphalen: "Mildernde Umstände für den Dieb"


    Zitat

    Kursieren Texte von Ihnen illegal im Netz?
    Nicht dass ich wüsste. Schlechtes Zeichen. Vielen meiner Texte hätte ich als Urheber mehr Aufmerksamkeit gewünscht. Wenn sie jemand unerlaubt verbreiten würde, wäre es Diebstahl. Aber ich fände es falsch und kleinlich, dagegen vorzugehen. Seltsame Vorstellung, dass jemand abgemahnt werden sollte, weil er einen Roman von mir lesen will.


    Irgendwann muss man sich halt mal entscheiden, was man will. :rollen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Hatten wir den Artikel hier nicht schon mal :confused:


    Am 13.05. wurden nur Hippie-Beiträge gepostet :breitgrins:


    Gruß, Thomas


  • Ich finde es nicht kurios. Es zeigt viel mehr, aus welchen Motiven wohl auch andere unterschrieben haben. Es sind die Grundlagen, die man schützen wollte, da man diese angegriffen sah. Ich sehe mich immer mehr darin bestätigt, dass meine Interpretation des offenen Briefes durchaus seine Berechtigung hat.


    Das folgende Zitat scheint mir daher von Bedeutung:


    Zitat

    Ohne Urheberrecht würde neoliberaler Wilder Westen herrschen. Grässlich! Trotzdem wünsche ich mir, dass es modernisiert wird.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • Nach wie vor fordert niemand die Abschaffung des Urheberrechts - insofern erschließt sich mir der Sinn nach wie vor nicht. Der Ruf nach Modernisierung besteht schon seit Beginn dieses Threads (und noch viel länger).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Nach wie vor fordert niemand die Abschaffung des Urheberrechts - insofern erschließt sich mir der Sinn nach wie vor nicht. Der Ruf nach Modernisierung besteht schon seit Beginn dieses Threads (und noch viel länger).


    So schwer ist es doch nicht zu verstehen. In der öffentlichen _Wahrnehmung_ der Autoren gibt es Bestrebungen zur Abschaffung des Urheberrechtes.


    Gruß, Thomas


  • Der Chefredakteur der FAZ kommentiert in ausgleichender Weise:
    http://www.faz.net/aktuell/feu…it-dem-hass-11749057.html


    Danke. Habe ich gestern schon entdeckt. Schlägt für mich in die gleiche Kerbe wie der Beitrag von Christopher Lauer. Erfreulich, was da momentan bei der FAZ läuft.


    Ich finde es nicht kurios. Es zeigt viel mehr, aus welchen Motiven wohl auch andere unterschrieben haben. Es sind die Grundlagen, die man schützen wollte, da man diese angegriffen sah. Ich sehe mich immer mehr darin bestätigt, dass meine Interpretation des offenen Briefes durchaus seine Berechtigung hat.


    Ich sehe darin auch keinen Widerspruch. Von diesem Missverständnis müssen wir uns lösen. Es bedeutet keinen Widerspruch, wenn ein Urheber seine Rechte wahren, aber gleichzeitig keine unbedarften Nutzer kriminalisieren möchte. Dass "jemand abgemahnt werden sollte, weil er einen Roman von mir lesen will", war auch ganz bestimmt nicht die Intention der Unterzeichner des offenen Briefes.


    In diesem Zusammenhang hege ich aber die Hoffnung, dass endlich auch mal die wahren Nutznießer der Umsonstkultur im Netz in den Fokus geraten: die großen Inhalteanbieter wie Google, Facebook & Co., die ihren Reibach mit Inhalten machen, die sie selbst gar nicht hergestellt haben.



    Nach wie vor fordert niemand die Abschaffung des Urheberrechts - insofern erschließt sich mir der Sinn nach wie vor nicht. Der Ruf nach Modernisierung besteht schon seit Beginn dieses Threads (und noch viel länger).


    Es gibt durchaus Leute bei den Piraten, die das fordern. Mit Julia Schramm hat es eine der schärfsten Kritiker (den Begriff des geistigen Eigentums findet sie "ekelhaft") sogar in den Bundesvorstand geschafft. Insofern existieren innerhalb der Piratenpartei auch einfach noch zu viele Strömungen und Meinungen zu diesem Thema, die sie erst mal unter einen Hut bringen muss...


  • Irgendwie auch überraschend, dass die FAZ nun Raum für ein "vernünftiges" Urheberrecht lässt. Immerhin war es ja die FAZ die massiv gegen den Perlentaucher vorgegangen ist wegen ihrer zusammenfassenden Literaturkritiken. Das nehme ich der FAZ heute noch übel.


    Gruß, Thomas


  • Irgendwie auch überraschend, dass die FAZ nun Raum für ein "vernünftiges" Urheberrecht lässt. Immerhin war es ja die FAZ die massiv gegen den Perlentaucher vorgegangen ist wegen ihrer zusammenfassenden Literaturkritiken. Das nehme ich der FAZ heute noch übel.


