04 - Zweiter Teil. Kapitel 23 - 31 (Seite 239 bis einschl. Seite 317)

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  • Hallo ihr Lieben,


    hier können wir zum zweiten Teil, Kapitel 23 - 31 (Seite 239 bis einschl. Seite 317) diskutieren.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Kapitel 23


    Amin ist mit knappe einem Anschlag entgangen, dem allerdings sein Fahrer zum Opfer fiel. Vielleicht ist es genau das, warum ich nicht so warm werde mit dem Erzähler.
    Dass der Fahrer verstirb, wird fast nur angedeutet und dann auch noch sehr emotionslos, genauso wie die Begebenheit einige Kapitel zuvor, als diese unbekannt Frau in diesen Lieferwagen gezerrt wurde. Es bleibt dem Leser überlassen, sich zu überlegen, was dies zu bedeuten hat, aber mir erscheint es, als eine erschreckende Kälte, dass solche Dinge in einem Nebensatz erwähnt werden.


    Furchtbar fand ich diese Willküraktion, dass wahllos Zivilisten zusammengetrieben, geschlagen und getötet wurden und das nur, weil man die Macht dazu und keine Repressalien zu erwarten hat. Wie schlimm für die Bevölkerung, die sich danach eigentlich nur noch mit Angst aus dem Haus bewegen kann.


    Kapitel 24


    Amin heiratet und ich empfinde diese ganz christliche Hochzeit als ein einziges Theater. Wäre er so christlich, dann würde er nicht wahllos Menschen abschlachten lassen. Dann aber auch noch einen Abschnitt aus der Bibel lesen zu lassen ohne den ganzen Kontext, der ihn so ihn seinem Amt bestärkt, das ist wirklich dreist, war aber wohl zu erwarten. Als Nicholas von Swanepool schrieb, dass er hinter einer Säule stand, habe ich eigentlich jeden Moment damit gerechnet, dass er irgendetwas im Schilde führt.

  • Ich muss gestehen, dass ich jetzt nicht mehr aufhören möchte, das Buch zu lesen, denn ich merke, dass wenn zuviel Zeit vergeht, ich den Faden verliere. Also, seit nicht böse, wenn ich jetzt davonstürme. :smile:


    Kapitel 25:


    Diese Pressekonferenz sagte wohl alles aus, was man über diesen Mensch sagen kann. Er ist ein Feigling, nicht in der Lage sich einer verbalen Konfrontation zu stellen und zu seinen Taten Stellung zu beziehen. Er ist nur „mutig“ wenn er Macht hat, wenn er Menschen in der Hand hat und erpressen kann, wenn er Angst einjagen kann. Seine Selbstverliebtheit und Blindheit seiner eigenen Person gegenüber macht das Ganze nur noch schlimmer. Aber dann große Reden schwingen und andere Länder zu beschuldigen (mit Sicherheit zu Recht, was die Apartheid in Südafrika anbelangt) und selbst für Massenmorde und Massaker verantwortlich zu sein, das ist wirklich lächerlich, wenn es nicht so schlimm wäre und vor allem realen Begebenheiten entsprechen würde. Einfach nur abstoßend.


    Kapitel 26:


    Das Telegramm an Waldheim bezüglich Hitler, war ja wohl nur abartig und zeigt, wie Willy Brandt schon sagte, dass Ausmaß von Amins Geistesgestörtheit.
    Er vergewaltigt Frauen, ohne dass es irgendjemanden kümmert und auch Nicholas sieht und hört weg. Ich kann die Frage seiner Schwester verstehen. Natürlich hätte Nicholas was tun können. Er hätte einfach das Land verlassen und zurück nach England gehen können. Ich habe mittlerweile für Nicholas auch nur noch Verachtung übrig. Es ist interessant zu sehen, wie Nicholas immer wieder versucht auch im Nachhinein seine Taten, bzw. „Nichttaten“ zu rechtfertigen, wie auch bei der Bitte seines Kollegen, ihm bei der Abtreibung zu helfen. Schon damals wusste er, dass Amin ein Mörder ist, der vor nichts zurückschreckt.
    Die Aktion mit der Leiche von Kay Amin war völlig krank und dann die Worte [...]Schaut Euch an, wie Allah eine Christin richtet[..], wenn man bedenkt, dass dieser Idiot sich hat christlich trauen lassen und angeblich alle Religionen Ugandas liebt. Ich könnte: :kotz:


    Kapitel 27:


    Ich verstehe nach wie vor nicht wirklich, was Nicholas an Amin so faszinierend findet, denn das kam bei mir noh nicht wirklich rüber. Die Szene mir Marina und Swanepoel hat mir Nicholas nicht wirklich sympathischer gemacht. Diese Frage, wenn sie schon ihren Mann betrügt, warum dann nicht auch mit ihm, die zeugt doch von erheblicher Arroganz. Auf die Idee, dass er ihr einfach nicht gefällt, kommt er gar nicht. Man könnte meinen Amin hätte ihn mit seiner Überheblichkeit angesteckt.


