Kai Meyer: Asche und Phönix

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    Zitat:
    "Asche und Phoenix", sagte Lucien. "Das seid ihr beiden. Ihr gehört zusammen. Du, Ash, kannst diejenige sein, aus der Parker neugeboren wird. Du machst ihn zu einem anderen. Er hat sich jetzt schon verändert. Zum Besseren natürlich."
    (S. 109)


    "Er war weder klein noch groß, weder hässlich noch schön, war nicht anziehend oder abstoßend. Wenn man ihn ansah, wollte man gleich woandershin blicken, weil es nichts gab, woran der Blick sich hätte festhalten können. Ihn zu betrachten war, als versuchte man ein Stück Seife aus einem Wasserfass zu fischen: Kaum hatte man es gepackt, war es einem schon wieder entglitten."
    (S.222)


    Inhalt:
    Zum Ruhm verdammt.
    Den Jungstar Parker Cale zieht es ins Rampenlicht. Seine "Glamour"- Filme sind ein riesen Erfolg, was nicht zuletzt an dem gar magischen Talent seines Vaters liegt, alles, was er anfasst, zu Geld zu machen.
    Doch der Ruhm hat seinen Preis.


    Parker will dieses Leben nicht mehr und bricht vor laufenden Kameras mit seinem Vater. Als er daraufhin vor den Papparazzi und den Reportern flieht, trifft er in seiner Hotelsuite auf Ash, die dort - in seiner Abwesenheit während der Filmpremiere - auf große Beute gehofft hat.
    Gemeinsam versuchen sie, der Meute unbemerkt zu entkommen. Aber Parker kann nicht ohne das Blitzlicht, was dem ungewöhnlichen Erbe seines Vaters zuzuschreiben ist.


    Schnell werden Parker und Ash noch von etwas anderem verfolgt außer den Papparazzi. Und eine abenteuerliche Reise ums Überleben beginnt...


    Meinung:
    Das Warten und Hinfiebern auf Kai Meyers neuestes Werk hat sich gelohnt. Ich hatte hohe Erwartungen und Ansprüche und wurde nicht enttäuscht.


    Den Schreibstil des Autors kann ich nur als genial beschreiben! Genau so liebe ich das. Die Darstellung ist teilweise bildhaft, jedoch beschränken sich die Vergleiche und Metaphern auf eine natürliche, unübertrieben wirkende Art. Die verwendeten Beschreibungen könnten größtenteils auch im alltäglichen Sprachgebrauch angewendet werden.
    Trotz der gewählten Erzählform im auktorialen Stil kommen die Emotionen und Gefühle der Protagonisten nicht zu kurz. Ich hatte sofort einen Bezug zu Ash und auch zu Parker.


    Ash ist allein und auf sich gestellt, seit sie sich geweigert hat, Psychopharmaka zu schlucken. Sie ist daran jedoch nicht zerbrochen, sondern zu einer starken, wandelbaren und sehr intelligenten Persönlichkeit geworden, was in ihrem "Job" auch nötig ist.
    Sie sieht Parker als einzige nicht als seinen Filmcharakter Phoenix Hawthorne. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto interessanter und tiefgründiger wird er und es bahnen sich neue, romantischere Gefühle an, die nicht an ihrem unerklärbaren Beschützerinstinkt liegen können.
    Am meisten an Ash hat mir gefallen, dass sie ihre Meinung durchzieht, sich nicht abbringen oder beirren lässt, ganz gleich wie schwerwiegend die Konsequenzen sein könnten. Eine wirklich tolle Hauptprotagonistin, der man jedes Glück der Welt gönnt.


    Parker ist zu Beginn das, was man von einem Superstar erwartet: Strahlend, immer lächelnd, aber in Wahrheit zu Tode gelangweilt und ausgebrannt. In kurzen Rückblicken erzählt er von den Anfängen des Ruhmes, als das Blitzlicht und die Groupies noch Spaß gemacht haben.
    Ash ruft bei ihm ganz unbekannte Gefühle hervor. Er fühlt sich bei ihr verstanden, denn sie sieht in ihm nicht Phoenix von den Filmplakaten und ist nicht von seinem Erfolg geblendet. Das macht sie interessant. So interessant, dass auch Eifersucht nicht mehr unmöglich scheint. Eifersucht bei jemandem, der doch wunschlos glücklich sein müsste.


