N.K. Jemisin - Die Rivalin der Götter (The Kingdom of Gods)

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.458 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

  • Huhu allerseits!


    Dann eröffne ich hiermit meinen Thread für diese Monatsrunde zum Thema "Göttliches". Nochmal zur Erinnerung: Ich lese hier den dritten Teil einer Trilogie. Teile 1 und 2 könnte man auch einzeln lesen und laut der Autorin gilt das auch für diesen dritten Band. Aber ein paar Zusammenhänge gibt es doch. Wer also absolut spoilerfrei für Band 1 bleiben will, der guckt besser weg. Ansonsten werden natürlich alle Spoiler markiert.


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    Inhalt:
    Der Gott Sieh und die Sterbliche Shahar Arameri verlieben sich. Doch ihre Gefühle zueinander stehen unter einem schlechten Stern, denn ein weltumspannender, endloser Krieg steht bevor. Es gibt nur einen Weg, den Frieden zu wahren. Die junge Frau muss Sieh verraten und zu ihrer Waffe im Kampf um die Herrschaft machen. Jetzt muss sich Shahar entscheiden zwischen ihren Gefühlen und ihrer Pflicht zwischen dem Leben von Millionen und der Liebe, die ihr alles bedeutet.



    Ich habe erst den Prolog gelesen, aber schon jetzt hat mich N.K. Jemisin mit ihrer Sprache wieder in ihren Bann gezogen. Sieh war bisher ein Nebencharakter und ich freue mich schon, ihn besser kennen zu lernen. Der Klappentext verspricht ja auch wieder etwas Romantik und die hat Jemisin bisher ganz großartig beschrieben. *seufz* Dann geh ich mal und verliere mich wieder in den Seiten...

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Danke Junifee! Ich hab's auch gerade mit Entsezten festgestellt.
    Naja, es war ja gestern immerhin schon nach 8 als ich den Thread geschrieben hab... :breitgrins: Jetzt hat das arme Buch aber wieder einen Titel.

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  • Soooo, weit bin ich noch nicht, aber dieser neue Protagonist ist höchst interessant.


    Sieh kennen wir nur ein bisschen aus Band 1 und ein noch kleineres bisschen aus Band 2. Während er da vom Charakter her eher seinem Äußeren entsprochen hat - nämlich dem eines eta 10-Jährigen - verhält er sich jetzt doch ziemlich anders. Er ist immer noch wankelmütig und vergisst schnell Dinge, so wie man es von einem Kind erwartet. Aber da liegt auch noch jede Menge Emotion tief vergraben.
    Das finde ich so toll an Jemisins Schreibstil. Nach nur einem Kapitel freue ich mich schon darauf, die Persönlichkeiten der Charaktere genauer zu erkunden. Die sind so vielschichtig, dass einem einfach nie langweilig wird.

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  • Dieser Band ist wesentlich dicker als die Vorgänger und hat vielleicht auch deshalb länger gebraucht um in Fahrt zu kommen.


    Jetzt, in Kapitel 3, gab es aber endlich eine interessante Entwicklung - natürlich nicht unbedingt zu Gunsten der Charaktere. Da kommt wieder meine Vorliebe für Helden und Heldinnen hervor, die man erst so beschreibt, dass die Leser sie gerne haben, nur um sie dann ihren schlimmsten Ängsten gegenüber zu stellen. :entsetzt: Ob das ein fröhliches Buch wird? Ich bezweifle es.
    Aber der Schreibstil gefällt mir weiterhin. Besonders begeistert bin ich davon, wie N.K. Jemisin in ihre Charaktere schlüpft. Der Gottling Sieh nimmt ja mit Vorliebe die Gestalt eines Kindes an und verhält sich dementsprechend. Und genauso wankelmütig, egoistisch und vergesslich ein kleines Kind sein kann, genauso erzählt er seine Geschichte.
    Er hört oft mitten in einer Szene auf, um sich kurz an etwas Wichtiges zu erinnern, wird extrem schnell böse und beleidigt und - anders als normale Kinder - überlegt dann auch kurz, ob er den Sterblichen, der ihn beleidigt hat, nicht einfach mal schnell umbringen soll. :entsetzt: :entsetzt:


    Das klingt vielleicht grausam, aber mir gefällt es insofern, als Götter ja nicht wie Menschen sind. Die sollen sich aus unserer Sicht ja wie Aliens benehmen. Wenn man unsterblich ist, scheint einem ein Menschenleben vermutlich auch nicht allzu wichtig.
    Obwohl es also bisher das langsamste Buch der Trilogie ist und ich noch nicht mal ein ganzes Viertel gelesen habe, gefällt mir diese Welt immer noch ausgesprochen gut. :daumen:

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  • Hm, die Inhaltsangabe konnte mich ja nicht ganz überzeugen, aber was du schreibst klingt echt interessant... :zwinker: Ein Gott in der Gestalt eines kleinen Kindes ist mal etwas anderes.

  • @Stormy: Obwohl man die Bücher ja einzeln lesen kann, würde ich dir Band 1 zuerst ans Herz legen. Erstens ist Sieh da wirklich so kindlich wie er aussieht und zweitens werden die teilweise sehr wirren Hintergründe mit den Göttern da erklärt.


    Sieh steht hier vor einem ziemlichen Dilemma. Als Gott des Peter-Pan-Syndroms (naja, oder so ähnlich :elch:) gefällt es ihm gar nicht, dass er plötzlich logisch und erwachsen denken muss.
    Zusätzlich ist jetzt noch ein Krimi-Element dazugekommen. Irgendjemand (oder etwas) ermordet wahllos Menschen aus der regierenden Arameri Familie. Entfernteste Verwandte sind ebenfalls nicht sicher. Sieh hat zwar einen Verdacht (und den teile ich), aber wenn das wahr ist, dann steht uns noch viel mehr Action bevor. :entsetzt:


    Insgesamt gefällt mir dieses Buch bisher weiterhin weniger als die Vorgänger. Vor allem Band 2 hat ja mein Herz gestohlen. Aber der Stil ist trotzdem so schön, dass ich jeden Abend gerne in das Buch reinkrieche und mich den Gedanken der Götter hingebe. *seufz* Seht ihr, ich werde schon ganz schwülstig weil Jemisin so schön schreibt. :herz:

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  • Ich bin über das erste Viertel hinaus und muss jetzt ein bisschen spoilern:



    So sehr stört mich das eigentlich nicht, aber ich musste dem trotzdem Luft machen. So, jetzt aber weiter. :breitgrins:

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  • Ach, es ist immer noch so schön. Ich hab zwar einiges zu bemängeln, aber wer so schön schreibt, der darf sich auch mal Zeit lassen mit der Handlung.


    Es gibt etwas, das Sieh vergessen hat. Immer wieder beginnen Erinnerungen aufzutauchen, nur um am entscheidenden Moment abzubrechen. Ich bin extrem gespannt, welches Geheimnis er vor sich selbst verdängt. Dass der Gott der Kindheit doch nicht so einfach gestrickt ist wie erwartet, habe ich inzwischen gelernt. Seine Persönlichkeit ist so facettenreich wie erschreckend.
    Ein paar andere Götter sind auch aufgetaucht und - so nebenbei als kleinerer Handlungsstrang - ein Ding, das zu einer schrecklichen Waffe werden könnte und die gesamte Welt auf den Kopf stellen würde. Der Fokus liegt aber auf Sieh und seinem Werdegang. Was tut man als Gott auch den ganzen Tag? :breitgrins:
    So gemein es klingen mag, ich bin froh, dass dem Protagonisten hier so viele Steine wie nur möglich in den Weg gelegt werden. Es ist faszinierend ihn dabei zu beobachten.

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  • Puh!
    So langsam die erste Hälfte des Buches sich gelesen hat, so schnell vergeht die zweite. Jetzt liegt nur noch ein Viertel vor mir und ich liebäugle schon mit den zwei weiteren Jemisin-Büchern, die hier subben.


    Auf Jemisins Blog hab ich übrigens ein wunderschönes Bild gefunden, das die Götter Itempas und Nahadoth zeigt. --> Dayfather and Nightlord
    Sieh ist hier zwar nicht zu sehen (den stelle ich mir auch schwer zu zeichnen vor), aber diese beiden passen perfekt auf ihre Beschreibungen. *seuzf* Und nachdem ich nun fast fertig mit der Trilogie bin, fällt es mir schwer zu sagen, wen ich lieber habe...

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  • @Stormy: Das ist ein großer Pluspunkt an diesen Büchern, dass nicht alle Charaktere weiß sind. Es gibt verschiedenste Hautfarben, Körpertypen, Haarfarben und -eigenheiten. Man fühlt sich richtig in einer bunten Welt. Dass der Dayfather etwa für das Licht und den Tag steht, selbst aber braune Haut hat, finde ich toll. Der Nightlord hat schließlich auch käseweiße Haut. Und die beiden sind von Natur her Gegenstücke zueinander - und die Idee ist noch passender. :zwinker:

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  • Klingt spannend. :smile: Ich finde es eigentlich logisch, wenn man genauer hinschaut. Denn Menschen, die in besonders heissen Gegenden leben, haben ja auch dunkle Haut, weil es dort so viel Sonne hat. Dunklere Haut erzeugt auch die Assoziation von Wärme, während blasse Haut eher kalt wirkt. Verstehst du, was ich meine? Auch hat Nightlord ja keine Sonne (ich nehme mal an, er ist nicht gerade ein Tagtier ;-)) und braucht daher auch nicht die körperlichen Voraussetzungen. Im Gegenteil. Klingt wirr, aber ich glaube, die Autorin hat sich da etwas überlegt dabei.

