Petra Schier - Das Haus in der Löwengasse

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  • Petra Schier "Das Haus in der Löwengasse"


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    Klappentext
    Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße – mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg?


    Meine Meinung
    Petra Schier steht für mich für gute historische Romane und so war ich von Anfang an gespannt auf diesen Roman. Das Cover ist sehr dezent und sehr stimmt gehalten, vermittelt aber nicht den Eindruck, das man einen historischen Roman vor sich hat. Es könnte auch ein Familienroman sein.
    Die Geschichte ist, wie immer bei Petra Schier, sehr gut geschrieben. Locker-leicht, so dass sich die Seiten einfach nur so weglesen lassen. Die Charaktere sind gut gezeichnet, stimmig in sich und die Handlungen – egal von wessen Seite her – sehr gut nachvollziehbar.
    Besonders gut gefallen haben mir die Kinder – sie waren so „echt“ das man sich in ihre Lage gut hineinversetzen konnte. Erst die Mutter verloren, dann wird ihnen eine Gouvernante „vorgesetzt“ und man soll ihr vertrauen. Es geht dann doch recht schnell – fast ein bisschen zu schnell – aber das nimmt man nicht übel. Pauline ist eine sehr starke Persönlichkeit, die für das kämpft was sie liebt. Julius war der gebeutelte, allerdings doch gestandene Mann, der eine herbe Enttäuschung hinter sich hat und erst wieder lernen muss, zu lieben.
    Die Geschichte ist diesmal sehr vorhersehbar. Es war von Anfang an klar dass sich die beiden bekommen. Aber das wie ist gut beschrieben und lässt sich herrlich lesen.
    Für mich war es dann doch eher eine Familiengeschichte und kein historischer Roman. Man bekommt zwar auch einige Einblicke in die damalige Zeit – aber hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht.


    3ratten

  • Inhalt


    Dieser Liebesroman, der im 19. Jahrhundert im Milieu der Dienstmädchen und Gouvernanten spielt, erzählt die Geschichte von Pauline Schmitz, die als mittellose Waise ihren Lebensweg als Dienstmädchen und Gouvernante beschreitet. Dabei begegnet sie dem Textilunternehmer Reuther, dessen Herz sie erobert. Finanzielle Widrigkeiten legen dem Glück jedoch scheinbar unüberwindliche Steine in den Weg.


    Der Roman setzt ein, als Pauline in Köln ankommt. Ihre einzigen Besitztümer haben in einer Reisetasche Platz. In Rückblenden erfährt man, wie das gebildete und fleißige Mädchen in diese Situation gekommen ist: Nach dem Tod ihrer Eltern ist sie im Haushalt ihres Onkels aufgewachsen, der ihr eine umfassende Bildung zukommen ließ. Als dieser unerwartet stirbt, taucht ein Cousin auf, der sein ganzes Vermögen erbt. Pauline bleibt nur eine kleine Mitgift, die bei einer Bank für sie hinterlegt ist und etwas Garderobe. Da sie über tadelloses Benehmen und eine sehr umfangreiche Allgemeinbildung verfügt, wird sie in einer wohlhabenden Familie in Bonn als Gouvernante für die jüngsten Töchter angestellt. Mit dieser Aufgabe ist Pauline sehr glücklich, wenn nur der Hausherr nicht wäre. Er steigt ihr nach und es kommt zum Eklat. Pauline muss das Haus mit Schimpf und Schande verlassen und erhält neben dem ausstehenden Lohn und einer Reisetasche mit Kleidung nichts als eine Fahrkarte nach Köln für den Start in ihr neues Leben.


    Alleine in dieser großen Stadt ergreift sie das erstbeste Angebot als Magd im Hause des Kolonialwarenhändlers Stein. Als durch Zufall der verwitwete Textilfabrikant Reuther darauf aufmerksam wird, dass Pauline sehr gebildet ist und ausgezeichnet mit Kindern umgehen kann, holt er sie als Gouvernante in seinen Haushalt, wo Pauline für seine zwei, etwas verwilderten Kinder zuständig ist.


    Da es sich um einen Liebesroman handelt, kommen sich Pauline und Herr Reuther natürlich näher. Da dieser mit seinem Unternehmen in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt, wäre die einfachste Lösung, die Ehe mit einer Frau aus reichem Hause einzugehen.



    Meine Meinung:


    Das in warmen, rotbraunen Farbtönen gehaltene Cover, das einen mit Gittertor und einer Statue verzierten Eingang eines wohlhabenden Hauses zeigt, ist mir gleich ins Auge gesprungen. Das Bild wirkte auf mich geheimnisvoll und auch etwas unheimlich, sodass ich gleich neugierig war, was es mir diesem Haus in der Löwengasse auf sich hat.


    Der Leser wird in das Milieu der Dienstmädchen und Gouvernanten des 19. Jahrhunderts entführt. Der Alltag der Dienstmägde war sehr hart. Der Tag begann in aller Frühe mit körperlich sehr anstrengenden Arbeiten und Feierabend gab es kaum. Ein freier Tag war eine große Seltenheit und ohne ein Arbeitszeugnis war es sehr schwer, wieder eine gute Stelle zu finden. Deshalb setzte Pauline alles dran, um Frau Stein stets zu Diensten zu sein und mauserte sich schnell zu einer hervorragenden Angestellten.


    Im Hause Reuther blüht Pauline auf, weil sie als Gouvernante wieder ihrer wahren Bestimmung nachgehen kann. Pauline belässt es jedoch nicht dabei, nur die Kinder zu erziehen. Sie krempelt den ganzen Haushalt um und drückt dem Haus ihren persönlichen Stempel auf. Die direkte Art, wie sie sich gegenüber Herrn Reuther gibt, wenn es um seine Verantwortung in der Erziehung der Kinder geht, hat mich etwas an die „Supernanny“ aus dem Fernsehen erinnert. Das fand ich teilweise schon etwas unglaubwürdig, hat aber die Geschichte zügig voran gebracht.


    Die Charakterisierung der Figuren hat mir recht gut gefallen, wobei mir Pauline oft etwas zu lieblich daher kommt, außer im Umgang mit Herrn Reuther. Schön dargestellt ist ihre Zerrissenheit, als sie feststellt, dass sie Herrn Reuther gegenüber Gefühle empfindet, die sie so gar nicht eingeplant hat.


    Inhaltlich bietet das Buch keine großen Überraschungen. Es ist ein recht absehbarer Liebesroman vor historischer Kulisse, gewürzt am Rande mit einem Fall von Wirtschaftskriminalität, der aber nicht sehr spektakulär ausgeschlachtet wird. Das Buch kommt insgesamt sehr ruhig daher, vermittelt aber ein sehr intensives Bild des gut bürgerlichen Milieus im 19. Jahrhundert.


    Der Roman ist in einfacher und flüssiger Sprache verfasst, sodass man in sehr leicht zur Entspannung lesen kann. Die Geschichte verläuft geradlinig, mit einzelnen Rückblenden, die aber immer ganz klar von den laufenden Entwicklungen abgesetzt sind.


    Ich bin im Allgemeinen gar kein Freund von Liebesromanen. Ich mag es, wenn sich am Rande einer Geschichte eine Liebesgeschichte entwickelt, aber um Bücher, in denen das der hauptsächliche Inhalt darstellt, mache ich im Normalfall einen Bogen. Dennoch hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Für mich sehr positiv ist, dass das Buch mit seinen 352 Seiten vom Umfang her praktisch ist zum Mitnehmen. So konnte ich es auf dem Weg zur Arbeit lesen und habe es sehr genossen, in der S-Bahn jeweils ins 19. Jahrhundert einzutauchen.



    Mein Fazit:


    Bei „Das Haus in der Löwengasse“ handelt es sich um einen Liebesroman vor liebevoll gezeichneter historischer Kulisse. Der Roman lässt sich sehr leicht lesen und vermittelt ein gutes Bild der Kindererziehung und des bürgerlichen Lebens in einer wirtschaftlich aufstrebenden deutschen Stadt. Ein flüssig geschriebenes Buch, schön für zwischendurch zum Abschalten.