    Eben. Auch so eine Kuriosität (oder gar Heuchelei?)



    Es gibt durchaus Leute bei den Piraten, die das fordern. Mit Julia Schramm hat es eine der schärfsten Kritiker (den Begriff des geistigen Eigentums findet sie "ekelhaft") sogar in den Bundesvorstand geschafft. Insofern existieren innerhalb der Piratenpartei auch einfach noch zu viele Strömungen und Meinungen zu diesem Thema, die sie erst mal unter einen Hut bringen muss...


    Eine Julia Schramm nehme ich nicht ernst (ich würde es nicht mal dann tun, wenn ich sie sympathisch finden würde).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Irgendwie auch überraschend, dass die FAZ nun Raum für ein "vernünftiges" Urheberrecht lässt. Immerhin war es ja die FAZ die massiv gegen den Perlentaucher vorgegangen ist wegen ihrer zusammenfassenden Literaturkritiken. Das nehme ich der FAZ heute noch übel.


    Ach - ich erinnere mich. Die Rolle der FAZ war mir allerdings nicht mehr geläufig. Naja. Vielleicht wittert sie momentan die Gelegenheit, sich in der Urheberrechtsdebatte zum Meinungsführer machen zu können ...

  • Eine Julia Schramm nehme ich nicht ernst (ich würde es nicht mal dann tun, wenn ich sie sympathisch finden würde).


    Du nicht, aber der ein oder andere Autor ...

  • Ach - ich erinnere mich. Die Rolle der FAZ war mir allerdings nicht mehr geläufig. Naja. Vielleicht wittert sie momentan die Gelegenheit, sich in der Urheberrechtsdebatte zum Meinungsführer machen zu können ...


    Ja, so funktioniert "Zeitung".

  • Eben. Auch so eine Kuriosität (oder gar Heuchelei?)


    Sieh es so: Selbst die FAZ wird flexibler. Frau Merkel war gestern auch für Kernkraft.


    Gru9ß, Thomas

  • Indirekte Auswirkungen zur Urheberrechtsdebatte sind jetzt schon zu spüren. Es wird wieder abgemahnt - dieses Mal, weil Leander Wattig von "Ich mach was mit Büchern" eine Seite betrieb, die Arbeitssuchenden der Verlagsbranche ermöglichen sollte, schnell ihren Wunschjob zu finden. Böser Leander, hat er sein Angebot doch kostenlos ins Netz gestellt.


    “Was ist mit der Buchbranchen-Jobbörse passiert?”


    So viel zur "Geiz-ist-geil" Debatte in der Literaturbranche.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • @Nimue
    Nein, ich meine die Begründung warum er von verschiedener Seiten für sein Angebot angegriffen wurde. Da bleibt einem nichts mehr, als nur den Kopf zu schütteln...


    Mit der gleichen Begründung, weshalb Jack Wolfskin damals handarbeitende Hausfrauen wegen Katzenpfoten auf T-Shirts abgemahnt haben: Konkurrenz aus dem Verkehr räumen, weil man genau weiß, dass es die "Kleinen" nicht auf einen Gerichtsstreit ankommen lassen (können).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Mit der gleichen Begründung, weshalb Jack Wolfskin damals handarbeitende Hausfrauen wegen Katzenpfoten auf T-Shirts abgemahnt haben: Konkurrenz aus dem Verkehr räumen, weil man genau weiß, dass es die "Kleinen" nicht auf einen Gerichtsstreit ankommen lassen (können).


    Naja, ich würde den Fall jetzt nicht pauschal verurteilen. Dazu gibt die verlinkte Seite zu wenig her.


    Es gibt immer noch ein Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, das schon seinen Sinn hat. Obwohl es natürlich auch immer wieder Fälle gibt, in denen es dazu dient, unliebsame Konkurrenz loszuwerden (s. Media-Markt/Saturn, Jack Wolfskin etc.), was ich moralisch auch verurteile.

  • Zurück zum Thema:


    Im Deutschlandradio gab es am vergangenen Freitag eine Diskussion zum Thema "Der digitale Kulturkampf", die sich mit dem Thema Urheberschutz befasste. Teilnehmer waren:


    - Agnes Krumwiede MdB, Musikerin und Sprecherin für Kulturpolitik BÜNDNIS 90/DIE Grünen
    - Julia Schramm, Mitglied im Bundesvorstand der Piratenpartei, Politologin und Publizistin
    - Niki Stein, Drehbuchautor und Filmregisseur (unter anderem Tatort, Vater Mutter Mörder)


    Der Mitschnitt des Gesprächs kann auf der Seite des Deutschlandfunks abgerufen werden:
    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturgespraech/1753669/


    Interessant an diesem Gespräch ist, mit wievielen inhaltsleeren Worten und technischen Spitzfindigkeiten Frau Schramm Nebelkerzen geworfen und hart am eigentlichen Thema vorbeigeredet hat, während die hervorragend informierte Agnes Krumwiede sie ein ums andere Mal vorgeführt hat. Großartig! :smile: