Koushun Takami - Battle Royale (vs. Die Tribute von Panem)

Es gibt 73 Antworten in diesem Thema, welches 19.603 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Llyren.

  • Nein, Myriel hatte auch schon über die neue Ausgabe geschimpft. Und mir ist es zwar auch schon einige Male aufgefallen, aber bisher kann ich es noch ganz tapfer ignorieren.
    Die Fehler, die Du nennst, Jugalette, sind mir zum Beispiel gar nicht bewusst aufgefallen. Dafür ein paar andere... :rollen:



    Ich weiß nur vom Chinesischen (hab mal 1 Jahr lang in die Sprache geschnuppert), dass Namen praktisch alles sein können. Darum heißen Kinder dann "Blume" und "schöner Stern" usw. Aber "Geld besitzen" klingt auch da wie ein böser Witz.


    Hm, ich dachte eigentlich eher an: "die Hoden abschießen" :breitgrins:



    Und mir ist gestern zwischen Kapitel 8 und Kapitel 11 noch eine extreme Parallel zwischen den Hunger Games und Battle Royale aufgefallen, die im Film total untergegangen ist.


    Hm, findest Du das jetzt tatsächlich so extrem? Hätte ich jetzt eigentlich nicht so empfunden, eben weil es bei Battle Royale bisher nicht einmal annähernd eine Dreiecksbeziehung ist und wohl auch keine mehr werden wird.

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  • Hallo Ihr Lieben,


    zu den Rechtschreibfehlern: Ja, ich habe auch die Ausgabe und bin auch total entsetzt, wie viele Fehler da drinnen sind. Zum Glück ist mein Gehirn so einfach gestrickt, dass es viele wirklich überliest, aber selbst mir fallen noch richtig viele auf. Das ist echt ein Armutszeugnis für den Verlag! :grmpf:



    Das geht schon ganz schön heftig zur Sache muss ich sagen. Wobei mir der "Lehrer" schon fast etwas überzogen vorkommt in seiner kalten Brutalität. Auch sprachlich ist es ziemlich derb, aber darüber kann die Handlung gut hinwegtrösten ;)


    Interessant finde ich ja die Überlegungen, die Shuja so anstellt. Allerdings hatte ich mir schon gedacht, dass seine etwas naiven Ansichten, dass sie sich ja zusammentun könnten und wohl kaum einer das Spiel mitmachen würde, ziemlich schnell enttäuscht werden...


    Ja, ich finde es auch echt übel, wie heftig das gleich zur Sache geht und mit welcher Eiseskälte der "Lehrer" agiert. In Kapitel 4 einfach mal zwei Schüler nieder zu schießen und dann auch noch nebenbei zu erwähnen, dass die eine Lehrerin mal kurz vergwaltigt wurde, da sie gegen die Auswahl der Klasse war, hat mich ganz schön fertig gemacht.


    Die Überlegungen von Shuja finde ich auch sehr interessant, fürchte aber auch, dass er die Sache zu naiv betrachtet.


    Daraus bin ich selber noch nicht schlau geworden. Für mich klingt das einfach nach wahnsinniger Machtdemonstration. Der Versuch die Bevölkerung so zu ängstigen und einzuschüchtern, dass sie dem Staat absolut gehorchen, indem sie jährlich Kinder abschlachten (lassen). Das ist doch wohl mit Abstand eines der besten Mittel um der Bevölkerung zu demonstrieren wie skrupellos sie sind und dass sie jeglichen Versuch sich dagegen aufzulehnen sofort unterbinden (wie wir ja schon mitbekommen haben, nachdem die Familien benachrichtigt worden sind).
    Aber so ganz kapier' ich das trotzdem nicht, denn allem Anschein hatten die Schüler bis dahin ja ein ganz normales Leben, oder? Sie waren ja selbst total überrascht darüber, dass gerade iher Klasse ausgewählt wurde, damit hatte von ihnen ja niemand gerechnet, weil die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß war.