    Die Liebesgeschichte ist nicht dominant, schnulzig, übertrieben oder gar unpassend. Sie entwickelt sich langsam und schmiegt sich herrlich an den actionreichen und spannenden Teil des Plots.


    Die Idee des Buches ist fantastisch. Der Autor hat Ruhm und Erfolg einen übernatürlichen Grund geliefert, der von Ereignissen der Weltgeschichte untermalt wurde. So entstand eine Glaubhaftigkeit, die kaum überzeugend widerlegt werden kann. Die Wahl der Schauplätze unterstreicht dieses Gefühl, denn kaum einer mag es sich anmaßen, alles über die Örtlichkeiten der Stars und Sternchen zu wissen. Dazu schuf der Autor bekannten Fantasy-Wesen einen neuen Daseinsgrund und fügte diese unauffällig in die "Realität" ein.


    Der Spannungsbogen wurde vom Autor ganz klassisch eingebaut. Nach einem verwirrenden und neugierig machenden "Vorspann" beginnt die Einleitung in das Geschehen. Kurzzeitige Spannungsmomente zieren den stetigen Aufstieg bis zum Höhepunkt am Ende des 3. Aktes.


    Um die Stimmung des Buches etwas zu lockern, gibt es durchaus die eine oder andere humorvolle Einlage. Meist ist diese den tollen Dialogen zuzuschreiben oder der beiläufigen Erwähnung von aktuell sehr präsenten Stars. Aber auch die ein oder andere "Eigenart" eines Nebencharakters sorgt für ein Grinsen im Gesicht.


    Die kurzen Kapitel verführen zum Weiterlesen, ganz nach dem Motto "eins geht noch".
    "Asche und Phoenix" gleicht vom Aufbau her einem Film oder einem Theaterstück. Nach dem "Vorspann" folgt ein erster, zweiter und dritter Akt, bevor der Abspann einen kurzen Ausblick in die nahe Zukunft gibt.
    Die kurzen Kapitel sind abwechselnd von einer dritten Person aus Ashs und Parkers Perspektive in Vergangenheit erzählt. Zwischengeschobene kursiv gedruckte Kapitel aus der Sicht eines anfangs unbenannten Charakters wirken durch die Gegenwartsform gleich außergewöhnlicher, dominanter und auch bedrohlicher.


    Der Vorspann kann erst im Nachhinein zeitlich eingeordnet werden. Was wiederum unterstreicht, wie gut durchdacht der Aufbau und welche Logik der ganzen Geschichte zugrunde liegt.


    Ab einem gewissen Punkt war der Ausgang eigentlich vorhersehbar und als logische Konsequenz hätte die Spannung dramatisch abnehmen müssen. Aber das Gegenteil war der Fall: Ich fieberte der Auflösung mindestens genauso sehr entgegen, als hätte ich diese nicht erahnt.


    "Asche und Phoenix" ist in sich abgeschlossen, alles wurde zur absoluten Zufriedenheit aufgeklärt. Dennoch gibt es diese eine letzte Szene vor dem "Abspann", die das Potential für eine Fortsetzung mit einem anderen "Hauptdarsteller" bietet.


    Zu erwähnen ist die vorletzte Seite des Buches: Der Code für den kostenlosen Download des ebooks. Dieser wird, wie ich gehört habe, nur in der ersten Auflage enthalten sein: Also besorgt es euch schnell!
    Ich hoffe, dass sich diese Idee durchsetzen wird und dass ich noch öfter in den Genuss komme, zuhause gemütlich das Buch zu lesen und unterwegs auf das eBook zugreifen zu können.


    Urteil:
    Nicht nur aufgrund Kai Meyers unbeschreiblich guten Schreibstil ist "Asche und Phönix" ein wahres Highlight. Die Grundidee, das Setting, der logisch und gut durchdachte Aufbau und nicht zu vergessen die tiefgründigen und sympathischen Charaktere geben mir keine andere Möglichkeit, als meinen Lesespaß mit 5 Ratten zu belohnen. Alle Kritik wäre lediglich "Jammern auf hohem Niveau" und hat daher keinerlei Aussagekraft.


    Es ist ein Must-Read für Fantasy-Fans, die auf der Suche nach einer spannenden, NEUEN Geschichte sind und doch auf ein paar alte Bekannte nicht ganz verzichten wollen. Leser, die mit vielschichtigen Protagonisten zittern wollen und einer zarten Liebesgeschichte nicht abgeneigt sind werden ihre Freude daran haben.


