Wieland Freund - Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts

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  • Wieland Freund – Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts


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    Kurzbeschreibung:
    „Ich beschütze dich. Aber nenne niemandem dein wahres Alter!“, liest Jonas Nichts auf einem Zettel, den ihm der stumme Diener Ruben heimlich zusteckt. Und diesen Schutz hat Jonas bitter nötig, denn seitdem er das alte Herrenhaus Wunderlich geerbt hat, versucht ihn jemand zu töten. Vor einem Anschlag flüchten er und Ruben in das Spielzimmer der verstorbenen Baronin Clara – und finden sich unversehens in Kanaria wieder, einem von seltsamen Menschen und Fabelwesen bevölkerten Land. Laut einer alten Prophezeiung wird ein Junge in Jonas’ Alter Kanarias herzlose Kaiserin stürzen.
    Jonas Nichts schwebt in großer Gefahr…


    Der erste Satz:
    In der Nacht hatte es wieder gefroren.


    Meine Meinung:


    Jonas Nichts, der Junge mit den verschiedenfarbigen Augen, wächst bei dem Wirt Brand auf. Als Säugling wurde er von einem Fremden an Brand übergeben. Auf die Frage hin, wie denn der Junge heißt, bekam der Wirt nur eine sehr vage Auskunft: Jonas. Als er dann nach dem Nachnamen fragte, bekam er nur die Antwort: Nichts. So beschloss der Wirt, dass dies der Name seines kleinen Zöglings sein sollte.
    Jonas’ einziger Freund ist ein Kiesel. In seiner Fantasie jedoch ist es nicht einfach nur ein Kiesel, sondern der Räuber Wieflinger, mit dem Jonas viele atemberaubende Abenteuer besteht.
    Jonas wächst in bescheidenen Verhältnissen auf. Bis eines Tages der Advokat Peregrin Aber in einer Kutsche vorfährt und dem Jungen verkündet, er habe das Herrenhaus Wunderlich geerbt. Der erstaunte Jonas begleitet den Advokaten und den stummen Diener Wunderlich’s zum Herrenhaus und bekommt ein seltsames Testament verlesen. Doch was hat es mit diesem Testament auf sich und wieso darf Jonas auf keinen Fall zugeben, dass er zwölf ist? Auch einige Bewohner Wunderlichs sind von dem neuen Herren nicht besonders angetan…. Jonas’ großes Abenteuer beginnt....


    Ich muss gestehen, dass das Buch sehr lange auf meinem SuB vor sich hin vegetierte. Doch das Buch hat es unbedingt verdient, gelesen zu werden. Es verzaubert mit vielen kleinen, liebevollen Details. Nicht nur, weil der Autor sehr detailliert und fantasievoll beschreibt, sondern auch, weil zum Beispiel die Kapitelüberschriften einfach unheimlich toll sind.


    Hier mal ein Beispiel:


    Das 1. Kapitel, in dem sich alles verändert, weil eine Kutsche kommt.
    Das 2. Kapitel wäre aufschlussreicher, wenn Peregrin Aber nicht einschliefe…


    Allein das hat mich schon von der ersten Seite an ganz entzückt. Gleich vorne im Buch befindet sich eine kleine Personenliste, in der die wichtigsten Charaktere aufgeführt wurden. Hinten im Buch findet man eine Kapitelauflistung. Das finde ich gut, weil ich es schon oft hatte, dass ich die Kapitelüberschriften las und dadurch irgendwie gespoilert wurde. Das passiert in diesem Fall eher nicht.


    Die Hauptcharaktere sind sehr liebevoll und ausführlich gezeichnet. Jeder hat seine Eigenarten und unser Hauptcharakter Jonas ist keinesfalls perfekt. Genau das gefiel mir sehr gut. Man begibt sich auf ein großes Abenteuer mit unserem jungen Freund und nicht immer ist er nur mutig, er zeigt auch Angst und Unsicherheit. Aber er lernt nette Wesen und Menschen kennen, die ihm irgendwie immer zur Seite stehen.
    Wieland Freund hat hier eine zauberhafte Welt erschaffen. Es gibt Alben und Faun, Wichte und Monokel und natürlich die Trabanten. Was genau Trabanten sind, müsst ihr selbst herausfinden, ich möchte nämlich nicht zu viel über den Inhalt verraten.
    Das Buch lebt von detailreichen Erzählungen, jedoch war es für mich nie zu viel des Guten oder gar langweilig. Ich empfand es als sehr spannend, in die Welt von Kanaria eingeführt zu werden. Immer wieder entdeckt man etwas Neues und Spannendes. Natürlich geht es hier um den Kampf zwischen Gut und Böse, doch ziemlich kindgerecht und ohne großartig Gewalt anzuwenden.


    Die Sprache ist eher schnörkellos und sehr flüssig zu lesen. Ich hätte das Buch in einem Rutsch durchlesen können. Die Geschichte braucht zwar etwas, bis sie an Fahrt gewinnt, doch das hat der Autor mit seiner großartigen Fantasie und seinen schönen Beschreibungen wett gemacht. Ein wenig erinnert die Geschichte an Michael Ende’s „Die unendliche Geschichte“ oder auch an Narnia und doch ist sie ganz anders.
    Ein wenig Vorhersehbarkeit war schon gegeben, aber man darf eben auch nicht vergessen, dass es sich hier um ein Kinder-/Jugendbuch handelt. Außerdem hat mir das Buch so viel Spaß gemacht, dass ich darüber leicht hinwegsehen kann.
    Am Ende gibt es noch eine weitere kleine Geschichte über die Brontë Schwestern, über die ich leider nicht mehr berichten kann, ohne Euch zu sehr über den Inhalt der Geschichte zu erzählen. Lasst Euch einfach überraschen, denn die kleine Erzählung versteht man auch erst dann wirklich, wenn man das Buch beendet hat. Ein Goldstück im Regal, mehr kann ich nicht sagen.
    Ein absoluter :tipp:

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

    Einmal editiert, zuletzt von KillerKiwi ()

  • Das klingt ja schön. :herz:


    Ich geh dann mal meinen Wunschzettel erweitern :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Eine magische Geschichte mit zauberhafter Atmosphäre


    Klappentext

    „“Ich beschütze dich.”, liest der 12-jährige Jonas Nichts auf einem Zettel, den ihm der stumme Diener Ruben heimlich zusteckt. Und diesen Schutz hat Jonas bitter nötig, seit er das unheimliche Herrenhaus Wunderlich geerbt hat. Als jemand versucht, ihn umzubringen, fliehen Jonas und Ruben und landen in einem von merkwürdigen Fabelwesen bevölkerten Land. In Kanaria regiert eine herzlose Kaiserin, aber man sagt, sie werde von einem 12-Jährigen gestürzt. Ist Jonas der Auserwählte?“


    Gestaltung

    Das Cover gefällt mir unglaublich gut, denn ich mag die Farben und das Motiv sehr gerne. Die Kreise mit dem nach außen hin verlaufenden Blau und dem dunklen Fleck in der Mitte sehen aus wie die Iris eines Auges. Die schwarze Kutsche und die Umrisse der blätterlosen Bäume darauf sehen auch richtig cool aus und kommen super zur Geltung. Zudem mag ich die schwarzen Spinnennetz-Linien, die den Bildrand verzieren und in denen kleine Tropfen zu hängen scheinen.