    Kapitel 28:


    OK, die Briten wollen Amin jetzt in die ewigen Jagdgründe schicken, aber Nicholas weigert sich standhaft. Die Frage ist nur, wenn Amin sieht, dass auf Nicholas Konto ein solch hoher Betrag eingegangen ist, dann wird ihn dass, egal ob er die Tat ausführt oder nicht, verdächtig machen. Vielleicht haben jetzt die Bilder, welche Stone ihm vorlegte, seine verblendeten Augen geöffnet, darüber, mit welchem Ungeheuer er seine Zeit verbringt.


    Kapitel 29:


    Die offiziellen Briten wurden nun also auch des Landes verwiesen und Amin zeigt Nicholas nun sein wahres Gesicht. Dieses Verließ der Grausamkeiten wurde, glaube ich noch sehr harmlos beschrieben. Nicholas hatte viel Glück gehabt und Amin hat ihn jetzt wieder unter Kontrolle, indem er ihm nun wirklich Angst eingejagt und ihm zeigt, zu was er fähig ist, wenn die Loyalität zu ihm gebrochen wird.
    Der arme Waziri. Abartig. Ich bin froh, dass es nur ein Buch und kein Film ist. Das wäre glaube ich zuviel für mich.
    Amin nimmt Nicholas jetzt auch nicht die Möglichkeit zu gehen, indem er ihn dazu nötigt, die ugandische Staatsbürgerschaft anzunehmen und auf die britische zu verzichten. Somit ist Nicholas jetzt vollends zur Marionette von Amin geworden.
    Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit ihm recht wenig Mitleid habe.


    Kapitel 30:


    Die Geiselnahme war mal wieder Wasser auf den Mühlen Amins. Einerseits konnte er vor der Welt prahlen, dass er einige Geiseln sicher wieder nach Hause schicken konnte, andererseits konnte er seinem Antisemitismus frönen und die israelischen Passagiere einer wirklich abartigen psychischen Folter unterziehen. Amin ist so ein großes Arschloch, dass mir die richtigen Worte dafür fehlen.
    Ha, ich hab’s gewusst. Die gute Sara ist doch eine Agentin. Hoffentlich klappt die Befreiung der Geiseln. Ich habe die Situation nicht wirklich bewusst damals mitbekommen.


    Kapitel 31:


    Die Israelis haben es geschafft, zum Glück und Amin verteilt merkwürdige Geschenke. Ich an Swanepoels Stelle, hätte dieses Geschenk lieber nicht angenommen. Abgesehen davon, dass es geschmacklos und abartig ist, könnte ja auch etwas anderes in dem Päckchen sein. Tja, da hat Nicholas mal wieder nicht geschaltet. Das wäre seine Chance zur Flucht gewesen, aber ich denke fast, dass er gar nicht wirklich fliehen will, denn wenn ich es wollte, dann würde ich jede Gelegenheit beim Schopfe packen und immer daran denken.


  • Dass der Fahrer verstirb, wird fast nur angedeutet und dann auch noch sehr emotionslos, genauso wie die Begebenheit einige Kapitel zuvor, als diese unbekannt Frau in diesen Lieferwagen gezerrt wurde. Es bleibt dem Leser überlassen, sich zu überlegen, was dies zu bedeuten hat, aber mir erscheint es, als eine erschreckende Kälte, dass solche Dinge in einem Nebensatz erwähnt werden.


    Das lässt bei mir das Gefühl der Selbstbezogenheit bei Nicholas aufkommen. Er erlebt dies sozusagen am Rande und genau so empfindet er es auch. Die Frau sieht er im Vorbeifahren, für ihn belanglos, da er ein anderes Ziel hat. Der Fahrer, nur irgendjemand, der anstatt Amin getroffen wurde. Er sieht in ihnen nicht die Menschen, sondern nur Statisten. Ohne Belang für sein Leben.


    Übrigens fiel mir auf, dass Nicholas gar nicht so lange in Uganda war, wie ich anfangs annahm. Ich glaubte, er wäre als alter Mann nach Schottland zurückgekehrt. Aber er hat nur etwa 8 Jahre dort verbracht. Ist der Schreiber dieses "Tagebuches" nun ein alter oder ein jüngerer Nicholas?


    Was mich etwas verwirrte, war, dass Amin eine christliche Hochzeit hatte. Die Braut war doch schon die vierte Frau und außerdem war Amin doch Moslem! Gut, er betont ständig, dass er alle Arten Gottes respektieren würde und wie er so nett bemerkt, streng nach dessen Willen handele, aber so recht verstehe ich das nun nicht. Der Erzbischof muss doch wissen, dass dies nicht seine erste Frau ist und da er nicht nur der Erzbischof von Uganda ist, könnte er sich doch verweigern, oder sehe ich das falsch?


