Martyn Bedford - Crash - ins falsche Leben

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    Zitat:
    Ich lebe! Ich lebe! Ich lebe!
    (S.130)


    Inhalt:
    Eines Morgens wacht Alex auf und alles um ihn herum hat sich verändert. Sein Bett ist ihm fremd. Sämtliche Möbel, die nicht einmal seine Möbel sind, stehen an anderen Plätzen. Auch das Zimmer, in dem er aufwacht, kennt er nicht. Alex kann sich nicht an letzte Nacht erinnern. Das einzige, was er noch weiß ist, dass er mit seinem besten Freund Davis Schach gespielt hatte und sich dann auf den Heimweg gemacht hat.
    Nach einem Blick in den Spiegel offenbart sich ihm die furchtbare Wahrheit. Er steckt im Körper eines anderen! Wie sich später herausstellt, gehört der Körper einem Jungen namens Philip Garamond, der von seinem Umfeld auch Flip genannt wird.
    Alex hinterlässt seiner Mutter an ihrer Arbeitsstelle eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Er hofft, dass sich schnell alles aufklärt. Ruhelos läuft er durch die Straßen. Allerdings wird er von Philips Geschichtslehrer - der in Alex ja Philip sieht - erwischt und mit in die Schule genommen. Nun muss Alex auch noch einen Schultag in dem fremden Körper mit für ihn fremden Personen verbingen. Natürlich kann das nicht reibungslos verlaufen...
    Nach der Schule hört Alex die Handymailbox ab. Erfreut stellt er fest, dass er eine Nachricht auf der Mailbox hat. Diese ist allerdings nicht wie erhofft von seiner Mutter, sondern von einer ihrer Arbeitskolleginnen. Und diese droht ihm, das nächste Mal die Polizei zu rufen, falls er sich noch so einen makabren Scherz erlauben sollte. Wo ist er hier um Himmels Willen hineingeraten?
    Erschwerend kommt hinzu, dass zwischen seinem alten Leben als Alex und nun als Philip mehr als 200 km Entfernung liegen. Wie kann er seine Eltern überzeugen, dass er Alex in einem fremden Körper ist?
    Später findet Alex diese Internetseite, die von Rob betrieben wird. Kann Rob ihm wirklich helfen...?


    Meinung:
    Ich habe dieses Buch durch Zufall entdeckt und mich auch sehr auf das Lesen gefreut. Die Einführung in die Geschichte ist sehr gut gelungen und ich war anfangs aufgrund der guten Idee und der Beschreibungen begeistert. Die Verwirrung von Alex ist förmlich spürbar. Dies, gepaart mit einigen beschriebenen Situationen - z. B. wie fühlt man sich beim Duschen in/mit einem fremden Körper - haben mich doch oftmals schmunzeln lassen. Der Einstieg ist Herrn Bedford damit schonmal hervorragend gelungen.
    Leider ging es mir in der Folge nicht das ganze Buch über so. Nachdem der Autor eine für mich noch nachvollziehbare Erklärung für Alex Zustand beschreibt, ist die Geschichte ab diesem Zeitpunkt zusehends abgeflacht. Richtige Highlights sind mir von da an auch nicht mehr in Erinnerung geblieben.
    Die Geschichte wird aus der dritten Person heraus erzählt. Der Schreibstil ist, vor allem zu Beginn der Handlung, flüssig und sehr gut zu lesen. Warum dieser Knick - letztendlich auch bei den humorvollen Darstellungen, die mich am Anfang des Buches gefesselt hatten - eingetreten ist, kann ich nicht genau sagen. Auch wenn der Schreibstil weiterhin als gut bezeichnet werden kann und natürlich auch noch die eine oder andere überraschende Wendung eingetreten ist, konnte ich von der Geschichte nicht mehr gebannt und gefesselt werden.


    Die Protagonisten sind alle gut und ausreichend dargestellt. Allerdings sind die meisten Charaktere hier auch nur nebensächlich, da sich die Geschichte vorrangig um den Hauptprotagonisten Alex dreht. Alex, ein introvertierter Teenager, befindet sich plötzlich im Körper von Philip und muss sich von jetzt auf gleich in dessen Leben zurechfinden. Und das natürlich ohne zu wissen, was da überhaupt mit ihm passiert war. Gerade war er noch ein Teenager, der Klarinette und Schach spielt, nun ist er in Philips Körper einer der beliebtesten Schüler, und darüber hinaus noch ein ausgezeichneter Kricketspieler. Natürlich stehen die Mädchen ebenfalls Schlange...
    Mit der ganzen Situation ist Alex mehr als überfordert. Als er Cherry kennenlernt, fühlt er sich zu ihr hingezogen. Allerdings passt dieser Typ Mädchen nicht zu Pilips Leben.