  • Götter können an sich ja jede Gestalt und Hautfarbe annehmen, die sie wollen.


    Sieh, der Protagonist in diesem Band, erscheint normalerweise immer als etwa 10-jähriges Kind. Wenn es ihm schlecht geht, sieht er plötzlich erwachsen aus. In Band 1 kam er als Nebencharakter vor und da war er sogar einmal ein ganz alter Mann. Aber, wie Götter so sind, bleibt nichts für die Ewigkeit.


    Ich bin übrigens fast fertig mit dem Buch und wage nun gar nichts mehr zu sagen. Das große Geheimnis ist inzwischen gelüftet worden, aber inzwischen ist auch so viel passiert, dass das fast in den Hintergrund rückt. Probleme über Probleme, das Ende der Welt, Drama, Drama, Drama und habe ich schon das Ende der Welt erwähnt? :breitgrins:

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  • Und ich bin fertig. Was ich hier schreibe, wird komplett spoilerfrei.


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    Die Inheritance Trilogie:
    [list type=decimal]
    [li]Die Erbin der Welt[/li]
    [li]Die Gefährtin des Lichts[/li]
    [li]Die Rivalin der Götter[/li]
    [/list]
    Originaltitel: The Kingdom of Gods


    Meine (abschließende) Meinung:
    Sieh ist der Gott der Kindheit, ein Trickster und teilweise ruchloser Gott in Gestalt eines Kindes, dem die Leben von Sterblichen nicht viel bedeuten. Als er jedoch mit den Arameri-Zwillingen Shahar und Dekarta einen Pakt der Freundschaft schließt, wird seine Welt auf den Kopf gestellt. Gefangen im Körper eines Sterblichen versucht er nicht nur herauszufinden, was eigentlich passiert ist, sondern gleichzeitig auch die neue Bedrohung abzuwehren, mit der die regiernde Arameri-Familie und vielleicht sogar das ganze Universum zu kämpfen haben.


    Die Handlung ist so wirr wie die Beschreibung des Buches. Man weiß nie wirklich, woran man ist, sucht verzweifelt nach einem roten Faden und findet sieben, von denen man nicht sicher sein kann, welcher wichtig ist und welcher nicht. Man könnte meinen, dass mich das unheimlich stören würde - ich hab's ja gern übersichtlich - aber Jemisins Schreibstil ist so wunderbar und bezaubernd, dass ich fast vergessen habe, mich zu fragen, worum es eigentlich geht.


    Überdies sind ihre Charaktere mitunter die besten, von denen ich je gelesen habe. Nicht, weil ich sie alle so gerne mag, manche davon finde ich ziemlich unsympathisch, aber sie haben alle eine unglaubliche Tiefe. Sieh etwa kannte ich aus Band 1 als einen verspielgen Gottling, der mehr Macht hat als gut für ihn ist und diese gedankenlos einsetzt - da sterben auch schon mal ein paar Menschen. Einfach aus Unachtsamkeit. Doch kindlich wie er ist, vergisst er solche Dinge schnell und spielt schon mit dem nächsten glitzernden Ball, den er findet.
    Hier wird Sieh in eine ihm neue Situation geworfen und muss damit umgehen. Man sieht wirklich, wie sein Charakter - wankelmütig, grausam und kindisch - sich langsam entwickelt, ihm andere Dinge wichtiger werden und wie er sich dagegen wehrt, erwachsen zu werden.


    Sicher, das ist ein Fantasybuch, aber es ist auch eine Charakterstudie der spannendsten Art. Wäre Sieh und die anderen Charaktere nicht gewesen, hätte mich der wirre Plot vielleicht gestört. Könnte N.K. Jemisin nicht so wunderschön schreiben, hätte ich villeicht länger für dieses Buch gebraucht.
    Doch sie kann schreiben und ihre Charaktere sind faszinierend und so bin ich ein weiteres Mal begeistert von dieser mir noch relativ neuen Autorin, die es mit dieser Trilogie auf die Auto-Buy-Liste geschafft hat.


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Weny


    P.S.: Ich bin nicht sicher, wie das mit dem "an den Buch-Thread dranhängen" wird, da es hierfür noch gar keinen Thread gibt. Aber ich bin sicher, die lieben Mods finden da schon eine Lösung. :zwinker:

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