    Warum dieser Swanepool ständig erwähnt wird, leuchtet mir nicht ein. Eigentlich hat er doch gar keine Funktion.


  • Das lässt bei mir das Gefühl der Selbstbezogenheit bei Nicholas aufkommen. Er erlebt dies sozusagen am Rande und genau so empfindet er es auch. Die Frau sieht er im Vorbeifahren, für ihn belanglos, da er ein anderes Ziel hat. Der Fahrer, nur irgendjemand, der anstatt Amin getroffen wurde. Er sieht in ihnen nicht die Menschen, sondern nur Statisten. Ohne Belang für sein Leben.


    Ja, jetzt wo du es sagst, denke ich auch, dass dies der Grund ist. Es macht Sinn.



    Übrigens fiel mir auf, dass Nicholas gar nicht so lange in Uganda war, wie ich anfangs annahm. Ich glaubte, er wäre als alter Mann nach Schottland zurückgekehrt. Aber er hat nur etwa 8 Jahre dort verbracht. Ist der Schreiber dieses "Tagebuches" nun ein alter oder ein jüngerer Nicholas?


    Er ist mit Sicherheit ein junger Mann, da er Schottland unmittelbar nach seinem Medizinstudium verließ. Ich schätze mal, dass er so ungefähr 34 Jahre alt ist.



    Was mich etwas verwirrte, war, dass Amin eine christliche Hochzeit hatte. Die Braut war doch schon die vierte Frau und außerdem war Amin doch Moslem! Gut, er betont ständig, dass er alle Arten Gottes respektieren würde und wie er so nett bemerkt, streng nach dessen Willen handele, aber so recht verstehe ich das nun nicht. Der Erzbischof muss doch wissen, dass dies nicht seine erste Frau ist und da er nicht nur der Erzbischof von Uganda ist, könnte er sich doch verweigern, oder sehe ich das falsch?


    Er ist Dikatator, er hat die Macht und der Bischoff vielleicht Angst, ein "Nein" nicht zu überleben.



    Warum dieser Swanepool ständig erwähnt wird, leuchtet mir nicht ein. Eigentlich hat er doch gar keine Funktion.


    Na, dann warte mal ab. :zwinker:


    Viele Grüße Tina


  • Er ist mit Sicherheit ein junger Mann, da er Schottland unmittelbar nach seinem Medizinstudium verließ. Ich schätze mal, dass er so ungefähr 34 Jahre alt ist.


    Das hatte ich mir auch in etwa ausgerechnet. Manchmal habe ich allerdings den Eindruck er wäre schon recht alt. Das kann jedoch die Folge seiner Erinnerungen sein. Inzwischen weiß man ja, dass er doch so einiges durchgemacht hat in Amins Diensten.



    Na, dann warte mal ab. :zwinker:


    Swanepoel, Swanepoel, wenn das Botschafter Perkins wüsste! :belehrerin:
    Ich habe diesen Abschnitt gerade beendet und frage mich noch, ob dieser Löwenkopf von Amin wirklich nur Deko ist. Anfangs dachte ich, er enthielte vielleicht eine Bombe oder etwas ähnliches.


    Tina, ich kann mich deinem Gefühl nur anschließen. :kotz:
    Wenn dieser Mensch nur den Mund aufmacht ... Egal ob bei der Pressekonferenz, Hut ab vor der Dame, oder später vor den Geiseln im Flughafen. Amin der Retter - Dora Bloch dachte da sicher anders darüber!


    Wenn seine Telegramme nicht so haarsträubend ernst wären, könnte man über einige schallend lachen. Andere sind so unverfroren, dass einem dazu nichts mehr einfällt.
    Wie mögen sich nur alle jene gefühlt haben, die davon betroffen waren?


    Wie gefährlich er war, wurde mir so richtig klar, als er Nicholas erzählte, was er durch seine Spitzel alles wusste. Das gesündeste war sicher, erst gar nicht von ihm wahrgenommen zu werden


    Entsetzlich war auch die Geschichte mit Kay. Auch wenn es einen Mann namens Nicholas Garrigan niemals gab, die geschilderten Begebenheiten sind real. Wer auch immer ihren Geliebten in jener Nacht geholfen haben mag, er oder sie hat es sicher mit dem Leben bezahlt.

  • Nach längerer Pause, habe ich diese Woche jetzt wieder weiter gelesen, aber der Wiedereinstieg ist mir relativ schwer gefallen. Musste mich etwas zum weiterlesen überwinden und hab deshalb auch gar keine Notizen gemacht.


    Trotzdem fand ich all eure Anmerkungen interessant und hab mir oft ähnliches gedacht, aber mir fehlt im Moment etwas die Motivation das aufzuschreiben.


    Ich werde jetzt versuchen, das Buch relativ schnell zu beenden, vielleicht gelingt mir so der Wiedereinstieg doch noch, denn thematisch uns so ist es für mich ja wirklich interssant.