    Meine Meinung

    Auf „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ wäre ich ohne diese Neuausgabe mit neuem Einband wahrscheinlich niemals aufmerksam geworden. Und nun nach dem Lesen kann ich sagen, dass ich so froh darüber bin, dieses Buch gefunden und gelesen zu haben! Es ist eine Perle unter den Buchschätzen! In dem Buch von Wieland Freund geht es um Jonas Nichts, dessen Leben sich abrupt ändert, als er von seinem Erbe erfährt: er hat ein altes Herrenhaus namens Wunderlich geerbt. Und dieser Name ist Programm in der Geschichte, denn das Erbe ist der Anfang vieler wahrlich wunderlicher Ereignisse…


    Zusammen mit dem stummen Diener Ruben gelangt Jonas auf der Flucht vor jemandem, der versucht hat, ihn umzubringen, in das zauberhafte Reich Kanaria. Hier entfaltet die Geschichte so richtig ihre Magie. Aber schon zuvor bei der Ankunft im Herrenhaus erinnerte mich das Flair des Buches sehr an Geschichten wie „Der geheime Garten“ oder andere Bücher, bei denen Kinder in düsteren Gemäuern mit seltsamen Bewohnern, zu Hause sind und später etwas Magisches ihre Wege kreuzt. Mit der Ankunft in Kanaria wird dann die märchenhafte Atmosphäre des Buches so richtig spürbar. Mir hat dieses Feeling des Buches unglaublich gut gefallen, denn es war zauberhaft, einfallsreich und voller Fantasie.


    Das Setting des Buches – das phantastische Reich Kanaria – hat mir dabei unglaublich gut gefallen. Neben der gerade erwähnten wunderschönen Atmosphäre, war diese Welt so kreativ und bunt, dass ich große Freude hatte, sie mir vorzustellen. Der Autor beweist dabei großes Geschick für die richtige Wortwahl, denn es gelingt Wieland Freund Kanaria so lebendig wirken zu lassen, als würde es dieses Reich voller Fantasywesen wirklich geben. Ich konnte mir alles bildhaft vorstellen und bin geradezu eingetaucht in diese zauberhafte Welt. Das Buch erinnerte mich oftmals an Bücher, die ich wirklich gerne gelesen habe wie beispielsweise die „Narnia“-Reihe, „Die unendliche Geschichte“ oder „Alice im Wunderland“. Dabei vermischt „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ das Beste all dieser Geschichten zusammen und fügt es zu einer neuen, spannenden und sehr atmosphärischen Handlung zusammen.


    Auch gefiel mir der Ideenreichtum des Autors sehr, denn es gab in dieser Geschichte so viel zu entdecken und erleben. Zwar dauerte es für mich etwas, bis die Handlung so wirklich in Fahrt gekommen ist, doch als es soweit war, konnte ich das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Die Prophezeiung und Jonas Schicksal, die Welt zu retten, erzeugen spannende und dramatische Geschehnisse, die einen wahren Lesesog ausüben.


    Ein Highlight waren für mich die Figuren, die ich als sehr herzlich und sympathisch erlebt habe. Sie waren für mich gerade zu Beginn, wo die Handlung noch etwas schleppender war, der Motor weiterzulesen, denn Jonas, Ruben und all die später hinzustoßenden Charaktere konnten mich sofort für sich gewinnen. Dies lag vermutlich unter anderem daran, dass sie alle etwas Magisches an sich hatten. Manche Figuren konnten mich auf Anhieb zum Lachen bringen, mit anderen habe ich mitgefühlt und wieder andere konnten einfach mein Herz erwärmen.


    Fazit

    „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ konnte mich vor allem durch die zauberhafte Märchenatmosphäre fesseln und in eine ganz andere Welt entführen. Ich fühlte mich beim Lesen so, als sei ein Zauber über mich gelegt worden, der mich in das Buch hineingezogen hat. Auch wenn das Buch zu Beginn etwas Zeit braucht, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, so habe ich dennoch den großen Einfallsreichtum, der an „Narnia“, „Die unendliche Geschichte“ oder „Alice im Wunderland“ erinnert, genossen.

    Gute 4 von 5 Sternen!

    4ratten

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