    Ich vergebe: 3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Inhalt:
    Pauline Schmitz ist nach dem Tod ihres Onkels gezwungen als Gouvernante zu arbeiten. In dem ersten Haushalt muss sie sehr schnell erleben, dass der Hausherr weit mehr von ihr verlangt als nur die Kinder zu beaufsichtigen. So steht sie schon bald auf der Straße und ist gezwungen eine Arbeit als Magd anzunehmen. Aber dann nimmt sie der Textilfabrikant Reuther in seine Dienste und für Pauline scheint es endlich ein annehmbares Leben zu geben. Julius Reuther ist verliebt in Pauline aber seine Geschäfte gehen schlecht und eigentlich müsste er eine Frau mit Geld heiraten um seinen Kindern und sich selbst eine gute Zukunft zu sichern. Was wird er tun? Wird er seinem Herzen folgen oder der Vernunft?


    Meine Meinung:
    Mit ihrem leichten Erzählstil entführt Petra Schier die Leser in das 19 Jahrhundert nach Köln.
    Erzählt wird das Leben der jungen Pauline Schmitz. Sie ist allein und hat dementsprechend einige Probleme die typisch sind für Frauen in dieser Epoche. Es fiel mir leicht Pauline schon nach den ersten Seiten zu mögen. Sie ist als eine liebenwerte Person dargestellt, die sich nicht leicht unterkriegen lässt und ihr Schicksal allein meistern muss und auch kann.
    Ihr freches Mundwerk sorgte dann für einige heitere Szenen die mir gut gefallen haben. Mit Hilfe von Rückblenden erfährt der Leser immer wieder was Pauline in der Vergangenheit durchmachen musste. Auf diese Weise entsteht ein deutliches Bild der Lebensumstände dieser Zeit in der Oberschicht. Er erhält Einblicke in das Leben einer Magd bezw. Gouvernante. Mir haben die Darstellungen jedenfalls gut gefallen. Ich fand sie glaubwürdig und nachvollziehbar.


    Besonders gut gefiel mir die Liebesgeschichte zwischen Pauline und Julius, es hat Spaß gemacht sie dabei zu beobachten. Ihre kleinen Streitereien und Diskussionen in der Kindererziehung waren amüsant. Die Geschichte lebt von diesen Dialogen und macht sie unterhaltsam.


    Das Cover dieser Taschenbuchausgabe finde ich persönlich richtig gut. Es zeigt ein eisernes Eingangsportal zu einem Haus, wie es wohl im 19 Jahrhundert gewesen ist. Ich vermute mal, dass es das Haus in der Löwengasse darstellen soll und somit passt es gut zum Titel des Buches. Auch die Farbwahl gefällt mir gut. Es hebt sich doch ein bisschen aus der Menge der historischen Romanen heraus.


    Mein Fazit: Das Haus in der Löwengasse ist ein weiterer humorvoller, historischer Roman aus der Feder einer Autorin die ihr Handwerk versteht. Er ist unterhaltsam und glaubwürdig. Ich hatte meinen Spaß mit Pauline, Julius und den Kindern. Vor allem gefiel mir, dass es hier auch immer wieder was zu lachen gab. Die gute Portion Humor die mit einfließt macht die Geschichte zu einem wirklich gelungenen Roman und zeigt einmal mehr ein historischer Roman darf auch gern Humorvoll sein um gut zu unterhalten.

    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Inhalt:


    1823: Pauline Schmitz ist 23, Waise und nach dem Tod ihres Onkels, der sie unversorgt zurückgelassen hat, auf ihre Anstellung als Gouvernante angewiesen. Diese verliert sie aber, als ihr Arbeitgeber mehr von ihr verlangt. Sie muss die Stadt Bonn verlassen und findet sich, nach einer entwürdigenden Anstellung als Magd, in Köln als Gouvernante der Kinder des Fabrikanten Julius Reuther wieder. Reuther verliebt sich in Pauline und auch sie entdeckt ihre Gefühle für ihn - doch wegen vieler Hindernisse scheinen sie nicht zueinander kommen zu können...


    Meine Meinung:


    Ich mag die Adelina-Reihe von Petra Schier sehr, deswegen war ich gespannt auf einen Liebesroman aus ihrer Feder. Um es gleich vorneweg zu sagen: ich wurde nicht enttäuscht und muss wirklich aufpassen, dass ich in dieser Rezension nicht dauernd das Wort „wunderbar“ verwende. ;)


    Die Protagonistin Pauline ist eine starke Frau, die sich trotz vieler Schicksalsschläge immer wieder aufrappelt und kämpft. Sie ist intelligent und nicht auf den Mund gefallen - über viele Dialoge zwischen ihr und Julius Reuther musste ich schmunzeln.


    Auch die Sprache und den Stil des Buches kann ich nur loben:


    Die Haupt-, aber auch alle Nebenfiguren werden so herrlich lebensecht dargestellt, dass ich mich beim Lesen kaum gewundert hätte, hätte mir Köbes, Julius´ Hausdiener, einen Tee serviert oder mich Pauline für meine Unordnung ausgeschimpft.


    Die langsame Annäherung zwischen Pauline und Julius ist nie ins Kitschige abgedriftet und gerade deswegen ist mir bei vielen Szenen einfach nur das Herz aufgegangen.


    Auch soziale Fragen werden im Roman nicht ausgespart und die Kirsche auf dem Sahnehäubchen waren für mich die Anspielungen auf die Adelina (Burka)-Reihe. Denn auch die Familie Burka spielt in „Das Haus in der Löwengasse“ eine gewisse Rolle.

    Mein Fazit:

    Und hier kann ich mir das Wort nicht verkneifen: Das Buch ist wunderbar!
    5ratten:tipp:

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs Brandon ()

  • Petra Schier – Das Haus in der Löwengasse


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    Inhaltsangabe:


    Bonn 1823: Pauline Schmitz verliert ihre Stelle als Gouvernante, als herauskommt, dass ihr Arbeitgeber zudringlich geworden war. Nahezu mittellos reist sie nach Köln, wo sie eine Stelle als einfache Dienstmagd annehmen muss, denn ohne ausreichendes Zeugnis kann sie keine Stelle als Erzieherin bekommen. Im Haus des Kolonialwarenhändlers Stein lernt sie nun die harte Arbeit der Dienstboten kennen. Bei einem Familienfest ihrer Dienstherren trifft sie auf den kleinen Sohn des Textilfabrikanten Julius Reuther, den sie vor einer Dummheit bewahren kann. Dadurch überzeugt sie dessen Vater von ihren erzieherischen Fähigkeiten, so dass dieser ihr eine neue Stelle anbietet – diesmal als Gouvernante in seinem Haus, für seinen Sohn und seine etwas ältere Tochter. Pauline fühlt sich in dieser neuen Stellung wohl und übernimmt bald auch die Aufgaben einer Hausdame. Sie beginnt, sich in Julius Reuther zu verlieben, doch dessen Geschäfte laufen so unglücklich, so dass eine Heirat mit einer Frau mit großer Mitgift der einzige Weg für ihn zu sein scheint, wieder auf die Beine zu kommen. Pauline hat zwar alles, was sich Julius Reuther wünschen könnte, Geld gehört aber leider nicht dazu ...


    Der erste Satz:


    „Kalt.“


    Meine Meinung zum Buch:


    In dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen, wie die Atmosphäre der Zeit eingefangen war. Werte, die uns heute selbstverständlich scheinen, galten damals ganz anders und ich bin immer wieder überrascht, zu lesen, wie die Verhältnisse zwischen Mann und Frau oder zwischen Herrschaft und Dienstboten waren. Ich hatte das Gefühl, ein sehr genaues Bild der Zeit vor mir zu haben.


    Pauline Schmitz als Hauptfigur hat mir sehr gut gefallen. Mit ihrer anpackenden Art, ihrem Ehrgeiz, wieder zu einer guten Stelle zu kommen, ihrem Sinn fürs Praktische und ihrer überhaupt nicht weinerlichen Art, mit ihrem Schicksal umzugehen, konnte ich mich gut in sie hineinversetzen und mich mit ihr freuen, als es wieder aufwärts ging. Pauline ist eine Figur, an deren Schicksal man Anteil nimmt.


    Julius Reuther ist ebenfalls sehr gut charakterisiert. Wir lernen seine Herkunft kennen und erfahren viel über seine erste Ehe bzw. sein Verhältnis zu seiner ersten Ehefrau. Spannend war es, zu spekulieren, wer hinter seinen Geldproblemen stecken mag.


    Pauline und Julius sind ein Paar, dem man eine gemeinsame Zukunft wünscht und es gibt in der Geschichte schöne, romantische Szenen, aus denen man herauslesen kann, dass die beiden füreinander geschaffen sind. Natürlich merkt das der Leser sehr viel früher als die beiden. ;)


    Neben Pauline und Julius tummeln sich noch eine ganze Anzahl Nebenfiguren in der Geschichte, die alle einen eigenen Charakter haben, egal ob sie der Herrschaft oder der Dienerschaft angehören. Glaubwürdig erscheinen sie alle.


    Zu lesen fand ich das Buch sehr gut, die Seiten flogen nur so dahin und ehe man es bemerkt, ist die Geschichte zu Ende. Von mir aus hätte sie auch noch weiter gehen können, mich hat das Buch sehr gut unterhalten.


    Für mich ist das ein klarer :tipp:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Petra Schier hat mit „Das Haus in der Löwengasse“, einen Roman geschaffen, der sich um das frühe 19. Jahrhundert dreht und das Leben zur damaligen Zeit in den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen spiegelt.


    Dieses Buch ist leicht, flüssig und vor allem sehr ansprechend geschrieben und wird von Pauline erzählt. Das junge Mädchen, was den schnellen und tiefen gesellschaftlichen Fall miterleben musste. Von einer Gouvernante, die für die Erziehung der Kinder des Hauses angestellt war, zu einer niedrigen Position als Magd.


    Die Autorin schreibt ihren Roman sehr glaubhaft und keineswegs zu übertrieben. Hier wird nichts geschönt und die einen oder anderen Härten, die das damalige Leben mitbrachte, besonders für die untere Gesellschaft gut dargestellt. Die Darstellung der damaligen Zeit und der gesellschaftlichen Entwicklungen gefielen mir sehr gut und ließen mich weit zurück blicken.


    Pauline ist im Buch eine starke aber auch verletzliche Person, die bereits vieles in ihrem jungen Leben miterleben musste. Sie ist geprägt durch ihre zum Teil schlechten Erfahrungen aber keinesfalls so verschüchtert, dass sie sich nicht durchsetzen könnte. Das hat mir zwischen den vielen leisen und ruhigen Tönen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.


    Auch dieses Buch beinhaltet, neben all der Härte und Rückschlägen, die Pauline zu spüren bekam, auch die schönen und zarten Momente. Sei es die wahre Freundschaft zwischen zwei jungen Frauen oder das Gefühl von tiefer Liebe ihren Lieben gegenüber.


    Für mich ist dieses Buch sehr ausgeglichen und wunderbar leicht und erfrischend zu lesen. Es sind die leisen Tönen, die dieses Buch, in meinen Augen, zu etwas Besonderem machen.


    Von mir gibt es 5 Ratten 5ratten


    Un einen :tipp:

  • Pauline ist am Ende, am Ende ihrer Hoffnung. Ihr alter Arbeitgeber begang mit ihr Notzucht, als dessen Frau das herausbekommt, schickt sie Pauline fort, die nicht weiß, wo sie hin soll. Durch Zufall bekommt sie im Nachbarsort Köln eine Anstellung als Magd, eine Tätigkeit, die für sie fremd ist. Gerne würde sie wieder als Gouvernante arbeiten ...


    Der Plot ist recht einfach gestrickt, aber deswegen nicht weniger unterhaltenswert. Eigentlich finde ich es sogar angenehm, dass es keine hochkomplizierte verstrickte Handlung gibt. Die Liebesgeschichte steht hier viel mehr im Vordergrund und die historische Zeit des 19. Jahrhunderts ist die Kulisse. Es gibt zwar einige Rätsel und Geheimnisse, die mit und mit gelöst werden, so dass das Buch konstant spannend bleibt, aber keine verzwickten Probleme.


    Die Charaktere sind dabei sehr liebenswert, auch wenn der Leser aufgrund von Paulines Vorerfahrungen ein wenig skeptisch manchen Personen gegenüber ist, sind nicht alle so, wie sie am Anfnag scheinen. Vor allem Pauline ist eine sympathische Protagonistin, mit der man mitfühlen kann. Da sticht auch ihr Umgang mit den Kindern heraus, der liebevoll, aber nicht weniger streng dennoch gerecht ist. Die Kinder sind ebenfalls zwei Goldschätze, die zwar auch ihre rebellische Art haben und die Grenzen austesten, aber eigentlich kann man nicht umhin kommen, sie zu mögen.
    Dann gibt es noch Julius, bei dem man sich nicht sicher ist, was man von ihm halten soll. Aber mit und mit lernt man auch ihn besser kennen und einschätzen. In dem Buch haben die meisten Charaktere ihre Schatten- und Sonnenseiten. Eigentlich keiner ist als perfekter Mensch gezeichnet, was ich als sehr angenehm empfand.


    Petra Schiers Schreibstil liest sich flüssig. Besondere Gegebenheiten der Zeit fügt sie dezent in den Text ein, so dass es nicht belehrend oder konstruiert wirkt. Im Gegenteil, alles fügt sich zu einem schönen Ganzen zusammen, so dass lockere und leichte Lesestunden beschert werden.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • So ein schönes Buch!


    1823 in Köln: Die 23-jährige Pauline Schmitz steht plötzlich ganz alleine da. Ihre Eltern hat sie schon früh verloren und wuchs bei einem Onkel auf. Als der verstarb, nahm sie eine Stellung als Gouvernante an. Dort aber wurde sie vom Hausherrn bedrängt und musste das Haus somit verlassen. Nachdem sie dann eine Weile als Dienstmagd gearbeitet hat, kommt sie in den Haushalt von Julius Reuther. Dort soll sie sich um seine beiden Kinder Ricarda und Peter kümmern. Die Kinder sind störrisch, doch schnell schließt Pauline sie in ihr Herz. Und auch in Julius Reuther verliebt sie sich...


    Meine Meinung
    Ein wunderschönes Buch, das zum Träumen einlädt. Es ist einfach eine ganz wundervolle Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundert, die zwar vielleicht etwas vorhersehbar ist, aber dennoch nichts von ihrem Reiz einbüßt! Ich klebte förmlich an den Seiten und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Pauline ist einfach eine sehr lebendige, sympathische und authentische Figur, mit der man mitfühlen kann. Auch viele andere Figuren im Buch sind sehr liebenswert, und andere Figuren dagegen sind abschreckend. Eine gute Mischung!
    Die Autorin Petra Schier hat es geschafft, das 19. Jahrhundert vor meinen Augen lebendig werden zu lassen. Ich konnte das Haus in der Löwengasse und seine Bewohner bildlich vor mir sehen.
    Ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen, und es wird bestimmt nicht mein letztes Buch von Petra Schier gewesen sein!

    Lesen aus Leidenschaft

  • Das Haus in der Löwengasse - Petra Schier


    Kurzbeschreibung Amazon:


    Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße – mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg?


    Mein Leseeindruck:


    Wieder mal ein faszinierender historischer Roman von Frau Schier :)
    Absolut schön geschrieben und die Liebe kommt ebenfalls nicht zu kurz.
    Die Hauptprotagonistin Pauline hat mein Herz im Sturm erobert - und ihr Arbeitgeber Julius ebenfalls.
    Pauline ist eine Frau mit Herz... die sehr gebildet ist und sich auch in der damaligen Zeit ihren Weg durchs Leben bahnt, auch wenn es das Schicksal nicht immer so gut mit ihr gemeint hat.


    Das Buch hat mich sehr in den Bann gezogen und als Beinahe-Kölnerin mit vielen Freunden dort habe ich die Umgebungsbeschreibung sowie die Schauplätze besonders genießen können.


    Fazit:
    Wieder mal ein Top-Buch aus der Feder der bekannten Autorin Petra Schier.
    Emotional und liebevoll geschrieben - man lebt richtig mit in dieser Zeit und im früheren Köln.


    Kann das Buch nur uneingeschränkt weiter empfehlen. :sonne:

    Bücher entführen mich in fremde Welten....