    Auch wenn es sich nicht um die von mir erwartete Geschichte mit vielen unerwarteteten Wendungen und Überraschungen handelt, bekommt der Leser doch, zumindest anfangs, eine gute Portion Humor und Einblicke in die menschliche Psyche. Wer gut durchdachte Geschichten mit nicht überzogenen Spannungsbögen mag, ist hier genau richtig.


    Urteil:
    Der Autor hat mit "Crash" eine gute Idee gut umgesetzt. Mich konnte die Geschichte nicht vollends überzeugen. Ich vegebe an dieser Stelle 3/5 Ratten, da ich letzendlich jedoch mindestens von der Einführung und den Anfangssequenzen der Geschichte begeistert war.


    3ratten

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Meine Meinung:


    Zu allererst einmal muss ich sagen, dass mir der Schreibstil wirklich gut gefallen hat. Das Buch war einfach und flüssig zu lesen, so ist mir auch die kleine Durststrecke innerhalb des Buches nicht besonders aufgefallen/ hat mich nicht sonderlich gestört.


    Zur eigentlichen Story :


    Ich fand vor allem den Anfang besonders gut. Die Verwirrung von Alex war praktisch spürbar, einfach so im Körper eines Fremden aufwachen? Die andere Familie, die nur einen ganz gewöhnlichen Morgen durchlebt, die Scheu den anderen Körper als den eigenen zu betrachten. Ich konnte mich richtig gut in Alex Verwirrung reinfühlen.
    Allerdings fand ich Alex (vor allem auch spätere) Handlungsweise schwer nachzuvollziehen.
    Verständlich das man vielleicht nicht immer auf die einfachste Lösung gleich sofort kommt, aber manchmal hatte ich schon das Bedürfnis ihm eine mit einem Holzbrett über zu donnern nur um mal wieder Ordnung in das Chaos zu bringen. Natürlich ist klar, dass Alex verwirrt und ahnungslos und auch hilflos ist aber manchmal war mir das etwas zu übertrieben.
    Was für mich auch ein bisschen Klischeehaft war?


    Was mir hingegen gut gefiel, war das Problem der eigenen Identität, wie weit man noch man selber ist auch wenn man in einem anderen Körper steckt. Was das Aussehen alles verändern kann. Wie man eine Seele deuten/ bezeichnen/ „definieren“ mag.


    Und als dann noch Rob mit seiner Story auftauchte und man richtig gut vermittelt bekam, dass nur weil man eine zweite Chance hat, das alte Leben nicht einfach so verschwindet oder zu vergessen ist. Hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt gab Robs Story dem ganzen noch einen gewissen Schwung und Tiefgang.


    Man bekam allgemein einen guten Einblick in Alex (und seine Gefühlswelt) sowie auch in Philips (genannt: Flip , der Spitzname hat mir so was von getaugt ;)) Leben (seine Familie und seine Freunde).
    Aber was mich am meisten gestört hat und was auch irgendwie eine Art schlechten Nachgeschmack bei mir hervorgerufen hat, ist Flip.
    Nicht der Charakter (soweit man von diesem erfährt), oder sein Leben oder so. Nein was mich stört, man hat nie erfahren wie es Flip bei all dem ging, hat er wirklich nichts

    mitbekommen, oder hat er vielleicht doch was im Krankenhaus gespürt, wie hat sich das auf ihn und seinen Charakter ausgewirkt?
    Und der Punkt der mich wirklich am aller-allermeisten gestört hat :


    Insgesamt war es eine unterhaltsame auch packende Geschichte, die mir zwar keine neuen Welten eröffnet oder mich vollkommen aus meinem Leben katapultiert hat aber mir dennoch den Tag etwas verschönert hat.
    3ratten

    Hoffnung<br />ist nicht die Überzeugung,<br />dass etwas gut ausgeht,<br />sondern die Gewissheit,<br />dass etwas Sinn hat,<br />egal wie es ausgeht.<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/17801.ms