Beryl Markham - "Westwärts mit der Nacht"

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.221 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte Euch heute ein Buch vorstellen, über das ich zufällig gestolpert bin. Es handelt sich um Beryl Markhams "Westwärts mit der Nacht".


    Inhalt
    Afrika im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts. Genauer gesagt Britisch-Ostafrika, das heutige Kenia, in der zur Ende gehenden Kolonialzeit. "Westwärts mit der Nacht" ist der Lebensbericht einer Frau, die als vierjähriges Mädchen aus England nach Afrika kam und den größten Teil ihres Lebens dort verbrachte.
    Als Kind geht sie mit den Eingeborenen auf die Jagd, als junge Frau arbeitet sie als Pferdetrainerin und schließlich als Pilotin und Kurierfliegerin. 1936 wurde sie durch ihren Flug über den Atlantik von Ost nach West weltberühmt.


    Meine Meinung
    Selten hat mich ein Buch über Afrika so gefesselt und die Beschreibungen dieser versunkenen Welt des kolonialen Afrikanischen Hinterlandes. Wer Blixens "Jenseits von Afrika" mag, der wird an "Westwärts mit der Nacht" ebenso seine Freude haben. Wobei Beryl Markhams Leben viel abenteuerlicher ist als das der Baronin.


    Leider ist das Buch vergriffen und nur noch in wenigen gebrauchten Exemplaren lieferbar. Greift zu!


    LG Helmut


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  • Da das Buch kein Roman, sondern eine Autobiographie ist, verschiebe ich den Thread in den entsprechenden Bereich.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Westwärts mit der Nacht (Beryl Markham) - 314 Seiten, Ersterscheinungsdatum 1942


    Beryl Markhams Buch stand jetzt schon seit einigen Jahren ungelesen in meinem Regal - sehr zu Unrecht zeitlich weggeschoben, wie sich herausgestellt hat. Ist es so, dass man jemandem, der ein so spannendes actionreiches Leben hatte, intuitiv schriftlich nicht automatisch die gleiche "Leistungsfähigkeit" zutraut?! Aber Begabungen sind eben nicht gerecht verteilt - bei einigen Personen "ballen" sie sich sozusagen massiv..


    Nicht nur ein tolles Leben, sondern auch ein tolles Buch also. Auch der Stil ist wundervoll ..mir fällt da gerade kein besseres Wort ein.. (das fand wohl auch Ernest Hemingway - kein Geringeres kommentiert auf dem Buchumschlag..) - kommt es doch bei einem guten Buch darauf an, interessante Gedanken in eine interessant lesbare Form zu bringen; dazu noch eine interessante Handlung ist dann für mich sozusagen erst die 3. Stufe - die aber hier unbedingt auch gegeben ist.


    Beryl Markham (1902-1986) hat fast ihr ganzes Leben in Afrika verbracht. Zwar ursprünglich aus privilegierter aber nicht reicher Familie musste sie sehr früh für sich selbst sorgen und tat dies durch das Trainieren von Rennpferden und als Buschpilotin. Wie nebenbei absolvierte sie "mittendrin" auch von England aus den ersten Nonstop-Flug über den Atlantik in Ost-West-Richtung (meist wird sie in diesem Zusammenhang genannt).
    Sie hat leider nicht viel veröffentlicht - aber dieses Buch liest sich so, als habe sie's getan. Ihr Schreibstil hat mir sehr gefallen - wortgewandt, aber nie gedrechselt, mit lakonischem Humor, aber auch nachdenklich und teilweise sehr gefühlvoll (aber nie sentimental oder selbstdarstellerisch) erzählt sie von Flügen durchs afrikanische Inland, von Pferden und Pferderennen, der Jagd*, ihren Mitmenschen in Britisch-Ostafrika und immer wieder vom Land Afrika selbst. *(manchmal muss man sich da vergegenwärtigen, in welchem Jahr das Buch herauskam..)
    Nicht nur ein (zeitlich aber noch nicht mal halber!) toll geschriebener Lebensbericht über ein abenteuerliches Leben, sondern ein echtes Zeitdokument. Es war eine echte Freude, es zu lesen. Darum


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    (War aber echt geschockt über die Gebrauchtpreise, als ich's gerade mal nachgeguckt hab.. ich hab's vor ein paar Jahren noch für weniger als 10% davon gekauft..)

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()