    Also bei Panem ging es doch ganz klar um Machtdemonstration und darum die Distrikte jedes Jahr aufs Neue daran zu erinnern, dass sie die Verlierer sind und sich dem Kapitol zu beugen haben. Hier habe ich es auch noch nicht so ganz durchschaut, aber es ist auch vor allem ja eine Machtdemonstration. Obwohl diese ja aber nur gewissen Leuten demonstriert wird, da ja der große Teil der Bevölkerung von diesem "Spiel" kaum etwas mitbekommt. Irgendwie habe ich ja so das Gefühl, dass es nur darum geht, dass da irgendjemand seine sadistischen Neigungen ausleben kann. :entsetzt:


    Ich finde ja eindeutig, dass das hier im Vergleich zu Panem die wirklich heftige Variante ist und für mich im Moment noch krasser ist, da ich noch nicht so ganz verstehe, was der Autor zeigen möchte. Bei Panem war das schnell klar: Eine tyrannische Herrschaft, die Perversität der Medien und einfach die Demonstrierung der Ohnmacht der Distrikte gegenüber dem Kapitol. Hier ist mir noch nicht klar, was der Autor sagen und mitteilen möchte. Außer einer ziemlich perversen Idee.


    Gut gefällt mir jedoch auch, dass die Charaktere Tiefe bekommen und wirklich nach und nach die Hintergründe zu ihnen erzählt werden und nicht nur zur vermeintlichen Hauptfigur Shuja. Das ist wirklich spannend, macht die Sache aber natürlich noch heftiger, da man die Figuren dadurch richtig gut kennenlernt! :entsetzt:


    Die Dreiecksgeschichte ist natürlich vorhanden, obwohl ich bis jetzt diese noch gar nicht so richtig wahrgenommen habe. Ich bin immer noch so entsetzt über die Brutalität, dass ich einfach nur froh war, dass zumindest zwei Personen sich nicht gleich abschlachten! :rollen: :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

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  • Am besten kann ich mich bei dem Roman wirklich an die Krasse Brutalität erinnern (das steht auch so in meiner Rezi dazu drin)
    Was die Fehler angeht müsst ich mal in meiner Ausgabe blättern, da mir sowas vor allem bezogen auf Grammatik kaum auffällt, kann ich dazu so nichts Genaueres sagen.


  • Hm, findest Du das jetzt tatsächlich so extrem? Hätte ich jetzt eigentlich nicht so empfunden, eben weil es bei Battle Royale bisher nicht einmal annähernd eine Dreiecksbeziehung ist und wohl auch keine mehr werden wird.


    Nein, nein, nicht das Dreieck (das wurde doch nur wegen Twilight eingebaut, seien wir ehrlich), sondern eben die Liebesgeschichte an sich. Ich hätte hier eher eine eindeutige Romanze erwartet - sofern man das bei so einem Buch sagen kann. Also beide heimlich ineinander verliebt oder so... und dann das Trauma dieses Wettbewerbs und natürlich die Aussicht, spätestens am Ende eine Entscheidung treffen zu müssen. Zwei Gewinner gibt's ja nicht (noch so ein Drama-Ding, das Frau Collins geklaut hat).

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  • Wendy:
    Hm. Aber dafür kommen mir in aktuelleren Büchern einfach zu oft Liebesgeschichten vor als dass ich das als abgekupfert ansehen würde.


    Im Gegenteil erscheint mir das für den Plot als sehr naheliegend: Um die Charaktere richtig zu fordern, müssen doch Punkte vorliegen, die miteinander in Konflikt stehen.
    a) ich will überleben, dazu muss ich die anderen töten
    vs.
    b) ich will die anderen nicht töten, weil ...


    Und die einfachste Begründung für b) ist nun mal eine Liebesbeziehung.
    Wobei ich gespannt bin, ob mir hierfür noch weitere Beispiele geliefert werden. In Panem ist es insofern "leichter", als sich die einzelnen Tribute ja (bis auf die des eigenen Distrikts) nicht kennen. Also relativ wenig Konfliktpotenzial. Hier hingegen hätte man schon mal zumindest den Faktor, dass sich alle kennen und sich viele wohl zumindest mögen.
    Und auch darüber hinaus bietet mir hier Battle Royale schon einiges mehr (oder zumindest die Aussicht darauf ;-))
    - Liebe (wobei ich da noch weniger an Shuja denke sondern an das andere Pärchen, deren Namen ich gerade verdrängt habe...)
    - Bandenloyalität
    - Freundschaft
    - Wut/Rache/Angst (der eine Junge, der von vielen schikaniert wurde und deshalb mit als einer der ersten mitspielt)


    Geschwister haben wir nicht in der Klasse, oder? Blutsbande wären mal noch interessant...

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  • Geschwister haben wir nicht in der Klasse, oder? Blutsbande wären mal noch interessant...


    :entsetzt: Also das wär' ja echt die Härte, wenn da noch Geschwister in der Klasse wären..! Ich versuche mir beim Lesen immer vorzustellen wie ich auf die Situation reagieren und vor allem wie ich handeln würde. Aber wenn ich da noch meinen Bruder oder meine Schwester umbringen müsste...boah...da würde ich persönlich wohl zum Selbstmord tendieren... :boahnee:



    In Panem ist es insofern "leichter", als sich die einzelnen Tribute ja (bis auf die des eigenen Distrikts) nicht kennen. Also relativ wenig Konfliktpotenzial. Hier hingegen hätte man schon mal zumindest den Faktor, dass sich alle kennen und sich viele wohl zumindest mögen.


    Das sehe ich auch so. Natürlich ist es tragisch, wenn man Menschen umbringen muss um selbst zu überleben, aber in Extremsituationen fällt dies bestimmt viel leichter bei Personen, die man nicht kennt, als bei Freunden, die man schon jahrelang kennt. Die Betonung liegt hier bei "leichter fallen", denn das ist für mich ja auch der Punkt, der mich am meisten fasziniert! Der Überlebensinstinkt eines Menschen und wie schnell dieser den Charakter von mitfühlend auf eiskalt und berechnend umschaltet - egal ob man sich nun kennt und mag oder nicht.



    Wendy: *seufz* wenn das drüberlesen doch nur so einfach wäre...! Und ja, der Lesefluss leidet leider wirklich.
    Soweit ich das mitbekommen habe handelt es sich bei der Ausgabe um eine Neuauflage von Heyne. Die müsste doch wirklich besser überarbeitet sein. *kopfschüttel* Aber ich will darauf nicht länger herumreiten und hoffe, dass ich mich zusammenreißen kann um nicht bei jedem Posting zu erwähnen wie furchtbar ich dieses "Deutsch" finde... :zwinker:

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  • Ok, ich versuch's nochmal mit einem Spoiler (für die Hunger Games) zu erklären.


    Je mehr ich lese, umso unsympathischer werden mir die Hunger Games. Klar, Suzanne Collins hat nochmal was eigenes draus gemacht und ich habe die ersten zwei Bücher auch schnell und genüsslich weggelesen. Aber jetzt das Original zu lesen macht mich richtig traurig. Ich vermute ganz stark - und da fasse ich mir auch an die eigene Nase - dass Battle Royale nur deshalb nicht so berühmt wurde die die Hunger Games, weil es in Asien spielt und weil die Charaktere alle japanische Namen haben. Ich stolpere ja schon jedes Mal beim Lesen drüber. Man kann noch so offen sein, uns rollen diese Worte einfach nicht so leicht von der Zunge (auch nicht von der mentalen leise-lese-Zunge). Und ich glaube, das ist schon das Geheimnis.


    Veramerikanisiert, ein Liebesdreieck eingebaut und ein, zwei eigene Ideen - voilà die Hunger Games. Ich frage mich ja, ob Takami auch so im Geld schwimmt wie Suzanne Collins. :traurig:
    Und ob noch weitere Parallelen auftauchen.
    Im Film "Battle Royale" sind mir diese Ähnlichkeiten übrigens nicht so stark aufgefallen. Abgesehen von den Spielen selbst hatte ich das Gefühl, dass doch vieles anders ist.



    In Panem ist es insofern "leichter", als sich die einzelnen Tribute ja (bis auf die des eigenen Distrikts) nicht kennen. Also relativ wenig Konfliktpotenzial. Hier hingegen hätte man schon mal zumindest den Faktor, dass sich alle kennen und sich viele wohl zumindest mögen.


    Das sehe ich auch so. Natürlich ist es tragisch, wenn man Menschen umbringen muss um selbst zu überleben, aber in Extremsituationen fällt dies bestimmt viel leichter bei Personen, die man nicht kennt, als bei Freunden, die man schon jahrelang kennt. Die Betonung liegt hier bei "leichter fallen", denn das ist für mich ja auch der Punkt, der mich am meisten fasziniert! Der Überlebensinstinkt eines Menschen und wie schnell dieser den Charakter von mitfühlend auf eiskalt und berechnend umschaltet - egal ob man sich nun kennt und mag oder nicht.
    [/quote]


    Oh ja, daran habe ich auch schon gedacht. Ich habe mir am Anfang, als die Klasse erfährt, dass sie ausgewählt wurde, immer meine eigene Schulklasse vorgestellt (plus die Parallelklassen, wir waren am Ende ja nur noch 14 Schüler). Abgesehen davon, dass man ohnehin niemanden umbringen möchte, glaube ich auch, dass es bei Fremden im Überlebenskampf "einfacher" ist als bei Menschen die man kenn. Sogar Mitschüler, die man nicht besonders mag. Das Umschalten auf eiskalt hat mich auch schockiert.


    Aber es leben ja noch genug Schüler. Wir bekommen also sicher noch mehr davon zu sehen. :entsetzt:

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  • Nur mal Interesse halber: In der englischen Ausgabe ist nicht zufällig eine Fußnote oder so drin, die die Bedeutung des Namens "Kinpatsu Sakamochi" erklärt? Aus der Bemerkung "ist doch wohl ein Pseudonym"


    Google und Wikipedia sagen folgendes dazu (leider nur auf Englisch): Kinpachi sensei:

    Zitat

    Author Koushun Takami's Battle Royale contains a character named Kinpatsu Sakamochi, a satirical reference to Kinpachi. In Takami's text, Sakamochi is a sadistic individual who seems to gleefully delight in the exploits of the 42 students forced to kill each other in "The Program." Some critics see Sakamochi's sadism as a sardonic attack on the idealized Kinpachi.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Wendy: Hm, mittlerweile muss ich dir Recht geben, was diese Liebeskiste angeht. Eigentlich hätte sich ja bei Panem angeboten, dass Katniss und Gayle ausgewählt werden und dann wäre der Konflikt von Anfang an offensichtlich gewesen. Diese Komplikation mit Peeta, dass Katniss ihn eigentlich nicht liebt, das nur spielt etc. wäre so gar nicht nötig gewesen... Aber wenn man jetzt hier Battle Royale als Vergleich heran zieht, erkennt man daran wirklich, dass sie sich wohl tatsächlich an diesem Buch orientiert hat.


    Trotz allem finde ich auch "Panem" weiterhin gut. Aber natürlich ist es unfair, dass Battle Royale nicht so bekannt geworden ist. Obwohl ich aber fast vermute, dass die Gründe nicht nur an den japanischen Namen liegen. Die hätte man ja im Zweifelsfall ändern können. Ich denke die Gründe sind eher, dass die Brutalität viel krasser ist und zumindest bis jetzt, eigentlich keine wirkliche Botschaft vermittelt wird. NIcht wie bei Panem, wo die Sensationsgier etc. angeprangert wird. Hier ist einfach nur, ganz hart gesprochen, sinnlose Brutalität, die an Sadismus grenzt und ich denke das verkauft sich einfach nicht so gut... :gruebel:



    Oh ja, daran habe ich auch schon gedacht. Ich habe mir am Anfang, als die Klasse erfährt, dass sie ausgewählt wurde, immer meine eigene Schulklasse vorgestellt (plus die Parallelklassen, wir waren am Ende ja nur noch 14 Schüler). Abgesehen davon, dass man ohnehin niemanden umbringen möchte, glaube ich auch, dass es bei Fremden im Überlebenskampf "einfacher" ist als bei Menschen die man kenn. Sogar Mitschüler, die man nicht besonders mag. Das Umschalten auf eiskalt hat mich auch schockiert.


    Ich habe mir auch schon immer überlegt, wie das mit meiner Klasse gewesen wäre. Bei mir wäre aber tatsächlich mindestens eine Liebesgeschichte dabei gewesen, da mein Mann und ich in der gleichen Klasse waren! Was für ein Alptraum! :entsetzt: Ich glaube ich würde auch zu Selbstmord tendieren... Die Vorstellung, dass auch noch Geschwister beteiligt sein könnten, ist ja gleich noch schlimmer...


    Liebe Grüße
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  • Saltanah: Ah, danke für den Hinweis.


    Wendy:
    Okay, jetzt bin ich bei Dir. Sehe es aber trotzdem nicht so :breitgrins: Aber vielleicht kommt da ja noch was und ich bin einfach noch nicht weit genug ;)



    Wendy: Hm, mittlerweile muss ich dir Recht geben, was diese Liebeskiste angeht. Eigentlich hätte sich ja bei Panem angeboten, dass Katniss und Gayle ausgewählt werden und dann wäre der Konflikt von Anfang an offensichtlich gewesen. Diese Komplikation mit Peeta, dass Katniss ihn eigentlich nicht liebt, das nur spielt etc. wäre so gar nicht nötig gewesen... Aber wenn man jetzt hier Battle Royale als Vergleich heran zieht, erkennt man daran wirklich, dass sie sich wohl tatsächlich an diesem Buch orientiert hat.


    Wobei ich sagen muss, dass ich diesen Aspekt an den Panem-Büchern, gerade dem ersten, sehr gut fand: Die Tatsache, dass es dabei nicht nur ums Töten geht, sondern auch darum, eine gute "Show" zu bieten. Das Spiel mit der Kamera eben. Und diese Aspekt würde ich Suzanne Collins (zumindest bisher) definitiv als originell zugestehen. Gerade von der momentan noch scheinbaren Sinnlosigkeit der Gewalt in Battle Royale - was ich jetzt nicht negativ meine, ganz im Gegenteil wirkt es dadurch nur noch krasser - hebt sie sich damit doch etwas ab.

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  • Hallo zusammen,


    auch ich bin endlich mal was weiter gekommen, hätte nicht gedacht das meine Woche so stressig wird und ich nur am WE lesen kann, aber zum Glück seit ihr ja auch nicht davon gerannt.


    Bin bis einschließlich Kap. 11 gekommen, bis her gefällt mir das Buch sehr gut, obwohl es echt brutal ist.


    Die Schüler Wachen alle wieder auf und bekommen direkt einmal ihren Ermordeten Lehrer vor Augen geführt, und um ihnen noch mehr klar zu machen um was es sich hier geht und wie ernst die Lage ist und kein Wiederstand geduldet wird töten sie direkt noch einen Schüler, Yoshitoki, Shuyas bester Freund, und nur weil er protestiert hat. Und dann gab es ja noch die Lehrerin die Vergewaltigt wurde weil sie nicht wollte das die Kinder ins Experiment kommen, das wird den Schülern dann auch noch erzählt damit ihnen das ganze Ausmaß klar ist, schrecklich.


    Das Spiel läuft ja unter Kampfexperiment, in dem das Verhalten von Menschen in extrem Situation beobachtet und bewertet wird, doch so ganz erschließt sich für mich nicht was das bringen soll wenn es Krieg gibt oder so, den Ausgebildet wird das Volk auf Grund der Ergebnisse des Experiment ja nicht, dann scheint es ja doch eher wie ein Spiel zum Vergnügen des Regime.


    Ich glaub ich muss mir auch mal ein wenig zu den Schülern aufschreiben damit ich sie besser auseinander halten und merken kann. Shuya scheint ja die Hauptperson zu sein, deswegen ist dies leicht zu merken, dann Yoshitoki sein bester Freund, Noriko das Mädel mit den Keksen und Yoshitoki Schwarm, Kazuo der Bandenführer und Shogo der ruhige neue. Die sind mir bis her so im Gedächtnis geblieben.


    Als Shuya aufgerufen wird und er raus renne will macht er ja noch die Entdeckung das sich mehr Soldaten als Schüler in der Schule einquartiert haben, so oder so scheint es keine reale Chance für die Schüler zu geben. Dann gibt es so Schüler die immer unterdrückt und gehänselt wurden, die am schnellsten das Spiel beginnen, irgendwie ja auch nachvollziehbar.


    Es ist ganz klar das sich Fr. Collins ganz schön aus diesem Buch hier bedient hat, obwohl sie es ja noch nie so gesagt hat, ich habe mal ein Interview mit ihr gesehen da sagte die das sie beim durchsappen des TV-Programm auf die Idee kam, da kamen Shows wie Big Brother, Nachrichten, Krieg und so. Schlimm finde ich es ja nicht weil die Bücher ja auch auf ihre Art gut sind und auch anders aber Battle Royale gab es ja schon und da liegt es ja nahe das sie es auch gelesen hat.
    Wusste übrigens auch nicht das Battle Royal ein Bergriff aus dem Wrestling ist, aber da kenne ich mich auch null aus.


    So das erst einmal von mir, LG Nad.

  • @Holden: Ja, das finde ich auch. Sicher, das mit Big Brother und anderen Reality Shows glaube ich sofort. Wir haben sogar vor Jaaahren in der Schule mal darüber diskutiert, wie weit solche Shows gehen dürfen/sollen/werden. Wenns ich Leute freiwillig melden, vor laufender Kamera ermordet zu werden, etwa, wäre das moralisch vertretbar? Nach dem Motto: Ist ja freiwillig...


    Das ist auch immer noch mein "liebster" Aspekt der Hunger Games - dass Suzanne Collins unserer Gesellschaft einen Spiegel vors Gesicht hält, zumindest was die Medien betrifft. Aber dass eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen sich bis auf den letzten umbringen muss, dass es verschiedene Waffen gibt, dass die Spielleiter eingreifen um das ganze spannender zu machen... das ist mir zu identisch mit Battle Royale. Und es spricht ja auch nichts dagegen, eine neue Version zu erzählen. Ich habe gerade eine Neuerzählung von Jane Eyre gelesen - diese wird allerdings auch klar als solche verkauft und die Autorin behauptet nicht, sie habe das Original nicht gekannt, und wollte nur eine futuristische Romanze erzählen. :rollen:


    Ich bin hier extrem zwiegespalten. Mir haben die ersten zwei Teile der Hunger Games Trilogie super gefallen - der dritte war scheußlich (vielleicht auch, weil Frau Collins da keine Vorlage mehr hatte?) - aber die Autorin ist mir durch dieses Leugnen ihrer Einflüsse so unsympathisch. Ich finde es völlig unnötig. Sie hat schließlich immer noch ihre eigene Geschichte erzählt, sie hat keine Sätze abgeschrieben, niemand beschuldigt sie des Plagiats. Ein bisserl ehrlich könnte sie da schon sein, oder?


    P.S.: Im Übrigen muss man sich klar sein, dass ALLES schon mal dagewesen ist, dass jede Idee, die man hat, bestimmt schon mindestens ein anderer davor hatte.

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  • Wendy
    So geht es mir damit auch (außer das ich den Dritten Teil mochte :breitgrins: ) Man kann ja einfach zugeben das man von Battle Royale beeinflusst wurde, ich verstehe das Problem nicht... oder doch... denn wenn sie es sagen würde, würden viele Battel Royale lesen und schnell merken wie nah sie sich an das Original gehalten hat...


  • Wendy
    So geht es mir damit auch (außer das ich den Dritten Teil mochte :breitgrins: ) Man kann ja einfach zugeben das man von Battle Royale beeinflusst wurde, ich verstehe das Problem nicht... oder doch... denn wenn sie es sagen würde, würden viele Battel Royale lesen und schnell merken wie nah sie sich an das Original gehalten hat...


    Na ja, ich denke doch, dass man trotzdem immer noch erkennen kann, dass sie viele eigene Ideen hatte und auch Battle Royale klar für sich selbst stehen kann. Jedoch kann es vielleicht wirklich sein, dass sie das Buch nicht gekannt hat, da es ja wirklich nicht so bekannt ist? :gruebel: Hm, schwierig.


    So, aber wieder zu "Battle Royale". Ich bin mittlerweile bis einschließlich Kapitel 29 gekommen und muss mich echt zurück halten, das Buch nicht zu verschlingen. Diese vielen Fehler sind zwar nervig, aber die Geschichte entwickelt einen so unglaublichen Sog auf mich, dass ich mich echt immer schwer tue zu unterbrechen. Spannend finde ich vor allem weiterhin, wie nacheinander die verschiedenen Schüler beleuchtet werden und wie gezeigt wird, wie einfach jeder Schüler ganz anders reagiert.


    Die beiden Mädels, die eigentlich alle retten wollten und dabei eigentlich nur Selbstmord begangen haben. Dieser Bandenführer, der eiskalt seine Bande tötet und jetzt am faszinierendsten finde ich ja Shogu, der schon mal eine Battle Royale überlebt hat. Irgendwie hatte ich das schon vermutet, als er im Bus sofort auf das Gas reagiert hat. Wie grausam, dass er nochmal dabei ist. Leider zeigt sich auch hier wieder eine große Ähnlichkeit zu Panem: Nur dass dort gleich noch mehr überlebende Tribute nochmal in die Arena mussten. :rollen:


    Shogu traue ich ja noch nicht so ganz. Will er Shuja und Noriko wirklich helfen oder will er sich nur mit ihnen verbünden, bis dann am Ende nur noch sie drei übrig sind und er sie beide umbringen kann?


    Werden da Wetten auf die Schüler abgeschlossen? Wenn ich das Telefonat zwischen Sakamochi und irgendeinem Unbekannten richtig gedeutet habe, wetten die darauf, welcher Schüler am Ende gewinnt, oder? :entsetzt: Wenn das aber so ist, werden die Ähnlichkeiten zu Panem doch immer größer! :rollen:


    Faszinierend finde ich diese Gedankenspiele, warum jemand dieses Spiel mitmacht und wie einige total durchdrehen und andere sich nicht vorstellen können, dass ihre Kameraden wirklich jemanden umbringen würden. Mir sind zwar die Gründe, warum dieses abartige Spiel veranstaltet wird, immer noch nicht so ganz klar, aber die Gedankengänge und die Fragen, wie würde ich reagieren, finde ich sehr spannend. Stelle ich mir auch schon die ganze Zeit selber: Wie würde ich reagieren?


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

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  • Huhu!


    Ich habe gestern auch wieder ein Stück weitergelesen und bin jetzt mit Kapitel 20 fertig.
    Es gefällt mir immer besser und mir geht es wie Tammy - das Buch flutscht so gut, dass ich mich fast ein bisschen zwingen muss, es wegzulegen.


    Shuya, Noriko und Shogo denken immer wieder darüber nach, was psychologisch in ihren Schulkameraden vorgeht. Dass der, der immer gehänselt wurde, vielleicht noch größere Angst hat als alle anderen und daher eher durchnkallt und seine Waffen benutzt, dass bestimmte Gruppen sicher nicht "mitspielen" wollen, warum dieser und jeder Schüler doch versucht hat, Shuya umzubringen...
    Diese Überlegungen sind wohl auch ein Grund des Experiments. Um die menschliche Natur zu "erforschen". Ich bezweifle zwar, dass daraus eine sinnvolle Studie entsteht, aber gut.


    Ich habe gerade die Mädchen Yumiko und Yukiko kennen gelernt und mich wundert ein bisschen, dass so viele Mädchen heimlich in Shuya verliebt zu sein scheinen. Vermutlich ist das seine rebellische Musiker-Natur. :breitgrins:

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  • Hallo ihr Lieben! :winken:


    Ich habe bis einschließlich Kapitel 12 gelesen (blöde Prüfung, keine Zeit, dabei finde ich das Buch doch sooo toll! :heul:).


    Es ist wirklich interessant zu sehen wie schnell sich die Paranoia breit macht und (so nehme ich mal ganz stark an) so gut wie jeden sofort infiziert. Shuyas Gedanken und Theorien sind ja schon mal ein ganz gutes Beispiel dafür. Oder eben auch das Pärchen in Kapitel 12.


    Am Schrecklichsten daran finde ich, dass so etwas jedem von uns passieren kann und wir nichts gegen unsere Urinstinkte machen können. Kaum sieht man sich mit dem (unfreiwilligen) Tod konfrontiert steht man plötzlich vertrauten Personen wie Fremden gegenüber und vermutet das Schlimmste.


    Spätestens ab morgen habe ich wieder etwas mehr Zeit zum Lesen.
    Ich freue mich schon! :blume:

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  • So, ich bin bis inklusive Kapitel 28 gekommen, hauptsächlich wegen meiner Nebenlektüre.


    Die Überraschung in den letzten Kapiteln fand ich ausgezeichnet (auch wenn ich es vom Film schon wusste). Da ich aber einige Details vergessen habe, lese ich gespannt weiter.



    Das Telefongespräch von Sakamochi fand ich auch hochinteressant. Und es eröffnet uns noch einen Seitenhieb gegen die Schüler - so weit ist es hier von den Hunger Games also auch nicht entfernt. Auch wenn kein riesiges Publikum per Kamera zusehen kann, werden die Schüler ja doch von den Soldaten und Sakamochi überwacht. Die müssen ja auch Albträume bekommen...

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  • Ich bin gestern auch noch ein Stück weitergekommen und habe Kapitel 20 abgeschlossen.


    Bis jetzt gefällt mit auch die Mischung aus den schon bekannteren bisherigen "Hauptcharakteren" also vor allem Shuya und den anderen, die gerade mal ein Kapitel bekommen, um dann schon getötet zu werden, recht gut.


    Wendy: Ja, diese Verliebtheit wäre nicht unbedingt nötig, aber andererseits scheint er eben als Musiker einer der Klassenschwärme (Schwarms? Schwärmer? :breitgrins:) zu sein.


    In diesem Zusammenhang bin ich auch mal über einen ganz üblen Verschreiber/Wortfehler gestolpert. Er ist schlank und "muskulär". Autsch! Das hat mich richtig rausgerissen. Die restlichen kleinen Tippfehler oder fehlenden Wörter nehme ich gar nicht so wahr, aber das war richtig übel.


    Was Yumiko und Yukiko angeht, so finde ich ihre Überlegungen zwar interessant, allerdings denke ich nicht, dass sie deren Ausführung lange überleben werden...

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