    5ratten

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Parker Cale ist ein umjubelter Hollywood-Jungstar, Ash eine kleine Diebin, die als Zimmermädchen getarnt Hotelzimmer ausräumt. Sie haben nichts gemeinsam, doch als Parker sich eines Tages von seinem Vater und dessen Filmproduktionen lossagt, tritt er damit unbeabsichtigt eine Reihe von Ereignissen los. Er erwischt Ash auf frischer Tat und lässt sich von ihr aus dem Hotel schmuggeln. Irgendwie führt sie ihr Weg dann auch gemeinsam weiter – wobei am Anfang nicht einmal ansatzweise abzusehen ist, wohin diese Reise führt und was ihnen alles widerfahren wird!


    Zu Beginn wirkt das Buch wie eine ganz normale Teenager-Love-Story. Doch schnell wird klar, dass hier auch übersinnliche Aspekte eine Rolle spielen. Das Ausmaß dieser enthüllt sich den Hauptfiguren und somit dem Leser erst nach und nach.


    Dabei wird die Story immer schneller und skurriler. Einiges fand ich dann auch wirklich brutal und teilweise auch richtig ekelhaft. Ich muss zugeben, dass ich in einem Jugendbuch nicht mit solchen Horrorkomponenten gerechnet hatte.
    Aber es war auf jeden Fall durchweg unterhaltsam und sehr spannend. Immer wieder machte die Geschichte überraschende Wendungen, man hatte den Eindruck, der Autor konnte sich vor lauter tollen Ideen gar nicht entscheiden, was als nächstes passieren soll.
    So wären aus meiner Sicht ein paar Episoden nicht unbedingt notwendig gewesen und die Handlung ohne den einen oder anderen Schlenker etwas geradliniger und logischer verlaufen. Aber andererseits waren gerade diese kleinen Ausflüge auch immer wieder etwas Besonderes und Unerwartetes.


    Das Buch ist als Einzelband deklariert und die Handlung auch in sich abgeschlossen. Am Ende gibt es noch ein kleines Augenzwinkern, welches eine Fortsetzung eventuell noch ermöglichen würde, aber für mich ist die Geschichte so wunderbar und ich hatte echt Spaß beim Lesen!


    Eine schöne Idee ist auch der Code hinten im Buch, mit dem man sich das ebook kostenlos
    herunterladen kann. So kann man daheim das Buch und unterwegs mit dem Reader lesen!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • MEINE MEINUNG
    Ich muss gestehen, dass ich nach der gelungenen Arkadien-Trilogie schon eine recht hohe Erwartungshaltung an „Asche und Phönix“ hatte und sehr gespannt auf Kai Meyers neuen Roman war.
    In der Geschichte geht es um viele Geheimnisse und mysteriöse Verschwörungen, denen die beiden Hauptpersonen erst nach und nach auf die Spur kommen. Beide sind einer akuten Bedrohung durch eine zunächst noch unbekannte dämonische Macht ausgesetzt, deren Identität sich erst im späteren Verlauf der Geschichte offenbart und wodurch ein enormer Spannungsbogen aufgebaut wird. Letztlich läuft alles auf einen erbitterten Kampf von Gut gegen Böse hinaus. Doch irgendwann erkennt man, dass es gar nicht so leicht ist, zu entscheiden, wer in diesem Verwirrspiel der wirklich Böse ist.
    Im Großen und Ganzen lässt sich festhalten, dass Meyer sich stilistisch treu geblieben ist.
    Er verbindet auch in diesem Roman sehr geschickt die Elemente aus Urban Fantasy mit mehr oder weniger blutigen Horroranteilen und spannenden Aktionszenen, wir haben eine zarte Liebesromanze zwischen den beiden Protagonisten Ash und Parker, die aber niemals ins Schnulzige abdriftet, und bei den aufreibenden Fluchtszenen sogar ein wenig Elemente eines Road Movie. All dies spielt vor einem sehr vielschichtigen Hintergrund aus Mythologie ohne jemals vollkommen den Bezug zur Realität zu verlieren!
    Diese außergewöhnliche Mischung verschiedenster Stilmittel ist es, die ich an Meyers Romanen so spannend und gelungen finde!
    Kai Meyers Schreibstil ist wie gewohnt sehr fesselnd, detailreich und sehr lebendig. Immer wieder gelingt es ihm, durch eine einfühlsame präzise Schilderung der Landschaft und Architektur eine dichte Atmosphäre heraufzubeschwören. Sehr gut gefallen hat mir beispielsweise die Beschreibung der Landschaft an der Côte d'Azur - auch die abgelegene Villa konnte ich mir sehr bildlich vorstellen und das verwunschene Mondhaus oben auf dem Berg, das die Natur zurückerobert hat!
    Die Thematik und auch die Charaktere hätten sicher noch wesentlich mehr hergegeben. Ich fand es etwas schade, dass die vielen guten Einfälle, die Meyer hatte, teilweise nur schemenhaft an einem vorbeizogen ohne in die Tiefe zu gehen oder im späteren Verlauf noch einmal erklärt zu werden. So konnte man sich zu Hekate und dem rätselhaften Wesen Chimena seinen Teil denken und sich selbst etwas Plausibles zusammenreimen. Hier hätte ich mir genauere Hintergründe gewünscht. Daher kann ich kann zusammenfassend nur feststellen, dass leider einiges Potential ungenutzt verpuffte.
    Um aber diese Nebenfiguren besser auszuarbeiten und insgesamt mehr ins Detail zu gehen, hätte es natürlich einer Fortsetzung bedurft, denn dies hätte nicht alles in einen Band gepasst!
    Für meinen Geschmack waren allerdings einige der brutalen, splattermäßigen Szenen völlig unnötig!
    Der Roman in der vorliegenden Form ist in Bezug auf die Handlung stimmig, in sich abgeschlossen und auch der Showdown hat mir gut gefallen.


