Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus (John Gray) - Live-Lese-Experiment

Es gibt 129 Antworten in diesem Thema, welches 32.996 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • In der Psychologie kenne ich es bei vielen Persönlichkeitstests und ähnlichem so, dass man einen Test erstellt mit sehr vielen Items, den man zur Validierung an Versuchspersonen ausgibt. Items können dann zum Beispiel sein "Es ist mir wichtig, dass mein Partner ehrlich zu mir ist" oder "Treue ist eine Grundvoraussetzung für eine glückliche Beziehung". Die Probanden bewerten auf einer vorher festgelegten Skala diese Items dann, und dann gehts an die Statistik. Mittels Faktorenanalyse, die ich jetzt nicht im Detail erklären will, kann man dann errechnen welche Items auf einen Faktor (=Werteeigenschaft in diesem Fall) laden, die Items bündeln und sie einer übergeordneten Eigenschaft zuordnen. Wobei diese übergeordnete Eigenschaft meistens von der Forschergruppe festgelegt wird, wie sie diese dann nennen und definieren.
    Dann erst kann man eine Rangfolge machen, welche Eigenschaftsbündel wem wie wichtig sind, auch wieder viel Statistik.


    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Theorie und Fachgeschwafele :redface: Aber ich vermute, dass bei dem Buch eine solche Untersuchung herangezogen worden sein könnte, nur dass diese übergeordneten Eigenschaftsbündel wie Reassurance oder Devotion einfach nicht erklärt werden. (Und in so einem Buch auch gar nicht erklärt werden könnten.)


    Du hast gerade wieder den Beweis geliefert, warum Psychologie zumindest in Marburg eher ein naturwissenschaftliches Studium ist. Das sieht ja doch alles sehr mathematisch aus.

    Was wäre mein Leben ohne Bücher? Einfach nur leer. <br /><br />Zu viele Bücher, die ich lesen möchte und zu wenig Zeit, sie alle zu lesen.

  • Du hast gerade wieder den Beweis geliefert, warum Psychologie zumindest in Marburg eher ein naturwissenschaftliches Studium ist. Das sieht ja doch alles sehr mathematisch aus.


    Danke für die Aufklärung, tári. Ich finde deine Sicht darauf total spannend und bin dankbar für die Einwürfe.


    In der Einleitung des Buches wird von eine Umfrage gesprochen, aber die genaue Methodik wird darin nicht erläutert. Ich finde das etwas schade, aber das würde wohl wirklich den Rahmen des Buches sprengen und die Zielgruppe vielleicht auch nicht primär interessieren.


    Tut mir übrigens leid, dass es gerade so langsam weitergeht, aber ich bin gerade in den Sog des neuen Hypes gekommen: Fifty Shades of Grey. :breitgrins:


    Aber ab morgen hab ich wieder mehr Zeit und dann geht's sicher weiter. :winken:

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Tut mir übrigens leid, dass es gerade so langsam weitergeht, aber ich bin gerade in den Sog des neuen Hypes gekommen: Fifty Shades of Grey. :breitgrins:


    Erzählst Du davon dann auch mal mehr? So richtig reizen tut's mich ja nicht, aber man liest allenorts darüber ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Erzählst Du davon dann auch mal mehr? So richtig reizen tut's mich ja nicht, aber man liest allenorts darüber ...


    Ich bin jetzt zur Hälfte durch und hab gestern Abend schon nen Blogeintrag dazu geschrieben: I Do Not Make Love - 50 Shades of Grey.


    Ne vollständige Rezension folgt dann natürlich hier (was auch nicht mehr lange dauern kann, da mich das Buch gerade wirklich ziemlich fasziniert) und heute Abend oder morgen wird es vielleicht noch einen Blogeintrag geben, wo ich 50 Shades und Men are from Mars ein wenig verknüpfen will, denn auf absurde Weise gibt es da schon ein paar Parallelen.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Erzählst Du davon dann auch mal mehr? So richtig reizen tut's mich ja nicht, aber man liest allenorts darüber ...


    [size=7pt]Psssst.... Dazu gibt es hier bald ein Leserundenangebot mit zahlreichen Verlosungsexemplaren[/size]

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • [size=7pt]Psssst.... Dazu gibt es hier bald ein Leserundenangebot mit zahlreichen Verlosungsexemplaren[/size]


    Oh... Jetzt ärgere ich mich ja fast, dass ich es jetzt schon lese. Eine Leserunde dazu stelle ich mir ja ziemlich... ähem... interessant vor.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Oh... Jetzt ärgere ich mich ja fast, dass ich es jetzt schon lese. Eine Leserunde dazu stelle ich mir ja ziemlich... ähem... interessant vor.


    Kannst ja pausieren, aber ich habe die Anfrage erst heute reingekriegt vom Verlag und das wird noch ein bisschen dauern (Anmeldungen sammeln, Bücher verschicken).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Kapitel 9: Streit und Diskussionen


    In Kapitel 9 erklärt der Autor, dass alltäglicher Streit eigentlich immer nach demselben Muster abläuft: Der Mann fühlt sich angegriffen und schuldig und die Frau fühlt sich nicht ernst genommen.


    Hier ein kleines Beispiel (wieder sinngemäß): Der Mann kommt zu spät zu einem Treffen.


    Venus: "Warum hast du nicht angerufen?"
    Mars versteht: "Du bist unpünktlich. Dafür gibt es keine Entschuldigung und keine sinnvolle Begründung. Ich würde das nie tun. Ich bin besser als du."
    Mars antwortet: "Es war viel los auf den Straßen."
    Venus versteht: "Du hast keinen Grund sauer zu sein. Es gibt eine logische Begründung und deine Gefühle sind absolut übertrieben. Du bist zu anhänglich."


    Und genauso läuft jeder Streit: Der Mann fühlt sich kritisiert und die Frau findet, dass der Mann ihre negativen Gefühle nicht ernst nimmt.


    Gray rät deshalb, für Alltagssituationen, die häufig zu Streit führen, gemeinsam Floskeln einzuüben und diese dann zu benutzen, wobei man auch immer auf Körpersprache und Tonlage achten muss.


    Übrigens Valentine: Die Marsianer haben tatsächlich Schwerter! :vader:

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Hm also prinzipiell hab ich bei einem Streit schon das Gefühl das sich Mann und Frau oft missverstehen. Aber schuldig... hm ich hab meist den Eindruck das die Schuld dann der Frau zugeschoben werden... (was aber nicht heißt das es allgemein so wäre, aber zumindest bei meinem Bruder und meinem Freund ist das so^^)


  • Hm also prinzipiell hab ich bei einem Streit schon das Gefühl das sich Mann und Frau oft missverstehen. Aber schuldig... hm ich hab meist den Eindruck das die Schuld dann der Frau zugeschoben werden... (was aber nicht heißt das es allgemein so wäre, aber zumindest bei meinem Bruder und meinem Freund ist das so^^)


    Auch dafür hat Gray eine Begründung, und zwar die vier Fs: Fight, Flight, Fake, Fold.


    Fight und Flight gehören ins Verhaltensmuster der Marsianer: Bei einem Streit werden sie entweder aggressiv oder gehen in ihre Höhle zurück.
    Fake und Fold gehören ins Leben der Venusianer: Die tun entweder so als wäre alles ok oder kapitulieren. :breitgrins:

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  • Bin ich dann ein Mann, wenn ich mich gelegentlich streiten *will*, wenn mir was stinkt? :breitgrins: (Ich sollte wohl mal auf Schwertersuche gehen ...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Oh, Leute. Freut euch auf's nächste Kapitel. Es erklärt Männern, wie man eine Frau glücklich macht. Ich bin schon gespannt. :breitgrins:

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Oh, Leute. Freut euch auf's nächste Kapitel. Es erklärt Männern, wie man eine Frau glücklich macht. Ich bin schon gespannt. :breitgrins:


    Na endlich, hurra :klatschen:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Kapitel 10: Wie man beim anderen Geschlecht punktet


    Hier meine Favoriten aus der Liste der 101 Dinge, wie Männer Frauen glücklich machen können:


    28. Wenn sie deine Socken wäscht, dann dreh sie schonmal richtig herum, so dass sie es nicht mehr tun muss.
    33. Wasch dich vor dem Sex und lege eine Aftershave auf, falls sie das mag.
    36. Kuschle manchmal mit ihr, ohne dass Sex im Spiel ist.
    37. Schaue nicht auf die Uhr, wenn sie dir etwas erzählt.
    39. Zeige in der Öffentlichkeit Gefühle. (Anm. der Leserin: Uaaah! Das hasse ich.)
    41. Finde heraus, welche Getränke sie mag, so dass du ihr immer eine gute Auswahl davon bieten kannst. (Anm. der Leserin: :Daumen: )
    60. Überrasche sie mit einem Liebesbrief oder Gedicht. (Anm. der Leserin: Brief ist ja ok, aber bei einem Gedicht würde ich vermutlich erstmal Lachen. Wie geht es euch da? Ich bin sehr unromantisch... Glaube, ich bin auch ein Mann.)
    64. Kaufe Superkleber, um Dinge zu reparieren, die zerbrochen sind. (Anm. der Leserin: What? :gruebel:)
    80. Wenn du ihr zuhörst, mach kleine Geräusche der Zustimmung und des Interesses, wie ah, ha, uhhuh, oh, mmhuh, und hmmmm. (Anm. der Leserin: Der Autor hatte vorher schon erklärt, dass es diese Geräusche auf dem Mars nicht gibt.)


    Und wer jetzt denkt, dass es so eine Liste auch für Frauen gibt, der liegt falsch, denn das große Geheimnis ist, dass Männer und Frauen anders Punkte verteilen.


    Beispiel:
    Ein Mann sagt seiner Frau morgen "Ich liebe dich", bringt ihr abends Blumen mit, und schenkt ihr am nächsten Tag ein neues Auto.


    Der Mann rechnet: 1 Punkt + 10 Punkte + 50 Punkte = 61 Punkte
    Die Frau rechnet: 1 Punkt + 1 Punkt + 1 Punkt = 3 Punkte


    Die Venusianerinnen machen nämlich keinen Unterschied zwischen dem Ausmaß der Handlung, sondern vergeben immer strikt einen einzigen Punkt. Der Mann aber denkt jetzt, dass er 61 Punkte hat, sich zurücklegen kann und wartet erstmal ab, bis die Frau aufholt. Da man auf der Venus aber sehr freigebig mit Liebesbeweisen ist und das auch teilweise gerne tut, kann es vorkommen, dass die Frau immer weiter mit einem Lächeln gibt und ihr Punktekonto (aus ihrer Sicht) stark aufstockt, während er weiterhin auf seinen 3 Punkten (bzw. auf dem Mars: 61 Punkten) sitzt. Das führt zu einem starken Ungleichgewicht und es kommt zum Supergau.


    Der Mann verteilt übrigens Punkte nicht für Handlungen, sondern für Emotionen. Beispiel wäre, wenn die Frau bei einem Fehler seinerseits nicht sagt "Ich hab's doch gesagt", sondern seinen Fehler einfach unter den Tisch fallen lässt. Da bekommt sie dann (je nach große des Fehlers) 10 bis 30 Punkte auf ihr Konto. Und auch wenn die Frau für ihn kocht, bekommt sie nicht sofort Punkte, sondern sie muss es gerne und mit Liebe tun. Einfach kochen bringt keine Punkte auf dem Mars.


    Wichtig ist auch noch, dass auf dem Mars auch Punkte abgezogen werden. Das Konto der Frau kann also schnell mal ins Minus rutschen und die Frau denkt aber weiterhin, dass sie 60 Punkte hat und wartet erstmal darauf, bis der Mann ihr 60mal Blumen mitbringt oder 60mal sagt, dass er sie liebt oder ihr 60 Autos schenkt.


    Diese verschiedenen Rechenarten führen also oft zu Missverständnissen und man muss sich im Klaren sein, wie das jeweils andere Geschlecht rechnet. :breitgrins:

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Zum Aftershave: Nun ja hab ich schon erwähnt das Männer es damit irgendwie fast immer damit übertreiben? ;) zumindest wenn man das so in der U Bahn mitbekommt oder im Zug ... dann lieber keins ;) und manchmal will Frau doch lieber dreckig oder? ;) ;)


    Zu den Gefühlen in der Öffentlichkeit: Ich hasse Pärchen die den ganzen Tag am Tisch sitzen und sich nur mit sich selbst beschäftigen, daher bin ich dagegen :breitgrins: Kommt aber auch drauf an was mit Gefühlen in der Öffentlichkeit genau gemeint ist. Ich denke das kommt auch total auf die Situation an. Bei einem Fußballspiel zeigen alle Fans Emotionen ist das dann auch schon igitt? :breitgrins:

  • Über die Socken-Dreherei würde ich mich auch freuen :daumen:
    Ich bin allerdings auch eher unromantisch und müsste wohl schon extrem verliebt sein (diese Stufe hatte ich noch nie, aber halte sie durchaus für möglich), damit ich über ein Gedicht nicht lachen würde :breitgrins:
    Die Rechnerei klingt sehr kompliziert, da habe ich kaum Hoffnung, daß ich mir das jemals werde merken können, also wird sich bei mir eher nichts ändern!


  • Wie geht es euch da? Ich bin sehr unromantisch... Glaube, ich bin auch ein Mann.)


    Ich bin auch ein Mann :five:



    Zum Aftershave: Nun ja hab ich schon erwähnt das Männer es damit irgendwie fast immer damit übertreiben? ;) zumindest wenn man das so in der U Bahn mitbekommt oder im Zug ... dann lieber keins ;) und manchmal will Frau doch lieber dreckig oder? ;) ;)


    Ich bin da sehr empfindlich und Aftershave (oder generell Parfum) finde ich eklig.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()