    FAZIT
    „Asche und Phönix“ von Kai Meyer bietet wieder einmal großartige Unterhaltung mit einer packenden Geschichte angesiedelt in der realen Welt von Kinostars, Fans und Medien vor einem Hintergrund von Fantasy, Satanismus und Mythologie.
    Absolut lesenswert - trotz einiger Abstriche!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Kai Meyer - Asche und Phönix


    Zum Inhalt: ist alles gesagt...


    Meine Meinung: Wow - was für ein rasanter Roman :klatschen: Mit Ausnahme von Frostfeuer sind alle Jugendbücher von Kai Meyer Trilogien und gerade das Buch hat mir bisher am wenigsten gefallen. Dementsprechend war ich sehr gespannt, wie der Autor diesmal mit einem "Einbänder" zu Recht kommt. Diesmal finde ich es extrem gelungen. Die Geschichte beginnt ruhig mit dem ersten Treffen von Parker und Ash und nimmt dann immer mehr und mehr Fahr auf. Teils aberwitziger Roadtrip, teils Horror, teils Urban Fantasy, es ist von allem etwas dabei und als Leser hält man den Atem an, bis endlich die letzte Seite vorüber ist. Parker und Ash sind wieder einmal sehr gelungene, weil glaubwürdige Protogonisten. Sie sind nicht perfekt, sie haben ihre Macken und wirken immer wie lebendige Personen und nicht gekünstelt. Landschaft, Umgebung und die weiteren Personen werden wie immer sehr lebendig und einfühlsam beschrieben, so dass man sich immer wie mitten im Geschehen fühlt. Für ganz zarte Gemüter ist das Buch allerdings nicht unbedingt zu empfehlen, da Parkers und Ashs übernatürliche Gegner nicht grad zimperlich zur Sache gehen. Oder um es mal drastischer zu formulieren - auf einigen Seiten spritzt einem das Blut förmlich entgegen. Da sollte man sich nicht zu sehr von der Hollywood-Aschenbrödel-Geschichte auf dem Cover täuschen lassen. Sehr lobenswert finde ich, dass die (unvermeidliche) Liebesgeschichte niemals kitschig, unglaubwürdig oder gar schwülstig daher kommt, sondern sich ganz natürlich, fast nebensächlich entwickelt. Nicht jedem Autor gelingt das.


    Ein paar winzige Kleinigkeiten haben mir gefehlt, zum Beispiel ein bißchen HIntergrund z.B. zu Chimena. Es wird nie geklärt, wer sie wirklich ist und wo sie wirklich herkommt. Allerdings hätte das vielleicht auch wieder zuviel Tempo aus dem Buch genommen. An eine Fortsetzung glaube ich hier nicht, trotz der von Spatzi angesprochenen Szene.


    Kai Meyer ist und bleibt ein "Auto Buy"-Autor für mich. Das Buch hat einfach Spaß gemacht!


    4ratten + ein Degu (3/4 Ratte :breitgrins:)

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted